VON MARCUS BRÄUER, 14.11.11, 19:38h, aktualisiert 14.11.11, 20:33h
KÖTHEN/MZ. Frank Ihl ist ein gesprächiger Zeitgenosse. Sicher fiel dem Trainer des HSV Bad Blankenburg nach dem 36:34-Erfolg im Spitzenspiel der Mitteldeutschen Oberliga gegen die HG 85 Köthen das Pressegespräch noch etwas leichter. "Ich denke, wenn man die 60 Minuten betrachtet, war es ein verdienter Sieg für uns", sagte Ihl.
In Köthen sieht man das, wen wundert es, natürlich anders. Einig war man sich jedoch, dass die Partie das gehalten hatte, was sich viele von ihr versprochen hatten. Es war ein spezielles Spiel, nicht nur, weil die beiden ungeschlagenen
Teams der Liga aufeinander trafen. Erstmals war die Heimhalle des HSV ausverkauft. Die knapp 600 Zuschauer sahen eine Partie, die trotz des Umstandes, dass bei Köthen fünf Spieler fehlten und zwei angeschlagen spielten, sehr guten Handball bot.
"Ich denke, es war wichtig, dass wir uns zu Beginn der zweiten Hälfte auf 20:12 absetzen konnte", gab Ihl als einen Grund für den Erfolg an. Auch wenn es noch einmal eng wurde. "Wir haben phasenweise sehr fahrlässig gespielt." So kam Köthen noch einmal zurück. "Wenn die HG die doppelte Überzahlsituation Mitte der zweiten Hälfte hätte nutzen können, wären wir vielleicht nicht als Sieger vom Platz gegangen", benannte Ihl einen weiteren Schlüssel für den Heimsieg.
Die Diskussionen, die nach der Partie über einige strittige Situationen aufkamen, ließ Ihl nicht an sich heran. Man könne immer über hätte, wenn und aber sprechen. "Am Ende ist entscheidend, dass wir zwei Tore mehr geworfen haben", so Ihl. Anteil daran hatte mit Donatas Puikis ein Spieler, der von 2006 bis 2008 für die HG 85 Köthen 381 Tore in 59 Spielen erzielte. Vor und nach der Partie unterhielt er sich mit alten Weggefährten. "Er hat mir noch einmal gesagt, dass er zwei schöne Jahre bei uns hatte", sagte HG-Präsident Andreas Auerbach. Puikis merkte man zu Beginn die Aufregung etwas an. "Natürlich habe ich mich sehr auf das Spiel gefreut", sagte er gegenüber der Ostthüringer Zeitung. Nach einer Sperre war es die erste Partie für Puikis, er warf drei Tore. Frank Ihl hatte "gesehen, dass ihm etwas die Spielpraxis fehlte". Vor allem mit der Abwehrarbeit des Litauers war Ihl nicht zufrieden. "Er hat da noch Potential. Aber im Angriff hat er seine Klasse aufblitzen lassen." Puikis steht noch bis zum Saisonende beim HSV Bad Blankenburg unter Vertrag. Er könnte sich gut vorstellen, zu verlängern.
Verlängern möchte der HSV auch seine Serie von ungeschlagenen Spielen. Das Team befindet sich weiter auf Kurs zum angestrebten Zwischenziel, welches Trainer Ihl vor zwei Wochen ausgegeben hatte: Zu Weihnachten will der HSV mit 25:1 Punkten weiter Tabellenführer sein. "Wenn man ganz oben mitspielen möchte, muss das unser Weg sein", frischte Ihl die Ambitionen der Mannschaft nach dem Sieg über die HG auf. Doch am 26. November geht es nach Halle. "Ein unbequemer Gegner", findet Ihl, "das wird nicht einfach." Köthen würde es sicher gefallen, wenn der Nachbar aus der Saalestadt Schützenhilfe leisten würde. Doch Ihl glaubt sowieso: "Es wird definitiv nicht leichter für uns. Jetzt sind wir die Gejagten."
