Die Auswärtsaufgabe beim Oberliganeuling SV Koweg Görlitz lösten die HSG-Männer am Samstag scheinbar mühelos mit 36:27 und feierten damit ihren dritten Sieg in Folge. Mit 17:15 Punkten kletterten sie an diesem 16. Spieltag in die obere Tabellenhälfte auf Platz sieben.
Nach langer Anfahrt im 19er-Minibus wurde die Mannschaft schon auf dem Parkplatz von Görlitzer Verantwortlichen herzlichst begrüßt. So angenehm wie der Empfang war, stellte sich dann auch im späteren Spielverlauf das Publikum und die gesamte Atmosphäre in der Jahnsporthalle dar. Die Görlitzer sind zweifellos tolle Handballgastgeber und das nicht nur, weil sie uns mit zwei Pluspunkten auf die Heimreise verabschiedeten...
Vor vollen Rängen, vergleichbar mit unseren Heimspielen, erwischte die HSG mit 4:0 Toren in den ersten fünf Minuten einen Traumstart und zwang den Görlitzer Trainer schon zur ersten Auszeit. Während Gerd Vogel mit einigen Paraden den nötigen Rückenhalt gab, bauten seine Mannschaftskameraden das Polster auf 10:4 (15. Min.) aus. Die im Anschluss folgenden Fehlwürfe und technischen Fehler veranlassten dann auch Volker Dietzmann beim Stand von nur noch 13:10 (22. Min.), seinen Spielern in einer Auszeit wieder mehr Konzentration abzufordern. Die Ansage fruchtete und der Gast überrollte die Hausherren bis zur Pause mit einem deutlichen 18:12-Zwischenstand.
Nach dem Wiederanpfiff gelang es den Gastgebern, zwei Tore zu erzielen (14:18 ), ehe die HSG über Boos, Zornick und Einenkel auf 21:14 erhöhte. Beim Stand von 15:22 verloren die Freiberger zwei Minuten Überzahlsituation mit 0:2 (!) und kassierten anschließend noch einen weiteren Gegentreffer der sich nicht aufgebenden Görlitzer (18:22 / 37. Min.). Im weiteren Verlauf überboten sich die Gastgeber mit einer Reihe von Fehlabspielen oder scheiterten am gut aufgelegten HSG-Schlussmann und erzielten deshalb kaum nennenswerte Erfolge. Einzig Kai Vogt gelang es in dieser Phase, dreimal hintereinander einzunetzen. Das 30. Tor der Freiberger fiel dann über einen Tempogegenstoß durch JiYi Tancoš, ehe in Überzahl mit dem 31:21 durch Kapitän Thomas Hruschka erstmals ein 10-Tore-Abstand hergestellt wurde (48. Min.). Als dann der kurz zuvor hinaus gestellte Robert Meißner während seiner Zeitstrafe wieder aufs Spielfeld eilte, erwies er damit seiner Mannschaft einen Bärendienst und verursachte eine zusätzliche Strafe. In doppelter Unterzahl kassierten die Ostsachsen jetzt über Martin Steinfeld den ersten und einzigen Treffer von unserem Linksaußen. Trotz der Unterzahl gelang es erneut dem wurfgewaltigen Vogt, den Ball im Freiberger Tor unterzubringen (22:32). In den letzten 10 Spielminuten setzte dann Trainer Dietzmann beim Stand von 34:22 die sogenannte „zweiten“ Reihe ein. Diese Endphase gestaltete dann die Heimmannschaft nach zwei verworfenen 7-Metern, drei technischen Fehlern und drei Fehlwürfen der HSG mit 5:2 Toren für sich. Abpfiff und Endstand: 27:36.
