In Oebisfelde kann man verlieren. In Oebisfelde kann man auch mit sechs Toren Unterschied verlieren. Die Frage ist nur, wie teuer man sich dabei verkauft. Wie sehr man darauf brennt, mit Konzentration und Einsatzwillen seine Chancen zu suchen, zu nutzen und das Ergebnis in Grenzen zu halten.
Am „Wollen“ alleine hat es nicht gelegen, dass die Oberligahandballer des LHV Hoyerswerda mit einer unnötig hohen 34:26 28 [*] Niederlage die längste Heimreise der Saison antreten mussten. Vielmehr führten unübersehbare Konzentrationsmängel im zweiten Durchgang zum Kippen eines Spieles, welches die Zusestädter in der ersten Halbzeit eigentlich im Griff hatten. Jetzt einzelne Szenen zur Analyse heranzuziehen ist nicht notwendig; nur soviel zu den mistakes: Zu viele Bälle gingen nach Paraden Eric Zeithamels oder Max Kastners wieder zurück zum Gegner für eine „zweite Chance“. In der Vorwärtsbewegung gingen Bälle verloren, weil Spieler oder Spielgerät die Seitenauslinie überquerten bzw. technische Fehler den eigenen Angriff beendeten. Und warum der LHV-Torhüter in den letzten 35 Sekunden gleich dreimal hinter sich greifen musste (bei noch einem weiteren eigenen Treffer in dieser Phase!) ist eine berechtigte Frage, inwieweit die Lausitzer das Spiel schon vor der Sirene abgehakt haben. Mehr Gegentore als diese 34 leisteten sie sich jedenfalls in der gesamten Spielserie nur noch beim Klassenprimus in Bad Blankenburg. Die LHV-Mannschaft hat sich in Oebisfelde mit zwei absolut konträren Gesichtern präsentiert.
„Hoyerswerda ist stark“ war noch in der Halbzeitpause in der Hans-Pickert-Sporthalle zu vernehmen. Das kam auch nicht von ungefähr. Die Lausitzer haben eine richtig gute erste Halbzeit auf das Parkett gelegt. Nach ausgeglichenem und torreichem Beginn zogen sie das Spiel an sich und legten immer wieder vor. Auffällig hierbei Steve Däumel als sicherer Vollstrecker von der 7m-Marke und Felsen in der Abwehr. Insgesamt blieb der 28jährige bei allen acht zugesprochenen Strafwürfen gegen die Oebisfelder Torhüter siegreich – ein Novum in der LHV 7m-Geschichte. Lukas Baase entpuppte sich als sicherer Torgarant von der angestammten rechten Außenposition und steuerte so vier der fünfzehn LHV-Tore in der ersten Halbzeit bei. Bei Rückraumwerfer Tobias Sieber entschied sich Oebisfeldes Trainer Thomas Meinel schon Mitte der ersten Halbzeit für eine persönliche Sonderbewachung. Um 18.50 Uhr feierte zudem Ringo Schäfer sein ersehntes Comeback im LHV-Trikot. Nach Monaten der Verletzung kann der Linkshänder zwar noch nicht bei 100 Prozent sein, seine Leistung auf der Platte war aber grundsolide und lässt für die Rückrunde hoffen. Alles in Allem überzeugten die Hoyerswerdaer in den ersten 28 Minuten mit einer ständigen Führung. Zwei Unkonzentriertheiten nutzten Oliver Meinel und Andreas Kalupke, um anschließend per Nachwurf vom Kreis nach Paraden von Eric Zeithamel dem LHV die Führung zu entreißen. Lukas Baase stellte schließlich den 15:15 Halbzeitstand her; ein Rückstand zur Pause wäre absolut unverdient gewesen.
Nach dem Seitenwechsel, der LHV noch für knapp zwei Minuten nach Zeitstrafe dezimiert, blieb Steve Däumel zu Gunsten Alexander Canbeks zunächst auf der Bank und Tobias Sieber „erfreute“ sich erneut einer Sonderbewachung. Aber irgendwie blieb der LHV mental noch mindestens fünf weitere Minuten in der Kabine. Der SVO überraschte den LHV und führte somit 19:16. Fünf Minuten später waren es wieder drei Tore in Serie für die Hausherren, die ein Anwachsen des Rückstandes zur Folge hatten – 23:18 (43.), Alarmstufe Rot, grüne Karte und Umstellung in der Mannschaft!
