LHV gewinnt letztes Saisonheimspiel gegen Staßfurt
Die Oberliga-Handballer des LHV Hoyerswerda haben sich am Dienstag gebührend von ihren Fans verabschiedet. Im letzten Heimspiel der Saison gewannen die Schützlinge von Matthias Allonge gegen den HV Rot-Weiß Staßfurt in einem torarmen Spiel sicher mit 25:22. „Mir war das Ergebnis vollkommen egal.“ so der Hoyerswerdaer Trainer im Anschluss des Spieles. „Ich wollte noch ein letztes Mal in dieser Saison diese großartige Kulisse genießen.“ Sein Pendant auf Staßfurter Seite, Dr. Olaf Haase, sprach gar von einer „drittligareifen Athmosphäre“. Der Hoyerswerdaer Hexenkessel machte seinem Namen aber auch wieder alle Ehre. Beide Trommlerreihen und die Fangesänge („So spielt ein Aufsteiger schalalalala…“) der ganzen Tribüne trieben die Temperaturen an diesem ohnehin schon hochsommerlich heißen Tag auf „gefühlte 60 Grad“ (Dr. Haase).
„Es hat mir und meinen Spielern unheimlich viel Spaß gemacht, hier zu spielen. Wir freuen uns jetzt schon, in der nächsten Saison wieder hier antreten zu können.“ Wenn es dabei bleibt, dass im Ansetzungsschlüssel für die neue Spielzeit jeder Verein eine Nummer weiter rutscht, würden sich beide Mannschaften schon am 1. Spieltag an gleicher Stelle wieder gegenüberstehen. Dann aber in anderer Besetzung.
Denn die LHV-Mannschaft werden gleich drei Spieler aus überwiegend beruflichen Gründen verlassen. Für den „Leitwolf“ Andreas Schütz ist die Pendelei zwischen Dresden und Hoyerswerda nicht mehr zu stemmen. Beruflich sehr stark beansprucht, ist für ihn das viele, für die Oberliga notwendige Training, in Hoyerswerda nicht mehr realisierbar.
Den LHV-Torschützenkönig der letzten beiden Jahre Nick Widera zieht es dagegen in die andere Richtung bis über die Landesgrenze ins Brandenburgische. Sein neuer Arbeitgeber ist gleichzeitig engagierter Förderer des neuen Meisters der Oberliga Ostsee-Spree. Dem „Wunsch“, dann auch mit dem LHC Cottbus in der dritten Liga zu spielen ist Nick nachgekommen. Eine sportliche Herausforderung ist eine höhere Spielklasse immer, nicht nur für Nick und damit sein Weggang nur allzu verständlich, wenngleich auch schmerzlich.
Am meisten schmerzt Matthias Allonge der Verlust von Spielmacher Roy Kalweit. Das LHV-Eigengewächs wird im Rahmen seines Studiums in Berlin ein Praxissemester einlegen und künftig an der Seite von Bob Hanning die A-Jugend-Bundesligamannschaft der in der neuen Saison unter dem Namen Füchse Berlin-Reinickendorf antretenden Hauptstädter die Co-Trainer-Funktion übernehmen. „Vielleicht werde ich irgendwann sogar mal dein Co-Trainer sein.“ Weiß Matthias Allonge um die großen Fähigkeiten des erst 22 Jährigen, den er mit einem „originalen Bundesliga-Trikot aus alten Eisenacher Zeiten“ wehmütig verabschiedete.
Die Lausitzer werden im Hinblick auf die neue Saison (gerade nach den drei Verabschiedungen) vor allem im offensiven Bereich zulegen müssen. Das war die Achillesferse des LHV im Verlaufe dieser Spielzeit und auch deutlich im Spiel gegen die Stassfurter zu sehen. Auch wenn sie in keiner Phase des Spieles Gefahr liefen, die Punkte aus der Hand zu geben, hätten es durchaus ein paar Tore mehr auf der Habenseite sein können. Im Umkehrschluss machten es die Gäste aber auch nicht besser. Knapp 20 Angriffen verwehrte der überragende LHV-Keeper Benjamin Reißky jedwede Erfolgsaussichten, oder sie landeten meterweit neben dem Gebälk. „Wir waren schon unterbesetzt angereist und das 25:22 für den LHV geht absolut in Ordnung.“ Gratulierte Dr. Haase dem LHV zu zwei weiteren Punkten, die zumindest bis Sonnabend den vierten Tabellenplatz für den Aufsteiger bedeuten. Dann ist die HSG Freiberg gefordert, in ihrem letzten Heimspiel gegen die immer stärker werdenden Erfurter nachzulegen.
