Nils Hähnel (Mitte) war mit neun Toren der beste Werfer des HV Staßfurt im Derby gegen den HC Aschersleben. Foto: Nadja Reichert
Der HV Staßfurt trennte sich im Derby mit einem 25:25 (17:15)-Remis vom HC Aschersleben. Von Nadja Reichert ›
Aschersleben l Ginge man von den Starts in die beiden Halbzeiten Derby der Mitteldeutschen Oberliga zwischen dem HV Rot-Weiss Staßfurt und dem HC „Alligators“ Aschersleben aus, dann könnte man annehmen, der HVS wäre mit einem Punkt zufrieden. Betrachtet man aber den gesamten Spielverlauf, dann haben die Bodestädter wohl mit dem Remis einen Zähler verschenkt.
Es war schon ein bisschen zum Haare raufen, wie der HVS beide Halbzeiten begann. Die Abschlüsse wurden viel zu schnell gesucht, sodass die Bälle in der HCA-Deckung hängen blieben. Auf der anderen Seite ließ man den Gastgebern in der Deckung Platz, was die „Alligators“ dankend annahmen und sich über die Stationen 1:0, 3:1 und 4:2 erst einmal einen kleinen Vorsprung herausarbeiteten. Allerdings muss man dieser Phase auch berücksichtigen, dass die Unparteiischen sehr streng pfiffen und Staßfurt eine Zeitstrafe kassierte und Ascherleben einen Siebenmeter bekam, den Nemanja Gojkovic zum 2:0 verwandelte. „Nachdem die Schiedsrichter aber den körperbetonten Handball zuließen, konnten wir unser Spiel aufziehen“, sagte HVS-Trainer Uwe Werkmeister.
Und das taten die Gäste dann auch. Nils Hähnel (zwei Treffer hintereinander), Sebastian Scholz und Stefan Secara drehten in der Offensive auf. Dadurch kämpfte sich Staßfurt über die Sationen 9:12, 12:13 zum 13:13-Ausgleich heran und ging schließlich zum 14:13 erstmals in Front. Bis zur Pause erarbeitete sich der HVS zum 17:15 eine Zwei-Tore-Führung.
In der zweiten Hälfte starteten die Gäste dann wieder nachlässig. Während der HCA eine fast durchweg kompakte Deckung aufbot, brauchte der HVS einige Minuten, um sich zu sortieren. „Wir wollten breit stehen“, erklärte Werkmeister. „Aber die taktischen Vorgaben wurden nicht optimal umgesetzt.“
Die holprige Startphase fiel den Gästen letztlich auf die Füße. Aschersleben kam zum 19:19 heran, ging dann zum 20:19 in Front. „Wir waren in der Deckung präsenter“, schätzte HCA-Co-Trainer Frank Seifert ein. „Auch in unserem Angriffspiel waren am Anfang sehr stark, Das hat dann aber nachgelassen.“ So stand am Ende das 25:25-Unentschieden auf der Anzeigetafel. Dabei hatte Staßfurt noch per Freiwurf die Chance auf zwei Punkte. Doch dieser wurde vergeben.
HC Aschersleben: Spiranec, Gudonis – Straßburger (1), Seifert (8/3), S. Berends, Grafenhorst (6), N. Berends, Weher (4/3), Veta (2), Gojkovic (3), Schmidt (1), Eulenstein
HC Aschersleben und Rot-Weiß Staßfurt trennen sich unentschieden
HANDBALL-OBERLIGA VON TOBIAS GROSSE
Ein nervenaufreibendes Derby endet Unentschieden - womit letztendlich niemand zufrieden ist. Das Spiel hatte vieles zu bieten. Steigende Spannung, Wendungen und starke Hauptdarsteller.
