Nach der Spielpause in der vergangenen Woche hieß es für die Handballer des LSV Ziegelheim letztmals Derbyluft in der Mitteldeutschen Oberliga zu schnuppern.
Die Voraussetzungen für das letzte Ostthüringenduell gegen den SV Hermsdorf waren gut. Eine gut gefüllte Wieratalhalle, was auch an der großen Anhängerschar aus dem Holzland lag, und zwei bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaften. Der LSV legte dann auch los, führte mit 6:4, um dann eine Vielzahl von Chancen, gerade vom Strafwurfpunkt, liegen zu lassen.
Die Partie begann mit einem gewaltigen Sprungwurftreffer von Daniel Zele aus dem Hermsdorfer Rückraum, doch Steffen Moritz antwortete prompt mit dem Ausgleichstor auf der Gegenseite. Jedoch war die Nervosität vor allem den Gästen anzumerken, welche anfangs einige klare Chancen liegen ließen und an Torsten Urwank im LSV-Tor scheiterten. Nach einem ausgeglichenen Beginn übernahmen die Hausherren nach zehn Minuten erstmals die Führung und bauten diese gar auf 6:4 aus. Sollte der Favorit aus dem Holzland etwa ins Wanken kommen? Diese Frage beantworteten die Gäste dann auf ihre Weise, legten einen 5:0-Lauf hin und führten ihrerseits plötzlich mit 9:6. Dem LSV gelang in dieser Phase nicht viel. Gleich dreimal scheiterte man im ersten Durchgang vom Strafwurfpunkt an Stephan Harseim im SVH-Tor. Hinzu kamen in dieser Phase zu viele technische Fehler, welche das Team von Trainer Mario Kühne immer wieder zu schnellen Gegenstößen, vor allem über den pfeilschnellen Jan Heilwagen, nutzte. Außerdem bekamen die Ziegelheimer den sprungstarken Ungar Daniel Zele einfach nicht in den Griff, wobei Ondrej Masak in diesem Spiel auf der anderen Rückraumseite nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Für ihn sprang Stefan Riedel in die Bresche, welcher im ersten Durchgang von Toren aus dem Rückraum glänzte. Den Lauf der Hermsdorfer durchbrach dann Marcel Jahn mit dem siebten LSV-Treffer und man war wieder auf Tuchfühlung. Was folgte, waren bis zur Pause erneut fünf Hermsdorfer Treffer am Stück und beim 7:14 ging es in die Kabinen.
Den zweiten Durchgang konnte der LSV dann wieder offen gestalten und verlor diesen am Ende lediglich mit zwei Toren. Der beste Ziegelheimer an diesem Tag, Spielertrainer Steffen Moritz, glänzte immer wieder mit schönen Toren aus dem Rückraum. Aber auch Michael Börngen und Robert Tetzner auf den Halbpositionen machten ihre Sache ordentlich. Der LSV spielte weiter seinen Stiefel herunter und im Tor glänzte Steve Rüger mit der ein oder anderen Parade, wobei er und Torsten Urwank jeweils einen Strafwurf entschärfen konnten. Zwischenzeitlich verbrachten zwei Spieler jeder Mannschaft zwei Minuten auf der Bank und man hatte Platz zum kombinieren. Zehn Minuten vor dem Ende führte weiterhin der Gast aus Hermsdorf mit 15: 26. Doch die Schlussphase ging wie bereits der Beginn der Partie an den LSV. Auf Linksaußen setzte sich Marcel Jahn zweimal schön durch und vom Strafwurfpunkt erzielte Michael Börngen den 20. LSV-Treffer. Mit der Schlusssirene gelang jedoch Jan Heilwagen der letzte Treffer der Partie und das vorerst letzte Ostthüringenderby gegen den SV Hermsdorf ging mit 20:30 an die Gäste.
In der nächsten Woche hat der LSV vielleicht die letzte Chance auf Punkte. Gegen den LHV Hoyerswerda, will man seinen Fans endlich den ersten Sieg in der Wieratalhalle schenken. Denn die letzten Gegner heißen dann in der Fremde Radis und Plauen sowie zu Hause Halle, wobei man nicht unbedingt mit Punkten rechnen sollte. Doch sollte kein Sieg gegen Hoyerswerda gelingen, "dann schlagen wir eben zu Hause Spitzenreiter Halle", meinte Trainer Mario Kühnert nach der Partie mit einem Zwinkern. Egal wie diese Spiele ausgehen, in der nächsten Saison kann man sich dann auch wieder auf das ein oder andere Derby gegen Altenburg oder Ronneburg freuen.
Nico Stötzner
LSV: Urwank, Rüger; Tetzner (1), Harles, Moritz (10/2), Wildenhain, Dietrich (1), Pfefferkorn, Kühnert (1), Jahn (5/3), Biedermann, Börngen (2/1)
Pflichtaufgabe erfüllt, es folgen 4 Matchbälle für die Sicherung des Klassenerhalts Ohne groß zu glänzen setzten sich die Holzländer in Ziegelheim mit 30:20 (14:7) durch
Es war ein Spiel ohne großes Niveau. Der Gastgeber versuchte von Anfang an den Schwung aus der Partie zu nehmen. Die Gäste passten sich dem mäßigem Tempo Anfangs an.
