BITTERFELD/MZ. Die HSG Wolfen befindet sich seit Wochen in einer Ergebniskrise. Die Niederlage am Sonntag bei Aufstiegsfavorit Bad Blankenburg kam nicht überraschend. Marcus Bräuer unterhielt sich für die MZ mit Wolfens Trainer Wolfgang Spitz.
Herr Spitz, ihre Mannschaft hat 27:32 in Bad Blankenburg verloren. Woran hat es gelegen?
Spitz: Nach dem 5:5 geht Bad Blankenburg weg auf 5:9. Dann kommen wir zwar nochmal ran, aber letztlich haben wir schon in der ersten Halbzeit zu zaghaft gespielt. Der 11:16-Rückstand zur Halbzeit war im Prinzip schon die Vorentscheidung.
Bis zum 8:9 sah es noch gut aus. Nach 36 Minuten lag das Team dann 12:20 zurück. Was lief in dieser Phase schief?
Spitz: Wir wollten nicht ins offene Messer laufen. Das hat aber dann teilweise dazu geführt, dass wir nicht unseren Fähigkeiten entsprechend schnell nach vorne gespielt haben. Ich habe in der zweiten Halbzeit bis auf Lutz Lindner die komplette Mannschaft gewechselt. Die Neuen brauchten ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Und wie das dann so ist, dann bleiben noch zwei, drei Pfiffe für uns aus, der Gegner kommt ins Laufen und man liegt deutlich zurück. Da sah es richtig schlimm aus.
Hatten sie Sorge, dass es ein Debakel geben könnte?
Spitz: Nein. Es lief in der letzten Saison ähnlich. In der zweiten Halbzeit haben wir immer besser ins Spiel gefunden und auch guten Handball gespielt. Da war es dann eben nur schon zu spät.
Vier Niederlagen in Folge, die Konkurrenz aus Radis, Oebisfelde und Halle konnte punkten. Befindet sich die HSG Wolfen im Abstiegskampf?
Spitz: Auf jeden Fall. Das muss ich ganz deutlich sagen. Wir hatten ein schweres Auftaktprogramm, in dem wir zu wenig Punkte geholt haben. Die Mannschaft hat nicht versagt, es hat häufig auch das Quäntchen Glück gefehlt. Aber jetzt ist die Situation eingetreten, die wir befürchtet haben.
Keiner versteht, warum die Mannschaft in diese Schieflage geraten ist. Versuchen sie es uns bitte zu erklären.
Spitz: Ich bin der Auffassung: Hätten wir das Spiel am zweiten Spieltag in Freiberg gewonnen, wären auch die Spiele danach anders gelaufen. Nur gegen Hermsdorf hatten wir in der Schlussphase einen richtigen Aussetzer. Die anderen Spiele haben Nuancen entschieden. Es ist vielleicht auch eine psychische Instabilität bei einigen. Wenn du häufig unglücklich verlierst, verlierst du die Sicherheit. Und dann kommt alles zusammen. Wir sind in dieser Saison sicher auch noch von keinem Schiedsrichtergespann bevorteilt worden. Ich habe mir das Video vom Köthen-Spiel nochmal angesehen. Der Aufholjagd der HG von 10:15 auf 14:15 gehen vier klare Fehlentscheidungen voraus. Aber danach fragt dann keiner. Manchmal werden Spiele auch durch Glück entschieden. Wir hatten bisher keins.
Wie ernst ist die Lage?
Spitz: So, wie es die Tabelle ausdrückt. Es ist bitterer Ernst. Wir müssen jetzt noch konzentrierter arbeiten, dürfen aber nicht nervös werden. Auf die Mannschaft draufzuhauen bringt nichts. Auch im Training bemerke ich die Verunsicherung. Wir müssen uns alles hart erarbeiten. Ich werde Einzelgespräche führen. Ich werde versuchen, den Spielern bewusst zu machen, um was es geht. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich mich in so einer schwierigen Situation noch mehr reinhänge.
Am Samstag ist Halle in Wolfen zu Gast. Warum wird die HSG dieses Spiel gewinnen?
Spitz: Es wird sicher sehr schwer für uns. Zumal Halle jetzt auch lockerer ist, mit dem Sieg gegen Staßfurt im Rücken. Meine Mannschaft hat aber so viel Potential, dass, wenn sie es ausschöpfen kann, das Spiel gewinnen wird. Ich hoffe, dass der Mannschaft das gelingt.
