Punkt noch erkämpft: SV Hermsdorf holt Rückstand auf und kassiert Ausgleich kurz vor Schluss
Ondrej Masak (Mitte) vom SV Hermsdorf zieht zum Kreis der Gästemannschaft. Das Oberligaspiel gegen den SV Oebisfelde 1895 sieht keinen Sieger. Foto: Jens Henning Ondrej Masak (Mitte) vom SV Hermsdorf zieht zum Kreis der Gästemannschaft. Das Oberligaspiel gegen den SV Oebisfelde 1895 sieht keinen Sieger. Foto: Jens Henning
Männer, Mitteldeutsche Oberliga: In einer spannenden Schlussphase mussten die Hermsdorfer Oberliga-Handballer am Sonnabend im Heimspiel gegen den SV Oebisfelde 1895 noch den 26:26-Ausgleichstreffer hinnehmen. Hermsdorf. Kurz vor Schluss musste der SV Hermsdorf noch einen Ausgleichstreffer des SV Oebisfelde 1895 hinnehmen. Für Oebisfelde verwandelte Alexander Vogel vier Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter gegen den SVH-Torwart Petr Nedved.
Zuvor wurde der Spielmacher der Gäste Thomas Thiele beim Torwurf gestoppt. Die Schiedsrichter beließen es in dieser Szene bei einer Zeitstrafe, obwohl die Rote Karte fast schon zwingend nötig gewesen wäre. Es war die einzige unsichere Szene des überzeugend auftretenden Schiri-Duos.
Die Hermsdorfer standen dicht vor dem nächsten Heimsieg, als Ondrej Masak mit seinem neunten Tor im Spiel zum 26:25 traf. Die Gäste-Bank zückte elf Sekunden vor Schluss die Grüne Karte für die Auszeit. Michael Meichsner zog sich das blaue Hemd über, der Torwart Tobias Stefani blieb auf der Bank. Oebisfelde wollte mit dem achten Feldspieler den Ausgleich. Die Taktik ging auf.
"Vom Spielverlauf haben wir uns diesen Punkt hart erkämpft. Er war verdient. Natürlich wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Es ist müßig zu sagen, ob wir einen Punkt verschenkt haben oder einen Punkt gewonnen haben. Oebisfelde ist keine schlechte Mannschaft. Das hatte ich schon vor dem Spiel betont", sagte Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich.
Er meinte die Phase zwischen der 6. und 42. Minute. Da lagen die Gäste aus Oebisfelde immer vorn. Beim 16:12 (34.) und 17:13 (36.) waren es sogar vier Treffer, die beide Teams auf der Anzeigetafel trennten. Nicht zufrieden war Friedrich mit der Chancenverwertung. "Wenn wir so schludrig mit unseren Chancen umgehen, wird es am Ende noch mal richtig eng."
Knackpunkte waren der vergebene Konter von Ferenc Bergner zum möglichen 26:24 nach 57 Minuten und 37 Sekunden. Rechtsaußen Jan Heilwagen, der zuletzt drei Wochen pausierte, hatte den Ball quer gespielt. Ein fitter Heilwagen hätte den Konter wohl selbst abgeschlossen. Im Gegenzug glich der Gast zum 25:25 aus. Drei Minuten vorher verwarf Tobias Högl einen Siebenmeter.
Dass in der Endphase der Partie fast nur noch die ältere Spieler-Generation für Hermsdorf auf dem Parkett stand, machte Friedrich schon etwas nachdenklich. Das Projekt "Jugend forscht" endete für ihn am Sonnabend mit mehr Fragen als mit Antworten.