ASCHERSLEBEN/MZ - Natürlich lockte auch die Ausgabe aus Dortmund gestern Abend wieder ein Millionenpublikum vor die Fernsehgeräte. Der Tatort erfreut sich im 45. Jahrgang noch immer großer Beliebtheit. Ansteigende Spannung, die Wendungen, starke Hauptdarsteller. Die deutsche Krimireihe bietet eigentlich alles, was man sich von einem Sonntagabendprogramm wünscht. Dass 585 zahlende Zuschauer all das schon am Sonntagnachmittag zu sehen bekamen, war absehbar. Das Derby zwischen dem HC Aschersleben und Rot-Weiß Staßfurt stand schon in der vergangenen Saison für Dramatik. Beide Mannschaften gewannen ihr Heimspiel jeweils mit nur einem Tor Vorsprung. Am Sonntag endete das Duell mit einem 25:25-Unentschieden. Das Spiel hatte vieles zu bieten. Steigende Spannung, Wendungen, starke Hauptdarsteller. Wie ein Tatort halt. Es war allerdings der Tatort: Enttäuschung.
War enttäuscht über das Unentschieden: HCA-Trainer Dimitri Filippov. (BILD: TOBIS)
Die Urgewalt von Nils Hähnel Dass zwei Trainer nach einem Handballspiel das gleiche sagen, aber etwas völlig Unterschiedliches meinen, kommt nicht oft vor. Nach der Partie in der Ballhaus-Arena sprach sowohl HCA-Trainer Dimitri Filippov als auch sein Gegenüber Uwe Werkmeister von einem „verlorenen Punkt“. Das Kuriose: Beide hatten recht. Sowohl Aschersleben als auch Staßfurt hätte sich am Ende nicht beschweren können, wenn sie am Ende ohne Punkt dagestanden hätten. Dimitri Filippov brachte es auf den Punkt: „Man kann das Spiel verlieren, aber auch gewinnen.“ Er wirkte enttäuscht. Seine Mannschaft startete stark, führte nach acht Minuten das erste Mal mit vier Toren (6:2), wie auch zehn Minuten vor der Pause (12:8 ). „Aber dann“, erklärte Filippov, „haben wir zu viel Raum gelassen.“ Insbesondere einem: Nils Hähnel. Der Staßfurter Rückraum-Koloss, der mit seiner ihm ganz eigenen Urgewalt am Ende neun Tore erzielte. „Wir wissen, wie stark er ist“, erklärte Clemens Grafenhort, „aber wir gehen einfach zu spät auf ihn raus.“ Hähnel brachte Rot-Weiß zurück ins Spiel. Die Gäste führten zur Pause mit 17:15. „Aber in den entscheidenden Phasen, stehen wir uns selbst im Weg“, meinte Uwe Werkmeister. Man hatte im Laufe der zweiten Hälfte das Gefühl, Staßfurt würde das Derby am Ende für sich entscheiden. „Wir konnten froh sein, dass Mantas (Gudonis; Anm. d. Red.) uns im Spiel gehalten hat“, gab Grafenhorst zu. Und die Gäste konnten sich am Ende glücklich schätzen, dass der HC Aschersleben seine Überzahlsituationen oftmals lausig ausspielte. „Weil wir nicht lange genug spielen“, meinte Dimitri Filippov. Und weil dem Trainer mit Martin Wartmann und Carsten Kommoß (beide Magen-Darm) zwei erfahrene Akteure fehlten. Es blieb somit eine Partie auf Messers Schneide. In den letzten anderthalb Minuten überschlugen sich die Ereignisse dann. Zunächst vergab Mindaugas Veta völlig frei. Dann verlor Staßfurt den Ball unnötig. Der HCA hätte den letzten Angriff bei noch 15 zu spielenden Sekunden ruhig ausspielen können, verlor aber ebenfalls das Spielgerät. Die Gäste kamen danach zu keinem brauchbaren Abschluss mehr
„Wir hätten es verdient gehabt“ Beide Trainer haderten schließlich. „Wir hätten es verdient gehabt, uns zu belohnen“, fand Werkmeister. „Wir machen in den letzten Minuten drei technische Fehler, deswegen bin ich auch nicht zufrieden. Obwohl wir ja am Ende sogar noch Glück hatten“, meinte Filippov. So richtig zufrieden war am Ende niemand. Eigentlich ungewöhnlich für einen Tatort. (mz)
STATISTIK Zweimal Rot für RWS
HC Aschersleben 25 (15) Rot-Weiß Staßfurt 25 (17)
Aschersleben: Mantas Gudonis, Dino Spiranec; Pit Seifert (8/3), Clemens Grafenhorst (6), Alexander Weber (4/3), Nemanja Gojkovic (3), Mindaugas Veta (2), Eric Straßburger (1), Jens Schmidt (1), Sascha Berends, Nicolas Berends, Marco Eulenstein (n. e.)
