Spielbericht
HSV Dresden – EHV AUE II 33:28 (19:14)
Ein Sieg für die Seele
In schweren Zeiten muss man besonders eng zusammenrücken. Das tat der HSV Dresden im Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des EHV Aue nahezu vorbildlich. Auch wenn nicht alles hundertprozentig aufgegangen ist – die HSVer haben mit viel Einsatz und Herz gezeigt, dass sie ein echtes Team sind.
Die Vorzeichen waren nicht besonders rosig. Zwei Auswärtsspiele zuvor knapp verloren, der Trainer schwer erkrankt, der bisherige Toptorschütze P. Gildemeister mit Fingerbruch außer Gefecht gesetzt und nur auf der Tribüne – genau wie Daniel Schwenzow. Roland Günnel machte sich zwar mit warm und saß auf der Bank – aber ein Einsatz war auch bei ihm verletzungsbedingt nicht möglich.
Und trotzdem machte der HSV über 45 Minuten eines der besten Heimspiele der letzten Monate. Volker Koch beispielsweise übernahm Verantwortung und ging voran, traf wie er wollte (auch alle 6 Würfe vom Siebenmeterpunkt) und setzte seine Kollegen ein. Karsten Küter dirigierte das Spiel als Interimstrainer und Akteur auf der Platte hervorragend. Frank Dubrau schuftete am Kreis unermüdlich und belohnte sich mit 4 schönen Toren. Auch Clemens Liebezeit auf Rechtsaussen ließ deutlich hörbar einen Knoten platzen und lochte sicher ein. Als die Kräfte dann ein wenig nachließen sprang Falk Heyne in die Bresche. Als gelernter (und sehr guter) Torhüter spielte er auf Grund der Personalnot einen hervorragenden Part Rechtsaußen und ließ vor allem in der Abwehr keine Luft ran. Zur Krönung machte der Linkshänder auch noch ein wunderschönes Tor. Selbst der nach einem Auslandsjahr gerade erst vor einer Woche zurückgekehrte Jacob Weber wirbelte, als wäre er nie weg gewesen. Nach ausgeglichenem Spiel zu Beginn zog der HSV ab der 15. Minute kontinuierlich davon. Fünf Tore Vorsprung waren es bereits zur Halbzeit (19:14). Und nach dem Seitenwechsel ging es richtig rund. Die Abwehr mit den beiden guten Torleuten stand stabil und vorn wurde schnell und sicher gespielt und konzentriert abgeschlossen. Beim 30:18 in der 46. Minute musste man ein Debakel für die Gäste befürchten. Allerdings nahmen sich die Gastgeber in der Schlussviertelstunde dann einige Auszeiten, so dass das moderate Endergebnis ein wenig über die tatsächliche Kräfteverteilung hinweg täuscht.
Trotzdem – Hut ab vor dem gesamten Team für diese Leistung unter den geschilderten Umständen.
Übrigens, stark die Geste unser Auer Gäste, die spontan einen Wimpel mit Genesungswünschen und Unterschriften der Spieler und Offiziellen für unseren Trainer an den HSV übergaben. Danke!
Jens Albrecht
HSV Dresden: Martin Dietze, Silvio Nagel; Sven Dietze, Jacob Weber (2), Philipp Scholz (2), Robert Düsel (2), Frank Dubrau (4), Daniel Köpp (1), Alexander Jahn (2), Clemens Liebezeit (5), Volker Koch (13/6), Falk Heyne (1), Karsten Küter (1)
Quelle. HP HSV Dresden