Nicht verwunderlich, dass es nach fünf Minuten nur 4:3 für die Gäste stand. Beim Gastgeber wurde immer wieder Steffen Moritz, als Torschütze vom Dienst, in Stellung gebracht. Die reichlich Siebenmetergeschenke verteilenden Schiedsrichter und ein am Anfang sicherer Marcel Jahn als Verwerter, brachten sogar Stimmung in die Halle als es dem LSV gelang, mit 6:4 in Führung (11`) zu gehen.
Ein mächtig geladener Mario Kühne machte sich nun an der Seitenlinie Luft. Seine Mannen schluderten nur so mit den Chancen herum. In Folge ging ein merklicher Ruck durch die Mannschaft. Ein von Stephan Harseims gehaltener Siebenmeter, dem ein Kopfschuss voraus ging und ohne Folgen für den Schützen blieb, war wie ein Signal für die Mannschaft, sich aus ihrer Lethargie heraus zu bewegen. Hinten die Räume dicht gemacht, Moritz zu Fehlwürfen gezwungen und dann ging die Post ab. Meist profitierte der schnelle Jan Heilwagen (wie in alten Zeiten) von den Kontern. Zudem brachte die Hereinnahme von Stefan Riedel auf der Mittelposition mehr Konstruktivität. Nach 15 Minuten war das Spiel gedreht (8:6). Als Moritz zum 7:9 verkürzte, schien noch was möglich für den Gastgeber aber 13 torlose Minuten und 5 Tore der Gäste, sorgten für die deutliche 14:7 Halbzeitführung.
Die zweite Hälfte ist schnell erzählt. Bis auf die letzten 8 Minuten, Hermsdorf führte nach 52 Minuten mit 28:16, war es eine einseitige Partie. Bruder Schlendrian bei den Holzländern gestattete dem LSV noch Ergebniskosmetik, als sie auf 20:28 verkürzen konnten. 2 Tore in den letzten 1 ½ Minuten brachten die 10 Tore Führung zurück. Der seit 7 Monate verletzte Petr Nedved durfte, unter großem Beifall der Fans, die letzten 5 Minuten das Tor hüten.
Mit jetzt 21:23 Punkten haben die Holzländer 5 Punkte Vorsprung auf Platz 11 (Plauen) und 8 Punkte auf Calbe und Hoyerswerda. Da nur noch 8 Punkte zu verteilen sind, bei 4 ausstehenden Spielen und im direkten Vergleich mit Freiberg (bei Punktgleichheit) man vor denen einkommen würde, dürfte der Klassenerhalt zu 99 % sicher sein. Ein bisschen enttäuscht war ich von der mageren heimischen Zuschauerkulisse. Wären da nicht die gut 80 bis 90 Hermsdorfer Fans zum Derby angereist, die mächtig Bambule gemacht haben, es wäre wenig Stimmung in der schönen Wieratalhalle gewesen. Den Ziegelheimern für die neue Saison viel Erfolg in der Thüringenliga.
Für die Hermsdorfer spielten im Tor Harseim (13P); Nedved (1P)
Nachdem schon vor 3 Jahren das Derby gegen den HSV Ronneburg mit bis zu 850 Zuschauern pro Spiel von der „Handballfläche“ verschunden ist, stirbt das nächste Derby. Gegen den langjährigen Konkurrenten aus Ziegelheim, der als Absteiger schon fest steht, gab es immer hitzige „Bruder-Duelle“ vor meist tollen Zuschauerkulissen. Prägende Kräfte wie Steffen Moritz, Torsten Urwank und die Heinig Brüder sorgten für einen ständigen spielerischen Aufschwung in den letzten Jahren des und das ist nicht böse gemeint „Dorfvereins“.
Wenn Samstag 17:30 Uhr in Ziegelheim Handball ansteht, da wirkt der Ort wie ausgestorben und die Fangemeinde sortiert sich in der Propen vollen Wieratalhalle ein. „It´s Handball-Time“. Und wenn dann noch das eigene Team gewinnt, dann ist die Hölle los.
Leider war das den Einheimischen in dieser Saison noch nicht vergönnt gewesen und soll, wenn es nach den Holzländern geht, auch so bleiben.