Geschrieben am 14. November 2011 von Achim Erste Niederlage der HG
Am gestrigen Sonntagnachmittag erlitt unsere Mannschaft ihre erste Niederlage der Saison . Ausschlaggebend dafür waren vier Faktoren.Zum einen die lange Liste der Spieler ,die nicht eingesetzt werden konnten((Dazu kam kurzfriestig die Verletzung von Martin Müller ,Kieferbruch) .Zum anderen die schlechte Chancenverwertung unserer Mannschaft( drei 7 Meter wurden nicht verwandelt).Alrik Baudler hatte nicht seinen besten Tag und bekam keine Hand an den Ball.Damit nicht genug , auch die beiden Schiedsrichter hatten durch ihre Entscheidungen einen Anteil an der Niederlage .
Das Spiel begann für die HG optimal , schnell führte sie mit 2:0 und vergab die Chance leichtfertig, im Konter weiter zu erhöhen.In der 7.Spielminute konnte der Gastgeber erstmals in Führung gehen (5:4).Zu diesem Zeitpunkt hielt die HG voll dagegen und konnte in der 11. Minute wieder ausgleichen.In dieser Phase des Spiels gelang es beiden Mannschaften nicht, sich abzusetzen .Dann die erste Fehlentscheidung der beiden Schiedsrichter.Ivo Havel versetzte Rene Uelsmann einen Ellenbogencheck am Kreis,doch die Unparteiischen hatten nichts gesehen.(13.Minute)Ab der 17.Minute gelang der HG acht Minuten lang überhaupt nichts mehr, Bad Blankenburg nutzte dies aus und zog davon.Der Halbzeitstand von 19:12 für den Gastgeber war schon eine kleine Vorentscheidung.
Doch in dieser Saison sollte niemand die HG vorzeitig abschreiben ,so auch in diesem Spiel.Die Umstellung in der Abwehr trug langsam aber sicher Früchte und Köthen kam Tor um Tor näher heran.Einen herben Dämfper bekam die HG dann in der 36.Spielminute durch die Schiedsrichter, Martin Lux erhielt die Rote Karte.Wofür er diese bekam, wird das Geheimnis der beiden Herren in Grün bleiben.Folgende Situation: Bad Blankenburg erzielte ein Tor, Rene Uelsmann lief zum Anwurf ,Ivo Pavel kreutzte seinen Weg woraufhin dieser theatralisch zu Boden ging.Martin Lux war weit ab vom Geschehen, bekam aber für dieses angebliche Foul dennoch Rot.Die größte Fehlentscheidung des ganzen Spiels überhaupt.
Auch davon ließ sich die HG nicht beeindrucken ,spielte und kämpfte weiter um jedes Tor.Das es am Spielende nicht gereicht hat wenigsten einen Punkt mitzunehmen, lag an den schon oben genannten Gründen.Fazit ,die HG hat keineswegs enttäuscht und steht noch voll im Soll.Nun gilt es die Verletzungen auszukurieren, um in zwei Wochen gegen Dresden wieder erfolgreich zu sein.
Vor einer Woche, nach dem Spiel gegen Wolfen, warf HSV-Trainer Frank Ihl bereits den Fehdehandschuh in den Ring: Nächste Woche sind die Jungs fällig, sagte der Blankenburger mit Blick auf den ungeschlagenen Tabellenführer, die HG Köthen. Bad Blankenburg. Er sollte Recht behalten: Der HSV Bad Blankenburg gewann gestern das Top-Duell der Mitteldeutschen Oberliga mit 36:34 (19:12).
Wieder mit dabei nach seinen zwei Spielen Sperre war Donatas Puikis. Der Litauer, der zwei Jahre in den Diensten der HG Köthen stand, war besonders motiviert: "Natürlich habe ich mich auf das Spiel sehr gefreut", sagt der Rückraum-Akteur, der anfänglich etwas schwer ins Spiel fand. "Aber danach war ich mit meiner Lesitung ganz zufrieden", sagt Puikis, der vor allem zwischen der 15. und 30. Minute perfekt die Bälle im Angriff verteilte. Zufrieden dürfte auch Tobias Jahn mit seiner Leistung gewesen sein. Der Torhüter, der die kompletten 60 Minuten durchspielte, kaufte sowohl bei den Tempogegenstößen als auch bei den Siebenmetern reihenweise den Köthener Akteuren den Schneid ab. Stehende Ovationen der Zuschauer auf den gut gefüllten Rängen waren der Lohn für eine bärenstarke Leistung des Blankenburgers.