Jens Henning / 09.04.13 / OTZ
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Handball l Hermsdorf/Oebisfelde (jpi) Kurz vor Abpfiff am Sonnabend in Hermsdorf drohte den Mitteldeutschen Oberliga-Männern des SV Oebisfelde erneut eine Nullnummer. Obwohl sie - wie drei Wochen zuvor im verlorenen Heimspiel gegen Halle - über weite Strecken die Begegnung dominiert hatten, lag der Kontrahent, der Tabellensechste SV Hermsdorf, vorn - mit 26:25 in der letzten Minute. Doch zum Glück kam es diesmal anders. Trainer Markus Müller nahm 20 Sekunden vor Abpfiff noch die Auszeit. Ergebnis: SVO-Mann Thomas Thiele wurde im anschließenden letzten Oebisfelder Angriff siebenmeterreif gestoppt. Den fälligen Wurf vom Punkt setzte Alexander Vogel sicher zum 26:26 in die Maschen. Danach war Schluss und Trainer Müller kommentierte: "Wir haben nach einer Berg- und Talfahrt einen Punkt gewonnen."
Auf dem Berg standen die ohne den erkrankten Andreas Kalupke angereisten Allerstädter während der ersten Hälfte und auch gut zehn Minuten nach Wiederanpfiff. Nach einer ausgeglichenen Startphase (5:5) übernahm der SVO mit konstruktivem Spiel in Angriff und Abwehr das Kommando. Folge: Die Müller-Sieben lag zur Pause mit 15:12 vorn. "Die Jungs haben im ersten Abschnitt eine konzentrierte Vorstellung abgeliefert", lobte der Trainer.
Auch nach Wiederanpfiff war Müller zunächst zufrieden mit dem, was seine Schützlinge, die zwischenzeitlich mit vier Treffern vorn lagen (16:12; 17:13), ablieferten. Doch dann ging es wie gegen Halle in Richtung Tal. Der SVO geriet, auch durch einige Schirientscheidungen wie Müller anmerkte, ins Wanken. Hermsdorf markierte fünf Tore in Folge zur 18:17-Führung. Doch diesmal ging es wie erwähnt besser aus.
Die Unentschieden Könige der Liga haben wieder zugeschlagen. Hermsdorf teilt sich am Ende leistungsgerecht mit Oebisfelde die Punkte beim 26:26 (12:15)
Das vierte Heimunentschieden (insgesamt in der Saison bisher 6) bescherte dem Publikum mal wieder ein Wellental der Gefühle. Eine schnelle 2 Tore Führung brachte zwar scheinbare Sicherheit aber auch den Hang zum Überdrehen. Die Gäste, im Hinspiel noch mit einer unterirdischen Chancenverwertung, spulten dagegen clever ihren Part runter. Die Holzländer bekamen Thomas Thiele und Christian Hermann, besonders im ersten Abschnitt, nicht in den Griff. Eine allzu lasche Deckungsarbeit der Hermsdorfer ermöglichte so den SVO, sich ab der 10. Minute abzusetzen. Über die Stationen 9:7 (15`), 12:8 (20`) gingen die Gäste nicht unverdient mit einer 15:12 Führung in die Kabine. Die Holzländer selbst waren zwar zwischenzeitlich beim 11:12 wieder dran aber technischen Fehler und Fehlwürfe verhinderten penetrant die Verkürzung des Abstandes. Friedrich monierte in der Halbzeit auch nicht das Engagement sondern vielmehr die Präzision im Abschluss und das lasche Auftreten der Deckung. In den ersten 5 Minuten der zweiten Halbzeit heiß es dann: „nimm du den Ball oder nimm du den Ball“. Beide Teams überboten sich im Auslassen von Chancen. Dem Oebisfelder Linkshänder Hermann war es dann in der 35. Minute überlassen, dass 16:12 für die Gäste zu erzielen. Langsam merkte man den Gästen aber einen gewissen Kräfteverschleiß an. Der Gastgeber selbst konnte bis zur 40. Minute auf 17:19 verkürzen. Ein langsam auftauender Ondrej