Trauma am Siebenmeterpunkt Ostermann hadert mit kläglicher Chancenverwertung und schlechter Hinrundenbilanz
Frank Paulat - Acht Siebenmeter bekam der HC Einheit Halle im letzten Punktspiel des Jahres beim SV GW Wittenberg-Piesteritz zugesprochen - nicht einen konnten die Spieler von HCE-Coach Martin Ostermann im Tor unterbringen. Weil neben diesen Siebenmetertrauma auch eine Reihe bester Chancen ungenutzt blieben, verlor der HCE das Spiel beim bisherigen Tabellenvorletzten unerwartet mit 32:36 und verharrt damit nach dem Abschluss der Hinrunde auf dem 10. Tabellenplatz.
"Unsere Chancenverwertung war einfach nur kläglich", ärgerte sich Ostermann über das Unvermögen seiner Spieler im Angriff. "Es kam einfach alles zusammen. Vorn haben wir beste Gelegenheiten liegen gelassen oder den Pfosten malträtiert und hinten kam dann auch noch Pech dazu." Damit spielt Ostermann auf den zwar gut aufgelegten aber glücklosen Schlussmann des HCE, Tom Mocker, an, dem in der ersten Hälfte gleich viermal Bälle vom Pfosten an den eigenen Rücken prallten, um so doch noch im Tor des HCE zu landen.
Trotz dieser widrigen Begleitumstände hielt Einheit das Geschehen in der Lutherstadt bis zur 54. Minute offen (28:28), erst in der Schlussphase rächte sich dann die schlechte Wurfausbeute des HCE endgültig. "Wir haben es bis dahin versäumt, uns von Wittenberg abzusetzen und haben so am Ende Gastgeber und Fans förmlich aufgebaut", so Ostermann. "Unsere Einstellung hat zwar gestimmt, aber bis auf Mocker und Wiederer hat heute keiner meiner Spieler seine Normalform abgerufen", haderte Ostermann schlussendlich mit der Leistung seiner Mannschaft.
Ostermann, der eigentlich in der nächsten Wochen bei den Füchsen für seine A-Trainerlizenz hospitieren wollte, strich seine Berlinreise und seinen Spieler die freien Tage radikal zusammen. "Wir werden nun bis Weihnachten durchweg trainieren, anstatt ein paar freie Tage zu genießen. Dieses Spiel müssen intensiv auswerten und dazu haben wir in der nächsten Woche nun ausreichend Gelegenheit."
Auch der Blick auf den Abschluss der Hinserie ließ die Gemütslage des Coaches nicht steigen, denn nur neun Punkte bzw. vier Siege aus 13 Spielen können nicht zufrieden stellen. "Es muss unser Anspruch sein, uns in der Rückrunde deutlich zu steigern und in der Tabelle zu verbessern." Ob die magere Bilanz auch zu personellen Konsequenzen führt, wollte Ostermann noch nicht bestätigen. "Wir sind eigentlich auf allen Positionen gut besetzt und haben daher keinen Handlungszwang im Kader nachzulegen. Sorgen bereiten mir eher unsere wechselhaften Auftritte und die zu stark schwankenden Formkurven einzelner Spieler. Das müssen und werden wir abstellen."
Gelegenheit zur Wiedergutmachung bietet sich Einheit erst im neuen Jahr. Den Start in die Rückrunde bestreitet der HCE am 14. Januar 2012 bei der TuS Radis, bis dahin haben Spieler und Trainer Zeit, ihre Hausaufgaben zu erledigen.
VON sepp Müller und Thomas tominski, 11.12.11, 19:53h, aktualisiert 11.12.11, 19:58h
Mitteldeutsche Oberliga
Nach dem Abpfiff waren alle aus dem Häuschen. Fans, Spieler, Trainer und Abteilungsleitung. "Jetzt sind wir wieder voll im Rennen", meinte der Wittenberger Coach Ingo Olbrich, der mit seinen Schützlingen den 36:32-Sieg gegen den HC Einheit Halle ausgiebig feierte. "Nach ein paar Hängern im ersten Abschnitt hat sich die Mannschaft an Keeper Christian Brandt hochgezogen", erzählte Olbrich weiter. Abteilungsleiter Hans-Dieter Wendt sprach von einem kampfbetonten Spiel, das aufgrund seiner Bedeutung teilweise sehr hektisch geführt wurde. Neben Keeper Brandt ragte auch Regisseur Robert Szép Kis heraus, der stets mit gutem Beispiel voran ging. "Wir haben heute als Mannschaft funktioniert", meinte der zehnfache Torschütze, der betont, dass es die Grün-Weißen jetzt selbst in der Hand haben, den Klassenerhalt zu schaffen. "Die Punkte müssen wir zu Hause holen. Auswärts fehlt uns die Konstanz."
