Oebisfelde. Dem sonst so zurückhaltenden Trainer Thomas Meinel platzte der Kragen. „Ich bin sauer, entsetzt und schockiert“, knüpfte er sich seine Versager vor.
Nach einer unterirdischen Angriffsvorstellung und der 19:20 (7:11)-Heimniederlage gegen den SV Hermsdorf in der Mitteldeutschen Oberliga herrschte beim SV Oebisfelde Donnerwetter-Stimmung:.
„Das ist einfach beschämend“, legte der Coach nach und kündigte noch in der Umkleidekabine unmittelbar nach Spielende eine Aussprache an. 45 Minuten lang spielte der SVO im Angriff wie ein Absteiger. Erst nach acht Minuten erzielte Michael Meichsner das erste Tor zum 1:2. Nach 22 Minuten waren es deren drei (3:8 ). Zur Pause ganze sieben (7:11). Selbst die alteingesessenen Fans hatten so etwas noch nie gesehen. „ich auch noch nicht. Ich weiß nicht, wo wir waren“, saß der Schock bei Meinel tief.
Anfängerhafte Ballverluste, überhastet und unüberlegt abgeschlossene Angriffe und leichtfertig vergebene Torchancen erinnerten an einen Nichtangriffspakt. Der Gipfel der Harmlosigkeit: Beim Stande von 10:15 (41.) trafen Pawel Poplawski und Oliver Meinel nach Tempogegenstößen die Latte und die Wand.
Dass es spannend wurde, lag am überragenden Oebisfelder Torwart Tobias Stefani. Neben Keeper Alexander Naumann „der einzige Lichtblick“ (Meinel). Fünf Minuten vor Schluss glich Andreas Kalupke zum 17:17 aus. In der 58. Minute traf er mit dem schönsten Tor des Abends aus der Luft zum 19:18. Die Halle tobte, die Mannschaft lebte. Endlich. Doch es passte zum Spielschema, dass Oebisfelde den Vorsprung nicht über die Zeit rettete und acht Sekunden vor Ende das 19:20 kassierte. „Letzte Woche werfen wir 38 Tore, heute gerade mal 19. Das war desolat“, gab sich Kalupke selbstkritisch, aber auch ratlos. „Keine Ahnung, woran das lag.“
Meinel hatte kein Mitleid mit den geknickten Spielern, die nach Spielende minutenlang auf der Ersatzbank fast regungslos hockten. „Trotz der Aufholjagd haben wir die Punkte nicht verdient. Ich bin entsetzt über dieses Auftreten.“
Der Handballgotte hatte am Ende ein Einsehen und belohnte die Hermsdorfer für einen couragierten Auswärtsauftritt mit 2 Punkten.
Prolog: Die „Toten Hosen“ besingen es so:
An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit In dieser Nacht der Nächte, die uns viel verspricht Erleben wir das Beste, und kein Ende in Sicht….
Abgezockte Kreuzritter gewinnen 20:19 (11:7) beim SV Oebisfelde, machen es sich in der Schlussphase aber selber unnötig schwer.
Unser Masseur Holger Posse würde es so ausdrücken: „ ein Glück das ich keine Haare auf dem Kopf habe, ansonsten würde jedes einzelne graue Haar steil nach oben stehen“. Trotz dieser „knallharten“ Aussage, kannte seine Sangeslust auf der Rückfahrt keine Grenzen.
