Gelungenes Debüt mit Makel
Von Martin Mandel
Friedl traf vom Punkt, Friedl traf per Konter, und Friedl traf im Eins gegen Eins. Zu guter Letzt holte der quirlige Aufbauspieler auch noch Strafwürfe heraus. Er war der Mann der ersten Hälfte, war an zehn der zwölf Glinder Treffer vor der Pause direkt beteiligt, neun warf er selbst. Das Debüt des Denny Friedl im Trikot der SG Eintracht hätte gelungener nicht sein können, wäre da nicht die fortwährende Misere mit einer Verletztenliste, die jede Woche einen neuen Kandidaten aufnehmen darf. So fehlten gegen Wolfen mit Matthias Scheller und Christoph Frank zwei Eckpfeiler des Glinder Rückraums, die trotz des Neuzugangs an allen Ecken und fehlten. Dem Rückraum fehlte es am nötigen Durchsetzungsvermögen gegen eine gut gestaffelte und sehr bewegliche Abwehr der Gäste. Erst mit dem 8:7, der ersten Führung durch Ronny Krause, konnte sich ein zweiter Spieler mit einem Treffer aus dem Feld auszeichnen. Zuvor war Friedl der Alleinunterhalter, hielt die Partie offen "Er hat von Beginn an Verantwortung übernommen. Aber er kann nicht alles machen", sagte Trainer Andreas Wiese. Im weiteren Verlauf sollte sich das bestätigen. Die Gäste stellten sich nun besser auf den Blondschopf ein, nutzten die ihnen sich bietenden Lücken in der Glinder Abwehr konsequent und warfen vor der Pause ein kleines Polster heraus – Halbzeitstand 12:16.
Nach dem Wechsel, Ralf Borchardt kam für den glücklosen Steffen Oppenheimer ins Tor, hatte Glinde zunächst den besseren Start. Andreas Kühne verwandelte einen Siebenmeter und wuchtete einen Hüftwurf aus dem Lauf in die Maschen – 14:17. Doch Wolfen behauptete den Vorsprung, erzielte in der Folgezeit durch den Ex-Glinder Jan Bernhardt und Martin Müller leichte Treffer gegen eine zu statische und passive Eintracht-Abwehr und setzte sich kontinuierlich ab – 20:26. Auch eine kurze Deckung gegen die beiden Aktivposten brachte nichts ein. Zudem sah Borchardt, der einen heranstürmenden Wolfener am Torwurf hinderte, die rote Karte. Das Schicksal nahm seinen Lauf, Glinde schwanden die Kräfte und spätestens beim 23:31 war die Partie entschieden.
"Wir wussten, dass sie aufgrund der fehlenden Alternativen irgendwann einbrechen werden. Das haben wir genutzt", sagte Wolfens Trainer Wolfgang Spitz. Auch Wiese musste wieder mal gestehen, dass neben einer harmlosen Deckung die mangelnden Alternativen den Ausschlag gegeben haben: "Uns fehlt ein Shooter." Den Schlusspunkt setzte dann nicht Friedel, sondern Martin Sowa zum 25:31-Endstand.
Glinde: Borchardt, Oppenheimer – Sonntag, Klein, Sowa (2), Krause (3), Friedl (11), Bäuerle (1), Steinweg (2), Kühne (6)
Wolfen: S. Müller, Schöneboom – M. Müller (7), Schulze (1), Thiele (1), Luther (1), Winkel (3), Hein (1), J. Bernhardt (4), Baumbach (5), Najmann (7), N. Bernhardt, Spitz (1), Lindner
Zeitstrafen: Glinde 7 – Wolfen 5, Strafwürfe: Glinde 5/8 – Wolfen 5/6; Rot: Borchardt (47.), (Kühne (57./beide Glinde)
Quelle: Volksstimme / Bericht der SG Eintracht Glinde