Gefangen haben sich die Lausitzer zumindest dahingehend, dass ein weiteres Anwachsen des Rückstandes jetzt vermieden werden konnte. Eine Resultatsverkürzung gelang aber selbst nach der Defensivumstellung von der über 53 Minuten ungewöhnlich lange praktizierten 6-0 Deckung auf eine offensive Variante nicht. Die mentalen Verschleißerscheinungen wurden zunehmend größer und die Fehlerzahl schnellte hoch. So ließ sich der Gastgeber, der sich in einen Rausch spielte, natürlich nicht mehr aus dem Konzept bringen. Eine Unzahl an Zeitstrafen in den Schlussminuten (9 in den letzten 17 Minuten!) ließ das von beiden Seiten eigentlich fair geführte Spiel zusätzlich ein wenig aus den Fugen geraten. Die Nicklichkeiten nahmen zu und Oebisfeldes Pawel Poplawski nach Ellbogen-Check auf der Tribüne Platz (53.). Bei beiden Mannschaften konnten sich alle Feldspieler in die Torschützenliste einschreiben. Der LHV diktierte die erste, der SVO die zweite Halbzeit. Die Niederlage geht in Ordnung. Sechs Tore Unterschied hätten es aber nicht sein müssen!
LHV: Eric Zeithamel, Max Kastner – Steve Däumel (10/, Lukas Baase (5), Robert Devantier (3), Tobias Sieber (3), Conni Böhme (2), Ringo Schäfer (2), Alexander Canbek (1), Ronny Eckert (1), Nico Pollack (1)
Quelle: HP LHV Hoyerswerda - Klick hier
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Mitteldeutsche Oberliga: SV Oebisfelde startet mit Heimspiel ins neue Jahr
„Gedränge im Mittelfeld“
Mit einem Heimerfolg könnte das Team von Trainer Thomas Meinel das Punktekonto ausgleichen und einen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt distanzieren.
Mehr als einen Monat ist es her, als der SVO letztmals zu einem Punktspiel angetreten ist. Am 8. Dezember verloren sie beim damaligen Tabellenvorletzten LSV Ziegelheim mit 28:33. In der Punktspielpause hat sich jedoch einges getan. Trainer Meinel kann wieder auf seinen Kapitän Florian Seiler zurückgreifen, der seine Schulterverletzung auskuriert hat und wieder zur Verfügung steht. Auch Thomas Thiele ist wieder voll belastbar.
Ihre gute Form stellten die Oebisfelder am vergangenen Sonnabend bei einem Turnier in Haldensleben unter Beweis. Die Allerstädter setzten sich nach Siegen über die Polizeiauswahl von Sachsen-Anhalt, den TSV Helmstedt/Büddenstedt und Gastgeber HSV Haldensleben souverän durch. „Beim Turnier haben wir speziell im Angriff, konkret in puncto Flexibilität, noch einiges ausprobiert. Auch aus dem Grund, weil Hoyerswerda verschiedene Abwehrvarianten im Programm hat. Da müssen wir reagieren. Mit dem Auftritt in Haldensleben war ich jedenfalls zufrieden. Wir gehen daher mit einigem Optimismus in die Partie gegen Hoyerswerda“, sagte Trainer Meinel.
Mit der Mannschaft aus der Lausitz haben die Oebisfelder noch eine Rechnung offen. Grund: Gegen den Aufsteiger der letzten Saison, der die Serie mit 33:19 Punkten auf Platz vier abschloss, sind die Allerstädter noch punktlos. In Hoyerswerda verlor der SVO mit 22:24 und in eigener Halle mit 27:28.