Nach gute 3 ½ stündiger Anfahrt begann die Partie in der Hans- Pickert Halle für die Gäste sehr verheißungsvoll. Trainer Friedrich hatte sich im Vorfeld mehrer Spiele des SVO angeschaut und seine Jungs optimal auf die zu erwartende Angriffswucht des Gastgebers eingestellt. Ersetzen musste er die fehlenden Maik Grützbach und Michael Seime. Der in den letzten Spielen deckungsschwachen Jan Heilwagen bekam eine Denkpause. Dafür rutschte Marvin Schreck auf die für ihn ungewohnte Rechtsaußenposition. Als Petr Nedved den ersten Wurf des Gastgebers aus dem rechten oberen Ritzel kratzte, ging ein Raunen durch die Halle und sollte nichts Gutes für den Gastgeber verheißen. Es folgten weitere Glanzparaden, die die Werfer des SVO an den Rand der Verzweiflung brachten. Die Holzländer spielten ihrerseits die Angriff geduldig bis zur Chance aus und hatten an diesem Abend einen Tobias Högl in ihren Reihen, der vor allem im ersten Durchgang seine Gegenspieler Reihenweise vernaschte. Nach 5 Minuten führte der Gast mit 1:0. Wie die Hermsdorfer Deckung verschob, war schon eine Augenweide. Das Auflösen des SVO mit zwei Leuten an den Kreis, was im Spiel gegen Halle noch vorzüglich geklappt hatte, dass hatten die Gäste aus dem Holzland voll im Griff. Was dennoch durch kam, entschärfte Hermsdorfs Torhüter, darunter einige Hundertprozentige. Tja und wenn dann die SVO Spieler noch mit sich haderten, dann landen die Bälle auch mal schnell neben oder über dem Tor, so wie mehrfach im Spiel gesehen. Oebisfeldes Trainer nach knapp 10 Minuten mit der Auszeit. Die Holzländer zu diesem Zeitpunkt mit 3:1 in Führung. Beim Gastgeber keine Besserung in Sicht, im Gegenteil sie profitierten glücklich von drei Abprallern, nachdem sich die Gäste eigentlich schon mustergültig die Bälle erobert hatten. Sei’s drum, mit ruhigem Spielaufbau den Gegner einlullen, um dann plötzlich zu explodieren. Nach 15 Minuten führte der Gast mit 5:2, nach 20 Minuten mit 7:3. Als Mannschaftskapitän Sebastian Steinbach in der 24. Minute mit einer Zeitstrafe auf die Bank musste und eine Minute später Ondrej Masak ihm folgte, führte der Gast bereits 9:4. Diese sechs gegen vier Überzahlsituation nutze der Gastgeber um auf 9:6 (2 Siebenmeter) zu verkürzen. Hermsdorf in der 27. Minute wieder komplett und bis zur Halbzeit mit der verdienten 11:7 Führung in die Kabine. Fazit des ersten Durchgangs: Stark in der Deckung gearbeitet und nur 5 Feldtore, darunter 3 Abpraller, bekommen. Das Ergebnis nährte das Verlangen, hier als Sieger von der Platte zu marschieren. Wer nun dachte, dass der SVO mit Beginn der zweiten Halbzeit besser ins Spiel kommen würde, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, die Holzländer spielten munter auf und machten Nägel mit Köpfen. Nach knapp 45 Minuten die 6 Tore Führung zum 16:10 mit der Chance sogar auf 7 oder 8 Tore davon zu gehen. Nach knapp 50 Minuten 17:12 für die Gäste. Was nun folgte, will ich mal mit „Die Angst zu gewinnen“ umschreiben. Die Holzländer kassieren 6 Tore in Folge. Unverständlich, Kopfschütteln auf der Bank. Ja und dann fangen unsere Jungs an Nachzudenken und werfen den Torhüter des SVO Berühmt. Frei vorm Torhüter wird versemmelt oder ohne Mumm versucht anzuschließen. Im Gegenzug bringt sich der Gastgeben in Jubellaune. Auf einmal ist auch die Halle, sind die Heimfans wieder da, nachdem das Spiel eigentlich schon verloren schien. Nach 58 Minuten die erstmalige Führung für den SVO (19:18). Der Spielverlauf eigentlich auf den Kopf gestellt, wegen 7 oder 8 schwachen Minuten der Gäste. So etwas wird eigentlich in der Regel bestraft. Doch es kam anders. Friedrich hatte für den bis dahin glänzend haltenden Nedved, Robert Zehmisch ins Tor gebracht. Der kassierte zwar gleich einen Siebenmeter aber die letzte entscheidende Situation ging von ihm aus, als er einen freien Ball 35 Sekunden vor Schluss parierte. Zuvor musste Ferenc Bergner mit zerrissenem Trikot von der Platte, für ihn kam Michael Remme. Das war wohl wie eine Signalwirkung, unter dem Motto „Wer sich aufgibt hat verloren“. Tobi Högl machte mit seinem siebenten Tor den 19:19 Ausgleich. Dann Roberts Parade und Ballbesitz für Hermsdorf. Gähnendes Entsetzen beim Gastgeber. Es sollte für sie noch schlimmer kommen als sich Michi Remme 7 Sekunden vor Schluss in der Mitte durchtankte und der Ball über den sprichwörtlich "am Boden liegenden Torhüter" ins Tor kullerte. Das war das Siegtor. Ein Verzweiflungswurf des Gastgebers landete über dem Tor der Gäste. Dann war Schluss und eine Spielertraube auf der Platte, die den am Ende nicht unverdienten Auswärtssieg euphorisch bejubelte.
