WOLFEN/MZ. Es ist drei Monate her. Ende November setzte sich die Mannschaft der HSG Wolfen zusammen. Ohne Trainer. Man wollte unter sich bleiben und ergründen, wie es so weit kommen konnte. Abstiegsplatz - die Nerven lagen blank. Die Mannschaft nahm sich an diesem Tag selbst in die Pflicht. Sie wollte etwas verändern. Das Training wurde verlängert, freudbetonte Erwärmungsspiele fielen weg und für Fehler bei Übungen gab es postwendend eine Bestrafung.
Auch wenn sich diese Änderungen zu Beginn nicht auf die Ergebnisse in der Mitteldeutschen Oberliga auswirkten, glaubt Steve Müller, dass die HSG ohne sie nicht die jüngste Siegesserie gestartet hätte. "Es hat gedauert, aber es trägt Früchte", sagte der Torhüter, "wir verbessern uns." Die Härte zu sich selbst hat eine Stärke entstehen lassen, die, so sie aufrecht erhalten werden kann, zu einer neuen Qualität der HSG Wolfen werden könnte: Die Mannschaft verteidigt. Nicht zwanzig Minuten, nicht eine Halbzeit - sie verteidigt über die komplette Spielzeit. Das, was immer als das größte Manko der filigranen aber als zu brav verschrieenen HSG galt, ist seit drei Spielen keines mehr.
Benedikt Schmidt gehört nicht zu den Spielern, die in der Abwehr im Fokus stehen. Er ist eher dazu da, Lücken in der gegnerischen Defensive zu nutzen. Beim 24:19-Sieg gegen den SV Hermsdorf am vergangenen Samstag tat er das mit hoher Effizienz. Sechsmal warf er aufs Tor - mit fünf Treffern war er der erfolgreichste HSG-Angreifer.
Doch Schmidt benannte - angesprochen auf die neu entdeckte Stärke in der Defensive - punktgenau den Grund. "Die guten Einzelverteidiger schaffen es jetzt, ihre Qualitäten zu verbinden", so Schmidt. Der Viererblock mit Felix Randt, Denny Winkel, Norman Bernhardt und Raik Baumbach arbeitet gemeinsam. Gegen Hermsdorf sah das so aus, dass Baumbach und Randt auf den Halbpositionen offensiv die Angreifer bearbeiteten. Im Mittelblock ließen Bernhardt und Winkel bis auf wenige Ausnahme nichts zu. "Die Abwehr hat sich gefunden, das passt jetzt", findet Schmidt.
Wenn die Abwehr eine gute Arbeit verrichtet, profitiert davon der Torhüter. Und hält der einige Bälle, gibt das auch der Abwehr Bestätigung. "Das hatte eine gute Wechselwirkung", sagte HSG-Trainer Wolfgang Spitz nach der Partie. Steve Müller zeigte eine starke Leistung. Er hielt siebzehn Würfe, davon zwei Siebenmeter. "Im zweiten Durchgang haben wir Hermsdorf fast komplett ausgeschaltet", sagte Spitz und es klang schon so, als sei es selbstverständlich.
Wenn es überhaupt etwas zu meckern gab am aktuellsten Sieg, dann war es der doch teilweise fahrlässige Umgang mit besten Torchancen. "Wir waren kombinationssicher und druckvoll", befand Spitz, "aber die Torwurfeffizienz hätte besser sein müssen." Dennoch kam der Trainer nicht umhin, seinen Optimismus auszudrücken. "Ich habe jetzt ein sehr gutes Gefühl", sagte Spitz. Die Stimmung in der Mannschaft wäre "optimal". Und: "Wir haben Hoffnung."
