«Ich weiß es nicht» VON MARCUS BRÄUER, 16.01.12, 19:33h, aktualisiert 16.01.12, 20:36h
WOLFEN/MZ. So kann es nicht weiter gehen. Es muss sich etwas ändern. Jemand muss das Ruder herumreißen. Diese Gedanken kommen unwillkürlich, wenn man sich die fast beispiellose Negativserie der HSG Wolfen anschaut. Seit dem 8. Oktober 2011 wartet die Mannschaft auf einen Sieg in der Mitteldeutschen Oberliga. Gegen Ziegelheim sollte die Wende eingeleitet werden. Der erhoffte Befreiungsschlag sollte kommen. Dafür hatte Wolfgang Spitz mit den Spielern sogar zwischen Weihnachten und Neujahr trainiert. Die verletzten Spieler kämpften sich wieder ins Team. Es schien tatsächlich ein Ruck durch die Mannschaft gegangen zu sein.
Und dann folgte eine Niederlage, die sich für Spieler, Trainer und Präsidium wie ein Schlag ins Gesicht angefühlt haben muss. 31:39 - wieder einmal wurde die HSG Wolfen nicht den Anforderungen in der vierthöchsten deutschen Spielklasse gerecht. "Es ist Durchschnitt, das reicht eben nicht", hatte Spitz am Tag nach der erneuten Pleite, die den Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz auf drei Punkte erhöhte, gesagt.
Durchschnitt. Eine Mannschaft, die in der letzten Saison alle Heimspiele gegen Topteams, auch gegen den späteren Aufsteiger LVB Leipzig, gewann, ist nur noch Durchschnitt. Heute kann man sagen - die Abgänge von Martin Müller (SC DHfK Leipzig) und Stefan Thiele (HC Einheit Halle) konnten nicht kompensiert werden. Gerade Müllers Präsenz in der Defensive fehlt der Mannschaft. Das Abwehrverhalten ist trotz vieler Trainingseinheiten, Videostudien und Gesprächen nach wie vor zu passiv.
Spitz stellte sich am Sonntag selbst die Frage. "Was wollen wir noch ändern?" Die ernüchternde Antwort folgte auf dem Fuße. "Ich weiß es nicht."
Das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer scheint intakt. Trotzdem muss man hinterfragen: Ist Spitz, der ein Kämpfer ist und nichts unversucht lässt, den Karren aus dem Dreck zu zerren, noch der richtige Mann, um die Klasse zu halten? HSG-Präsident Siegfried Seidig gibt zu, dass im Vorstand über die Personalie Trainer gesprochen wird. Aber er sieht keinen Handlungsbedarf. "Wir sehen und wissen, was im Training und in der Ansprache passiert. So lange die Einsatzbereitschaft des Trainers und der Spieler sichtbar ist, gibt es keinen Grund, personell etwas zu ändern." Laut Seidig sei die Verpflichtung eines neuen Trainers nur ein kleiner Funke, der auflodert und schnell wieder erlischt.
Seidig und Spitz wollen indes bei der Mannschaft ansetzen. Es ist offenkundig, dass sich die HSG auf dem Spielermarkt umschaut. Viel Zeit bleibt nicht mehr. "Wir sind immer noch auf der Suche nach einem Rückraumspieler", sagt Seidig. Drittligist Dessau-Roßlauer HV hat allen Spielern die Freigabe gegeben. Wer einen neuen Verein als Abnehmer präsentieren kann, darf gehen. Schaut sich die HSG auch beim Kooperationspartner um? "Es ist legitim, dass wir uns auch beim DRHV umhören", so Seidig. Welche Spieler in Frage kommen könnten, dazu schweigt sich der Präsident aus. Es soll auf jeden Fall ein Spieler sein, "der Impulse setzt".
Nichts braucht die HSG in diesen Tagen mehr. Impulse. Neue Impulse. Denn: "Nichts wäre schlimmer, als ein Abstieg", sagt Seidig. Man hat das Gefühl: Wenn sich bei der HSG Wolfen nicht schnell etwas ändert, könnte der im Mai Gewissheit sein.
Quelle: HSG Wolfen
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Der Bann ist gebrochen. Ziegelheim kann doch noch siegen.
Ziegelheim. (OTZ, L.P.). Es könnte durchaus sein, dass Ziegelheim immer noch von der Umwelt abgeschnitten ist, nachdem Samstagabend der Abgang von Massen an Stein-und Felsblöcken ausgehend vom Areal Wieratalhalle förmlich zu hören war. Seit acht Spielen oder genauer, dem 15.Oktober war den LSVern das Siegergen abhanden gekommen. Nun war es unter dem frenetischen Beifall der gut 500 Fans, die teilweise gar nicht mehr wussten wie es ist, sich nach einem Sieg auf den Heimweg zu machen, wieder zurück gekehrt. Dazu bedurfte es einer fast hundertprozentigen Steigerung von vor einer Woche und die war offensichtlich. Und das der LSV mit einem Mal zwei richtig gute Außenspieler hat, Moritz Block und Ronny Wunderlich machten 11 blitzsaubere Tore, dass hätten sie sich wohl selbst so nicht erträumt.
Aber der Reihe nach. Ziegelheim gegen Wolfen stand auf dem Spielplan, ein sogenanntes Vier-Punkte Spiel zweier Tabellennachbarn und Abstiegsangst-Leidensgenossen, nach den vielen Niederlagen der letzten Wochen. Und die begannen beide mit viel Tempo und Emotionen, und der LSV in veränderter Aufstellung. Mit Tobias Feick zwischen den Pfosten, Aki Yonekura auf der Mittelposition und einem David Heinig, der aufgeladen war wie selten zuvor. Nach sieben Minuten hatte er schon mal drei Kracher losgelassen, die auch alle als solche im Wolfener Tor einschlugen. Dazu hatte Tobi Feick dreimal richtig gut pariert, die Hausherren lagen 7:5 in der Vorhand. Dennoch so richtig gut stand die Ziegelheimer Deckung noch lange nicht, da waren immer noch zu viele Lücken, wo einfach keine sein sollten. Zum Glück aber ging nach vorn so richtig die Post ab und hielt die Grün-Weißen damit weiter leicht in der Führung. Nach knapp 20 Spielminuten die mit Sicherheit an diesen Tag spielentscheidende Einwechslung. Auf Rechtsaußen kam Ronny Wunderlich ins Spiel und sollte sich von nun an mit dem bereits starken Moritz Block zu einer Flügelzange der Extraklasse ergänzen. Drei Späher hatten die Wolfener vor einer Woche beim Radis-Spiel ins Wieratal geschickt und die hatten sicher davon berichtet, dass beim LSV kein Außenpieler in der Lage ist „mit dem Ball vom Strand ins Meer zu treffen“. So kann man sich irren! Dabei sollten die beiden in der zweiten Spielhälfte im Strahl von David Heinig erst noch so richtig Gas geben, aber zunächst ging es erst einmal mit ungewohnter 19:15 Führung in die Halbzeitpause. In der wurde natürlich in allen Ecken der Wieratalhalle gefachsimpelt, würde es heute endlich wieder zu einem Sieg reichen oder würde ihre Mannschaft wieder deutlich abbauen? Fragen über Fragen, welche die zweiten 30 Minuten auf der Platte klären sollten. Aber ziemlich schnell wurde klar: aller Pessimismus war an diesen Tag unbegründet, die Ziegelheimer machten da weiter wo die erste Halbzeit geendet hatte, mit Powerhandball erster Güte. Und einen Joker hatten die LSVer auch noch, Steffen Moritz. Der hatte bis dato zwar in der Abwehr Schwerstarbeit verrichtet, vorn aber überhaupt noch nicht getroffen. Das dürfte den Ziegelheimer Spielmacher sicher am meisten gewurmt haben und dies sollte sich um die 40.Spielminute auch ändern. Die Tore Nr.30, 31 und 32 hintereinander machte der Mittelmann und brachte sein Team damit mit 33:27 in beste Ausgangslage für die Endphase des Spieles. In der bekamen die LSV-Fans dann noch einmal so einiges geboten. Neben einem Gegner, der nun alle Anschlusstore über Linksaußen erzielte, vor allem aber ein Heimteam, das sich wieder einmal in einen Rausch spielte und nun gar nicht mehr zu bremsen war. David Heinig, Wunderlich, Block im stetigen Konterwechsel, Angriff über Angriff rollte jetzt auf das Wolfener Tor zu, die 40er Marke hätte bei etwas cleverer Chancenverwertung längst im Sack sein können. Dazu die sicheren Siebenmeter von Marcel Jahn und ein unermüdlich rackernden Aki Yonekura, der LSV war nicht mehr aufzuhalten und gewann letztendlich auch in dieser Höhe verdient. Nun geht’s am nächsten Sonntag zum Tabellenführer nach Bad Blankenburg, wo es sicher ganz schwer werden wird, aber spätestens in zwei Wochen gegen Halle muss wieder die Wieratalhalle vor Emotionen brennen.
Osterländer Volkszeitung, Lutz Pfefferkorn
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Wenn die Partie Ziegelheim - Wolfen am Samstag gegen 19 Uhr endet wird es in diesem Abstiegsduell hoffentlich den richtigen Sieger geben.
Für den LSV geht es in meinen Augen um Alles. Dazu bedarf es allerdings einer erheblichen Steigerung zur Vorwoche gegen Radis in Abwehr und Angriff. In der letzten Woche konnte lediglich Kreisläufer R.Reusch überzeugen. Sollte man am morgigen Samstag nicht gewinnen, dann wird es nicht schwer die Klasse zu halten sonder fast schon unmöglich, vorallem weil mit den Wolfenern ein direkter Konkurrent um den Klassenerhalt ins Wieratal kommt. Doch das die Wolfener Mannschaft nicht so gut aufgestellt ist wiue in der vergangenen Saison kann man denke ich über den Saisonverlauf sehr gut erkennen. Sollte es morgen allen Spielern des LSV gelingen, mal wieder ihr volles Leistungspotenzial abzurufen, sollte morgen der erste Sieg seit langer zeit gelingen. Eine wichtige Rolle werden morgen sicher wieder die Zuschauer spielen. Diese sollten ihr Team bis zur letzten Minute unterstützen, denn nur so können wir das Ziel Klassenerhalt gemeinsam erreichen. Hoffen wir also auf eine gut besetzte Wieratalhalle und auf einen Sieg unseres LSV!!!
Auf gehts Jungs!!!
Quelle. Ziegelheim
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