So sehr hatten sich die Oberliga-Handballer des SV Koweg Görlitz auf ihr erstes Heimspiel nach langen sieben Wochen gefreut, um dann einem kollektiven Black-Out zu ergeben. Die sonst so beherzten Leistungen in eigener Halle konnte der Aufsteiger diesmal nicht bestätigen und kam gegen den Tabellenachten nicht über ein 27:36 hinaus. Für einen perfekten Handballabend war alles angerichtet. Ein Mannschaftstreffen zuvor stimmte die Görlitzer geschlossen ein, unter dem Slogan „Leiderschaft in Blau-Gelb“ dokumentierte das zahlreich erschienende Publikum mit einem Meer an blau-gelben Luftballons ihre Verbundenheit. Dem Druck der Erwartungen, einen weiteren Clou landen zu können, wurde das Team in den anschließenden 60 Minuten aber nicht gerecht. Ansatzpunkte, die die höchste Heimniederlage besiegelt haben, sind vielseitig. So konnten die Neißestädter über die gesamte Spieldauer kaum Deckungsaggressivität aufbauen, durch ihre individuelle Klasse mit schnellen Passfolgen, das müssen sich die Görlitzer eingestehen, war die HSG im Angriff in allen Belangen überlegen. „Bis auf Kai hat kein Spieler von uns sein tatsächliches Leistungsvermögen abrufen können. Uns hat in vielen Situationen einfach die taktische und geistige Frische gefehlt“, analysierte SV-Trainer Michael Schuller den kollektiven Aussetzer. Allein die Chancenverwertung musste ein neues Rekordtief erreicht haben, was sich bereits in den Anfangsminuten (0:4) andeutete. Auch diverse Um- und Aufstellungen brachten wenig Linderung. Da schien es völlig egal, wer vom Trainerstab Schuller/John ins Rennen geschickt wurde, es hat einfach nicht klappen wollen. Nach größeren Rückständen keimte immer mal wieder etwas Hoffnung auf, als die Neißestädter verkürzen konnten, mehr als ein Strohfeuer war aber nicht drin. Der ungewohnten schwachen Leistung der Hausherren spielte ein engagiertes Auftreten der Gäste zusätzlich entgegen, wie HSG-Trainer Volker Dietzmann nach der Partie treffend ausdrückte: „Ich war heute entzückt von meiner Mannschaft. Sie hat seit langem wieder einmal richtig guten Handball gespielt.“ Ein wenig Trost für den Aufsteiger, der sich nach dem Hinspiel doch mehr erwartet hatte. Während die Görlitzer auch nach dem Seitenwechsel selbst wenig Sicherheit im Angriff ausstrahlten, gelang es ihnen nur allzu selten, wenigstens das klare Positionsspiel der HSG zu unterbinden, die sich bis auf ein 33:22 davonschlich. Verständlich, dass im Angesicht einer drohenden Demontage auch die Stimmung des Publikums litt. SV-Spieler Robert Meißner zeigte sich im Namen der Mannschaft einsichtig: „Wir haben unser Publikum enttäuscht und müssen uns dafür entschuldigen. Fehler können in jedem Spiel passieren, aber das heute war nicht in Ordnung. Wir geloben aber Besserung, dass so etwas nicht noch einmal geschieht.“ Das anschließende Schaulaufen in den letzten zehn Minuten brachte nur noch eine kleinere Schadensbegrenzung. „Die Mannschaft ist nach Wochen harter Arbeit und Anspannungen heute zusammengebrochen. Ich denke aber, dass man ihr das, im Anblick der bisherigen Leistungen, durchaus auch einmal zugestehen darf“, appellierte SV-Marketingleiter Mario Ahnert an die Fans, das Team auch in Zukunft so großartig zu unterstützen. Bei aller Kritik darf nie vergessen werden, dass sich Koweg aktuell zu den besten Erstaufsteigern in die Oberliga seit Jahren rechnen darf und deshalb noch klar auf Kurs Klassenverbleib ist. Welch tatsächliches Leistungspotential im Team steckt wollen die Görlitzer schon am kommenden Wochenende wieder unter Beweis stellen, wenn es zum direkten oberen Tabellennachbarn HSV Glauchau geht.
Am Samstag reisen die HSG-Oberligahandballer nach Görlitz und werden dort 18:30 Uhr in der Jahnsporthalle auf den SV Koweg Görlitz treffen.
Das Hinspiel, am dritten Oberligaspieltag, gewannen die Freiberger gegen den Oberliganeuling relativ sicher mit 36:28. Inzwischen haben die Ostsachsen eine Menge Oberligaerfahrung einsammeln können und sind mit 9:21 Punkten auf dem 12. Tabellenplatz. Zwar stecken sie dort noch 100%-ig im Kampf um den Klassenerhalt, sind aber weit weg vom vielerseits prognostizierten allerletzten Platz. Dort befindet sich Mitaufsteiger LRC Mittelsachsen (2:28 ), gegen den beide Spiele siegreich endeten. In der Görlitzer Sporthalle wurden vor jeweils ca. 500 (!) Zuschauern außerdem Neudorf/Döbeln und Glauchau besiegt. Mit einem Remis beim HSV Dresden und knappen 1-Tore-Niederlage in Plauen und Riesa erkämpften die Görlitzer zumindest beachtliche Resultate.
