Sebastian Schliwa hatte nach jedem gehaltenen Wurf die Hand zur Faust geballt und in die Höhe gestreckt. Der 18-jährige Keeper des HV Rot-Weiss Staßfurt glänzte mehrfach mit guten Paraden und führte sein Team gestern im Prestigeduell beim Mitteldeutschen Handball-Oberligisten SG Eintracht Glinde auf die Siegerstraße. Die Staßfurter setzten sich mit 31:25 (17:12) durch und fuhren ihren zweiten Saisonserfolg ein.
Glinde. Steffen Wartmann schien die richtigen Worte gefunden zu haben, um seine Mannschaft auf die Partie einzustellen. "Wir haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben", sagte der Trainer des HV Rot-Weiss Staßfurt. So sollte vor allem der starke Rückraum der Glinder mit Matthias Scheller und Christoph Frank aus der Partie genommen werden. Frank markierte zwar die Führung zum 1:0 (1.), doch die Staßfurter blieben ruhig und hatten immer die richtige Antwort parat. So wussten die Gäste vor allem im Rückraum mit Sebastian Retting, über Linksaußen mit Sebastian Scholz sowie am Kreis mit Oliver Jacobi zu überzeugen. Die Gäste nutzten eine schwache Phase des Gastgebers, um innerhalb von fünf Minuten vom 4:6 (10.) zum 7:14 (15.) zu enteilen. Nach jeder Angriffsaktion wurde ein Doppelwechsel vollzogen. Für Retting und Alexander Ernst kamen Volker Wartmann und Tobias Ortmann. Die Angriffsaktionen des Gastgebers wurden zudem durch schnelles Heraustreten früh gestört. "Wir haben in der Abwehr sehr gut gestanden", hatte Wartmann beobachtet. So konnte die Führung bis zur Halbzeitpause gehalten werden.
Die schwache Phase der Staßfurter folgte nach Wiederanpfiff, als ihnen kaum etwas gelang. Die Bälle wurden unkonzentriert verworfen. Diese Phase nutzten die Glinder und verkürzten den Rückstand auf drei Zähler – 16:19 (35.). Ebenso bestand die Chance, den Rückstand noch weiter zu verringern, doch sowohl Kühne als auch Scheller scheiterten an Schliwa.
Das schien die Initialzündung für die Staßfurter gewesen zu sein, sie bauten nun den Vorsprung wieder aus. Die Gäste waren beispielsweise per Konter durch Jacobi erfolgreich (18:25). Sicher von der Siebenmeter-Linie war Retting, er brachte alle fünf Strafwürfe unter. Er war mit neun Treffern der erfolgreichste Schütze für seine Farben. Die Freude kannte nach dem Abpfiff keine Grenzen. Die Staßfurter hatten sich zum Jubelkreis aufgestellt und ließen sich von ihren mitgereisten Fans feiern.
SG Eintracht Glinde: Borchardt/Oppenheimer – Sonntag (1), Klein (1), Langoff, Sowa (4), Kreyenberg, Scheller (6/1), Bäuerle, Frank (6/1), Steinweg, Kühne (7)
HV Rot-Weiß Staßfurt: Schliwa/Wiederhold – Lingk (2), Richter, Schröder, V. Wartmann, Ortmann, Bruchno, Retting (9/5), Jacobi (7), Ernst (2), Rach (4), Scholz (7), Berger
Siebenmeter: Glinde 3/2 – Staßfurt 5/5; Zeitstrafen: Glinde 2 – Staßfurt 6