Schlusslicht geht in der Schlussphase die Puste aus Handball, Sachsenliga: Zwönitzer HSV unterliegt bei Radeburg 24:28 (16:13)
Von Ralf Beckmann
Radeburg - Im letzten Auswärtswärtsspiel in der Sachsenliga-Saison 2013/14 haben sich die Handballer des Zwönitzer HSV teuer verkauft. Beim 24:28 gegen den Tabellenvierten TSV Radeburg präsentierte sich das Schlusslicht bis zum Beginn der Schlussphase als bessere Mannschaft. Dann aber gab das Team von Trainer Frank Riedel nach einer fast durchgängigen Führung die Partie beim Stand von 22:17 (45.) aus der Hand. Grund: Den Zwönitzern ging angesichts personeller Engpässe sprichwörtlich die Puste aus.
Tag beginnt mit Hiobsbotschaft
"Heute war es sehr schade. Mirko Köhler musste schon nach fünf Minuten verletzungsbedingt raus. Doch sein Ausfall war in der Schlussphase nicht mehr zu kompensieren. Bis dahin war es aber ein sehr gutes und effektives Spiel von uns", äußerte HSV-Coach Frank Riedel. Dabei begann der Samstag mit einer weiteren Hiobsbotschaft: Jörg Franke und Felix Uhlig hatten gesundheitlich angeschlagen die Fahrt nach Radeburg gar nicht erst antreten können. Dennoch gelang es den Mannschaftverantwortlichen, immerhin zehn Akteure zu aktivieren. Und diese enttäuschten keinesfalls. Die Gäste überzeugten mit viel Bewegung im Spielaufbau sowie effektiver Chancenverwertung. Und selbst der Ausfall von Köhler konnte zunächst gut weggesteckt werden.
HSV zollt kurz vor Ende Tribut
In der ersten Viertelstunde nach dem Pausentee spielten die Zwönitzer die Gastgeber zwar nicht schwindlig. Dennoch gab der HSV weiterhin den Ton an. Und angesichts des Fünf-Tore-Rückstandes nach einem Dreiviertel der Spielzeit schwante den einheimischen Zuschauern nichts Gutes. Doch statt die drohende Niederlage hinzunehmen, holten die Hausherren die Kohlen noch aus dem Feuer - sehr zum Leidwesen der Erzgebirger. "Bis zur 45. Minute hatten wir auch nach dem Ausfall von Köhler mit nur noch sieben Feldspielern die Gastgeber im Griff. Angesichts ihrer Tempojagd war das jedoch nicht durchzuhalten. Irgendwann waren die Jungs einfach platt", so Riedel, dessen Team kurz vor Ende reichlich Tribut zollen musste.
Angesichts der Tabellensituation war es schon ein wenig überraschend, dass die Sachsenligahandballer des Zwönitzer HSV 1928 am Wochenende als Schlusslicht beim Tabellenvierten TSV Radeburg bis zu Beginn der Schlussphase die klar bessere Mannschaft waren und bis dahin fast durchgängig führten (22:17, 45.). Dass es dennoch am Ende 28:24 (13:16) für die Parkettherren hieß, war dem geschuldet, dass angesichts der personellen Situation den 28-ern in der Schlussphase einfach die sprichwörtliche Puste ausging. "Heute war es sehr schade. Dass Mirko Köhler nach knapp fünf Minuten auch noch ausgefallen ist, war in der Schlussphase nicht mehr zu kompensieren. Bis dahin war es ein sehr gutes und effektives Spiel meiner Mannschaft", wertete Trainer Frank Riedel das Ergebnis. Nachdem im Verlaufe der Saison bereits drei wichtige Spieler aus unterschiedlichen Gründen aus der Mannschaft ausgeschieden sind und am Wochenende mit Jörg Franke und Felix Uhlig die Kräfte Nummer vier und fünf verletzungsbedingt passen mussten, war für die Mannschaftverantwortlichen personell einiges zu bewerkstelligen. Umso erfreulicher war, dass die verbliebenen zehn Spieler bei den nördlich von Dresden beheimateten Radeburgern überraschend gut auftrumpften. Mit viel Dynamik im Spiel überraschte man die Gastg eber wieder und wieder, riss Löcher ins TSV-Abwehrgefüge und versenkte sich ergebende Chancen effektiv. Auch das Ausscheiden von Mirko Köhler, der nach fünf Minuten mit einer blutenden Gesichtsverletzung von der Platte musste, konnte zunächst noch weggesteckt werden. Mit einer verdienten 16:13-Führung ging es zum Pausentee. Weitere 15 Minuten spielte in der zweiten Hälfte der Gast aus dem Erzgebirge die Radeburger zwar sicherlich