Masak, den Friedrich eigentlich durch Eric Fischer ersetzten wollte, brachte die Holzländer wieder zurück ins Spiel. Innerhalb von 7 Minuten wandelten die Holzländer einen 13:17 Rückstand in eine 18:17 Führung. Das war mal wieder was fürs Hermsdorfer Publikum. Hermsdorfs „Buffen“ animierte und heizte die Zuschauer zusätzlich an. Jetzt war es ein Spiel auf Messers Schneide. Was den Hermsdorfern dennoch fehlte, war das Fortune im Angriff. Chancen klasse rausgespielt, die Gästedeckung ausgehebelt aber im Abschluss unnötig gesündigt. Der SVO machten es in Folge besser und einfacher. Nach 50 Minuten das 22:21 für die Hermsdorfer. Ondra mit dem 23:21. Im Gegenzug eine Zeitstrafe gegen Ferenc und die Gäste nutzen diese numerische Überlegenheit, um zum 24:24 auszugleichen. Dennoch waren genug Chancen für den Gastgeber da, um selbst mit 2 bis 3 Toren in Front zu bleiben. Wenn ich an den verworfenen Siebenmeter und die zwei 100 prozentigen, weil freien Wurfchancen denke….Sei`s drum, es wurde mal wieder zu einem Krimi al la „Kreuzritter“. Ondra mit dem 26:25, die Halle tobte und Obebisfelde 11 Sekunden vor Spielschluss mit der Auszeit und zum Anwurf dann mit dem siebenten Feldspieler. Alexander Vogel mit der Finte und dem Durchbruch zum Kreis. Siebenmeter für die Gäste. Petr war zwar am Ball dran aber der Siebenmeter schlug unterhalb des Torbalkens ein und bescherte so den Gästen den viel umjubelten 26:26 Ausgleich. Die Köpfe der Hermsdorfer hingen zwar unten aber man sollte das Positive sehen und von einem gewonnen Punkt sprechen.
Für die Holzländer spielten im Tor: Nedved, Zehmisch Spieler: Fischer (2); Masak (9/3); Schreck (2); Högl (3/1); Remme (4); Grützbach (3); Wendt (1); Reidel; Bergner (1); Heilwagen; Seime (1); Ziemann
Siebenmeter: SVH: 5/4 SVO: 5/3 Zeitstrafen: SVH: 3 SVO: 5 (RK für Poplawski nach groben Foulspiel 48`)
Schiedsrichter: Sebastian Fuß / Stefan Olsok (HVS)
Quelle: SV Hermsdorf
Maik aus Chem Admin
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Handball Mitteldeutsche Oberliga, Männer: SV Oebisfelde beim Tabellensechsten zu Gast In Hermsdorf an alte Stärken anknüpfen
Am Boden zerstört waren am 16. März nach der unnötigen 34:35-Heimniederlage gegen den HC Einheit Halle die Mitteldeutschen Oberligamänner des SV Oebisfelde. Morgen beim SV Hermsdorf möchten die Allerstädter wieder aufstehen.
Oebisfelde l "Wir haben das Spiel gegen Halle natürlich gründlich ausgewertet. Für mich ist es aber nach wie vor unverständlich, wie man diese Begegnung noch aus der Hand geben konnte", erklärte Oebisfeldes Trainer Markus Müller. Seine Schützlinge haben nun natürlich etwas gutzumachen. Das soll möglichst bereits morgen beim Thüringen-Vertreter SV Hermsdorf geschehen.
Die Gastgeber gehören wie die Oebisfelder seit Gründung der Mitteldeutschen Oberliga vor knapp vier Jahren zum Inventar und bewegen sich auf etwa dem gleichen Niveau wie ihr morgiger Kontrahent von der Aller. Die Oebisfelder hatten zwar das Hinspiel in eigener Halle nach einer sehr mäßigen Leistung mit 19:20 verloren, für Trainer Müller spielt das jedoch keine Rolle: "Wenn wir an unsere alten Stärken, die sehe ich vor allem in der Deckung und einem variablen Angriffsspiel mit der dazugehörigen Chancenverwertung, zur Geltung bringen können, sind wir auf einem guten Weg."
