OM 2013/14 04. Spieltag 12.10. 2013 19:30 Uhr SV Hermsdorf - HC Einheit Plauen

In der Mitteldeutschen Oberliga hat sich der HC Einheit Plauen am Samstag beim SV Hermsdorf einen Punkt wahrlich erkämpft. 29:29 Unentschieden trennten sich beide Teams nach einer furiosen Aufholjagd der Spitzenstädter zum Ende der Partie. Die Voraussetzungen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Jens Friedrich, Trainer des SV Hermsdorf, konnte auf eine volle Wechselbank zurückgreifen. Die Neuzugänge Daniel Zele und Eric Sindermann schlugen förmlich ein wie eine Bombe und erzielten zusammen 13 Treffer. Auf Seiten der Plauener hatte Coach Silvio Fuchs lediglich Youngster Pascal Wolf in der Hinterhand. Alle vier Neuzugänge der Spitzenstädter waren aufgrund der Verletzungen weiterhin nicht dabei. So mussten die Spieler die gesamten 60 Minuten durchspielen und sie taten dies mit Bravur, war die Partie doch sehr temporeich und intensiv.

Das Spiel startete mit zwei Teams auf Augenhöhe. Mit einer sehr offensiven Abwehr versuchten die Hausherren die Angriffe der Plauener schon im Aufbau zu stören, dies gelang jedoch nur bedingt. Jan Richter eröffnete den Torreigen. Peter Werning und Franz Meinelt netzten zum 3:2 für Einheit ein. Hermsdorf konnte jedoch immer wieder ausgleichen, ging nach einer knappen Viertelstunde nach einem Fehlabspiel, der an diesem Samstag ganz in blau spielenden Gäste, beim 6:7 selbst in Front. Nach einer Zeitstrafe gegen Peter Werning nutzten die Hausherren ihre Überzahl und setzten sich auf 7:10 ab. Dies egalisierte sich jedoch wieder, als wenig später Hermsdorf ebenfalls einen Mann weniger auf dem Parkett hatte. Einheit konnte den Rückstand verkürzen, beim Stand von 11:12 ging es dann in die Pause.

Den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt erwischten klar die Einheimischen. Wiederum ausgehend von Fehlern der Plauener setzte sich Hermsdorf  auf 14:17 ab. Das sich die Spitzenstädter jedoch zu keiner Zeit aufgaben, beweist auch die Tatsache, dass Franz Meinelt es schaffte ein Tor zu erzielen, obwohl Plauen durch gleich zwei Zeitstrafen mit vier Spielern gegen sechs Hermsdorfer auf dem Parkett standen. In den folgenden Minuten schienen dann bei Einheit die Kräfte zu schwinden, gefolgt von einigen Ungenauigkeiten beim Zuspiel und Fehlern im Abschluss. Hermsdorf spielte unterdessen konzentriert weiter, bauten den Vorsprung bis zur Mitte der zweiten Halbzeit gar auf 16:22 aus. Mit dem Mute der Verzweiflung und zwei super Paraden von Torwart Steffen Schüller kämpften sich die schon verloren geglaubten Spitzenstädter jedoch in die Partie zurück. Franz Zobirei, Franz Meinelt und Felix Rudolf verkürzten auf 19:22. Nachdem Hermsdorf vor wenigen Minuten die Partie noch im Griff hatte, wurde man nun nervös und leistete sich selbst einige Fehler. Diese nutzten die Spitzenstädter und hatten vier Minuten vor Spielende sehr zur Freude der mitgereisten Plauener Fans den 26:27 Anschluss geschafft. Jan Richter jagte das kleine Runde Leder sogar zum 27:27 in die Maschen. Beide Teams schenkten sich längst Nichts mehr, kämpften verbissen, um eine Niederlage abzuwenden. Jan Richter kassierte wenige Sekunden vor Spielende sogar noch eine Rote Karte nach einem groben Foul. Das Spiel unterdessen fand keinen Sieger mehr, beim Stand von 29:29 ertönte in der mit etwa 500 Zuschauen nahezu voll besetzten Werner-Seelenbinder-Sporthalle in Hermsdorf die Schlusssirene. Einheit-Spieler und Fans feierten dieses Unentschieden wie einen Sieg, hätte man doch vor Spielbeginn kaum auf einen Punktgewinn gewettet. „Dieser Punktgewinn ist fast schon sensationell,“ resümierte Trainer Silvio Fuchs, „nach einem Sechs-Tore-Rückstand haben sich die Jungs ins Spiel zurück gekämpft und nehmen den Punkt hoch verdient mit nach Hause.“

 

SV Hermsdorf: Liebelt, Harsheim, Rudolph, Fischer (2 Tore), Masak (7/davon 2 Siebenmeter), Högl, Wendt, Riedel (3), Zele (5), Heilwagen (1), Sindermann (8 ), Seime (4), Trainer Jens Friedrich, Co-Trainer Mario Kühne.