Für Hermsdorf spielten im Tor: Nedved und Zehmisch
Nach dem zweiten Saison-Auswärtssieg am vergangenen Sonnabend in Halle geht es morgen für die Mitteldeutschen Oberliga-Männer in eigener Halle weiter. Erwartet wird der SV Hermsdorf. Anwurf ist um 18.30 Uhr.
Oebisfelde●Die Begegnung in Halle ist derzeit noch immer Gesprächsthema bei den Oebisfelder Handball-Anhängern. Vor allem bei denen, die in Halle vor Ort waren. „Das war die bisher beste Saisonleistung“, schwärmte der Oebisfelder Fred Hoffmann, der bei den Heimspielen des SVO auch als Kampfrichter tätig ist. Trainer Thomas Meinel gab ihm recht: „Was die Jungs in Halle gezeigt haben, war konzentriert und abgeklärt. Es war schon unsere beste Vorstellung bislang. Die wollen wir am Sonnabend in eigener Halle bestätigen.“ Aber es wird ein Kontrahent erwartet, der den Oebisfeldern, anders als Halle, nicht unbedingt liegt.
Ein Blick zurück: In der Saison 2010/11, die Premierensaison der Mitteldeutschen Liga, verlor der SVO in eigener Halle gegen die Thüringer mit 29:33, spielte aber in Hermsdorf 32:32. In der vergangenen Serie hieß es 23:19 für Hermsdorf und 29:25 für die Allerstädter. „Es kann durchaus ein enges Rennen werden. Doch wie erwähnt, wenn wir an das Halle-Spiel anknüpfen können, sollte es mit dem Erfolg und einem positiven Punktekonto klappen. Wobei wir vor dem guten Rückraum und der Kreisanspiele der Hermsdorfer auf der Hut sein müssen. Daher müssen wir wie zuletzt in der Abwehr umsichtig arbeiten“, erklärte der SVO-Übungsleiter.
Gelichtet hat sich zum Glück das Oebisfelder Lazarett. Fehlen wird aber erneut Kapitän Florian Seiler. Er hat weiterhin Probleme mit der Schulter. Ungewiss ist hingegen der Einsatz von Thomas Thiele. Ihn hat es am Fuß erwischt. In Halle hatte sich „TT“, wie der Rückraummann genannt wird, noch stark in Szene gesetzt. Dafür ist René Kornau wieder an Bord. Er fehlte vergangenen Spieltag wegen seines Studiums.
Quelle: Volksstimme vom 09.11.2012
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Handball Männer, Oberliga: Morgen geht es ohne Seime und Grützbach zum Tabellennachbarn Oebisfelde.
SV Oebisfelde 1895 - SV Hermsdorf (Sa, 18:30 Uhr)
Oebisfelde. Der Tabellensiebte SV Oebisfelde 1895 erwartet den Tabellensechsten SV Hermsdorf. Nicht nur ein Platz trennt beide Vereine, sondern auch nur ein Punkt. "Das wird ein Spiel auf Augenhöhe. Oebisfelde hat eine sehr robuste Mannschaft, die aber nicht fehlerfrei agiert, wie unser Video-Studium zeigte", sagte SVH-Trainer Jens Friedrich.
Dass der SVO zu den heimstärksten Mannschaften der Liga zählt, wollte Friedrich vor dem Spiel nicht unterschreiben. Bad Blankenburgs Trainer Frank Ihl, der mit dem HSV vor zwei Wochen mit Mühe 33:30 in Oebisfelde gewann, hievte den morgigen SVH-Gegner in die Kategrie der Top-5-Heimmannschaften.
Auswärts haben die Hermsdorfer im bisherigen Saisonverlauf fleißig gepunktet. Fünf ihrer neun Punkte brachten sie aus fremden Hallen mit, darunter waren die zwei Siege beim HSV Apolda (29:22) und beim LSV Ziegelheim (37:30).
Morgen soll der nächste oder die nächsten Punkte dazukommen. Friedrich verglich die Ausgangsposition wie vor dem Spiel gegen Köthen.
Personell wird sich der Hermsdorfer Kader zur vorwöchigen 23-25-Heimniederlage gegen die HG 85 Köthen auf zwei Positionen verändern. Kreisläufer Michael Seime und Rückraumspieler Maik Grützbach fehlen. Seime ist beruflich verhindert, Grützbach wird aus privaten Gründen aussetzen. Wie lange, das konnte sein Trainer nicht sagen. "Ich habe ihn erst einmal freigestellt."