Trotz aller Zuversicht glaubt SVO-Coach Meinel an eine offene Begegnung: „Im Mittelfeld herrscht Gedränge. Hoyerswerda und wir mischen dort mit. Die Tagesform kann entscheidend sein. Wenn wir aber konzentriert arbeiten und mit einer kompakten Abwehr aufwarten, können wir mit 13:13 Zählern in die Rückrunde starten.“
Personell gibt es bei den Oebisfeldern bis auf die Dauerverhinderten Christian Herrmann (verletzt) und René Kornau (Studium) nur ein Problem: Pawel Poplawski. Der polnischer Linkshänder hat sich eine Angina eingefangen. Thomas Meinel: „Ob Pawel auflaufen kann, wird sich erst am Spieltag entscheiden.“
Quelle: Altmark Zeitung vom 11.01.2013
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Das Jahr 2013 beginnt für die Oberligahandballer des LHV Hoyerswerda mit zwei Auswärtsspielen in Folge. Den Start in die Rückrunde vollziehen die von Matthias Allonge trainierten Männer aus der Konrad-Zuse-Stadt am 19. Januar beim HV Rot-Weiß Staßfurt. Doch zuvor müssen sie noch den letzten Spieltag der Hinrunde absolvieren. Und da müssen sie beim SV Oebisfelde antreten.
Die sonnabendlichen Gastgeber, die als Tabellensiebenter aber bisher auch nur einen Zähler mehr auf dem Konto haben wie die auf Rang elf liegenden Hoyerswerdaer Ballwerfer, galten bisher als besonders heimstark. Schon so mancher Kontrahent musste dies in der Vergangenheit schmerzlich erfahren. Allerdings traten die Schützlinge von Thomas Meinel in der aktuellen Saison nicht so dominant in der heimischen Hans-Pickert-Halle auf, wie in den Jahren zuvor. Von den bisher sechs absolvierten Heimspielen haben sie nur drei gewinnen können. Dem deutlichen 39:33 Erfolg über Schlusslicht Apolda folgten noch die knappen Siege gegen Aufsteiger Naumburg/Stößen (28:26) und der HSG Freiberg (31:30). Dagegen mussten sie schon dreimal das heimische Parkett als Verlierer verlassen.
Köthen (23:27), Bad Blankenburg (30:33) und Hermsdorf (19:20) entführten beide Punkte aus dem nördlichsten Spielort der Mitteldeutschen Oberliga. Auffällig hierbei ist, dass die Allerstädter durch eine beherzte Defensivarbeit zu beeindrucken sind. Köthen und Hermsdorf gelten bei der Abwehrarbeit wie die LHV-Männer auch als echte Spezialisten. Der siegverwöhnte Ligaprimus aus Bad Blankenburg leistete sich nach einem kompromisslosen Auftritt ab dem 15:25 Zwischenstand (42.) den Luxus, das Spiel im letzten Drittel schleifen zu lassen und damit fast noch aus der Hand zu geben. Dieser Umstand sollte den Hoyerswerdaern aber Mahnung sein, den Oebisfeldern über die volle Spielzeit von 60 Minuten auch konzentriert gegenüber treten zu müssen. Die Sachsen-Anhaltiner sind immer in der Lage, einen Rückstand aufzuholen.
Dreh- und Angelpunkt ihres Spiels ist Andreas Kalupke, der mit 69 Treffern für seine Farben bisher am häufigsten traf. Aber auch Nico Bischoff, Pawel Poplawski oder Florian Seiler sind tragende Säulen des SV Oebisfelde. Den Weggang von Torhüter Thomas Drese zu Saisonbeginn nach Naumburg konnten Tobias Stefani und Alexander Naumann egalisieren. Der SV Oebisfelde gilt als ein sehr ausgeglichen besetztes, erfahrenes Team, welches am letzten Wochenende das Benefizturnier des HSV Haldensleben als erste Standortbestimmung im neuen Jahr sicher, souverän und verlustpunktfrei gewann.
Bei den Lausitzern wird man sehen müssen, wie weit ihnen die fünfwöchige Pause zum Aufladen der Akkus gut getan hat. Am Sonnabend nicht im Kader sein werden aus gesundheitlichen Gründen Dustin Klinge und Christian Herzer. Angepfiffen wird die unter der Leitung von Matthias Mischinger (Naumburg) und Thomas Näther (Großgrimma) stehenden Partie um 18.30 Uhr. Die bisher einzigen beiden Spiele beider Mannschaften gegeneinander gewannen in der Vorsaison die Zusestädter. In Hoyerswerda siegte der LHV mit 24:22. Im Rückspiel behielten die Lausitzer mit 27:28 die Oberhand.
Quelle: LHV Hoyerswerda - Klick hier
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