Die Handballer des LHV Hoyerswerda haben ihr Heimspiel in der Mitteldeutschen Oberliga klar und deutlich mit 26:32 verloren. Ausschlaggebend dafür war eine desolate erste Halbzeit, die die Gäste der HSG Wolfen nicht nur nach Belieben dominierten, vielmehr in der sie die Hausherren mit 19:10 förmlich auseinander nahmen.
Hohe bzw. Torreiche Niederlagen haben die Lausitzer bisweilen schon so manches Mal hinnehmen müssen. Aber gleich 19 Gegentreffer in einer Halbzeit hat das BSZ bisher noch nicht gesehen. Dementsprechend sauer und wortkarg blieb der LHV Trainer im anschließenden Trainergespräch. Kurz und knapp fasste er das Gesehene zusammen: „Die Mannschaft will zu Hause besser sein, als sie es derzeit kann. Sie hat sich nie aufgegeben. Sie wollte, wollte und wollte. Aber das hat nicht funktioniert. Wir haben viel zu viele Fehler gemacht, in der Spieleröffnung, im Abschluss und in der Abwehr. Über 30 Gegentore – das ist eine Seltenheit! Wir sind selber schuld.“
Baustellen hat der Trainer in diesem Spiel einige gesehen. Wenn Wolfens Trainer Wolfgang Spitz von einer „sehr konzentrierten 1. Halbzeit“ sprach, in der „im Angriff alle Möglichkeiten genutzt wurden“ mag das aus seiner Sicht richtig sein. Im Umkehrschluss stellt sich aber auch die Frage, was mit der bisher so gut funktionierenden LHV-Defensive los war. Mit nahezu einhundertprozentiger Trefferquote schlug Wurf um Wurf im LHV-Tor ein. Weder Eric Zeithamel noch Max Kastner fanden irgendwelche Mittel, um die z.T. meterfreien Schützen in Verlegenheit zu bringen. Ob über die Außenpositionen, dem Kreis oder aus dem Rückraum, die LHV-Torhüter wurden von den Vorderleuten zu oft im Stich gelassen. Der LHV-Abwehrriegel leistete sich in den ersten 30 Minuten einen kollektiven Black-Out, der nicht mehr zu reparieren war. Zudem gönnten sich die Zusestädter den Luxus einer zweistelligen „Fahrkarten“-Ausbeute im Angriff in den ersten dreißig Minuten. Das 3. Saisonspiel war so bereits frühzeitig vorentschieden.
Dass es auch anders geht, haben die LHV-Männer in Durchgang zwei über weite Phasen gezeigt. Spät, wie sich im Nachhinein heraus stellte zu spät, haben sie angefangen, den Handball zu spielen, den die wieder zahlreichen Zuschauer von ihnen gewohnt sind. Gekämpft haben sie schon vorher, aber jetzt zog endlich auch die Leidenschaft wieder ins LHV-Spiel ein. Folgerichtig schmolz der 9 Tore Halbzeit-Rückstand bis zur 45. Minute auf 4 Tore (19:23) zusammen. Der frisch ins Spiel gekommene Steve Däumel zerrte in dieser Viertelstunde mächtig an den Ketten, warf 5 Tore und versuchte seine Nebenleute noch einmal zusätzlich anzutreiben. Das 19:23 ließ ja den Lausitzern noch alle Möglichkeiten, dem Spiel vielleicht doch noch einmal eine Wende geben zu können. Den Rückstand auf drei oder gar zwei Treffer einzuschmelzen und sich damit vor allem psychologisch nach diesem Riesenrückstand ins Spiel wieder zurückzubringen, das gelang den Männern von Matthias Allonge aber nicht. Zumal in den folgenden 10 Minuten LHV-Spielmacher Alexander Canbek gleich dreimal die zwei Finger vor die Nase gehalten bekam. „Wenn du dich nach so einem Rückstand nicht aufgibst, dich wieder Tor für Tor näher heran kämpfst, dann den einen oder anderen Rückschlag bekommst, dann hinterlässt das Spuren. Dann fängt der Kopf an zu arbeiten und es wird immer schwieriger, auch cool zu bleiben.“
Abgezockt und routiniert spulten die Wolfener die Schlussminuten herunter, hatten die Partie wieder fest im Griff, ließen den LHV nicht mehr ins Spiel zurück und nahmen so auch ganz verdient die Punkte mit auf die Heimreise. Mit 26:32 endete ein Spiel, welches aber nicht unbedingt hätte verloren werden müssen. Der LHV steckt von nun an im Klassenerhaltskampf.