Die Lücken am Kreis und im Rückraum sollen durch Manuel Rust und Eric Fischer geschlossen werden. Rust, Kapitän der zweiten Mannschaft, die am Wochenende in der Thüringenliga spielfrei ist, ist auf jeden Fall dabei. Ob Fischer mitfährt und mitspielt, ist fraglich. Der Linkshänder hatte sich nach Kniebeschwerden vom Mittwoch-Training abgemeldet.
Schwerpunkt im Training waren Würfe aus der Belastung von den Außenpositionen. Friedrich zeigte sich zufrieden: "Wenn wir im Spiel nur ähnlich werfen wie im Training, würden wir in der Tabelle ganz woanders stehen."
Zuletzt klemmte es gewaltig von den Flügeln mit Tobias Högl und Marvin Schreck sowie Jan Heilwagen und Ondrej Masak. "Über Außen fehlen uns pro Spiel fünf, sechs Tore. Rechnet man diese nicht geworfenen Tore bei jedem Ergebnis dazu, brauche ich wohl nichts zu sagen, was dann wäre", sagte Friedrich.
Quelle:OTZ/Jens Henning
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Schwerer Gang in den nordwestlichsten Zipfel von Sachsen-Anhalt
Am Samstag müssen die Hermsdorfer Oberliga Handballer die längste Auswärtsfahrt der Saison 2012/13 in Angriff nehmen. Es geht mit dem Reisebus in das 240 km entfernte Städtchen Oebisfelde, unweit von Wolfsburg gelegen. Zu den Aushängerschildern der ca. 14.000 Einwohner zählende Stadt gehört auch den SV Oebisfelde 1895 e.V. mit seiner Handballabteilung.
Nach dem Abstieg aus der Regionalliga im Jahre 2010 waren die Handballer des SVO zudem Gründungsmitglied der Mitteldeutschen Oberliga. Hegte man in der ersten Oberliga-Saison 2010/11 noch Ambitionen unbedingt wieder in die Regionalliga aufzusteigen zu müssen, dürfte der Realitätssinn mittlerweile Einzug gehalten haben. Diese Mitteldeutsche Oberliga hat einhundertprozentig ihren Qualitätsnachweis erbracht. Immerhin ist es die vierthöchste Spielklasse im Handball. Eine Klasse höher, in der viergeteilten Regionalliga, kann man mit Sicherheit nur mit professionellem Management existieren, um die finanziellen Herausforderungen und den deutlich höheren Trainings- und Spielstress zu bewältigen. Diese Ansicht teilen auch die Holzländer und fühlen sich in dieser Oberliga gut aufgehoben. Beide Vereine kreuzen nun das fünfte Mal die Klingen miteinander. Bisher gab es zwei Siege für die Holzländer bei einem Unentschieden und einer Niederlage. Besonders gern erinnern sich die Holzländer an ihren Auftritt vor fast genau 2 Jahren (13.11.2010). Damals konnten sie mit einem 33:29 Sieg beide Punkte aus der Hans- Pickert- Halle entführen. Der Gastgeber selbst hat durch den ungefährdeten Auswärtssieg in Halle enorm an Selbstvertrauen getankt und will mit Sicherheit „nachlegen“. Da kommen die Holzländer bestimmt ganz Recht. Die Hermsdorfer selbst sehen ihre Chancen, um zu punkten. Man hat eine gestandene, erfahrene Mannschaft beieinander. Das Spiel gegen den Tabellen- Zweiten aus Köthen hat auch gezeigt, dass man spielerisch mithalten kann. Kritikpunkt bleibt aber die schlechte Chancenverwertung, die am letzten Samstag wohl ausschlaggebend für die knappe Niederlage war.
Der Mannschaftsbus fährt am Samstag 14 Uhr ab Sporthalle. Mitfahrgelegenheiten sind noch vorhanden und sollten wie gehabt über die Webseite unseres Fanclubs angemeldet werden.
Quelle: SV Hermsdorf
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Am Samstag heißt es für die Kreuzritter, wieder Auswärts alles zu geben. Dieses mal geht es nach Oebisfelde, das letztes Wochenende einen deutlichen 38:33-Sieg in Halle und somit 2 weitere Punkte einfuhr. Die Kreuzritter, die über weite Strecken einen guten Kampf gegen die HG Köthen zeigten, sollten an diese gute Leistung - vor allem aus der ersten Halbzeit - anknüpfen, dann ist auch in Oebisfelde alles drin.
Abfahrt des Fanbusses ist 14:00 Uhr ab Werner-Seeleninder-Sporthalle. Wer mitfahren will, kann sich wie immer auf der Seite des Fanclubs anmelden.
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Handballfans vom Hermsdorfer Kreuz
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