HC Einheit Plauen: Schüller, Fuchs, Zobirei (4), Rudolf (3), Richter (6), Krüger (4), Wolf, Meinelt (4), Werning (8 ), Trainer Silvio Fuchs, Co-Trainer Tino Meinelt, Physiotherapeut Christian Ulbricht.

Schiedsrichter: Karsten Schmidt (HG 85 Köthen), Tino Franke (SV Anhalt Bernburg).

Gelbe Karten: 2 gegen Hermsdorf, 3 gegen Plauen.

Zeitstrafen: 3 gegen Hermsdorf, 5 gegen Plauen.

Rote Karte: gegen Richter (Plauen/Grobes Foul).

Zuschauer: 500. 

(mts)

Quelle: HP HC Einheit Plauen - Klick hier

Hermsdorf. Die im Sommer neu formierte Hermsdorfer Mannschaft kann noch nicht an die erfolgreichen Spiele der Vorsaison anküpfen. Das wurde auch am Samstag gegen eine sich nie aufgebende Mannschaft aus Plauen deutlich. Im zweiten Heimspiel reichte es für den SVH wieder nicht zu einem Sieg. 29:29 stand es nach 60 Minuten. Wie schon vor drei Wochen im ersten Heimspiel gegen den jetzigen Tabellenführer HC Einheit Halle (35:35) konnten die Hermsdorfer auch gegen den Aufsteiger Plauen einen scheinbar komfortablen Vorsprung nicht über die Zeit retten. Bis zur 53. Minute lag der SVH durch Eric Sindermanns Treffer zum 27:23 wiederholt mit vier Toren in Führung. Fast hätte es trotz einiger Phasen in der zweiten Halbzeit, wo kein Tor gelang, zum glücklichen Ende für die Hermsdorfer gereicht. Sechs Sekunden vor Schluss kam Hermsdorf in Ballbesitz. Der lange Pass erreichte den durchstartenden Michael Seime. Der zog zum Tor, setzte aus spitzem Winkel zu einem Dreher an. Der Ball sprang ins Tor. Seime saß neben dem Tor und jubelte, weil er dachte, dass sein Tor zum Sieg reichte. Doch Seimes Gesicht erstarrte zwei Sekunden später, als er mit ansehen musste, wie keine fünf Meter von ihm entfernt die Plauener Spieler und Verantwortlichen wie wild vor Freude auf dem Parkett herum sprangen. Die Schiedsrichter hatten den möglichen 30. Treffer für die Hermsdorfer nicht mehr gegeben. Der Ball war zum Zeitpunkt des Schlusssignals noch nicht über der Torlinie. Deshalb gaben die Spielleiter das Tor nicht mehr. „Schade, ich stand nach dem Pass mit dem Rücken zur Anzeigetafel. Ich konnte nicht mehr sehen, wie viel Sekunden noch zu spielen waren. Sonst hätte ich früher den Abschluss gesucht“, sagte Seime über die letzte Aktion des Spiels. Die Enttäuschung war riesig. Eric Sindermann weinte. Er musste im Kabinentrakt getröstet werden werden von seinem noch verletzten Mitspieler Robert Zehmisch. Sindermann hätte 38 Sekunden vor Schluss mit einem Konter das 30:29 erzielen können. Er warf aus zehn Metern aufs Tor. Der Gäste-Torwart wehrte ab und brachte seine Mannschaft wieder in Ballbesitz. SVH-Trainer Jens Friedrich stellte sich schützend vor seine Mannschaft. „Ich hatte es schon vor einigen Wochen gesagt, wir befinden uns im Umbau. Da kann noch nicht alles funktionieren. In der letzten Saison war unser Trumpf, dass wir eingespielt waren. Dahin wollen wir auch wieder kommen. Das braucht aber seine Zeit.“ Ein Baustein im Konzept von Friedrich ist Daniel Zele. Der Ungar erlebte das Spielende nicht auf der Spielfläche mit. Bei einer Angriffsaktion wurde er vom Plauener Jan Richter gefoult. Der Gästespieler sah Rot, Zele lag minutenlang auf dem Boden und atmete schwer. In der Notaufnahme in Eisenberg wurde bei ihm eine schwere Prellung im Brustbereich diagnostiziert. Zele konnte am Abend das Krankenhaus wieder verlassen. „Wir müssen versuchen, einen Vorsprung cleverer herunter zu spielen. Dann werden wir auch wieder Spiele gewinnen“, sagte Seime.