Darauf angesprochen, wie der weitere Weg des LHV nun aussehen wird, meinte Matthias Allonge nur kurz und knapp: „Wenn wir die Punkte zu Hause nicht holen, müssen wir eben auswärts gewinnen.“ Und da heißt das nächste Reiseziel am kommenden Sonntag Bad Blankenburg. Gegen einen der beiden Top-Favoriten der Liga wird die Aufgabe für die LHV-Sieben aber um ein Vielfaches schwerer, als sie bei der klaren Niederlage gegen Wolfen war.
LHV: Eric Zeithamel, Max Kastner – Steve Däumel (7/1), Tobias Sieber (6), Nico Pollack (5), Lukas Baase (3), Conni Böhme (3), Alexander Canbek (1), Robert Devantier (1), Christian Herzer, Dustin Klinge
Quelle: HP LHV Hoyerswerda - Klick hier
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Die Handballer des LHV Hoyerswerda haben ihr Heimspiel in der Mitteldeutschen Oberliga klar und deutlich mit 26:32 verloren. Ausschlaggebend dafür war eine desolate erste Halbzeit, die die Gäste der HSG Wolfen nicht nur nach Belieben dominierten,
VON THOMAS SCHAARSCHMIDT, 01.10.12, 20:17h, aktualisiert 01.10.12, 20:37h
WOLFEN/MZ. Die Halbzeitansage besaß durchaus Charme für einige Spieler der HSG Wolfen."Wenn wir das hier noch vergeigen", hatte Wolfgang Spitz nach den ersten dreißig Minuten des Handballspiels der Wolfener beim LHV Hoyerswerda gesagt, "dann laufe ich nach Hause." Doch der HSG-Trainer saß nach Spielende trotzdem im Teambus. Was mit einer 19:10-Halbzeitführung begann, sollte am Sonnabend mit einem 36:26-Auswärtssieg enden. Die Wolfener Spieler sollten ihren Trainer nicht im Stich lassen.
Der ist auch zwei Tage nach dem Erfolg - dem zweiten im dritten Saisonspiel - begeistert von seiner Mannschaft. "Wir haben", sagt Spitz, "eine richtig starke erste Halbzeit geboten." Den Ausschlag dafür gab eine beinharte Defensive. Was auch immer die von über 500 Fans angetriebenen Hoyerswerdaer offensiv versuchten, die HSG stemmte sich dagegen. Und begann ihrerseits, eigene Nadelstiche im Angriff zu setzen. Auch die schien in den ersten dreißig Minuten ohne Fehler zu agieren. Daniel Schmidt - in Absprache mit Drittligist Dessau-Roßlau für die HSG mit Zweitspielrecht im Einsatz - verwandelte gleich den ersten Siebenmeter und bewies Potenzial. Hendrik Hein (7 Treffer) war am Kreis fast nicht zu stoppen, Stefan Gragert und Ben Tetzen steuerten zusammen neun Tore von Linksaußen bei, das Rückraumduo Jan Bernhardt und Denny Winkel arbeitete präzise wie ein Uhrwerk. "Ganz ehrlich", meinte Spitz, "ich kann mich nicht an einen so hohen Vorsprung zur Pause erinnern." Der geriet nach dem Wechsel eigentlich nur noch einmal in Gefahr, als Hoyerswerda bis zur 45. Minute auf 19:23 verkürzte.
Doch dann brachte Spitz für den körperlich geschwächten Schlussmann Steve Müller Routinier Jack Eckert. Der nahm gleich zwei wichtige Bälle weg. Und die HSG brachte den Sieg vor einer geschockten Halle souverän ins Ziel. "Die fünf Punkte jetzt auf dem Konto machen uns stolz und selbstsicherer", meint Wolfgang Spitz, "aber kommenden Sonnabend gegen Radis geht es wieder von vorn los."
WOLFEN/MZ. Die Halbzeitansage besaß durchaus Charme für einige Spieler der HSG Wolfen. "Wenn wir das hier noch vergeigen", hatte Wolfgang Spitz nach den ersten dreißig Minuten des Handballspiels der Wolfener beim LHV Hoyerswerda gesagt, "dann laufe ich nach Hause." Doch der HSG-Trainer saß nach Spielende trotzdem im Teambus. Der ganze Beitrag >
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Viel Handball bekommen die Handballfans am Samstag im BSZ geboten. Nicht nur die Erste hat ihr Heimspiel gegen Wolfen, sondern es sind ab 10 Uhr LHV Teams im Einsatz. Und am Ende gibt es auch noch das Spiel der SC Frauen. Hier wie immer der Gesamtüberblick:
Samstag steht der zweite Heimauftritt der LHV Männer an - nach dem tollen Sieg in Naumburg werden sie alles versuchen die Punkte diesmal in der Zuse Stadt zu lassen. Hier der Ankündigungsspot: