Handball - Sachsenliga (veröffentlicht am 17.01.2011)
Gelungenes Lewandowski-Comeback
HSV Glauchau 27
(14) HVH Kamenz 28
(12)
Unverhofft kommt oft, allerdings beim HVH in den letzten Wochen eher selten, umso größer waren nach Spielende in Glauchau Freude und Stimmung über den zwar knappen, aber deutlich herausgespielten Sieg in fremder Halle. Diesmal überzeugten einfach alle, vor allem mit ihrer Disziplin und Geschlossenheit. Da auch die Fans schnell merkten, dass etwas ging, standen die wieder enthusiastisch hinter ihrer Mannschaft und beherrschten das Tribünenterrain. Selbst der frühe Ausfall von Maik Buschhaus nach acht Minuten mit Wadenproblemen machte sich nicht nachteilig bemerkbar. Dafür übernahm Jan Schulz erfolgreich auf der Mitte das Heft in die Hände. Doch keiner konnte an diesem Tage Norman Komar im Kasten toppen. Der hielt nicht nur zwei Strafwürfe, sondern mit 16 Paraden sein Team im Spiel und oftmals seinen Kasten rein. Auch Marcin Lewandowski – nach langer Verletzungspause zurück – fügte sich sofort blendend ein. Im Duell mit seinem ehemaligen Mitspieler Petr Korbel war er in Angriff und Verteidigung klarer Sieger. Für den Auswärtssieg könnten diesmal noch viele Details positiver Art herhalten. Eines jedoch zeigte deutlich den Siegeswillen der Mannschaft, auch um das Koweg-Spiel vergessen zu machen. Wie die Feuerwehr, nur ohne Blaulicht, jagte Rico Rudolph aus Moers bei Dortmund heran, um dabei zu sein. Er schaffte es tatsächlich zum Spielbeginn und unterstützte seine Mannschaft ebenso. Der Start in die Partie war dann auch so, wie sich das Trainer Randolf Weyland vorgestellt hatte. Er forderte vom Team: „Leidenschaft, Begeisterung, Hingabe, Enthusiasmus und gesunde Aggressivität auf Ballgewinn.“ Diszipliniert setzten das seine Männer beinahe über die gesamten 60 Minuten erfolgreich um. Von Beginn an waren die Kamenzer in Führung gegangen. Nach einigem hin und her legten sie beim 2:4 erstmals zwei Tore vor. Nur auf den Glauchauer Kreisläufer konnten sie sich nicht gleich einstellen. Das blieb so bis zum 6:8, ehe es auch noch einen kleinen Bruch im HVH-Spiel gab. Vier Tore in Folge hinnehmend, lag plötzlich Glauchau mit zwei Treffern vorn. Nach dem Anschlusstor, machten die Gastgeber gleich drei weitere Buden und der HVH lag mit vier hinten. Bis zum Pausenpfiff hatten sich die Lessingstädter aber wieder gefangen und konnten noch verkürzen. Wo sie aufgehört hatten, begannen sie nach Wiederanpfiff. Mit vier Toren in Folge wurde die Partie umgehend wieder gedreht. Kamenz kam noch besser ins Spiel gegen den Favoriten und gab die Führung nie mehr aus der Hand. Nur einmal, beim 25: 25 nach 54 Minuten, schien der Auswärtssieg in Gefahr zu geraten. Aber die Kamenzer langten wieder geschlossen nach und banden den Sack mit drei Treffern in Serie endgültig zu. Zwei Minuten vor Ende der Partie reichte so das 25:28, um die Gastgeber niederzuringen. Weyland, inzwischen völlig heiser, lobte alle über den gesamten Bogen: „Das war auch für mich anstrengend, aber ich wurde entschädigt mit einem super Spiel meiner Mannschaft. Mit Geschlossenheit, Zusammenhalt und Disziplin haben alle ihren Anteil am unerwarteten Erfolg. All das, was ich vorgegeben hatte, wurde heute engagiert umgesetzt. Keiner fiel aus dem Rahmen und alle haben sich gegenüber dem letzten Heimspiel prächtig gesteigert.“ Auch in die Einzelkritik band er jeden Spieler ein. Das was schon positiv erwähnt wurde, traf auch auf die anderen zu. So biss sich Pascal Freudenberg trotz Fußscherzen durch, Danny Miehle sorgte auf der Deckungsspitze für einige Ballgewinne und war auch sonst einer der Aktivposten. Sven Schäfer kam endlich auch dank Lewandowski richtig ins Spiel oder Raik Freudenberg spielte mannschaftsdienlicher wie zuletzt seltener. So kam auch eine der besten Phasen im Spiel zustande. Zwischen der 40. und 50. Minute legten die Lessingstädter mit ihrem Lauf von 15:16 zum 17:21 und anschließend überlegtem Spiel den Siegesgrundstein. Über die gesamte Spielzeit wurde mit ständig wechselnden Abwehrvarianten dem Gegner der Schneid abgekauft. Toman, der die Kamenzer im Hinspiel noch erschoss und die Fäden zog, gab beinahe entnervt auf. Die 5:1-Abwehr, bei Überzahl 4:2 oder zeitweilige Manndeckung gegen Korbel brachten die Gastgeber aus dem Rhythmus. Der für Bernd Mainitz bei Glauchau nun verpflichtete Trainer Thomas Schneider hatte so ein denkbar schlechtes Debüt, auch weil der Aufstiegsrang so in die Ferne rückte. Gegenüber den Kamenzer Spielern benahm er sich auch nicht gerade freundlich, womit seine verbalen Angriffe noch beschönigt erscheinen. Alles was zählt, ist aber der Auswärtssieg, der die Kamenzer auch in der Tabelle wieder das Mittelfeld stabilisieren lässt. Mit diesem Lebenszeichen können nun Plauen und Hoyerswerda ruhiger bespielt werden.