Es waren gemischte Gefühle, die die Gesichtszüge der Spieler des HSV Bad Blankenburg an diesem Sonntagabend prägten. Zwar verkündete ein 32:27 auf der Anzeigetafel den achten Sieg im neunten Spiel, die Männer um HSV Kapitän Igor Ardan aber wussten auch, dass vielleicht mehr drin gewesen wäre und der HSV mit einer - am heutigen Abend herausgespielten - neun Tore Differenz, als Tabellenführer die HG Köthen am kommenden Sonntag empfangen hätte können. Trainer Frank Ihl gab diesen Gedanken- und Zahlenspielereien im anschließenden Trainergespräch allerdings eine deutliche Absage : „Mit ist es egal, ob wir als Tabellenführer oder nicht in das nächste Spiel gehen“ sagte Ihl. „Wichtig ist, dass wir heute zwei weitere Punkte eingefahren haben und verlustfrei bleiben; alles weitere werden wir in der kommenden Woche sehen.“
Der Nachmittag hatte dann auch den Zuschauern in der ersten Halbzeit einige Geduld abverlangt: Bis zur 10. Spielminute waren lediglich 4 Treffer gefallen (2:2) Während die Offensivabteilung der Kurstädter immer wieder an Steve Müller im Tor der Gäste scheiterte, schien Tobias Jahn im Tor des HSV seinen Kasten ebenfalls zugenagelt zu haben. Felix Menge nutze für den HSV die Freiräume, die sich durch die Manndeckung Paul Weyhrauch in der HSG Defensive boten. Im Gegenzug gelang es der HSV Defensive nicht, den immer wieder gesuchten Lutz Lindner im Dress der Wolfener unter Kontrolle zu bringen. In der 17. Spielminute setze dann nicht nur Michal Mrozek durch ein geschicktes Anspiel Ivo Havel torerfolgreich in Szene (7:5) – auch konnte nun Paul Weyhrauch nun aktiver ins Spielgeschehen eingreifen, da die HSG durch eine 2 Minuten Strafe dezimiert war. Weyhrauch markierte dann die Tore acht und neun für den HSV, was HSG Trainer Wolfgang Spitz direkt zu einer Auszeit veranlasste (19. Minute). Offenbar fand Spitz die richtigen Worte, denn die HSG kämpfte sich in Folge wieder auf 9:8 an den HSV heran. Dann aber fand der HSV wieder in seinen Spielrhythmus und zog durch Treffer von Menge, Mrozek und Merkel zum Halbzeitstand von 16:11 davon.
Diesen Schwung brachte der HSV über die Halbzeitpause und setzte sich bis zur 36. Minute erstmals an diesem Abend durch einen humorlosen Treffer Jurij Pet’kos mit acht Toren ab (20:12, 36. Minute). In der Folge sahen die Zuschauer Handball vom Allerfeinsten: Michal Mrozek fand immer wieder Ivo Havel am Kreis; der HSV zeigte sehenswertes Kombinationsspiel. Dennoch gelang es den Ihl-Schützlingen nicht, den Vorsprung weiter auszubauen. Der HSV zeigte zwar attraktive Spielzüge, vermochte es aber nicht, diese in Zählbares zu verwandeln. Zudem gab Trainer Frank Ihl nun allen anwesenden Spielern Einsatzzeiten und wechselte munter durch. Die Gäste nutzten dies, um Ihr gefürchtetes Konterspiel aufzuziehen und halbierten den HSV Vorsprung bis zur 57. Minute (29:25). Schließlich war es dann Kapitän Igor Ardan, der den 32. Treffer am Abend für den HSV verwandelte; der Schlusstreffer der Partie war allerdings Jan Bernhards vorbehalten, der den Endstand 32:27 markierte.
Für den HSV Bad Blankenburg spielten: Felix Herholc, Tobias Jahn, Igor Ardan (2), Martin Hanl (1), Ivo Havel (5),Felix Menge (4), Erik Merkel (1), Radoslav Miler (2), Michal Mrozek (5), Jurij Pet’ko (6), Robert Römermann ,Florian Schulze, Paul Weyhrauch (6)
Quelle: Bad Blankenburg
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Bad Blankenburg/Staßfurt. Frank Ihl will in der Hinrunde keinen Punkt mehr abgeben. 25:1 Punkte sind mein Ziel bis Weihnachten, sagt der Trainer vom Blankenburger Handball-Viertligisten. Das Vorhaben hätte schon am vergangenen Wochenende schiefgehen können. Denn die Blankenburger fuhren mit gehörigem Resepkt und mit Personalsorgen ins sachsen-anhaltinische Staßfurt, nachdem der HSV in der vergangenen Saison dort verlor. Doch dieses Mal, beim 37:33-Erfolg, war alles anders, auch wenn es in der ersten Hälfte nicht immer danach aussah.
Knackpunkt dürften dabei die Minuten vor und nach der Pause gewesen sein. Als die Blankenburger 11:15 zurücklagen und in der Folgezeit einen 10:1-Lauf auf das Parkett legten, hatten sie das Spiel zu ihren Gunsten gedreht. "Bis zur 24. Minute war unsere Abwehr zu löchrig", sagt Ihl, der danach einen Doppelwechsel vornahm und damit den Gastgebern den Nerv zog.