Die Gäste, die mit Tempogegenstößen zum Erfolg kommen wollten, hatten im mit einem Zweitspielrecht ausgestatteten Lukas Binder von Zweitligist DHfK Leipzig (11 Treffer) den erfolgreichsten Torschützen. "Die Hoffnung, dass sie das Tempo nicht durchhalten, erfüllte sich nicht", sagt Ihl. Selbst den roten Karton nach einer Unsportlichkeit von Martin Lux gegen Ivo Havel (35.) schienen sie ungerührt kompensieren zu können. Sie kamen näher ran. Dass es nur ein Erfolg mit Zwei Toren Differenz wurde, ärgerte Ihl .
Die nächste Aufgabe wartet auf den HSV erst in zwei Wochen. Auf die Pause am nächsten Wochenende findet die nächste Runde im Landespokal statt freut sich nicht nur Donatas Puikis. "Vielleicht haben wir bis dahin auch Klarheit bei Michal Mrozek", sagt Ihl. Der musste das Training nach Beschwerden im linken Knie abbrechen. Jetzt hofft man beim HSV, dass sich der befürchtete Knorpelschaden nicht bestätigt.
Peter Scholz / 14.11.11 / [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
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Im Spitzenspiel des zehnten Spieltages der Mitteldeutschen Oberliga hat am Sonntagabend der HSV Bad Blankenburg einen wichtigen Sieg einfahren können: Vor überragender Kulisse und in einer streckenweise emotional geführten – aber jederzeit hochklassigen – Partie, gelang den Jungs von HSV Trainer Frank Ihl ein 36:34 Sieg gegen den direkten Konkurrenten um die Tabellenspitze, die HG 85 Köthen. Damit setzten sich die Kurstädter, weiterhin ungeschlagen, an die Tabellenspitze und unterstrichen ihre Ambitionen, bis zum Ende der Halbserie 25:1 Punkte zu verbuchen.
Die zahlreich anwesenden Zuschauer in der GutsMuths-Sporthalle sahen einen rasanten Spielauftakt. Bereits nach sechs gespielten Minuten waren acht Tore gefallen, vier auf jeder Seite. Dabei legten die Gäste aus Köthen immer wieder vor und nutzen die Fehler der etwas nervös wirkenden HSV Offensive konsequent aus. Einmal mehr war es Tobias Jahr im Tor der Bad Blankenburger, der seine Mannschaft im Spiel hielt und eine deutlichere Führung der HG verhinderte. In der siebenten Minute dann netzte Ivo Havel zur erstmaligen Führung für die Gastgeber an diesem Abend ein (5:4). Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit waren es allein die technischen Fehler des HSV, die die Gäste aus Köthen im Spiel hielten. Bis zur 16. Spielminute gelang es den Kurstädtern zwei Mal, eine 2 Tore Führung herauszuspielen; die dann aber immer wieder aus der Hand gegeben wurde. Zwischen der 17. und 23. Minute aber gelang aber auch der Offensivabteilung der Gäste nicht ein Treffer. Der HSV nutze diese Schwächephase nun aus, ging durch einen erneuten Treffer Ivo Havels mit 14:10 in Führung und veranlasste sogleich HG Trainer Ralf Stojan zum Zücken des grünen TimeOut Kartons. Der aber konnte seiner Mannschaft weder zum Offensivdrang des HSV noch zur eigenen Abschlussschwäche etwas mitgeben. Erst fünf Minuten vor der Halbzeitpause gelang den Köthenern nach acht torlosen Minuten der erste Anschlusstreffer (16:11, 25. Minute). Zum Ende der ersten 30 Minuten hielt nicht nur Tobias Jahn seinen ersten 7 Meter an diesem Abend, sondern Paul Weyhrauch verwandelte im Gegenzug einen ebenfalls zugesprochenen 7-Meter zum 19:12 Halbzeitstand.
