HSV Ronneburg - HSV Apolda 1990 26:25 (13:16) Handball-Oberligist HSV Ronneburg kann noch gewinnen. Mit einem 26:25-Erfolg in letzter Minute gegen Apolda beendete die Schreiber-Sieben nicht nur die Negativserie von zuletzt 1:9 Punkten und fuhr auch einen wichtigen Sieg ein, um nicht erst in den Abstiegskampf zu geraten. Vier Minuten vor Spielende deutete freilich kaum etwas auf einen Ronneburger Befreiungsschlag hin. Mit 23:25 lag man da zurück. Apolda startete zum Tempogegenstoß, hätte alles klar machen können. Doch der überragende Pierre Liebelt, der in der zweiten Halbzeit den Kasten hütete, parierte und leitete so den Schlussspurt des Gastgebers ein. Zwei Mal behielt Stefan Oertel von der Siebenmeterlinie die Nerven, schaffte den 25:25-Ausgleich, ehe 35 Sekunden vor Ende Lukas Zverina nach einem Pfostenabpraller im Nachwurf zum 26:25 erfolgreich war. Den letzten Apoldaer Wurf meisterte erneut Pierre Liebelt. Der Abpfiff ging dann schon im Jubel unter. "Ich bin heilfroh über die Punkte. Die sind für uns ganz wichtig, um wieder in Ruhe arbeiten zu können. Pierre Liebelt hat nach dem Wechsel toll gehalten. Er war überragend. In der Deckung standen wir die ganze Zeit über recht gut. Vorn haben wir aber wieder viel zu viele Fehler gemacht", resümierte ein enorm erleichterter Trainer Steffen Schreiber. Der Mann des Tages, Pierre Liebelt strahlte: "Im modernen Handball macht der Torwart 30 bis 40 Prozent aus. Er kann Spiele entscheiden. Das ist das Schöne daran. Wir haben uns den Sieg heute verdient, waren kämpferisch noch einen Tick stärker als Apolda. Trotzdem haben wir noch Reserven, leisteten uns viel zu viele technische Fehler." Mit 57 Prozent gehaltener Bälle brachte der Ronneburger Schlussmann die Werfer des Kontrahenten schier zur Verzweiflung. Unterm Strich zählten die beiden Punkte. Gut gestartet war der Gastgeber nicht. Mit 2:5 (8.) lag man schon hinten, ehe man nach fünf Treffern in Folge beim Stand von 7:5 (13.) aufgewacht zu sein schien. Beim 11:9 (21.) lag man immer noch mit zwei Toren vorn, ehe bis zur Halbzeit nicht mehr viel gelang und man einem 13:16-Rückstand hinterher lief. Nach Wiederbeginn wurde bedingungslos gekämpft. Beim 20:20 (42.) gelang erstmals wieder der Ausgleich. Doch Nervosität und Verunsicherung waren den Ronneburgern anzumerken. Sechs Mal vergab man die Chance, in Führung zu gehen, was erst Petr Masat beim 23:22 (51.) gelang. Nach sechs Minuten Torflaute in der entscheidenden Phase schien beim 23:25 (56.) eigentlich schon alles gegen den Gastgeber gelaufen. Doch Pierre Liebelt brachte seine Mannschaft zurück.
Mit der knappsten aller Niederlagen kehrten unsere Männer am vergangenen Samstag aus Ronneburg zurück. 25:26 hieß es am Ende aus Sicht des HSV Apolda und es war bitter, dass unser Team verlor. Denn eigentlich unterlagen wir ja gar nicht dem Favoriten HSV Ronneburg. Es war Pierre Liebelt im Ronneburger Tor, der im zweiten Spielabschnitt unsere Werfer zur Verzweiflung trieb, mehrere „Hundertprozentige“ unserer Werfer entschärfte und so eine frühe Entscheidung für unsere Mannschaft verhinderte. Mit der Folge, dass die Gastgeber bis zum Schluss dranblieben und in der letzten Spielminute den entscheidenden Treffer erzielen konnten. Zuvor behaupteten wir die Führung in einer Begegnung, die alle Merkmale des so oft beschriebenen Abstiegskampfes in sich trug. Unterstützt von etlichen Apoldaer Fans, die fast Heimspielatmosphäre schufen, warfen die Akteure beider Teams Einsatz, Kampf und Emotionen aber zuweilen auch spielerische Highlights in die Waagschale, die sich erst im letzten Moment zugunsten der Ostthüringer neigen sollte. Unsere Männer begannen stark wie selten, bestimmten vor allem in der Anfangs- und Endphase der ersten Halbzeit das Geschehen. Doch der Ronneburg, in letzter Zeit auch nicht unbedingt erfolgsverwöhnt, wollte den Heimvorteil unbedingt nutzen. Folglich blieben beide Teams fast immer auf Augenhöhe. Mit dem Pausenpfiff erzielte Andre Jäschke das 13:16 für unsere aufopferungsvoll kämpfenden Jungs, die bis dahin schon viele Kräfte ließen. Es war die größte Tordifferenz, welche die Gastgeber zuließen. Die zweite Halbzeit war nichts für schwache Nerven. Ronneburg agierte jetzt noch aggressiver in der Defensive. Dies machte unseren Angreifern zunehmend das Leben schwer, so dass uns mit fortlaufender Spielzeit die Ideen ausgingen. Jetzt war es Kampf pur und wie unsere Männer in dieser Wahnsinnsatmosphäre gegen den Favoriten dagegen hielten, nötigt Respekt ab. Die Abwehr, inklusive Nils im Tor, behielt den Kopf oben und war jetzt Grundstein für diese starke Auswärtsleistung. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann ist es die bereits erwähnte Chancenverwertung. Dadurch konnten wir nicht rechtzeitig den Sack zumachen. So kam es, dass die Gastgeber in letzter Minute mit einem verwandelten Abpraller doch noch den alles entscheidenden Siegtreffer erzielen konnten. Denn selbst den letzten Wurf Mischus, der uns vielleicht noch einen Punkt gerettet hätte, konnte Ronneburgs Torhüter parieren. Natürlich war die Enttäuschung danach groß, doch auf dieser Auswärtsleistung muss das Team aufbauen, dann sind auch Siege in der Fremde noch in dieser Saison möglich.
Unsere Mannschaft: Nils Hübscher, Jens Gohlke (Tor) Carl Hollweg (1), Torsten Dippmann (2), Sebastian Wenke (2), Volker Goldmann (3), Florian Dejmek (, Viorel Sava (2), Alexander Berceanu (3), Andre Jäschke (3), Met Dreshaj, Martin Bomba, Dominik Althoff (1)
Strafwürfe: Ronneburg 7/5 Apolda 4/3 Zeitstrafen: Ronneburg 3x2min Apolda 6x2min + 1RK Schiedsrichter: Dr. Olbert / Valley (THV)