Der ist auch nötig. Denn in trockenen Tüchern ist die Saison für die Oebisfelder noch nicht. Bei noch fünf zu absolvierenden Spielen beträgt der Vorsprung des SVO zum ersten Abstiegsrang, den der LSV Ziegelheim inne hat, sechs Punkte.
Personell steht beim SVO ein Fragezeichen hinter Andreas Kalupke. Er konnte wegen Fieber unter der Woche nicht trainieren. Los geht es morgen um 15 Uhr mit dem Bus vom Lessing-Eck.
Quelle: Volksstimme
Maik aus Chem Admin
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Die richtige Mischung finden: SV Hermsdorf hofft auf Heimsieg gegen SV 1895 Oebisfelde Handball Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Hermsdorfer können morgen mit Heimsieg den siebten Platz perfekt machen.
Hermsdorf. In der Haut von Hermsdorfs Handball-Trainer Jens Friedrich möchte man nicht stecken.
Einerseits will er in den restlichen fünf Partien der Mitteldeutschen Oberliga jungen Spielern, wie Henry Wendt, Max Ziemann und Eric Fischer, längere Einsatzzeiten geben, um sie auf die nächste Saison vorzubereiten. Andererseits verlangen die Zuschauer, Fans und Sponsoren bis zum Saisonende weitere Siege von den Hermsdorfer Handballern.
"Ich muss am Sonnabend versuchen, die richtige Mischung zu finden zwischen jungen und älteren Spielern."
Dass es Rückschläge gibt im Projekt "Jugend forscht", bekamen Friedrich und Co. in den vergangenen zwei Auswärtsspielen bei der HG 85 Köthen und im Pokal bei der HSG Werratal 05 zu spüren. Die 21:33-Niederlage in Köthen war keine Überraschung, die Höhe der Niederlagen schon. Das Aus im Vereinspokal-Viertelfinale war nicht eingeplant gewesen. Friedrich nahm in seiner Spielanalyse kein Blatt vor den Mund, er konnte in Breitungen nur Stefan Riedel und Eric Fischer eine gute Leistung bescheinigen. Die Reaktion bei anderen Spielern in der Mannschaft nach der öffentlichen Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Friedrich hofft, dass sich diese Spieler an der Ehre gekitzelt fühlen und "uns am Sonnabend zeigen, dass es auch besser geht."
Mit dem SV Oebisfelde 1895 kommt einer der unmittelbaren Verfolger in der Tabelle in die Werner-Seelenbinder-Sporthalle nach Hermsdorf. Oebisfelde dürfte auch auf Widergutmachungs-Tour sein nach der 34:35-Heimpleite gegen den HC Einheit Halle 05. Halle hat sich mit diesem Sieg zwischen Hermsdorf und Oebisfelde in der Tabelle geschoben. Mit einem Heimsieg könnten die SVH-Handballer den siebten Tabellenplatz absichern. Der Vorsprung auf Oebisfelde würde dann sechs Punkte betragen und auch in den direkten Duellen würde der SVH vorn liegen. "Es wird ein Spagat sein, den wir am Sonnabend vornehmen. Ich hoffe natürlich auch, dass die jungen Spieler des Vertrauen mit guten Leistungen zurückgeben", sagte Friedrich.
Ein Fragezeichen steht hinter Maik Grützbach. Er konnte die vergangenen drei Wochen aus gesundheitlichen Gründen nicht trainieren. Wieder im Mannschaftstraining stehen die zuletzt verletzten Jan Heilwagen und Torwart Robert Zehmisch.