Unmittelbar nach Wiederanpfiff erhöhte Felix Menge mit dem ersten HSV Angriff in Halbzeit Zwei auf 20:12. Diesen acht Tore Vorsprung vermochten die Gastgeber im weiteren Verlauf allerdings weder zu verwalten noch auszubauen. Martin Lux erwies zudem in der 36. Minute mit einem groben Foul gegen Ivo Havel seiner ohnehin mit nur acht Feldspielern (plus 2 Torhüter) angereisten Mannschaft einen Bärendienst– in Folge dessen er frühzeitig zum Duschen geschickt wurde (rote Karte) - dennoch konnten die Kurstädter daraus aber kein Kapital schlagen. In Unterzahl verkürzten die nun aufopferungsvoll kämpfenden HG’ler sogar auf fünf Tore (23:18, 37. Minute) und nutzen erneut die Fehler im Spielaufbau des HSV durch konsequentes Konterspiel aus. Überdies wirkte der HSV in dieser Spielphase ideenlos und steif in der Offensive. Eine viertel Stunde vor Spielende gelang es den Köthenern gar, bis auf drei Treffer wieder an den HSV heran zu rücken (27:24). Die Unparteiischen Rudolph / Scholz verliehen dem Spiel nun nochmal eine scharfe Note, da sie sowohl für Jurij Petko als auch Radoslav Miler eine zwei Minuten Pause verordneten. Dieses doppelte Unterzahlspiel beflügelte offenbar die auf dem Spielfeld verbleibenden HSV Akteure. Paul Weyhrauch und Donatas Puikis wurden in dieser Phase geschickt zum erfolgreichen Abschluss freigespielt, so dass das Unterzahlspiel ohne ein weiteres Heranrücken der Köthener ablief (30:26, 50. Minute). In den verbleibenden Schlussminuten aber ließ der HSV weitere acht Treffer zu, während im Gegenzug nur sechs Treffer markiert werden konnten. Der überzeugende und in allen Phasen verdiente Sieg des HSV behält damit den leicht herben Abgang, „nur“ zwei Tore im direkten Vergleich gegen die HG 85 Köthen gut gemacht zu haben. HSV Trainer Ihl bekannte aber im anschließenden Trainergespräch: „Wir sind glücklich, hier die zwei Punkte eingefahren zu haben“.
Für den HSV Bad Blankeburg spielten: Tobias Jahn, Felix Herholc, Igor Ardan (2), Erik Merkel, Radoslav Miler (5), Jurij Petko (6), Paul Weyhrauch (12/5), Donatas Puikis (3), Robert Römermann, Florian Schulze, Ivo Havel (5), Michal Mrozek, Felix Menge (3), Martin Hanl
Am Sonntag kommt es zum Aufeinandertreffen der bisher ungeschlagenen Mannschaften in der Mitteldeutschen Oberliga.Leider wird die HG nur mit einem Minikader zum Spiel antreten können.Es werden im Aufgebot fehlen,Mischek ,Dminikovic,Loske,John,Wagner und Stojan.Deshalb ist die Erwartungshaltung als Sieger das Parket verlassen zu können sehr gering. Alle verbliebenen Spieler der HG werden sicherlich ihr Bestes geben, um ein ordentliches Resultat zu erreichen.Bad Blankenburg hingegen kann aus dem Vollen schöpfen, alle Spieler stehen in der so wichtigen Partie zur Verfügung.In diesem Spiel treffen auch der beste Angiff (Bad Blankenburg 280 Tore),sowie die beste Abwehr der Liga (HG 85 Köthen 210 Gegentore)aufeinander.
Aus den genannten Gründen stellt sich die Frage nach dem Favoriten in diesem Spiel nicht.Aber man muss die Dinge nehmen wie sie sind,klagen hilft uns nicht weiter. Bleibt zu hoffen, dass die HG eine,, Jetzt erst recht!!” Reaktion zeigt.
Im April 2008 wurde Ralf Stojan in Dessau offiziell verabschiedet. Das Karriereende war das noch lange nicht. (FOTO: ARCHIV/SEBASTIAN) Bild als E-Card versenden Bild als E-Card versenden KÖTHEN/DESSAU/MZ. Ralf Stojan kennt in Dessau jeder. Von 1996 bis 2008 spielte er in Dessau, unterbrochen durch zwei Jahre, in denen er das Trikot von Concordia Delitzsch überstreifte. Stojan lebt immer noch in der Stadt. Nach seiner erfolgreichen Zeit als Zweitligaspieler führte ihn sein Weg aber nach Köthen, wo er mit der HG 85 erst in der Regionalliga und später der 3. Liga spielte. Seit dieser Saison tritt Köthen in der Mitteldeutschen Oberliga an, der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands - mit Ralf Stojan als Spielertrainer.