HVH Kamenz spielte mit: Schacht, Komar; Oswald, Schulz, Rudolph (1), Lewandowski (5), P. Freudenberg (6), R. Freudenberg (4), Wolf (1/1), Schäfer (7/3), Herzog, Miehle (4) und Buschhaus.
Eberhard Neumann Quelle: HP HVH Kamenz
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Die Kamenzer HVH-Männer sind noch immer nicht über die unnötige Niederlage zum Rückrundenauftakt gegen Koweg Görlitz hinweggekommen. In der Woche gibt es da für Trainer und Team eine Menge Arbeit und Analysen zu machen. Doch viel Zeit bleibt nicht, da es schon am Sonnabend um 17 Uhr die nächste Bewährungsprobe zu bestehen gilt. Dann sind die Männer von Randolf Weyland in der Sachsenlandhalle beim HSV Glauchau zu Gast. Gegen die stärker als Görlitz erscheinenden und zu Hause noch ungeschlagenen Muldenstädter muss eine deutliche Steigerung her. Wenn der HVH dort nicht wie im Heimspiel bei der 40:32-Pleite untergehen will, gilt es vor allem wieder einmal mannschaftliche Geschlossenheit zu demonstrieren. Dabei treffen die Gäste mit Petr Korbel auch auf einen alten Bekannten aus besseren Kamenzer Zeiten. Inwieweit der allerdings den Lessingstädtern Probleme bereiten wird, bleibt abzuwarten. Ungeachtet dessen sollten sich die HVH-Männer auf die eigenen Stärken besinnen und versuchen mit denen, ihrem Potenzial und ihren Möglichkeiten dem Gegner ihr Spiel aufzuzwingen. Dazu gehört auch die Einbindung aller Mannschaftsteile ins eigene Spiel und aus sicherer Abwehr geduldig nach vorn zu spielen. Ob das alles funktioniert und die Kamenzer den Schalter umlegen können, davon können sich auch die Fans wieder überzeugen. Sie können am Sonnabend im Mannschaftsbus dabei sein, wenn es um 13 Uhr von der Geschäftsstelle in Kamenz und ab 13.15 Uhr vom Blumenhof Haase in Gersdorf losgeht.
Verbandsliga
Für die HVH-Zweite gehen die schweren Wochen weiter. Nach der Pleite gegen Weinböhla geht es am Sonntag um 16 Uhr nach Pulsnitz zum Nachbarschaftsderby. In dieser Serie sind Voraussetzungen in dieser Begegnung völlig umgekehrt. Die Pfefferkuchenstädter sind in jedem Falle Favorit und die Lessingstädter müssen sich mächtig strecken und motivieren, um nicht die nächste Pleite zu erleben. Schon das Hinspiel verlor der HVH 22:34 nach trostloser Partie viel zu hoch. Nun treten beide als Gastgeber und Tabellenzweiter auf Pulsnitzer Seite und als Tabellenletzter auf Kamenzer Seite gegeneinander an. Etwas verschoben könnten die Realitäten dann sein, wenn bei den Pulsnitzern weiter wichtige Akteure verletzt fehlen und bei den Kamenzern wieder Leute der Ersten zum Einsatz kommen können. Dazu müssen die Gäste allerdings auch Teamgeist und Kampfkraft neu entdecken.
Ostsachsenliga
Zu einem so genannten Vier-Punktespiel geht es für die Kamenzer Dritte am Sonnabend um 17 Uhr nach Niederoderwitz. Bei der SG Strahwalde muss gepunktet werden, soll die Luft am Tabellenende nicht noch dünner werden. Zudem gilt es, die unerwartet Hinspielniederlage zu korrigieren. Die Gastgeber sind zwar heimstark und liegen als Sechste auf einem guten Mittelfeldplatz, sind allerdings mit fünf Punkten Abstand noch nicht6 zu weit entfernt. Damit führen sie die untere Tabellenhälfte an und mit einem Sieg könnten die Kamenzer den Gastgebern bis auf drei Zähler näher rücken. Vor allem mit der Chancenverwertung geht da viel zu machen und schon vorher sollten sich die Männer um Karsten Mütze auf das strikte Haftmittelverbot einstellen.
Westlausitzliga
Die Vierte des HVH steht nicht besser da als die zweite und dritte Mannschaft, doch als Vorletzte wenigstens nicht als Schlusslicht der Liga. Die fünfte ist inzwischen schon nicht mehr aktiv, zustande gekommen durch Rückzug aus dem Spielgeschehen. Am Sonntag um 17 Uhr erwartet HVH IV nun Königsbrück als Gegner in der Halle der Grundschule am Forst. Nur mit einem Sieg könnte der Anschluss an die davor liegenden Teams auf längere Friste hin wieder hergestellt werden.