Chefcoach Volker Dietzmann und seine Männer sollten also gewarnt sein – ein Spaziergang als Favorit gegen den Neuling ist in der Jahnsporthalle nicht zu erwarten! Wie immer gilt es sich 100%-ig auf das Spiel vorzubereiten und den Gastgeber mit vollsten Respekt nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Nachdem letzte Woche der 8. Tabellenplatz gegen Neudorf/Döbeln nur erfolgreich verteidigt werden konnte, würde die HSG mit dem fest eingeplanten Auswärtssieg wieder einmal ein kleines Stückchen in der Tabelle nach oben klettern.
Text: Jörg Kalinke
Quelle: Homepage der HSG Freiberg
Quelle: Kowegforum.de.tt
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16. Saisonspiel | SV Koweg Görlitz vs. HSG Freiberg Der offizielle Vorbericht:
Freude auf Heimspiel.
Nach sieben Wochen Oberliga-Abstinenz in der Görlitzer Jahnsporthalle ist es am Samstag (18.30 Uhr) wieder soweit. In Sachsens höchster Handballspielklasse empfängt der Aufsteiger SV Koweg Görlitz die, sich auf Tabellenrang acht eingependelte HSG Freiberg. Das zurückliegende dreiwöchige Auswärtsprogramm brachte den Neißestädter durch den ersten Auswärtssieg – und zugleich höchsten Saisonsieg – beim Mitaufsteiger aus der Verbandsliga Staffel West, LRC Mittelsachsen, nicht nur Kosten, sondern auch zwei Punkte. Derzeit werden die Blau-Gelben gegenüber den punktgleichen Sportstädtern aus Riesa aufgrund der besseren Tordifferenz auf Platz 12 gesetzt, in Auf- und Abstiegszonen zählt jedoch bei Augenhöhe der direkte Vergleich. Und da befinden sich die Görlitzer noch in der schlechteren Ausgangslage, da die Partie gegen Riesa bekanntlich knapp verloren ging. Dennoch möchte Carsten John, Trainer des SV Koweg Görlitz, den Aspekt der scheinbar besseren Platzierung nicht aus den Augen verlieren. „Wir müssen jetzt nicht nur um Siege kämpfen, sondern auch die Anzahl der Gegentore begrenzen. Für mich ist es auch ein psychologischer Vorteil, solange wie möglich auf einem Nichtabstiegsplatz zu stehen.“ Dieses Ziel könnte auch die wesentliche Maßgabe für Samstag gegen die zusätzlich noch im Pokalhalbfinale stehende HSG Freiberg sein. Denn dass die Gastgeber sich mit der Außenseiterrolle abfinden müssen, steht außer Frage. Das sieht auch John so: „Freiberg ist Favorit, da uns jeder Spieler mit seiner individuellen Klasse überlegen ist.“ Die HSG hat es sich mit einem ausgeglichenen Punktekonto auf Platz acht der Tabelle bequem gemacht und strebt in Görlitz das Tripple, also den dritten Sieg in Folge, an. Dem will der Aufsteiger mit einer entschlossenen Mannschaftsleistung und viel Leidenschaft entgegentreten, um es den Gästen so schwer wie möglich zu machen. „Wir freuen uns riesig, nach Wochen der Abwesenheit endlich wieder ein Heimspiel zu bestreiten. Wir wollen den Zuschauern, die uns hoffentlich wieder zahlreich unterstützen, ein attraktives Handballspiel bieten und über den Kampf möglicherweise punkten“, betont John. Da wird das Hauptaugenmerk der Görlitzer wieder auf einer, in der Vergangenheit schon oft gezeigten, starken Zusammenarbeit zwischen Torhütern und Abwehrreihe liegen, denn zu Gast ist der drittstärkste Angriff der Liga.
Quelle: Kowegforum.de.tt
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