Dass Stojan die Trainerfunktion übernahm, hat Patrick Heddrich überrascht. "Ich hätte nicht gedacht, dass er das mal anstrebt", sagt der Kapitän des Dessau Roßlauer HV, der viele Jahre gemeinsam mit Stojan auf dem Spielfeld stand. Selbst Stojans Bruder Frank, der ehemalige Dessauer Kapitän, hatte nicht damit gerechnet. "Die Suche nach einem Trainer ging ja sehr lange. Als meinem Bruder dann aber das Angebot unterbreitet wurde, war mir klar, dass er es auch annimmt."
Der Trainerposten bei der HG 85 Köthen war vakant geworden, weil sich Heinz Prokop aus dem Geschäft zurückzog. HG-Präsident Andreas Auerbach führte dann viele Gespräche mit potentiellen Nachfolgern, aber keiner entsprach seinen Vorstellungen. "Ich wollte einen Trainer, der sich mit dem Verein und der Region identifiziert", erklärte Auerbach später seine Wahl. Denn obwohl Stojan den Großteil seiner Sportlerkarriere nicht in Köthen verbracht hat, vereint er die Tugenden, die man in der Bachstadt gerne sieht. Leidenschaft, Kampfbereitschaft, Kameradschaft - das sind für Ralf Stojan nicht nur Worte. "Sein absoluter Ehrgeiz und sein Durchsetzungsvermögen werden ihm bei seiner Trainerkarriere helfen", glaubt Patrick Heddrich. Frank Stojan ergänzt: "Er gibt nicht schnell auf. Selbst wenn der Erfolg nicht da wäre, wäre das für ihn nur noch mehr Anreiz, es besser zu machen."
Ein Blick auf die Tabelle der Mitteldeutschen Oberliga macht jedoch deutlich, dass Ralf Stojan durchaus erfolgreich arbeitet. Neun Spiele, 17:1 Punkte - Köthen ist Tabellenführer. Ralf Stojan gibt zu: "Es läuft besser, als ich es erwartet habe." Das Lob, das von vielen Seiten an ihn herangetreten wird, freut ihn. Aber er stellt auch immer in den Vordergrund, dass er dafür nicht allein verantwortlich ist. Mit Stojan unterschrieb auch Mario Schellbach eine Trainervereinbarung. Für die Leitung des Trainings ist hauptsächlich Stojan zuständig, während eines Spiels übernimmt Schellbach den Großteil der Traineraufgaben. "Wir ergänzen uns richtig gut - und ich muss auch sagen, dass wir einfach eine richtig gute Truppe zusammen haben", sagt Stojan, "Hier ziehen alle super mit." Das macht die Doppelbelastung leichter. auch wenn Frank Stojan anmerkt: "Der Aufwand ist einiges größer, als er es am Anfang erwartet hat."
Eine mühsame Vorbereitung, in der erst nach und nach Neuzugänge zur Mannschaft stießen, in der die Sporthalle aufgrund von Sanierungsarbeiten nicht im vollen Umfang genutzt werden konnte, nahm er ruhig hin. "Es macht ihm unwahrscheinlich viel Spaß", hat Frank Stojan festgestellt.
Kann dieser Spaß zum direkten Wiederaufstieg in die 3. Liga führen? Derzeit sieht es so aus. "Die vierte Liga ist vielleicht zu leicht für die HG", meint Patrick Heddrich, gibt aber auch zu bedenken. "Die 3. Liga zu halten, wäre sehr schwer." Derzeit müht sich der DRHV nach Kräften, in eben dieser Liga den Anschluss an den Aufstiegsplatz zurückzugewinnen.
"So, wie es zur Zeit läuft, muss man der HG den Aufstieg zutrauen", sagt Frank Stojan, "aber die nächsten Spiele werden sehr wichtig." Am Sonntag geht es zum Spitzenspiel nach Bad Blankenburg. Danach wartet der Drittplatzierte Dresden. "Wir wollen unter die ersten Drei kommen", hat Ralf Stojan als Saisonziel ausgegeben. Die HG 85 Köthen ist auf dem besten Weg, dieses Ziel zu erreichen - mit einem Dessauer als Spielertrainer.
In der Mitteldeutschen Handball-Oberliga erwartet des HSV Bad Blankenburg am Sonntag Spitzenreiter HG 85 Köthen. Bad Blankenburg. In Bad Blankenburg herrscht Vorfreude. Vorfreude auf den kommenden Sonntag. Bei Fans, Spielern, Funktionären und dem Trainerteam. Dann empfängt der HSV Bad Blankenburg, aktuell Tabellenzweiter der Mitteldeutschen Oberliga, die HG Köthen. Den Tabellenführer dank des vier Treffer besseren Torverhältnisses.