Das Spiel im Stenogramm: Nach ausgeglichenen Beginn (4:4/9.) benötigten die Hausherren keine zehn Minuten, um sich mit schnellem Spiel auf fünf Tore (11:6/18.) abzusetzen. Danach herrschte wieder Parität auf der Platte. Die Sachsen-Anhaltiner konnten nicht mehr und der LHV verwaltete seinen Vorsprung. Über die Stationen 14:9 (Halbzeit) und 19:13 (45.) gelang den Zusestädtern ein sicherer und ungefährdeter 25:22 Heimsieg, mit einem 23:16 (54.) als größtem zwischenzeitlichen Abstand. Matthias Allonge gab fast allen Spielern größere Einsatzzeiten, um anschließend mit den Fans, den Sponsoren, den Helfern und nicht zuletzt auch mit der Mannschaft die so überaus erfolgreiche Saison zu feiern. Ihren letzten Auftritt bestreitet die LHV-Equipe staffeleinheitlich am 12. Mai um 19.00 Uhr, wenn sie bei der nach wie vor abstiegsgefährdeten HSG Wolfen antreten muss.
LHV: Benjamin Reißky, Eric Zeithamel – Alexander Canbek (7/2), Roy Kalweit (5/2), Andreas Schütz (4), Steve Däumel (3), Robert Devantier (2), Nico Pollack (2), Lukas Baase (1), Conni Böhme (1), Dustin Klinge, Ringo Schäfer, Tobias Sieber, Nick Widera
Weiterarbeiten für den "vernüntigen Saisonabschluss" Von Frank Nahrstedt
Hoyerswerda | Mit einer 22:25 (9:14)-Niederlage beim LHV Hoyerswerda traten die Mitteldeutschen Oberliga-Handballer des HV Rot-Weiss Staßfurt gestern Nachmittag die Heimreise an. Ärger klang zwar nicht mit in der Stimme von Trainer Dr. Olaf Haase, wenngleich er sagte: "Es war durchaus mehr für uns drin, aber wir können mit dem Ergebnis leben." Letztlich scheiterte das Team an seiner mangelnden Chancenverwertung - insgesamt waren es etwa 25 Fehlwürfe - und am personellen Engpass. Neben Alexander Ernst (Beruf) fehlte auch Tobias Ortmann (Studium). Zudem ging Roman Bruchno angeschlagen in die Partie.
Dabei starteten die Staßfurter gar nicht schlecht, gestalteten die Begegnung bis zum 4:4 (10.) ausgeglichen. In einer aggressiven 5-1-Deckung wurde dem Rückraum der Gastgeber durchaus das Leben schwer gemacht. "Dann haben wir aber einige Fehlwürfe produziert", erinnerte sich Haase. Hoyerswerda zog erst zum 7:4 (14.), dann zum 13:7 (27.) davon. "Wir haben zwar eine gute Einstellung gezeigt, unsere Arbeit in der Deckung hat gestimmt", lobte der Coach, schließlich sind "14 Gegentreffer in der ersten Halbzeit in Hoyerswerda nicht schlecht", doch selbst freie Würfe wurden neben den Kasten gesetzt, wodurch nur neun Tore erzielt wurden.
Nach dem Wechsel blieb der Rückstand zunächst bei fünf Zählern. Auch der Wechsel zu einer 6-0-Deckung ab der 40. Minute brachte nur mäßigen Erfolg, wenngleich "wir insgesamt nur elf weitere Gegentreffer kassiert haben". Die Gäste zeigten im Endspurt noch einmal Moral, verkürzten erst zum 24:20 (58.) und dann zum 25:22, weshalb "wir erhobenen Hauptes von der Platte gehen konnten".
Mit Blick auf die Partie gegen Ziegelheim (Sa., 12. Mai, 19 Uhr) und auf die kommende Saison "müssen wir aber weiterarbeiten". Vor allem bei der Torausbeute "haben wir noch Reserven". Schließlich soll das letzte Spiel "ein vernünftiger Saisonabschluss werden".