Quelle: OTZ/Jens Henning
HSV Glauchau Fan
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Am kommenden Samstag treffen die Hermsdorfer auf die Mannschaft mit der längsten Anreise. Die Gäste aus Oebisfelde, jahrelang eine feste Größe im Regionalliga-Handball, durchleben auch in der dritten Oberligasaison ein Wellental der Gefühle. Anspruch und Wirklichkeit klaffen doch des Öfteren auseinander. Gespickt mit guten Handballern konnten die Zielsetzungen Aufstieg oder vorderer Tabellenplatz (Zielsetzung für diese Saison war Platz 5) bisher nicht erfüllt werden. Letztendlich hat Trainer Thomas Meinel nach der Auswärtsniederlage in Naumburg (28:33) für sich einen persönlichen Schlussstrich gezogen und sein Amt zu Verfügung gestellt. Seit diesem Zeitpunkt coacht Markus Müller das Team. Sein Einstand gegen Wolfen verlief erfolgreich und auch in den beiden folgenden Spielen zeigte die Mannschaft ihr Potential. Beim Tabellenführer unterlag man erst in den Schlussminuten und zu Hause gegen wieder erstarkte Hallenser gab es eine unglückliche Niederlage mit einem Tor. Umso mehr brennen die Gäste auf Wiedergutmachung, denn im Hinspiel konnten die Holzländer beide Punkte beim 20:19 Auswärtssieg entführen. Der Gastgeber selbst steht seit dem feststehenden Klassenerhalt gedanklich vor einer zwiespältigen Aufgabe. Soll man mit der ersten Garde bis Saisonende durchpowern oder perspektivisch den längerfristigen Umbau der Mannschaft vorantreiben, indem man jetzt schon den jungen Leuten längere Einsatzzeiten gewährt. Die Trainer sitzen sprichwörtlich zwischen „Baum und Borke“. Die gezeigten Leistungen der „Jungen Garde“ in Köthen und vor allem im Pokalspiel in Werratal waren bisher nicht dazu angetan, dieses „auf die jungen Leute setzen“, ständig zu praktizieren. Die Sponsoren, Zuschauer und Fans kommen in die Halle, um vor allem in den Heimspielen eine überzeugende Mannschaftsleistung zu sehen. Doch der Umbruch muss kommen, denn diese an sich eingespielte Mannschaft gehört vom Altersdurchschnitte her zu einen der Ältesten der Liga. Das muss nichts schlechtes heißen aber irgendwann hören der eine oder andere gestandenen Spieler auf und setzen andere Prämissen für ihr Leben. Ich denke, beide Trainer sind sich dieser schwierigen Situation bewusst und werden mit Augenmaß die Einsatzzeiten der jeweiligen Spieler planen. Eigentlich ein Luxusproblem, wenn man bedenkt, wer hier alles in dieser Liga noch um den Klassenerhalt fürchten muss. Freuen wir uns also auf einen weiteren tollen Handballabend in der Hermsdorfer „Werner- Seelenbinder- Sporthalle“ und tolerieren wir die Entscheidungen der beiden Verantwortlichen, die die Mannschaft für Samstag aufstellen werden. Sie haben es sich auf jeden Fall nicht einfach damit gemacht.
Quelle: SV Hermsdorf
HSV Glauchau Fan
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Die Nachholspiele sind gespielt, die Tabelle damit wieder gerade gerückt. Nur noch fünf von 26 Spieltagen sind in der Mitteldeutschen Oberliga zu absolvieren. Die Meisterschaft ist de facto entschieden, auch wenn rein rechnerisch die HG Köthen noch am nach wie vor verlustpunktfreien, designierten Champion aus Bad Blankenburg vorbei ziehen könnte. Doch daran glaubt bei acht Punkten Differenz keiner mehr. Ebenso dürfte der erste Absteiger mit dem HSV Apolda bereits gefunden sein.