Siebenmeter: HC Aschersleben 6/7 Rot-Weiß Staßfurt 3/4
Zeitstrafen: HC Aschersleben 2 Rot-Weiß Staßfurt 5 (Rote Karte: Sebastian Retting, 17.; Eike Rach, 57.; beide grobes Foulspiel)
Quelle: HP HC Aschersleben
HSV Glauchau Fan
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„Mit 500 Zuschauern rechne ich mindestens“, sagt Präsident Frank Hampel. Die HCA-Fans wollen am Ende natürlich jubeln. (BILD: archiv/gehrmann)
Von tobias grosse Am Sonntagnachmittag empfängt der HC Aschersleben HV Rot_Weiß Staßfurt. Aber hält der Heimvorteil im Derby-Klassiker an?
Für den HC Aschersleben steht das erste Derby vor heimischer Kulisse an. Und es ist gleich der Klassiker schlechthin: Am Sonntagnachmittag empfängt die Mannschaft von Trainer Dimitri Filippov den von Uwe Werkmeister trainierten HV Rot-Weiß Staßfurt. Anwurf der Partie in der Ballhaus-Arena ist um 16 Uhr. Die MZ hat vorab die letzten Infos zum Spiel.
Die Kader
Aschersleben: Dino Spiranec ( Rückennummer 12), Mantas Gudonis (36); Carsten Kommoß (2), Pit Seifert (5), Eric Straßburger (7), Sascha Berends (, Martin Wartmann (13, Kapitän), Clemens Grafenhorst (15), Nicolas Berends (17), Alexander Weber (20), Mindaugas Veta (22), Nemanja Gojkovic (25), Jens Schmidt (33), Marco Eulenstein (81)
Staßfurt: Patrick Tuchen (1), Sebastin Schliwa (12); Kevin Engelhardt (3), Robert Fuhrmann (5), Sebastian Retting (10, Kapitän), Oliver Jacobi (11), Alexander Ernst (14), Marian Spadt (18), Nils Hähnel (22), Sebastian Scholz (23), Tobias Rindert (24), Stefan Secara (27), Maurice Wilke (33)
Fans und Tickets
Im vergangenen Jahr besuchten knapp 600 Zuschauer das Derby im Ballhaus. Und diesmal? „Mit 500 Zuschauern rechne ich mindestens“, sagt Frank Hampel, Präsident des HC Aschersleben.
An den Ticketpreisen wird sich im Vergleich zu den „normalen“ Oberligaspielen nichts ändern: Erwachsene zahlen sechs Euro, ermäßigte Tickets kosten vier, für Kinder (6 - 14 Jahre) zwei Euro. Eine zeitige Anreise wird empfohlen.
Die Vorsaison
In der Spielzeit 2014/15 gewannen beide Mannschaften jeweils ihr Heimspiel. Aschersleben setzte sich Ende September 2014 in einer engen Partie mit 32:31 durch, Carsten Kommoß traf damals zehn Mal. Staßfurt revanchierte sich im Januar 2015. Beide Teams lieferten sich erneut ein Spiel auf Augenhöhe, Rot-Weiß gewann mit 34:33.
Das sagen die Trainer
Dimitri Filippov: „Wir wissen dass es kein einfaches Spiel wird, sondern ein harter Kampf, ein klassisches Derby halt. Aber wir werden auf jeden Fall auf Sieg spielen und hoffen dafür natürlich auch auf die Unterstützung von möglichst vielen Zuschauer.“
Uwe Werkmeister: „Es ist mein erstes Derby und ich sehe uns sicherlich nicht chancenlos. Ich erwarte ein interessantes Spiel auf Augenhöhe. Meine Jungs freuen sich drauf und ich hoffe dass das Spiel, bei aller Rivalität, fair abläuft und am Ende die sportliche Leistung entscheidet.“
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung
Zuletzt von HSV Glauchau Fan am Di 20 Okt 2015 - 19:15 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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