TSV Radeburg mit knapper Niederlage im Spitzenspiel
Sah man nach dem Schlusspfiff wie intensiv sich Spieler und Fans der SV Plauen Oberlosa in die Arme fielen, so war klar, dass die Gastgeber alles in die Waagschale werfen mussten, um eine stark kämpfende TSV aus Radeburg mit 25:24 denkbar knapp in die Knie zu zwingen.
Trainer Hrib hatte sein Team gut eingestellt, der kompakte 5:1 Abwehrriegel hielt die Plauener im Positionsangriff in Schach und zwang diese, sich Ihre Tore auch mühevoll zu erspielen. Tore für den Gastgeber fielen daher vor allem, wenn die Radeburger in ihrem Angriff Fehler machten und im Torwurf nicht konsequent genug agierten. Entsprechend konnte sich der Gastgeber mit 7:3 absetzen und diese 4-Tore-Führung auch zum 14:10 Halbzeitstand behaupten.
Die mit Sachsenliga-Rekordverdächtigen knapp 800 Fans gefüllte Halle in Plauen glich schon da einem Tollhaus, maßgeblichen Anteil hatte daran auch der große Fanblock der Radeburger, die ihr Team bis zur letzten Sekunde frenetisch anfeuerten.
Die zweite Halbzeit sah zu Beginn eine dominanter agierende TSV-Sieben, gerade im Abwehrverbund steigerte man sich noch einmal in Sachen Einsatzbereitschaft, was die Plauener sichtlich beeindruckte. Der Gastgeber konnte sich dort vor allem bei seinem gut parierenden Tormann bedanken, dass die TSV es nicht schaffte, auszugleichen und vorbeizuziehen. Dies war auch das generelle Manko der Radeburger an diesem Nachmittag, zum einen fehlte etwas der Druck auf die Nahtstellen der Abwehr, zum anderen scheiterte man zu oft beim Torabschluss in aussichtsreicher Position. Als beim 24:20 der Gastgeber wieder klar vorn lag, hätte wohl niemand mehr auf die TSV gesetzt, diese mobilisiert jedoch alle Kräfte und in Verbindung mit einer offensiven Abwehrvariante gelang es zum 23:24 aufzuschließen. Leider war das Handball-Glück an diesem Spieltag nicht auf Seiten der Radeburger und so konnten sich die Plauener knapp aber auf Grund der besseren Chancenverwertung zum verdienten Sieg über die Ziellinie retten.
Für die TSV gilt es nun, die vielen positiven Momente des Spieles zu speichern und in Vorbereitung des nächsten schweren Auswärtsspiel in Leipzig die notwendigen Verbesserungen im Angriffsspiel zu erarbeiten. (AS)
Der TSV spielte mit: Martin Hrib (1), Maik Buschhaus, Norman Komar, Stefan Friebe, Christoph Straube, Bastian Eckart (4), Benjamin Holtz (2/2), Mario Scholz (2), Andreas Schütz (4/1), Michael Tietze (5), Martin Kaiser (5), Julian Arndt, Clemens Schütt, Hein Wiebe, Daniel Soos (1)
Quelle: HP TSV 1862 Radeburg - Klick hier
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Oberlosa gewinnt Top-Spiel SV 04 Oberlosa - TSV Radeburg 25:24 [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um das Bild sehen zu können.] Der SV 04 Oberlosa bleibt in der Handball-Sachsenliga weiterhin verlustpunktfrei. Die Schwarz-Gelben gewannen das Spitzenspiel gegen den Zweiten TSV Radeburg vor 762 Zuschauern knapp aber jederzeit verdient mit 25:24 und bauten den Vorsprung an der Tabellenspitze auf fünf Punkte aus.
Der Spitzenreiter ging arg gehandicapt in die Partie. Neben Torhüter Erik Petzoldt (Meniskus -OP) und Robert Fickel (Knie) fielen kurzfristig auch noch Keeper Carsten Klaus und Youngster Marcus Zobel (beide krank) aus. Die Gäste zeigten sich wie erwartet gut auf die 04er eingestellt. Doch die Hausherren bewiesen von Beginn an, warum sie die beste Abwehr der Liga stellen. Oberlosa verteidigte äußerst kompakt gegen die körperlich starken Radeburger, zudem zeigte sich Torhüter Enrico Fuchs in guter Form. Beim 1:1 gelang den Gästen zum einzigen Mal der Ausgleich, dann nahm der Gastgeber Fahrt auf. Mike Anlauf mit zwei tollen Treffern von der Außenposition sowie Christoph Märtner per Konter und per Strafwurf ließen die Halle mit ihren Toren zum 4:1 beben. Rico Englert packte noch das 5:1 drauf, dann allerdings bewiesen die Gäste, dass sie nicht zu Unrecht als Zweiter angereist waren. Martin Kaiser und Michael Tietze verkürzten zum 5:3 und ließen die Gästefans jubeln. Unterdessen musste Oberlosas Andreas Weikert nach zwei heftigen Gesichtstreffern runter, Torsten Wetzel und Marcus Peschke teilten sich fortan die Aufgaben in Abwehr und Angriff.