Hoffnung, dass man sich selbst aus dem Schlamassel zieht. Acht Spiele hat Wolfen Zeit, um den drohenden Abstieg abzuwenden. Beim Blick auf das eigene Restprogramm und das der Konkurrenz wird deutlich: Die HSG kann sich keine Schwächeperiode erlauben. Steve Müller sagte noch zwei Sätze, die verdeutlichen, worum es geht. "Trotz der Siege haben wir noch einiges gut zu machen", war der erste Satz. Und: "Die letzten Erfolge sind nichts wert, wenn wir jetzt zufrieden werden und aufhören."
Quelle: mz-web.de/Marcus Bräuer
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Handball - Männer, Mitteldeutsche Oberliga: Trainer Friedrich bescheinigt nur den jungen Spielern eine gute Leistung
HSG Wolfen 2000 - SV Hermsdorf 24:19 (13:10)
Wolfen. Hermsdorfs Handballer bringen sich in ihrem zweiten Jahr in der Mitteldeutschen Oberliga immer mehr in Bedrängnis. Am Sonnabend setzte es beim Drittletzten HSG Wolfen 2000 mit dem 19:24 bereits die achte Pleite im neunten Auswärtsspiel. Der Punktabstand auf Wolfen ist auf fünf geschmolzen. Sollten Hermsdorf und Wolfen nach dem 26. Spieltag punktgleich sein, hat der SVH das Nachsehen, da Wolfen sein Heimspiel deutlicher gewann. Das Hinspiel endete 28:26. Hermsdorfs Trainer Jens Friedrich musste auch erst mal eine Nacht darüber schlafen, um die 60 Minuten sachlich und nicht mit zu viel Emotionen zu analysieren. Die positive Seite der 60 Minuten hatte er gestern schnell abgearbeitet. "24 Gegentore sprechen für die Abwehr. Normalerweise gewinnt man auswärts, wenn man nur 24 Tore zulässt." Eine ordentliche Leistung, wenn auch mit Licht und Schatten, bescheinigte er Matthias Krüger (22), Henry Wendt (20), Max Ziemann (20) und Marcus Hinz (21). "Dagegen haben die gestandenen Spieler, die eigentlich Verantwortung übernehmen müssten, wieder einmal versagt. Auch die Torleute waren nicht überragend."
In die Einzelkritik verfiel er nicht, er nannte auch in der Öffentlichkeit keine Namen. "Das habe ich noch nie gemacht, das mache ich heute auch nicht."
Bei einem Mini-Kader von acht Feldspielern - Maik Grützbach (31) verletzte sich bei der Erwärmung am Sprunggelenk - blieben nur vier Spieler übrig: Ferenc Bergner (37), Tobias Högl (31), Ondej Masak (29) und Jan Heilwagen (27). Bis zum 14:16 sah es nach einem möglichen Erfolgserlebnis aus. Was die SVH-Verantwortlichen aber Minuten später miterleben mussten, ähnelte so vielen anderen Auswärtsspielen. Die Hermsdorfer schlossen ihre Angriffe zu schnell ab. Wolfen nutzte diese Phase zum 21:15.
Die taktischen Umstellungen, u.a. spielte Wendt vorgerückte Spitze, fruchteten nicht mehr.
Friedrichs letzte Sätze hörten sich sehr ernüchternd an. "Mit dieser Einstellung, wie wir sie in Wolfen gezeigt haben, werden wir in dieser Saison kein einziges Auswärtsspiel mehr gewinnen. Sicher kann man nicht jedes Spiel auswärts gewinnen, doch diese zwei Gesichter der Mannschaft passen einfach nicht zusammen. Manchmal frage ich mich schon, ob ich meine Zeit nicht anders verbringen kann."
Quelle:OTZ/Jens Henning
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Die Angriffsleistung war schon bedenklich (über 20 Wurffehler + diverse technische Fehler). Wolfens Torhüter war der gefühlte der Held des Abends (wie schon im Spiel gegen Freiberg). Mit effektiv 7 1/2 Feldspielern war dann kräftemäßig nicht mehr viel zu holen. Michael Remme, Stefan Riedel, Marvin Schreck konnten nicht mitfahren und Maik Grützbach fiel schon während der Erwärmung (umgeknickt) aus und spielte nur 8 Minuten in der 2. Halbzeit. Bei Wolfen ging viel über die Außen, ich schätze mal so 14 der 24 Tore. Ansonsten stand die Hermsdorfer Deckung ja nicht schlecht. Beide Hermsdorfer Torhüter nicht mit ihrem besten Tag.