nicht schwindlig, waren jedoch weiterhin tonangebend. Nach drei Vierteln der Spielzeit beschlich den einen oder anderen Fan der Einheimischen ein wohl eher unangenehmes Gefühl, denn beim 17:22-Rückstand war eine unerwartete Pleite des TSV normalerweise eher wahrscheinlich als dass der Gastgeber die Kohlen noch aus dem Feuer holen konnten. Zum Leidwesen der Erzgebirgler gelang dies jedoch den Radeburgern dann doch noch. "Bis nach der 45. Minute hatten meine nach Mirkos A usfall nur noch sieben Feldspieler auch die permanente Tempojagd der Gastgeber im Griff. In der Schlussphase mussten wir diesem aber brutal Tribut zollen. Da waren die Jungs einfach platt", fügte Coach Riedel seinen eingangs zitierten Worten hinzu. So mussten die 28-er wieder mit leeren Händen die Heimreise antreten, konnten dennoch aber auf ein eher ordentliches Spiel zurückblicken.
Klassenerhalt geschafft ! – TSV Radeburg auch 2014/2015 in der Sachsenliga
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel in der Radeburger Sporthalle keine Grenzen mehr – Fans, Spieler und Verantwortliche fielen sich erleichtert in die Arme und bejubelten den so wichtigen Heimsieg gegen eine gut aufspielende HSV aus Zwönitz.
Im Spiel gegen die schon als Absteiger feststehende Mannschaft aus dem Erzgebirge tat sich die heimische TSV unheimlich schwer. Der Druck des Gewinnen-Müssens lag wohl schwer auf den Schultern des ein oder anderen Radeburger Spielers. Die Zwönitzer machten aus ihren Möglichkeiten aber das Beste und konnten vor allem über ihre tschechische Achse starke Akzente setzen. Gerade der Torhüter und der halblinke Rückraumspieler machten ein tolles Spiel und stellten die TSV bis weit in die zweite Halbzeit vor große Probleme. Nach wenigen Minuten stand es dann auch schon 5:2 für die Gäste, gut herausgespielte Chancen der Radeburger konnten einfach nicht im gegnerischen Kasten untergebracht werden. Auf der Gegenseite war die Abwehrarbeit in den ersten 30 Minuten katastrophal, Torhüter Norman Komar konnte einem beinahe leid tun, hielt seine Mannen immerhin im Spiel aber auch Andreas Schütz mit seinen wichtigen Toren war ein wichtiger Faktor in dieser Situation. Symptomatisch die Aktion wenige Sekunden vor der Halbzeit, die Radeburger Defensive schläft nicht zum ersten Mal und Zwönitz kann mit der Pausensirene zur verdienten 16:13 einnetzen.
Trainer Hrib war natürlich nicht zufrieden und stimmte seine Mannschaft noch einmal neu ein, allen im Team war klar, dass nur über den gemeinsamen Kampf das Spiel noch gedreht werden konnte.
Die zweite Halbzeit begann gleich positiv, schnell konnten eigene Treffer aus guten Kreuzbewegungen im Rückraum erzielt werden. Leider stand die Abwehr der TSV immer noch nicht sattelfest, so dass auch die Zwönitzer weiter konstant trafen. Als nach 45 Minuten das 20:15 für Zwönitz auf der Anzeigetafel stand, schien das Spiel und damit der Klassenerhalt in weite Ferne gerückt. Doch nun steigert sich die TSV vor allem in der Abwehr und zwang die Gäste in viele kräftezehrende Zweikämpfe, die in unkonzentrierten Würfen und damit Paraden von Norman Komar resultierten. Diese Ballgewinne nutzten die Radeburger und machten mächtig Druck aus der zweiten Welle. Stück für Stück konnte der Vorsprung verringert und dann endlich beim 22:22 egalisiert werden. Den Erzgebirglern war anzusehen, dass ihre fehlenden Wechselmöglichkeiten nun den Tribut forderten, sie waren einfach platt und hatten den Radeburger nicht mehr viel entgegenzusetzen. Die TSV hingegen befand sich angefeuert von den eigenen Fans auf der Siegesstraße und zog Tor um Tor zur Vorentscheidung davon. Besonders die Rückraumachse um den erneut stark aufspielenden Regisseur Michi Tietze wusste im Angriff zu überzeugen. 8 Gegentore in der zweiten Halbzeit sicherten einen letztlich doch verdienten 28:24 Heimsieg, was gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt war.