Die Glockenstädter müssten theoretisch alle fünf Spiele – das gegen Radis dazu mit mindestens 4 Toren – gewinnen, die direkt vor ihnen liegenden Mannschaften aus Radis und Ziegelheim gleichzeitig ihre noch ausstehenden Spiele alle verlieren und der direkte Vergleich dieser beiden mit einem Sieg des TuS Radis enden. Nur dann könnte der HSV Apolda noch auf den vielleicht rettenden 12. Tabellenplatz klettern. Das ist allerdings so unwahrscheinlich, dass man mit einer erfolgreich platzierten Wette beim Eintreffen dieser Vorhersage wohl nicht mehr arbeiten gehen müsste.
Wer aber am Saisonende neben dem HSV Apolda ebenfalls die Spielklasse wird verlassen müssen, das ist die große Frage, die sicherlich erst am finalen Spieltag entschieden werden dürfte. Schauen wir uns den Abstiegskampf einmal genauer an. Involviert sind neben den angesprochenen Teams aus Radis (12:30/13.) und Ziegelheim (13:29/12.) auch der LHV Hoyerswerda (15:27/11.), die HSG Wolfen (16:26/10.) und der HSV Naumburg/Stößen (17:25/9.). Alle anderen Mannschaften dürften mit Sicherheit auch nächste Saison wieder über die Landesgrenzen hinaus unterwegs sein.
Die Restprogramme Die „Restprogramme“ der fünf Teams, die die Abstiegsfrage unter sich zu klären haben, lassen sich hierbei in „zwei Lager“ teilen. Die laut Tabellenkonstellation bedrohtesten Teams aus Radis, Ziegelheim und Hoyerswerda treffen direkt noch aufeinander, wobei jeder ein Heim- und ein Auswärtsspiel zu bestreiten hat. Wenn jeder sein Heimspiel gewinnen würde, was im Abstiegskampf eigentlich ein Muss ist, ändert sich an den Punktabständen rein gar nichts. Dagegen wäre ein zusätzlich gewonnener Auswärtspunkt in diesen direkten Duellen Gold wert bzw. würde ein verlorener Heimpunkt einen großen Nachteil im Kampf um den Klassenerhalt nach sich ziehen; auch des direkten Vergleiches wegen.
Außerdem treffen sowohl die Sachsen wie auch die Thüringer und die Sachsen-Anhaltiner noch auf den Zweitplatzierten HG Köthen, für die weder nach oben noch nach unten irgendetwas geht. Es ist zu wünschen, dass die Bachstädter in alle drei Spiele mit dem gleichen Engagement hinein gehen werden. Der Umstand, dass Radis und Hoyerswerda noch gegen den designierten Absteiger aus Apolda spielen werden, muss nicht unbedingt ein Vorteil sein, können die Thüringer doch jetzt frei von jedwedem psychologischen Ballast aufspielen. Das Gleiche gilt für die Spiele an den letzten beiden Spieltagen, wenn Ziegelheim und Hoyerswerda sich mit dem SV Oebisfelde messen werden. Köthen, Apolda und Oebisfelde werden mit Sicherheit den Abstiegskampf nicht gerade „freiwillig beeinflussen“ wollen.
Es gibt da aber auch noch die beiden Vertretungen aus dem Süden Sachsen-Anhalts, die ein ungemein schwereres Restprogramm vor der Nase haben. Sicherlich haben sie - was die erspielten Punkte betrifft - auf Hoyerswerda, Ziegelheim und Radis einen kleinen Vorsprung, doch dieser ist trügerisch. Gegen Bad Blankenburg, Glauchau, Hermsdorf und Halle müssen beide noch ran und sind dabei mehr oder weniger in einer klaren Außenseiterposition; ebenso die Naumburger bei ihrem Gastauftritt in Freiberg. Einzig der HSG Wolfen dürfte bei ihrem Heimspiel gegen Apolda die Favoritenrolle zukommen.
Bedenkt man, dass Radis, Ziegelheim und Hoyerswerda durchaus noch kräftig punkten können, ist es durchaus möglich, dass vielleicht noch einer ein böses Erwachen erlebt, der jetzt noch gar nicht damit rechnet.