Und dann spielten die Hermsdorfer in der 1. Halbzeit von links nach rechts und in der 2. Halbzeit von rechts nach links (Sarkasmus).
im Tor: Nedved (1.-30. und 52.-60.); Szlapka (den Rest)
Wolfen. Im Spiel eins nach dem Thüringenderby geht es für die Handballer des SV Hermsdorf morgen zur abstiegsgefährdeten HSG Wolfen 2000. Wolfen ist überraschend Drittletzter. Das wäre nach jetzigem Zeitpunkt der erste von drei Abstiegsplätzen. Wolfen hat vor dem Anpfiff sieben Punkte weniger auf dem Konto als Hermsdorf. Die Hermsdorfer sind als Tabellensiebter noch nicht im sicheren Hafen im Kampf um den Liga verbleib. „Die 16 Punkte reichen nicht. Vier bis sechs Punkte müssen noch her", sagte SVH-Trainer Jens Friedrich vor den letzten neun Partien. Von der eklatanten Auswärtsschwäche wollte Friedrich nichts wissen. „Solange wir daheim die Punkte holen, wird es reichen. Wir haben noch genügend Spiele bis Mitte Mai. Wir dürfen uns jetzt nicht verrückt machen lassen." Das Restprogramm der Hermsdorfer klingt machbar, ist aber verführerisch. Auswärts muss der SVH zu den Tabellennachbarn HSG Wolfen, HC Einheit Halle (3. März), TuS Radis 1947 (17. März) und LSV Ziegelheim (14. April). Am vorletzten Spieltag am 6. Mai geht es möglicherweise zum Titelanwärter HC Elbflorenz Dresden. Den fünf Auswärtsspielen stehen noch vier Heimspiele gegenüber gegen den SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz, LHV Hoyerswerda, HSG Freiberg und HG 85 Köthen. Trainer Friedrich redet seine Mannschaft vor den nächsten Spielen stark. „Wenn wir diese 20 Minuten aus der ersten Halbzeit vom Spiel gegen Bad Blankenburg ausbauen können, sollte für uns was möglich sein. Vielleicht haben wir nach dem Wittenberg-Spiel schon diese sechs Punkte, die wir noch brauchen." Gegner Wolfen hat sich noch längst nicht aufgegeben. Die letzten zwei Ergebnisse sprechen für die HSG. Daheim wurde Freiberg (30:28) bezwungen. Auswärts gelang ein 31:22-Kantersiegbeim HSC Erfurt. Das Hinspiel am 1. Oktober gewann Hermsdorf 28:26. Nach 35 Minuten führte Wolfen noch 16:12. Sieben Minuten ohne Tor zwischen der 45. und 52. Minute brachten die HSG auf die Verliererstraße. SVH-Torwart Petr Nedved verletzte sich am Knie. Christian Szlapka wurde mit drei gehaltenen Bälle zum Matchwinner neben Marvin Schreck, der als vorgerückte Spitze das Wolfener Angriffsspiel störte, und dem neunfachen Torschützen Tobias Högl.