Der Gastgeber hatte vor Saisonbeginn bereits den größten Tiefschlag wegstecken müssen als bekannt wurde, dass Top-Torjäger David Heinig in die 3. Liga zum LVB Leipzig wechselt. Er allein wäre der Garant dafür gewesen, dass der LSV zum Stand heute mindestens sechs, sieben Punkte mehr auf dem Konto gehabt hätte. Aber hätte, wenn und aber nützen nichts. Die Verletzung seines Bruders und die diverse Verletzungen von Steffen Moritz brachten das Mannschaftsgefüge mächtig ins Wanken. Die Substanz dahinter ist, realistisch gesehen und ohne jemanden zu nahe zu treten, einfach zu schwach, um diese Ausfälle adäquat zu ersetzen. Ziel für die Ziegelheimer kann nur sein, sich in der kommenden Saison zu finden. Es wird auch in der Thüringenliga kein Zuckerschlecken werden.
Ob die eine Woche Spiel-Pause für die Holzländer gut war, werden wir am Samstag sehen. Vom Papier her eigentlich eine klare Sache aber das haben wir in Plauen und Calbe auch gedacht und haben uns danach gefühlt wie in einem „Falschen Film“. Jedenfalls ging es mir so.
Spielen die Holzländer hoch konzentriert und ohne überheblich zu werden, dann kann es mit 2 Punkten klappen. Diszipliniert spielen und das vorgegeben Konzept der Trainer umsetzten und der Klassenerhalt dürfte in trockenen Tüchern sein. Die Hermsdorfer Fangemeinde wird ihre „Kreuzritter“ bei dieser Auswärtsfahrt und dem Vorhaben lautstark unterstützen. Restplätze für die Mitfahrt im Mannschaftsbus sind nur noch im begrenzten Umfang vorhanden. Abfahrt ist 15:15 Uhr ab Sporthalle.
Quelle: SV Hermsdorf/Handball - holzlandpower.de
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Nach fünf Wochen Heimspielpause startet der LSV Ziegelheim nun auch in der heimischen Wieratalhalle seine Abschiedstour in der mitteldeutschen Handballoberliga.
Dabei kommt es auch gleichzeitig zum vorerst letzten Derby gegen den langjährigen Rivalen vom SV Hermsdorf. Denn in der nächsten Spielzeit wird es gegen jene Mannschaft kein Spiel geben. Dies ist erstmals seit der Spielzeit 2003/2004 wieder der Fall. In der Zwischenzeit spielte der LSV immer gegen den SVH oder dessen Reserve. Den Handballfans in Ostthüringen wird damit mit großer Wahrscheinlichkeit ein Highlight fehlen. Für die Gäste aus Hermsdorf könnte das Spiel, das entscheidende in dieser Spielzeit werden, denn mit einem Sieg beim LSV würde der Klassenerhalt wohl fast perfekt sein. Bis vor einigen Wochen war das Team von Trainer Mario Kühne, welcher während der Saison den langjährigen Erfolgscoach Jens Friedrich beerbte, mittendrin im Abstiegskampf. Erst in den letzten Spielen konnte man sich mit Siegen gegen Freiberg, den Titelanwärter aus Köthen und einem Punktgewinn beim HC Burgenland ein wenig Luft im Tabellenkeller verschaffen. Mit einem weiteren Erfolg im Ostthüringenderby dürfte der Klassenerhalt wohl zu 99 Prozent feststehen. Gelingt dieser aber nicht, könnte es auch noch einmal eng werden. Schon deswegen, weil mit RW Staßfurt und dem SV Oebisfelde noch zwei Teams ins Holzland kommen, welche eine starke Rückrunde spielen und man auswärts noch auf die heimstarken Mannschaften aus Hoyerswerda und Radis trifft. Das Hinspiel verlor der LSV mit 20:27 in der Hermsdorfer Werner-Seelenbinder-Halle und hatte in dieser umkämpften Partie mehrmals den Ausgleich auf der Hand, vergab diesen aber und am Ende hatten die Hermsdorfer die größeren Kraftreserven. Damals machte der vor der Spielzeit verpflichtete Hoffnungsträger des SVH, Eric Sindermann, letztmalig von sich reden, als er einer Ziegelheimer Zuschauerin den Ball gegen den Kopf trat. Anschließend verließ er den Verein und riss ein großes Loch in den Hermsdorfer Kader. Und obwohl die Favoritenrolle, wie in jeder Partie in dieser Spielzeit, beim Gegner liegt, wollen die LSV-Handballer in dieser Saison unbedingt noch einen Sieg in der Wieratalhalle einfahren. Wenn dieser natürlich im Derby vor einer sicherlich tollen Kulisse gelingen könnte, wäre dies umso schöner. Doch dazu muss beim LSV alles passen und der Gegner auch einmal einen schlechten Tag erwischen. Das Spiel gegen den SVH und das darauf folgende Heimspiel gegen den LHV Hoyerswerda dürften fast die letzte Gelegenheit sein. Ein Sieg im letzten Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Halle erwartet wohl keiner. Freuen wir uns aber erst einmal auf ein tolles Derby gegen den SVH, welchem man trotz aller Rivalität den Klassenverbleib wünscht.
Geleitet wird die Begegnung von den Sportfreunden Tino Franke und Karsten Schmidt aus Bernburg und Köthen.
Nico Stötzner Quelle: HP Ziegelheim
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