Die Zwönitzer hinterließen noch einmal einen sehr couragierten Eindruck und werden in der kommenden Saison in der Verbandsliga sicher wieder angreifen.
Die TSV kann nun befreit in die letzte Aufgabe bei der HSG Neudorf/Döbeln gehen und hat dort sogar noch die Chance, um einen sehr guten 5. Platz in der Endabrechnung mitzuspielen. (AS)
Der TSV spielte mit: Benjamin Holtz (5), Rene Gründler, Andreas Schütz (8 ), Michael Tietze (8 ), Hein Wiebe (1), Tom Rasokat, Martin Hrib (1), Clemens Schütt, Ringo Tietze (1), Maik Buschhaus , Christian Ruben (1), Norman Komar, Egbert Erler (1), Bastian Eckart (2)
Quelle: HP TSV 1862 Radeburg
Zuletzt von HSV Glauchau Fan am Di 6 Mai 2014 - 20:31 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
HSV Glauchau Fan
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Trio muss morgen zeitgleich ran An drei unterschiedlichen Orten sind ab 16 Uhr die Handball-Teams des Zwönitzer HSV in Landes- und Bezirksliga gefragt. Für die Herren-Erste geht es zum TSV Radeburg.
Von Thomas Kaufmann
Zwönitz - Nicht nur die abschließende Auswärtsfahrt haben morgen die Handballer des Zwönitzer HSV in der Sachsen- und der Bezirksliga gemeinsam. Auch ist für beide Herren-Teams und die Damen-Sieben die Anfangszeit identisch.
Ab 16 Uhr sind die Sachsenliga-Herren beim TSV Radeburg zu Gast. Der Aufsteiger steht in seinem ersten Jahr auf einem beachtlichen 5. Tabellenplatz. "Nach oben geht für ihn nicht mehr allzu viel. Nach unten sind es bis zum 10. Tabellenplatz jedoch gerade einmal zwei Zähler. Daher werden die Radeburger gegen uns besonders motiviert sein und keinerlei Gastgeschenke verteilen", glaubt HSV-Chef Ralf Beckmann. Im Hinspiel gehörte der TSV jedoch zu den wenigen Teams, die in Zwönitz Federn lassen mussten. Beckmann: "Mit dem 26:26 sind sie aber gut bedient gewesen, da wir in der Schlussphase drei Konter nicht versenken konnten. Dies hat uns den Sieg gekostet." Nordöstlich von Dresden gehe es laut Beckmann nun darum, "sich an die Geheimnisse zu erinnern, mit denen wir im Hinspiel in der Schlussviertelstunde die Radeburger Defensive derart beeindruckt haben." So konnten die Mannen von Trainer Frank Riedel einen Sechs-Tore-Rückstand egalisieren. "Nach der Rückkehr von Mirko Köhler in der Vorwoche sind auch diesmal alle Spieler an Bord", so Beckmann.
In Langenhessen sind ab 11 Uhr zunächst die C-Jugend-Mädels, ab 14.45 Uhr die A-Mädchen sowie ab 16 Uhr die Bezirksliga-Frauen gefordert. Gastgeber für die Damen ist die HSG Langenhessen/Crimmitschau. "Nach den fast durchgängigen Niederlagen der Rückrunde zehren wir immer noch vom Vorsprung aus der Hinrunde. Mittlerweile ist dieser jedoch auf einen Zähler zum Vorletzten geschrumpft. Dies dürfte genug Motivation sein", so Beckmann.
Mit reichlich Besetzungssorgen reist die HSV-Zweite zum TSV Mittweida. Auch hier sei der Kontrahent nicht zu unterschätzen. Beckmann: "Mittweida hat sich als Schlusslicht der Hinrunde auf Rang 7 vorgearbeitet." Zwönitz II kann sich fürs Aus im Bezirkspokal revanchieren. (mit bral)