Bad Blankenburg l Schon vor dem Spiel beim Tabellenzweiten der Mitteldeutschen Handball-Oberliga, dem HSV Bad Blankenburg, hatte sich der HV Rot-Weiss Staßfurt nur wenigen Illusionen hingegeben. Angesichts der angespannten Personalsituation - die Rot-Weissen traten die Reise nach Thüringen zu zehnt an - fiel die letztendliche 28:37 (13:20)-Niederlage beim Aufstiegsaspiranten noch halbwegs gnädig aus. "Angesichts der Konstellation und wie die Partie bis zur Pause verlief, war ich zufrieden, dass wir unter zehn Toren Differenz geblieben sind", sagte Trainer Dr. Olaf Haase und fügte hinzu: "Jetzt gilt es, vor dem Heimspiel gegen Halle II die Köpfe wieder freizubekommen."
Scheinbar doch zumindest eine Minimalchance witternd, hielten die Gäste in der Anfangsphase ordentlich mit, erst nach rund zehn Minuten setzten sich die Hausherren auf 6:3 ab. Spientscheidend sollte die nun folgende Phase bis zur Halbzeitsirene sein, "in der wir einfach vorn zu viele Würfe weggeben und in der Abwehr zu passiv sind", wie Haase in einer ersten Fehleranalyse einschätzte. So legte der HSV den Grundstein zum Sieg, führte zwischenzeitlich mit acht Treffern und ging mit einer beruhigenden 20:13-Führung in die Pause.
In der Kabine der Rot-Weissen appellierte derweil Haase an die Ehre seiner Spieler: "Ziel konnte es nur sein, die Halle mit erhobenem Kopf zu verlassen", blickte der Coach auf seine Pausenansprache zurück, die zumindest teilweise Wirkung zeigte.
Zwar gelang es nicht, die Kreise der Gastgeber entscheidend einzuengen, doch immerhin vergrößerte sich der Abstand nicht. Positiv hervorzuheben war dabei vor allem das starke Comeback von Tobias Ortmann, der nach monatelanger Pause zum ersten Mal wieder ran durfte oder es besser gesagt musste. "Er hat auf jeden Fall eine gute Partie gemacht, hat im Rückraum die Fäden gut in der Hand gehalten", lobte sein Trainer.
Dennoch war seine Rückkehr mit einigen Schmerzen verbunden, was weniger der langwierigen Knieverletzung geschuldet war, an der Ortmann zuletzt laborierte. Etwa in der 35. Minute zog er sich eine Verstauchung im Daumen zu. Doch auch ohne Handicap hätte er wohl nur wenig im Alleingang gegen die Neun-Tore-Niederlage ausrichten können, die Haase dann doch ein wenig zu hoch ausfiel: "Es hätten vielleicht auch nur sechs sein müssen."
Mit einem Novum endete der 21. Spieltag für den HSV Bad Blankenburg: HSV Trainer Frank Ihl, der sonst die Mannschaftsleistung als Ganzes stets in den Mittelpunkt stellt, bedankte sich während des Trainergesprächs bei zwei Spielern: Bei Michal Mrozek, der nach fast sechs monatiger Verletzungspause eindrucksvoll insgesamt sieben Tore zum Heimsieg des HSV beitrug; als auch bei Felix Herholc, der in einer überragenden Form im Tor des HSV diesen jederzeit im Spiel hielt – auch mit dem Druck lebend, dass Tobias Jahn nach dem Aufwärmen erneut wegen der Auswirkungen seines Bandscheibenvorfalls keine Einsatzbereitschaft melden konnte.
Bereits früh am Abend konnten sich die zahlreich anwesenden Thüringer Fans entspannt zurücklehnen und die Partie genießen. Der HSV begann furios und überrannte förmlich die Gäste aus Staßfurt. Nach acht gespielten Minuten leuchtete ein 8:4 auf der Anzeigetafel auf, was dann auch RW-Trainer Olaf Haase zum frühen Zücken der grünen Time-Out Karte veranlasse. Haase‘s taktische Mittel – u.a. eine frühe Manndeckung gegen Paul Weyhrauch – waren bis dahin verpufft. Die Abwehr der Sachsen –Anhaltiner bekam die gute kombinierenden Kurstäder einfach nicht zu fassen; im Gegenzug wirkten die Rot-Weißen in der eigenen Offensive teilweise ideen- und mittellos. In der 12. Spielminute verwandelte Jurij Petko zum 10:5, keine zehn Minuten später stellte Paul Weyhrauch die erste zehn 10 Tore Führung des Abend her (17:7, 21. Minute). Nun aber stellten sich bei den Hausherren Leichtsinnigkeiten im Spielaufbau ein; bis zur 29. Minute netzte der HSV lediglich nur noch einmal ein – die Gäste hingegen legten einen 5 Tore Zwischensprint auf die Platte (18:12; 27. Minute). Die Kurstäder fanden darauf hin Ihre Konzentration wieder und schließlich war es einmal mehr Michal Morzek, der mit seinem insgesamt dritten Tor an diesem Abend den 20:13 Halbzeitstand herstellte.