Auch beim 8:6 behaupteten die Randplauener ihre Führung. Enrico Fuchs parierte einen Strafwurf der Gäste, im Gegenzug donnerte Paul Richter die Kugel zum 9:6 in den Winkel. Im nächsten Angriff des TSV angelte sich Torsten Wetzel den Ball, den folgenden Konter versenkte Christoph Märtner zum 10:6. Doch die Gäste ließen nicht nach, Andreas Schütz vom Kreis und Benjamin Holtz mit zwei verwandelten Strafwürfen brachten ihr Team wieder heran. Beim nächsten Siebenmeter wechselte SV-Coach Jörg Grüner den Torwart, Jan Leppert parierte gegen Holtz spektakulär. Nach einer hart umkämpften ersten Hälfte nahmen die Spitzenstädter eine 14:10-Führung mit in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel kämpften beide Teams verbissen um den Sieg. Oberlosa behauptete stets einen Vorsprung zwischen zwei und vier Toren. Auf Seiten der Gäste überzeugte der neu ins Spiel gekommene Bastian Eckardt mit blitzsauberen Treffern von der Linksaußenposition, bei den 04ern übernahmen Rico Englert und Marcus Peschke immer mehr Verantwortung. Pechvogel des Spiels blieb Andreas Weikert, kaum war er auf die Spielfläche zurückgekehrt, prallte er mit Gästespieler Martin Kaiser zusammen. Durch die erlittene Platzwunde endete der Abend für den Oberlosaer noch in der Rettungsstelle.
Unterdessen ging es auf der Platte weiter heiß her. Angetrieben von einem phantastischen Publikum konnten die Hausherren ihre Führung bis in die Schlussphase behaupten. Beim 24:20 etwa fünf Minuten vor Ultimo schien der elfte Sieg im elften Spiel bereits unter Dach und Fach. Doch die Gäste kämpften sich wieder auf 24:22 heran, zudem kassierte Christoph Märtner eine Zeitstrafe. Radeburg traf zum 24:23 und in der proppevollen Halle hielt es niemand mehr auf den Sitzen. Der mittlerweile zwischen den Pfosten stehende Jan Leppert parierte in dieser Phase einen ganz wichtigen Ball. Rico Englert traf per Dreher von Rechtsaußen zum 25:23, beruhigte damit die Nerven aber nur kurz, denn dem TSV gelang postwendend der erneute Anschluss. Die letzten 30 Sekunden behaupteten die 04er geschickt den Ball gegen eine nun vollends offensive Radeburger Deckung. Schlitzohr Marcus Peschke bugsierte die Kugel dann bei angezeigtem Zeitspiel in den hintersten Winkel der Halle und nahm den Gästen damit die Möglichkeit noch einmal anzugreifen. Die Schlusssirene ging im Jubel des tollen Oberlosaer Anhangs unter.
Martin Hrib (Spielertrainer Radeburg): „Glückwunsch an Oberlosa zum insgesamt verdienten Sieg. Man hat gesehen, warum der SV 04 die beste Abwehr der Liga hat. Mit 25 kassierten Toren beim Spitzenreiter bin ich sehr zufrieden, im Angriff konnten wir uns jedoch nicht wie gewünscht durchsetzen. Handball ist ein Kampfsport, da passiert auch schon mal ein Treffer im Gesicht. Dennoch hätten wir uns über eine Rote Karte nicht beschweren dürfen“.
Jörg Grüner (Trainer Oberlosa): „Das war ein echtes Kampfspiel. Wir haben in der Deckung sehr gut gearbeitet. Radeburg war der erwartet starke und routinierte Gegner. Eine komplette Hinrunde ohne Punktverlust, hätte mir das jemand vor der Saison prophezeit, den hätte ich für verrückt erklärt. Dafür großes Kompliment an meine Mannschaft“.