In der Anfangsphase agierten beide Teams sehr nervös. Viele Fehler und unplatzierte Würfe prägten das Geschehen. Die Wittenberger hatten stets die Nase vorn (5:3, 8:5), doch der Gegner ließ sich nicht abschütteln und blieb auf Tuchfühlung. Vor allem in der Schlussphase des ersten Abschnitts (15:11) standen die Grün-Weißen neben den eigenen Schuhen. Der Gegner nahm diese Geschenke - vier Patzer im Angriff - an und erzielte den Ausgleich (15:15). Nach dem Wechsel kam es zum offenen Schlagabtausch (21:18, 24:22). Erst als Brandt den Hallenser Angreifern permanent den Schneid abkaufte - er hielt zudem mehrere Siebenmeter - wendete sich das Blatt zu Gunsten der Wittenberger, die sehr selbstbewusst auftraten. Marcel Michna glänzte als Rechtsaußen, Christian Schlüter zeigte Mut zum Risiko. Selbst der unter Form spielende Piotr Pawlak zeigte, dass er das Tore schießen nicht verlernt hat. In der Schlussphase herrschte in der Stadthalle Partystimmung. Die Spieler des SV Grün-Weiß trafen nach Belieben, die etwa 250 Zuschauer bedankten sich mit stehenden Ovationen. "Das wird eine schöne Weihnachtsfeier", blickte Coach Olbrich voraus.
Grün-Weiß Wittenberg:
Christian Brandt, Steffen Bley, Piotr Pawlak (3), Marcel Michna (10), Robert Giese (2), Andreas Olle (3), Oliver Balke, Sebastian Engel, Benjamin Zimmermann (1), Robert Szép Kis (10), Christian Schlüter (5), Jan Wisigkstrauch (2), Alexander Schenke
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Spielberich 1. Männert vom 10.12.2011 Veröffentlicht von: Beate Giersch Sonntag, den 11. Dezember 2011 um 19:25 Uhr
Ein wichtiger Sieg für die 1. Männermannschaft des SVGW vor der Weihnachtspause Am Samstag empfing der SVGW den 10 platzierten aus Halle. In den ersten 5 Minuten taten sich die Grün-Weißen Handballer noch schwer. Die Gäste gingen nach 33 Spielsekunden mit 1:0 in Führung. Die Hausherren schlossen zwar immer wieder auf, aber die erste Führung konnte man erst zum 4:3 in der 7. Spielminute erzielen. Diese Führung gaben sie auch in der gesamten 1. Halbzeit nicht wieder aus der Hand. In der 23. Spielminute stand es 14:10.Ab der 25. Spielminute ließ man dann die vielen Handballfreunde erst einmal wieder zittern, denn Halle erkämpfte sich mit 4 Treffern in Folge bis zum Halbzeitpfiff den Ausgleich zum 15:15. Gleich nach Anpfiff der 2. Halbzeit gingen die Gäste erneut in Führung. Es blieb aber ganz eng bis zur 52. Spielminute. Zu der Zeit stand es 28:28. Der SVGW war hochmotiviert, und man spürte dass sie das Spiel gewinnen wollten. Zwischen der 22. Spielminute und der 27.Spielminute hatten nur die Fans des SVGW allen Grund zum jubeln. Nach 5 Treffern in Folge hatte man den Grundstein zum Sieg gelegt. In der 58. Spielminute stand es 33:28. Nun war auch dem letzten Fan in der Halle klar, dieses Spiel werden die Wittenberger nicht mehr aus der Hand geben und die Wiedergutmachung ist geglückt. Am Ende trennten sich beide Mannschaften mit einem 36:32. Nach so einem tollen Spiel feiert es sich auch sicherlich besser. Es spielten: Christian Brandt, Steffen Bley, Christian Schlüter (5), Piotr Pawlack (3), Alexander Schenke, Robert Giese (2), Andreas Olle (3). Oliver Balke, Jan Wiesigstrauch (2), Marcel Michna (10), Benjamin Zimmermann (1), Robert SzepKis (10/3) Der SVGW wünscht allen Handballfans ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Unerklärlicher Einbruch Der SV Grün-Weiß Wittenberg steht seit Saisonbeginn mit dem Rücken zur Wand. Das Team von Ingo Olbrich war wochenlang Besitzer der roten Laterne und befindet sich mit 4:20 Punkten weiter im Tabellenkeller. Am Sonnabend ab 17.30 Uhr messen die Lutherstädter in der Stadthalle mit dem HC Einheit Halle ihre Kräfte. Die Saalestädter stehen mit 9:15 Zählern auf dem zehnten Rang und unterlagen am vergangenen Wochenende der HG 85 Köthen 26:29. "Heute zählt nur ein Sieg", meint Grün-Weiß-Abteilungsleiter Hans-Dieter Wendt, der von der "letzten Chance" spricht , den Anschluss an das hintere Mittelfeld herzustellen. Wendt hofft, dass es der Olbrich-Truppe gelingt, über 60 Minuten hinweg konzentriert durchzuspielen. "Dies ist uns zuletzt selten gelungen", sagt er und legt den Finger sofort auf die Wunde. "Mitte der zweiten Halbzeit gibt es immer einen unerklärlichen Leistungseinbruch. Ob dies an der Kondition liegt, kann ich nicht sagen." Wendt betont, dass sich die Mannschaft unter Olbrich - er übernahm das Amt von Krzysztof Zubrzak - in Sachen Kampfgeist und Einstellung weiterentwickelt habe und in Zukunft mehr Ruhe einkehren muss. Apropos Zukunft: "Wir haben Interesse, Spieler zu verpflichten. Doch etwas Konkretes gibt es nicht", so Wendt. Der Fokus liege weiter auf dem Klassenerhalt, die Abteilungsleitung werde alles zur Realisierung des Vorhabens unternehmen.