Besser hätte es für Markus Müller, seit Mittwochabend neuer Trainer der Mitteldeutschen Oberliga-Männer des SV Oebisfelde, nicht laufen können. Denn seine Premiere auf der Trainerbank endete am Sonnabend mit einem 31:28 (15:18)-Heimsieg über die HSG Wolfen.
Oebisfelde l Beifall von den SVO-Anhängern gab es nach Spielende für den 42 Jahre alten Müller, als er sich gemeinsam mit Wolfen-Trainer Wolfgang Spitz zu der von Hallensprecher Hans-Georg Warnecke moderierten Spielauswertung einfand. Lob gab es indes von HSG-Mann Spitz. Der bescheinigte Müller und seiner Truppe "einen verdienten Sieg" eingefahren zu haben. "Im ersten Abschnitt haben wir fast optimal gespielt und lagen zu recht in Führung. Anschließend kamen die Oebisfelder ins Laufen. Das konnten wir nicht verhindern, auch weil uns nach und nach die Kräfte verließen", sagte Spitz weiter.
Während des ersten Durchgangs sah Trainer Müller hingegen, dass das mit dem Siegen nicht so einfach ist. Denn ein Erfolg war für seine Mannschaft nach zuletzt zwei Niederlagen zunächst kein Thema. Ein Grund: Die Oebisfelder traten zu brav auf. Ihr Angriffsspiel zogen sie weit vor dem Sechs-Meter-Raum der HSG auf. Den Wolfenern blieb so immer wieder Zeit, sich in der Defensive zu ordnen. Zudem passte die Chancenverwertung nicht. So wurden zwei Siebenmeter und sogenannte knochenfreie Sachen von HSG-Tormann Steve Müller entschärft.
SVO-Trainer Müller versuchte zwar mit ständigen Wechseln dem Entgegenzuwirken, er brachte im ersten Abschnitt bereits alle Akteure zum Einsatz, auch nach langer Verletzungspause Christian Herrmann im rechten Rückraum, doch seine Maßnahme zeigte zunächst keine Wirkung.
Folge: Die Oebisfelder gerieten gegen eine viel effektiver spielende Wolfener Mannschaft, die zudem ein hohes Tempo ging, in Rückstand. Ab der 18. Minute betrug der bereits fünf Treffer (6:11). Bis zum Wechsel konnte der SVO den Rückstand zwar auf drei Treffer reduzieren, doch es blieb die Frage offen, ob sich die Männer um SVO-Kapitän Florian Seiler im zweiten Abschnitt steigern können.
Die Antwort lautete ja. Denn in Durchgang zwei sahen die gut 300 Zuschauer einen äußerst engagierten SVO. Die Körpersprache war eine ganz andere als in den 30 Minuten zuvor. In der Defensive wurde entschlossen zugepackt. Das steckte auch die Tormänner an. Insbesondere Alexander Naumann glänzte mit starken Paraden. Schwung kam auch in die Offensive hinein. Das Angriffsspiel wurde weiter nach vorn verschoben. So entstanden Lücken, die genutzt wurden. Unter anderem mit dem 18:19-Anschluss von Herrmann und dem 19:19 durch den nun stark aufspielenden Thomas Thiele.
Als dann Oliver Meinel in der 40. Minute zum 23:22 für seine Farben getoffen hatte, war die erste SVO-Führung perfekt. HSG-Trainer Spitz sah das Unheil kommen und zückte, nach dem Lukas Götz und Nico Bischoff zum 25:23 (44.) eingeworfen hatten, die Auszeitkarte. Umsonst. Denny Winkel gelang zwar noch der 24:25-Anschluss, doch dann zündeten die Oebisfelder. Thiele (2), Bischoff und Andreas Kalupke legten zum 29:24 (51.) nach. Von diesem Schlag erholte sich die HSG nicht mehr. Auch weil sie mit den Oebisfeldern konditionell nicht mehr auf Augenhöhe agieren konnte und deshalb die Präzision beim Abschluss fehlte.
Mitteldeutsche Oberliga, Männer 01.03.2013 Vorschaubild der Pressemittteilung Zum Einstand gleich ein Sieg?
Oebisfelde. Der neue Mann auf der Trainerbank des Handball-Oberligisten SV Oebisfelde heißt Markus Müller. Der 42-Jährige übernimmt das Amt des zurückgetretenen Trainer Thomas Meinel (AZ berichtete). Schon im Heimspiel am Sonnabend, 18.30 Uhr, gegen die HSG Wolfen wird Müller die Mannschaft betreuen.
„Wir sind froh, so schnell eine interne Lösung gefunden zu haben. Markus war sofort Feuer und Flamme“, erklärt Spartenleiterin Steffi Müller. Am vergangenen Sonntag erklärte Thomas Meinel nach der Niederlage in Naumburg völlig überraschend seinen Rücktritt aus persönlichen Gründen. Unter der Woche setzten sich die Verantwortlichen des Klubs zusammen und sprachen mit verschiedenen Kandidaten. Am Mittwoch legten sich die Verantwortlichen des Vereins auf Müller fest. Bereits am Mittwochabend leitete das Oebisfelder Urgestein zum ersten Mal das Training. „Er wurde von der Mannschaft sehr gut aufgenommen. Vielleicht kann er gleich mit einem Heimsieg starten“, hofft Steffi Müller.
Markus Müller spielt seit Jahr und Tag beim SVO, hat alle Jugendmannschaften des Vereins durchlaufen und spielte auch in der ersten Herrenmannschaft. Aktuell agiert er noch in der vierten Mannschaft des SVO, die in der Kreisliga beheimatet ist. Dieses Engagement bleibt jetzt aber erstmal ruhen. Neben seiner beruflichen Tätigkeit bei VW trainierte er noch die B-Junioren des SVO, die in der Nordliga spielen. „Der B-Jugend bleibe ich als Coach erhalten, wir haben nur noch zwei Spiele zu absolvieren“, erklärt Müller.
Zunächst wird Müller die noch acht ausstehenden Spiele bis zum Saisonende an der Seitenlinie stehen. Danach wird man weitersehen. Verlängerung nicht ausgeschlossen. Einen Trainerschein besitzt der in Oebisfelde lebende Müller jedoch nicht. Auch der SVO-Vorsitzender Axel Schulz freut sich über die Zusage von Müller: „Er ist eine sehr gute Lösung.“
Zum Spiel: „Die Mannschaft ist intakt und sehr motiviert. Thomas hat das Team in einem sehr guten Zustand hinterlassen. Ich werde zunächst nicht viel ändern. Nur ein paar Kleinigkeiten. In der Offensive und Defensive sollen die Jungs nicht aus ihrem Spielrhythmus gebracht werden“, erklärt Müller.
Einen Heimsieg hat der SVO aber auf jedenfall fest eingeplant. „Diese Partie ist sehr wichtig für uns. Wir wollen da unten auf keinen Fall mehr herein rutschen, deshalb wollen wir das Spiel unbedingt gewinnen. Die HSG Wolfen liegt zwei Plätzen hinter uns in der Tabelle und das soll auch so bleiben. Ein Sieg ist das Ziel“, so Müller.
Der Trainer hat personell fast keine Sorgen. Ein Fragezeichen steht nur hinter dem Einsatz von Christian Herrmann. „Die Jungs müssen die richtige Einstellung an den Tag legen, das wird das Wichtigste sein. Im Vorbeigehen werden wir Wolfen nicht schlagen“, weiß Müller.
Von Alexander Barklage Quelle: Altmark Zeitung vom 01.03.2013
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