Schönes Wetter, volles Haus, letztes Heimspiel einer sagenhaften Saison, Handballherz was willst du mehr. Der LHV hatte das Spiel von Anfang an im Griff. Die Gäste hatten nach 10 Minuten ihr Pulver verschossen, denn sie machten im Angriff zu viele Fehlwürfe und ihr Torwächter bekam kaum eine Hand an den Ball. Der LHV spielte solide seinen Stiefel herunter und gab sich kaum eine Blöße. In der zweiten Halbzeit ging mit Kallweit dann leider auch der Spielfluß. Der Vorsprung war zum Glück schon sehr sicher und die Gastgeber krampften sich dem Ende entgegen. Viele Fehler in den eigenen Reihen ließ den Anhaltinern noch die Chance eines guten Resultates. Das hatten sie mit dem sehr bescheidenen Auftritt heute eigentlich nicht verdient. Allonge auf der Trainerbank gab aber allen Akteuren ihre Spielzeit und wars zufrieden. Zufrieden waren auch die Zuschauer mit einer überzeugenden Leistung der Mannschaft und des Trainers. Bei den Abgängen von Widera, Schütz und Kallweit ist nun der Vorstand nebs des Präsidenten in der Pflicht, ihren Job zu machen. Das wird nicht einfach, die Ansprüche die der Verein hat, haben sie aber in der Vergangenheit oft unterstrichen.
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Letzten Sonnabend gewannen die LHV Handballer etwas überraschend aber jederzeit hochverdient beim SV Oebisfelde mit 28:27. Damit haben die Männer von Matthias Allonge den 5. Tabellenplatz jetzt schon definitiv sicher und können ihre Blicke nach oben richten. Da steht die HSG Freiberg mit nur einem einzigen Punkt Vorsprung direkt vor den Lausitzern, ist also durchaus noch greifbar. Doch dafür müssten die Zusestädter allerdings nicht nur diesen einen Zähler aufholen, sie müssen letztlich auch einen Punkt mehr vorweisen können, wollen sie in der Tabelle am „Dauerrivalen“ vorbeiziehen. Denn der direkte Vergleich der beiden sächsischen Traditionsvereine sieht als Unterscheidungskriterium bei Punktgleichheit die Bergstädter vorn.
Schon am Dienstag haben die Lausitzer die Möglichkeit dazu. Im vorgezogenen Punktspiel des 25. Spieltages treffen sie auf den HV Rot-Weiß Staßfurt. Der Vergleich gegen den Tabellensiebenten wird aber keinen Deut leichter, als die zurückliegende Partie in Oebisfelde. Auch die Staßfurter stellen sich als eine sehr kompakt auftretende Mannschaft dar; mit einem überragenden Linkshänder Nils Hähnel, der einst vom SC DHfK Leipzig den Schritt über die Landesgrenze ging. Wenn der 2m Mann einmal ins Laufen kommt, hält den keiner mehr auf. Da ist größte Wachsamkeit gefragt. Ebenso dürfen Christoph Frank und Oliver Jacobi nicht aus den Augen gelassen werden, die unter den Top 10 der Mitteldeutschen Torjäger zu finden sind. Torhüter Patrick Tuchen hat auch schon viele Jahre höherklassig zwischen den Pfosten gestanden.
Allerdings offenbaren die Staßfurter auch einige Schwächen. Die größte ist wohl die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsauftritten. Während sie zu Hause eine Macht sind, konnten sie auswärts nur in Erfurt, Wolfen und Ziegelheim punkten. Neun Mal gingen sie mehr oder weniger deutlich geschlagen von der Platte, wie zuletzt beim 36:40 bei den bereits abgestiegenen Wittenbergern. Lassen wir uns also überraschen, in welcher Verfassung sie in Hoyerswerda auftreten werden. Spielbeginn ist am Dienstag um 14.00 Uhr. Die Türen werden sich ab 12.30 Uhr öffnen, und der Grill gegen 13.00 Uhr angeworfen. Die große Tombola wartet wieder auf die glücklichen Gewinner attraktiver Preise. Übrigens gibt es pro Eintrittskarte auch wieder ein Freibier.
Am 1. Mai bestreitet der LHV sein letztes Heimspiel in einer überaus erfolgreich absolvierten Saison. Staßfurt kommt zu Besuch und darf mitfeiern. Hoffentlich revanchieren sich die Lausitzer für die klare Hinspielniederlage. Auf ein spannendes Spiel und vielleicht Tabellenplatz 4 bis zum Wochenende.
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