Mitteldeutsche Handball-Oberliga, Männer: LSV Ziegelheim – SV Oebisfelde 41:36 (19:20) Erneute Niederlage – SVO befindet sich im freien Fall
Ziegelheim/Oebisfelde (jpi). Die Mitteldeutschen Oberliga-Männer des SV Oebisfelde haben am Sonnabend ihre siebte Saisonniederlage kassiert. Beim thüringischen Landsportverein (LSV) Ziegelheim setzte es für die Mannschaft von Trainer Thomas Meinel im letzten Spiel des Jahres eine 36:41 (20:19)-Schlappe. Die Oebisfelder bauten ihre Negativserie damit auf 1:13 Punkte aus und befinden sich nun mitten im Abstiegskampf. Ein Blick auf das Resultat, vor allem auf das Halbzeitergebnis, macht deutlich, voran es gehapert hat. "Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt. Die hätten wir sogar noch mit einer klareren Führung abschließen müssen. Im zweiten Abschnitt haben wir dann nicht konsequent genug nachgesetzt und die Begegnung in den letzten 15 Minuten aus der Hand gegeben", erklärte SVO-Trainer Meinel. Die Oebisfelder dominierten über weite Strecken die ersten 30 Minuten. Aufbauend auf eine aufmerksame Abwehr lag die Meinel-Truppe zeitweise mit vier Treffern vorn (7:3; 10:6). Doch in der Schlussphase der ersten Hälfte kam Sand ins SVO-Getriebe. Ziegelheim kam auf. Die Oebisfelder verspielten sogar ihre Führung, lagen plötzlich mit 17:18 hinten. Bis zum Wechsel berappelte sich der SVO jedoch wieder und ging mit einem Tor Vorsprung (20:19) in die Kabine. Im zweiten Abschnitt zeigten die Allerstädter dann ihr zweites Gesicht, das keiner von den mitgereisten treuen Anhängern sehen wollte. Zwar blieben die Gäste noch vorn (25:23), doch mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Thüringer das Kommando. Erst mit dem 25:25-Ausgleich und dann mit der 28:26-Führung. Hoffnung keimte im SVO-Lager noch einmal auf, als der 29:30-Anschluss gelang. Doch die zerstob schnell. Ein Grund: "Wir haben viel zu schnell den Abschluss gesucht", so Meinel. Die LSV-Männer waren so nicht mehr zu stoppen. Sie enteilten auf 33:29 und konnten nach dem 37:32 bereits den Sieg feiern. Wie geht es beim SVO nun weiter? Meinel hofft, dass die Mannschaft in den kommenden beiden Heimspielen gegen Naumburg/Stößen und Radis die Kurve bekommt. Wenn nicht ...
SV Oebisfelde: Stefani, Drese – Eckert, Nico Bischoff (2), Kornau, Herrmann (10), Vorobev, Thiele (11), Wolter (4), Vogel (2), Kalupke (4), Norman Bischoff (3).
Quelle: volksstimme.de (Volksstimme Sachsen-Anhalt: [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
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Die Ziegelheimer sind auf einem guten Weg ihre alte Heimstärke wieder zu gewinnen. Der torreiche Sieg gegen Sachsen-Anhalts Landesmeister lieferte ein Paradebeispiel. Erst der klare Rückstand, dann die Aufholjagd mit einer zweiten Halbzeit, die sich gewaschen hatte.
David Heinig, Steffen Moritz und Nick Sense waren wieder fit. Leider verletzte sich im Abschlusstraining Patrick Ulbricht am Sprunggelenk und musste damit passen. Dennoch war die Ansage von Trainer Karsten Knöfler vor dem letzten Spiel des Jahres ganz klar: „Wir müssen heute auf Teufel komm’ raus zwei Punkte holen. Es darf sich keiner schonen.“ Oebisfelde steht zurzeit etwas überraschend hinter den Ziegelheimern, leistete sich zu viele vermeidbare Patzer. Immerhin aber schafften sie es, dem momentanen Ersten LVB Leipzig und dem Zweiten Freiberg in deren Heimhalle je ein Unentschieden abzuringen.