"Ich bin hochzufrieden", sagte Ihl und freute sich noch zwei Tage später über den Auftritt des neuen Tabellenführers. Und dass trotz des Fehlens von Puikis, der nach seiner roten Karte gegen Oebisfelde für zwei Spiele gesperrt wurde, und Ardan, der verletzt das Spiel verfolgte.
Apropos Ardan: Der dürfte es nach den letzten beiden Auftritten von Erik Merkel immer schwerer haben, auf die Rechtsaußen-Position wieder zurück zu kehren. "Merkel ist sicherlich psychologisch im Vorteil", sagt Ihl nach den zwei vielversprechenden Auftritten des jungen Mannes. Der Coach legte sich dabei schon eine knappe Woche vor dem nächsten Spiel gegen Wolfen fest: "Ich werde im nächsten Heimspiel sicherlich an ihm festhalten." Unabhängig davon freut sich Ihl darüber, dass er nach der Rückkehr von Puikis und Ardan und der immer stärker werdenden zweiten Reihe viele neue Möglichkeiten hat: "Dass ist sicherlich im Vergleich zur vergangenen Saison eine neue Qualität der Mannschaft."
Die wiederum dürfte immer mehr in die Favoritenrolle der Oberliga schlüpfen erst recht, wenn sie das Ziel des Übungsleiters erreicht und ohne Punktverlust durch den November und Dezember kommt. Dann ist nicht nur der Jahreswechsel an der Tabellenspitze möglich, sondern auch ein über den Erwartungen liegender Punktestand von 25:1.
Peter Scholz / 02.11.11 / [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
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Nach dem überzeugenden Sieg am letzten Wochenende in Staßfurt und der überraschenden Niederlage des HC Elbflorenz gegen den LHV Hoyerswerda, ist der HSV Bad Blankenburg gemeinsam mit der HG Köthen die einzig verbliebenden Mannschaften ohne Niederlage. Als Tabellenführer der Mitteldeutschen Oberliga empfangen die Kurstädter am Sonntag als nächsten Gegner die HSG Wolfen und wollen auch in diesem Spiel Platz Eins verteidigen.
Die Mannschaft Gästetrainer Wolfgang Spitz hatte sich für die neue Saison viel vorgenommen; nun findet sich die HSG nach acht Spieltagen aber zunächst im Tabellenkeller wieder. Dabei sind die Wolfener eine spielstarke Mannschaft mit der auch der HSV in der vergangenen Saison große Schwierigkeiten hatte. Wolfen hat bisher nur zwei Spiele gewinnen können; und dies ausschließlich gegen Thüringer Mannschaften: Ziegelheim und Erfurt. Sicherlich wird die HSG alles daran setzen, auch die dritte Mannschaft aus dem Freistaat zu besiegen. Ihre bisherigen drei Auswärtsspiele hat die Mannschaft aus Sachsen Anhalt allerdings allesamt verloren, jedoch zumeist knapp, unglücklich und nie höher als mit vier Toren. Der HSV darf also nicht den Fehler machen und diese Mannschaft unterschätzen sondern muss – wie in den letzten Spielen auch – konzentriert und konsequent zu Werke gehen.
HSV Trainer Frank Ihl kann am Sonntag auf nahezu seinen gesamten Kader zurückgreifen; lediglich Donatas Puikis pausiert weiterhin aufgrund seiner Rot-Sperre. Alle Fans, Handballbegeisterten und Interessierte Zuschauern sind also am Sonntag recht herzlich eingeladen, die Mannschaften des HSV Bad Blankenburg wieder tatkräftig zu unterstützen. Das Catering-Team des HSV versorgt am kommenden Sonntag ab 13:00 Uhr wie gewohnt die Gäste mit Kaffee und Kuchen, Brötchen, Getränken und Thüringer Spezialitäten vom Rost.
Die A–Jugendlichen der Kurstädter stehen am kommenden Sonntag bereits um 11:45 Uhr gegen die HSG Hörselgau auf der Platte. Im Anschluss, um 13:30 Uhr, tritt dann die zweite Männermannschaft des HSV gegen den direkten Tabellennachbarn TSV Zella-Mehlis in der Verbandsliga Mitte an.
Thüringenliga männliche Jugend A, 5. Spieltag, 06.11.2011 HSV Bad Blankenburg vs. HSG Hörselgau Landessportschule Bad Blankenburg Anwurf 11:45 Uhr
Verbandsliga Staffel Mitte, 6. Spieltag, 06.11.2011 HSV Bad Blankenburg II vs. TSV Zella-Melis Landessportschule Bad Blankenburg Anwurf 13:30 Uhr
Mitteldeutsche Oberliga, 9. Spieltag, 06.11.2011 HSV Bad Blankenburg vs. HSG Wolfen GutsMuths-Sporthalle, Landessportschule Bad Blankenburg Anwurf 16:00 Uhr
Quelle: Bad Blankenburg
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