Die Vorraussetzungen: Die Sporthallen in den Handballdörfern Ziegelheim und Radis/Gräfenhainichen zählen wie auch das BSZ Konrad-Zuse in Hoyerswerda zu den „heißesten Tempeln“ der Liga. Die enthusiastischen Fans können bei diesen Mannschaften zusätzliche Motivationen auslösen. Bei den Radisern macht sich zudem der Trainerwechsel von Wolfhard Mensch zu Bodo Kreuzmann sowie die Nachverpflichtung des 2.05m großen und international erfahrenen Hünen Christian Telehuz bemerkbar. Beim personell gebeutelten LHV Hoyerswerda kann in den letzten beiden Spielen der Ungar Viktor Kovacs für Entlastung sorgen. Personell ebenfalls auf dem Zahnfleisch kriecht der HSV Naumburg/Stößen. Bei der HSG Wolfen sieht es für die Zukunft sogar richtig düster aus, war doch kürzlich zu vernehmen, dass nach dem Rückzug des Großsponsors im letzten Sommer ab der neuen Saison keinerlei Aufwandsentschädigungen an die Spieler mehr gezahlt werden können. Ob da das Abenteuer Mitteldeutsche Oberliga noch einmal mit einer konkurrenzfähigen Mannschaft bzw. überhaupt noch einmal angegangen werden kann, scheint derzeit zumindest fraglich. Eine derart ungewisse Zukunft ist nicht gerade förderlich für gute Leistungen.
Ein weiterer Punkt sind die direkten Vergleiche, die dann herangezogen werden, wenn zwei Mannschaften punktgleich ins Ziel kommen. Die besten Karten hat hier der LSV Ziegelheim, der gegen Wolfen und Naumburg gewonnen hat, zudem die Duelle gegen Radis (Hinspiel: 35:27) und Hoyerswerda (Hinspiel: 26:27) auch noch für sich entscheiden kann. Dagegen verlor Radis gegen Naumburg und Wolfen, gegen Ziegelheim und Hoyerswerda (Hinspiel21:21) droht ihnen das Gleiche. Der LHV Hoyerswerda gewinnt sein Duell gegen Naumburg, verliert aber gegen Wolfen. Und die Naumburger bleiben gegenüber den Wolfenern in der Vorhand.
Die Abstiegsregelung: Die Abstiegsregelung ist relativ eindeutig. Der HSV Bad Blankenbug steigt in die 3. Liga auf und die Mannschaften auf den Plätzen 13 und 14 in die Landesverbände ab. Somit sind die Startplätze für die neuen Meister der drei Landesverbände frei gemacht. Zusätzlich müssen aus der Mitteldeutschen Oberliga so viele Mannschaften absteigen, wie aus der 3. Liga herunter kommen. Und genau das ist die große Unbekannte.
Aus den vier gleichberechtigten Staffeln der 3. Liga steigen jeweils die drei letztplatzierten Mannschaften ab. In der für Mitteldeutschland interessanten Staffel Ost sind die Plätze 16 und 15 an Cottbus (Brandenburg/7:41)) und Pohlheim (Hessen/8:40) wohl schon vergeben. Rang vierzehn wird derzeit vom SV Auerbach (Bayern/17:31) belegt. Jedoch sind Lok Pirna (12./19:29), Aschersleben (11./19:29) und Elbflorenz Dresden (10./20:28) gefährdet. Der Vorsprung der drei mitteldeutschen Vertreter ist bei noch sechs zu bestreitenden Spielen relativ klein, zumal das Quintett der gefährdeten Mannschaften, zu der auch noch die hessische HSG Gensungen (13./18:30) zählt, zum Großteil noch direkt aufeinander trifft. Für Spannung ist hier bis zum letzten Spieltag gesorgt.
Quelle: HP LHV Hoyerswerda - Klick hier
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