So ganz schien das bei den LSV-Handballern aber nicht angekommen. Die präsentierten sich in der Abwehr alles andere als wach. Oebisfelde kam mit den starken Thiele und Herrmann wuchtig angerollt und klinkte die Bälle ohne Fehlwurf der Reihe nach ein (1:3, 3.). Dabei verloren die Ziegelheimer permanent Zweikämpfe oder traten nicht entschlossen genug raus. Hinten erwischte Torsten Urwank einen rabenschwarzen Tag und in der Anfangsphase keinen Ball (4:9, 13.). „Also ich dachte, das geht heute in die Hose“, war Sportchef Harald Moritz zu diesem Zeitpunkt nicht der einzige in der Halle, der dieses ungute Gefühl bei sich trug. Auch mit Einwechslung von Keeper Marcus Block (Torwart Marcel Schmidt war privat verhindert) stellte sich zunächst keine Besserung ein. Der ältere Bruder von LSV-Linksaußen Moritz Block hätte sich wahrscheinlich ein dankbareres Heim-Debüt im LSV-Trikot gewünscht. Aber seine Zeit sollte noch kommen. Karsten Knöfler nahm die Auszeit (15.), faltete seine Männer zusammen und schickte Abwehrstratege Nick Sense auf die Platte. Und es ging in der tat aufwärts. Dabei profitierten die Ziegelheimer von einer Überzahlsituation, in der sie die Abwehrreihe weiter ordneten. Vorn schaltete sich jetzt auch Torjäger David Heinig mit ein, nachdem zuvor Steffen Moritz die Oebisfelder noch am meisten beschäftigte hatte. Die Partie nahm weiter an Tempo zu, die Stimmung stieg in der Halle. Der LSV hielt nun mit schnellen Gegenstößen dagegen. Der überragende Kreisläufer Ralf Reusch schaffte erstmals eine Zwei-Tore-Führung (19:17, 28.). Aber Oebisfelde drehte das Ganze wieder mit drei Treffern am Stück.
„Im Angriff sieht es schon mal super aus, da machen wir unsere Tore“, so Karsten Knöfler zur Halbzeit, „jetzt müssen wir uns aber in der Defensive endlich steigern.“
Nach dem Wechsel ging die Hatz weiter. Ziegelheim geriet erneut ins Hintertreffen (23:25, 37.). Wieder kam Marcus Block in den Kasten. Und jetzt hatte er endlich das nötige Glück, erwischte einige Bälle und seine Vorderleute legten gleich noch eine Schippe drauf. Oebisfelde machte Fehler, der LSV konterte sich über David Heinig und Ralf Reusch zurück ins Spiel (28:26, 45.). Jetzt kochte die Wieratalhalle. Andre Heinig explodierte in der Schlussviertelstunde, dazu krönte Nick Sense seine Leistung mit drei Treffern aus dem erweiterten Gegenstoß (36:29, 53.). Oebisfelde deckte mittlerweile immer offensiver bis hin zur Manndeckung. Doch da waren die Ziegelheimer dann einfach nicht zu halten. Beim Kempa von Moritz auf David Heinig zum 40:34 erhoben sich die Fans. Aber auch dank eines erneut rassigen Spiels mit diesmal insgesamt 77 Toren. Handballherz, was willst du mehr. Die Ziegelheimer überwintern mit 11:13 Punkten auf Rang acht und müssen zu Abschluss der Hinrunde am 8. Januar in Freiberg ran. „Davon haben wir doch alle heimlich geträumt“ sieht Karsten Knöfler den LSV absolut im Soll mit Blick auf das jetzt erreichte zweistellige Punkteergebnis.
LSV: Urwank, Ma. Block; Godlinski, D. Heinig (13), Luding, A. Heinig (4), Moritz (12/3), Reusch (7), Wunderlich, Kley, Block (2), Kühnert, Sense (3), Knöfler.