Für manche ist das Duell der beiden einzigen ungeschlagen Teams der Liga zugleich das "Spiel des Jahres". Für HSV-Coach Frank Ihl ist es nur "eines der wichtigen Spiele". Für die er seinen Kader überhaupt nicht motivieren muss: "Es ist ein ähnliches Spiel wie in Stassfurt", sagt der Übungsleiter. Dort wusste seine Truppe ganz genau, was auf sie zukommt. Gleiches trifft auf die sonntägliche Begegnung zu: "Ich muss vielmehr darauf achten, dass die Jungs nicht übermotiviert sind."
Besonders dürfte dabei Donmatas Puikis motiviert sein: Er spielte vor seinem Engagement in Bad Blankenburg bei der HG Köthen und kennt trotz des personellen Umbruchs den einen oder anderen Akteur noch genau. Der Litauer, der nach seiner roten Karte gegen Oebisfelde seine zwei Spiele Sperre abgesessen hat, brennt auf einen Einsatz. Ob der zustande kommt, weiß aktuell nur Ihl: "Bis auf zwei Positionen habe ich die Stamm-Sieben im Kopf", sagt er, wobei er einräumt, dass er fast ein Luxusproblem hat: Alle Akteure sind fit. Und nach den letzten Begegnungen drängen sich mit ihren Leistungen auch der eine oder andere Spieler aus der zweiten Reihe auf.
Dass die Gäste mit 210 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga stellen, dass Köthen mit Zweitligist DHfK Leipzig ein Zweitspielrecht für Lukas Binder und Martin Müller vereinbarten all das macht Frank Ihl keine Angst: "Egal, wie die Begegnung ausgeht, die Saison ist damit noch lange nicht entschieden."
Die Gastgeber, die in diversen Handball-Foren auf den Favoriten-Schild gehoben werden, müssen freilich mit diesem Druck umgehen. "Aber diesen Druck hat man immer", sagt Ihl, der betont, dass das durchaus positiv ist.
Positiv ist für ihn zudem, dass der HSV überhaupt in dieser Position ist und bislang in dieser Saison noch nie das Parkett als Verlierer verließ. Allerdings ist der Respekt vor den Köthenern, in deren Reihen mit Denny Friedl auch ein Akteur steht, den die Blankenburger vor der Saison gern verpflichtet hätten, schon recht groß. Und das erst recht nach deren samstäglichen Kantersieg gegen die Freiberger. Die hatten beim 36:23-Erfolg des Tabellenführers nie den Hauch einer Chance.
Frank Ihl, der sich am Sonntag gegen Wolfen "nur" über einen 32:27-Sieg freuen konnte, interessieren die Ereignisse des vorigen Wochenendes sekundär. Wichtig sei nur das bevorstehende Spiel. Und bekanntlich will der 41-Jährige bis Weihnachten keinen Punkt mehr abgeben. . .
Peter Scholz / 11.11.11 / [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
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"Erst nach dem zehnten Spieltag werden wir einen unverklärten Blick auf die Tabelle haben." gab sich Frank Ihl in der Pressekonferenz des ersten Spieltages vor gut 2 Monaten prophetisch. Der HSV Chef-Trainer sollte damit Recht behalten. Am kommenden Sonntag, dem besagten, zehnten Spieltag der Mitteldeutschen Oberliga, kommt es zum Topspiel der Mitteldeutschen Oberliga und zweifelsohne zu einem der sportlichen Höhepunkte des Jahres in der Kurstadt: Um 16:00 Uhr empfängt der Tabellenzweite, HSV Bad Blankenburg, den aktuellen Spitzenreiter der Liga, die HG 85 Köthen in der Guts Muths-Sporthalle Bad Blankenburg. Beide Mannschaften führen die Tabelle ungeschlagen mit 17:01 Punkten an; lediglich die hauchdünne Tordifferenz von vier Treffern trennen beide Teams. Mit 280 geworfenen Toren stellen die Thüringer damit den stärksten Angriff, die Sachsen-Anhaltiner mit bisher nur 210 Gegentreffern die beste Abwehr der Liga. Die Gäste aus Köthen bewahrten in den vergangenen neun Spielen ebenso eine weiße Weste wie der HSV und ließen lediglich beim besten Aufsteiger der Liga - dem LHV Hoyerswerda - einen Auswärtspunkt liegen.