Auch im zweiten Durchgang ließ der HSV von Anfang an nichts anbrennen. Nachdem Felix Herholc in der 37. Spielminute einen ersten Sieben-Meter der Gäste vereitelte, stellte im Gegenzug einmal mehr Michal Mrozek wieder den zehn Tore Abstand wieder her (26:16). Frank Ihl ließ nun das Personalkarusell drehen und gab den bisher auf der Bank sitzenden Spielern Einsatzzeiten. Erik Merkel nahm seine Einwechslung gleich zwei Mal in Folge zum Anlass, um den Vorsprung des HSV auf 13 Tore auszubauen (32:19). Florian Schulze entlastete Robert Römermann in der Arbeit am Kreis und Felix Menge löste den mittlerweile siebenmal erfolgreichen Michal Mrozek ab. Am Ende des Abends hatten sich alle Spieler des HSV in die Torschützenliste eingetragen; ein Abend, an dessen Ende ein, in dieser Höhe völlig gerechtfertigter, 37:28 Sieg für den HSV Bad Blankenburg stand.
Für den HSV Bad Blankenburg spielten: Igor Ardan (4), Felix Herholc, Tobias Jahn, Erik Merkel (2), Swen Gottschalk (1), Donatas Puikis (1), Felix Menge (1), Paul Weyhrauch (10/2), Robert Römermann (3), Michal Mrozek (7), Juraj Petko (6), Florian Schule (2)
Quelle: Homepage HSV Bad Blankenburg
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Erst um 17:00 Uhr, also zu leicht ungewohnter Zeit, empfängt am kom–menden Sonntag die erste Männermannschaft des HSV Bad Blankenburg die Sportfreunde des HV Rot-Weiß Staßfurt. Der HSV war das einzige Team in der Hinrunde, welches aus Staßfurt Punkte mit nach Hause nahm; das Hinspiel endete 37:33 für die Kurstädter. Nach Abschluss einer durchaus guten Hinserie rangierte die Mannschaft von RW Trainer Olaf Hasse folglich auf einem guten sechsten Platz. Seit dem Jahreswechsel aber summierten sich lediglich magere zwei Zähler auf der Habenseite der Rot-Weißen; ganze vier Spiele in Folge gaben die Staßfurter zur Beginn der Rückrunde in Folge ab. Vor zwei Wochen keimte – nach dem Sieg gegen die HG Köthen (26:23) – die Hoffnung auf ein Ende der Negativserie. Diese Erwartungen machte am vergangenen Samstag aber Wolfgang Spitz mit der HSG Wolfen wieder zunichte (28:30). Folglich findet sich der HV – als nun drittschwächstes Team der Rückrunde – auf Tabellenplatz acht wieder; Halle, Radis und Wolfen sitzen mit einem bzw. zwei Punkten Abstand in direkter Schlagdistanz. Ein Überraschungssieg in der Partie am Sonntag, bei welchem die Staßfurter allerdings klarer Außen¬seiter sind, könnte das Gespenst der Abstiegsränge zunächst erst einmal in weite Ferne rücken lassen. Auf ein demensprechend motiviertes Team können sie die Fans und Zuschauer am Sonntag bereits freuen.
Definitiv einen Strich durch die Rechnung der Sachsen –Anhaltiner möchte HSV Trainer Frank Ihl machen. Nach den beiden letzten, eher mäßigen, Heimvorstellungen der Blankenburger, muss die Mannschaft am Sonntag alte Heimstärke beweisen; auch um sich selbst für die kommenden Aufgaben zu rüsten. Ob Ihl dabei wieder mit Ivo Havel rechnen kann, steht noch immer in den Sternen. Havel laboriert noch immer an seiner Schulterverletzung; die Freigabe für das Spiel geschieht wenn überhaupt sehr kurzfristig. „Robert Römermann hat einen sehr guten Job in Oebisfelde gemacht, sein Einsatz wurde endlich mal mit Toren belohnt.“ kommentiert Ihl die knapper werdenden Personalalternativen am Kreis. Auch kann Ihl auf Florian Schulze bauen, der hinter den beiden etat-mäßigen Kreisläufern des HSV leistungsmäßig nach vorn drängt. Somit kann der HSV Trainer also nahezu aus dem vollen schöpfen und am Sonntag den hoffentlich zahlreich erscheinenden Fans einen schönen und erfolgreichen, späten Handballnachmittag bescheren.
Mitteldeutsche Oberliga, 21. Spieltag HSV Bad Blankenburg vs. HV RW Staßfurt
Anwurf 17:00 Uhr, Gutsmuths-Halle, Landessportschule Bad Blankenburg
Quelle: Bad Blankenburg
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