OTZ/piek
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Coach Friedrich sinniert noch etwas nach dem verlorenen Spiel gegen Bad Blankenburg. Da waren die ersten 20 Minuten die zeigten, welches Potential eigentliche seine Mannschaft hat aber da waren auch 15 Minuten Anfang der zweiten Halbzeit die man schlichtweg als „Problemzone“ bezeichnen muss. Gegen einen ausgebufften Gegner wie den HSV kann man sich keine schwachen 15 Minuten leisten. Das Zurückfinden in die Spur hat zwar geklappt aber der Rückstand war an diesem Tage und bei diesem Gegner einfach zu groß. Nun geht es gegen nach Wolfen, eine Mannschaft, die nach dem 17. Spieltag auf einem Abstiegsplatz (12.) mit 9:25 Punkten steht. In der ersten Halbserie gelangen der HSG nur zwei knappe Heimsiege gegen Ziegelheim (28:27) und gegen Erfurt (27:25). Das neue Jahr dagegen, sieht man von der Klatsche gegen Ziegelheim (31:39) ab, konnte nicht erfreulicher laufen. Erst schlug man Freiberg mit 30:28 in eigener Halle und dann zeigte man den Erfurtern beim ersten Auswärtssieg mit 31:22 die Grenzen auf. Soviel zu den Fakten. Für die Holzländer keine einfache Aufgabe. Auswärts einfach mal den Bock umstoßen, die topp Leistungen aus diversen Heimspielen 1 zu 1 auf des Gegners Platte umsetzten, dass ist die Zielstellung für die Hermsdorfer. Marvin Schreck wird dabei den Holzländern fehlen. Er hat sich im letzten Heimspiel eine Bänderverletzung zugezogen und wird einige Wochen ausfallen. Trotzdem, das Potential ist einfach da und auch der gezielte Umbau der Mannschaft nach der ersten Halbserie hat gezeigt, dass man auf die jungen Spieler bedingungslos bauen kann. Gewünscht ist auf jeden Fall, dass viele Fans unseren Jungs den Rücken lautstark stärken. Abfahrt der Busses ist am 25.02.12 um 15:30 Uhr ab Sporthalle. Bitte Voranmeldungen über die Webseite unseres Fanclubs.
Quelle: SV Hermsdorf
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Zweites Heimspiel der HSG Wolfen in diesem Jahr, mit ähnlichen Vorzeichen wie beim ersten. Genau wie im Hinspiel bei der HSG Freiberg, hat die Mannschaft um Trainer Wolfgang Spitz das Spiel bei der SV Hermsdorf beherrscht, bis zur 40 min. 12 zu 16 war der Spielstand als dann die Hermsdorfer Ihren “Holzlandexpress“ zündeten und in der 41 min zum 17 zu 17 und in der 45 min zum 19 zu 19 ausglichen. Hermsdorf setzte sich dann über 25 zu 21 und 28 zu 25 ab und gewannen das sehr umkämpfte Spiel mit 28 zu 26.
Im Gegensatz zum ersten Heimspiel unserer HSG, ist mit einer Ordentlichen Portion Selbstvertrauen aus dem gewonnenen Auswärtsspiel in Erfurt zu rechnen. Es ist zu hoffen dass unsere Spieler an die guten Leistungen zu Hause gegen Freiberg und dem deutlichen Sieg gegen Erfurt anknüpfen und zur alten Stärke zurückfinden.
Wie der Co Trainer unserer Gäste Mario Kühne in der Pressekonferenz nach dem verlorenen Heimspiel gegen Bad Blankenburg sagte, “es trifft ein angeschlagener Boxer auf eine Auswärtsschwache Mannschaft“ und verspricht somit wieder ein sehr Spannendes Spiel zu werden.
Aber mit einer vollen Halle und der Unterstützung unserer Fans im Rücken, wollen wir die Punkte in Wolfen behalten. Hermsdorf hat derzeit 16 : 18 Punkte und steht auf dem 7. Tabellenplatz, also nur 7 Punkte vor Wolfen. Bei solch einem engen Übergang in der Tabelle vom “Mittelfeld“ zum “Abstiegsplatz“ kann alles möglich sein und abgerechnet wird immer am Ende der Saison. Ich wünsche allen Fans und Gästen einen spannenden Handballabend und eine Stressfreie Anreise.
Volker Quelle: Wolfen
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