Als Drittliga-Absteiger wurde und wird die HG berechtigter Weise als Top-Favorit für den Staffelgesamtsieg gehandelt. Allerdings schienen noch Mitte Juli dieses Jahres für die aktuelle Saison die Segel nicht so recht in den Wind gesetzt. Trainer und HG Urgestein Heinz Prokop hatte seine Laufbahn beendet, ein Nachfolger war noch nicht in Sicht. Mit Prokop verließen zudem insgesamt neun Spieler den Verein und Verträge für neue Akteure waren noch nicht unter Dach und Fach: "Ich mache mir da keine Sorgen. Das Gerüst der Mannschaft steht. Und auch die Trainerfrage wird bald geklärt sein." sagte Prokop damals noch "Auch wenn ich nicht glaube, dass man gleich um den direkten Wiederaufstieg spielen kann." Wie vorausgesagt gelangen den Köthenern dann die notwendigen Neuverpflichtungen: Andreas Dominikovic, Maik Mischek, Denny Friedl und Robin John zogen das HG Trikot über - zudem konnte ein Zweitspielrecht für die DhfK Spieler Lukas Binder und Martin Müller vereinbart werden.
sch st boAuch die Trainerfrage wurde alsbald geklärt: Mit Ralf Stojan als Spielertrainer und Mario Schellbach wurde gewissermaßen HG intern das Amt mit einer Doppelspitze besetzt und gleichzeitig den beiden unerfahrenen Trainern die gewaltige Herausforderung angetragen, die insgesamt acht Neuzugänge in die verbliebene Mannschaft zu intergieren. Sicher sah Prokop die damit verbundenen Anstrengungen und Risiken einer solchen Mamutaufgabe voraus; dennoch sollte er mit seiner letzten These - bisher zumindest - falsch liegen: Denn insbesondere am letzten Wochenende, im Spiel gegen die HSG Freiberg, wischten die Köthener jeden bis dahin noch bestehenden Zweifel beiseite, nicht für den Staffelsieg und damit den direkten Aufstieg in Frage zu kommen. Mit einem überzeugenden 36:23 Heimsieg demontierten sie geradezu den Tabellenvierten aus Freiberg. Insbesondere die erstmals gemeinsam im Anfangskader aufgelaufenen Leipziger Lukas Binder und Martin Müller drückten der Partie Ihren Stempel auf und trugen mit insgesamt 16 Treffern zum Endergebnis bei. Stojan und Schellbach haben also bisher ganze Arbeit geleistet und die Mannschaft der HG 85 Köthen auf den Punkt vorbereitet und eingestellt.
Pünktlich zum Spitzenspiel kann auch HSV Trainer Frank Ihl am kommenden Sonntag erstmals wieder auf seinen vollen Kader zurückgreifen. Kapitän Igor Ardan hat seinen Muskelfaserriss gut auskuriert und bewies bereits am vergangenen Sonntag, dass er sich auf bestem Wege zu alter Form befindet. Zudem wird auch Donatas Puikis nach seiner Sperre ebenfalls wieder aktiv ins Geschehen eingreifen können. Für Puikis ist das Spiel auch zugleich ein Wiedersehen früherer Sportfreunde, spielte er doch vor seinem Engagement in Bad Blankenburg zwei Jahre lang im Dress der Köthener. Auch personell sind die Weichen also für die Rückeroberung der Tabellenspitze am Sonntag gestellt.
Das HSV Catering-Team versorgt ab 15:00 Uhr alle Gäste - wie gewohnt - mit Kaffee und Kuchen, Brötchen, Getränken und Thüringer Spezialitäten vom Holzkohlegrill. Alle Fans, Handballbegeisterten und interessierten Zuschauern sind am Sonntag recht herzlich eingeladen, die Mannschaft des HSV Bad Blankenburg tatkräftig zu unterstützen. Aufgrund eines erwartet hohen Zuschauerinteresses empfiehlt der HSV ein frühzeitiges Eintreffen in der GutsMuths-Sportalle der Landessportschule.
Quelle: Bad Blankenburg
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