HSV Bad Blankenburg - LSV Ziegelheim 33:28 (13:16)
35 Minuten lang durften die Ziegelheimer von der Sensation träumen. Dann gingen den Gästen die Kräfte aus. HSV-Keeper Jahn wurde zum unüberwindbaren Hindernis.
Die Ziegelheimer spielten zunächst sehr befreit auf. Mit viel Laufarbeit und schnellen Richtungsänderungen wurde die HSV-Deckung aus den Angeln gehoben oder kamen David und Andre Heinig zu Treffern aus dem Rückraum. Besonders Andre Heinig stand diesmal seinem Bruder in nichts nach. Er machte nicht nur mit neun Treffern ein Tor mehr als der „Kleine“ sondern auch insgesamt sein wahrscheinlich bestes Saisonspiel. Die Hausherren mussten sich den Vorwurf gefallen lassen, den LSV nach dem klaren Hinrundenerfolg nicht ganz so ernst genommen zu haben. Und das ging gleich gewaltig nach hinten los. Im Kasten parierte Urwank oder die Vollprofis des HSV schmisssen das Leder am Gehäuse vorbei. Im Gegenzug ließen sich die Blankenburger noch von mehreren Kontern überraschen. Nach dem 7:10 nahm HSV-Coach Ihl die Auszeit (16.). Doch besser lief es bei den Gästen. Der Vorsprung wuchs auf sage und schreibe 14:9 an. Bis zur Halbzeit retteten die Ziegelheimer einen Drei-Tore-Vorsprung. Den behaupteten sie noch bis zur 35. Minute. Aber mittlerweile war auch HSV-Keeper Tobias Jahn immer stärker geworden. Die Qualität der Ziegelheimer Würfe nahm rapide ab. Jahn stand goldrichtig und fischte sich nacheinander alles was auf seinen Kasten kam. Die Gastgeber nutzten das rigoros aus und machten aus einem 15:18 binnen fünf Minuten eine 20:18-Führung (40.). Schon da zeigte sich der Unterschied. Blankenburg war gleichwertiger besetzt, konnte permanent rotieren. Sogar eine rote Karte gegen den Tschechen Radoslaw Miler steckten sie problemlos weg. Bei den Gästen war sichtlich die Luft raus (27:21, 47.). 22 Fehlwürfe leisteten sich die Ziegelheimer allein nach der Pause und insgesamt drei vergebene Siebenmeter. Zwar kamen die Gäste noch einmal etwas näher. Das Tor zum 27:29 fiel nicht (53.), Endstation war wieder Jahn. Im Gegenzug machte Blankenburg alles klar. Damit rutschen die Ziegelheimer nach jetzigem Stand der Dinge erstmals auf einen Abstiegsrang. Und in zwei Wochen kommt Spitzenreiter LVB Leipzig ins Wieratal.
LSV: Urwank, Schmidt; D. Heinig (8 ), Luding, Ulbricht (2), A. Heinig (9), Moritz (2/1), Reusch, Wunderlich (1), Kley (2), Block (2), Kühnert (2), Sense.
Strafwürfe: HSV 5/5, LSV 4/1
Strafminuten: HSV 8 (eine RK nach grobem Foul), LSV 12
Es war fast eine Punkt-Landung: "Die Ziegelheimer konnten das Tempo mit dem Kader nicht durchhalten", sagt Igor Ardan. Der HSV-Kapitän war sich sicher, dass die Gäste beim gestrigen Ostthüringen-Duell zwischen dem HSV Bad Blankenburg und dem LSV Ziegelheim ab der 40. Minute die Luft ausgeht. Drei Minuten vor der angekündigten Spielminute war es dann soweit: Beim Stand von 17:18 hatte HSV-Torhüter Tobias Jahn erst Glück, als ein Ball von einem Pfosten zum anderen rollte und eben nicht die Torlinie überquerte. Sekunden später hielt er seinen Kasten bei einem Tempogegenstoß sauber und leitete damit die Wende ein: Drei Minuten später stand es 20:18, und der HSV gab die erste Führung seit langem nicht mehr aus der Hand. Das 33:28-Endergebnis stimmte nicht nur die Zuschauer milde. Die hatten in der ersten Halbzeit die Fortsetzung des Auftrittes aus der Vorwoche in Dresden gesehen: Die Blankenburger spielten mehr allein als miteinander und ließen sich ein ums andere Mal vor allem von den Heinig-Brüdern im LSV-Dress düpieren. Die Halbzeitpause war dementsprechend kurz: "Ich musste nicht viel reden", sagt nach der Partie HSV-Trainer Frank Ihl. Die Blankenburger sollten für die Ehre spielen und für einen entspannteren Trainingstag am heutigen Montag. Denn wenn das Spiel ähnlich weiter gelaufen wäre, wäre die Mannschaft heute noch mehr gelaufen als vor Wochenfrist: "Nach der Niederlage in Dresden durften sie 15 Runden um den Platz drehen", sagte der Trainer. Beim 13:16-Zwischenstand nach 30 Minuten "waren es definitiv mehr", so Ihl. Die zweite Halbzeit versöhnte den Trainer etwas, der bereits in der vergangenen Woche eine härtere Gangart beim Training ankündigte. Dank des gestrigen Erfolges werden es vielleicht ein paar Runden weniger - "aber da werde ich nochmal drüber schlafen", sagt der Coach. In der kommenden Woche treffen die Blankenburger im Landespokal auf den Namensvetter aus Apolda. Ob auch da eine gute Halbzeit reicht, bleibt abzuwarten. Zu oft versalzten die Mittelthüringer den Mannen von Frank Ihl schon die Suppe. Wenn das am kommenden Sonntag erneut passiert, dürfte die Rundenzahl wieder deutlich nach oben schnellen. Und so gewinnen die HSV-Akteure künftig auch für ein ruhigeres Training...
Peter Scholz / 31.01.11 / OTZ
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HSV Bad Blankenburg gewinnt gegen den LSV Ziegelheim mit 33:28
Der HSV Bad Blankenburg siegt im MOL-Thüringen-Derby gegen den LSV Ziegelheim nach einer katastrophalen ersten Halbzeit (13:16) am Ende noch verdient mit 33:28. Für die Leistung der Hausherren in der ersten Halbzeit fand auch Trainer Frank Ihl im anschließenden Trainergespräch keine Worte: „Über die ersten 30 Minuten brauchen wir hier nicht zu sprechen“, gab Ihl im Anschluss zu Protokoll.
Zum Spielbeginn ging das Spiel komplett an den HSV Akteuren vorbei; 2:4 zeigte die Anzeigetafel in der Gutsmuths-Halle nach gespielten fünf Minuten. Der HSV vergab reihenweise durch technische und individuelle Fehler die Chancen in der Offensive oder scheiterten auch wahlweise am Gäste-Keeper Thorsten Urwank. Auch die sonst so stabile Abwehr der Kurstädter wirkte lethargisch, ja bisweilen hilflos gegen die immer wieder im Rückraum zum Abschluss kommenden David und Andre Heinig. Insgesamt neun Treffer steuerten die Brüder zum Halbzeitergebnis bei. In der 11. Minute gelang den Gästen erstmals eine 3-Tore-Führung (5:8 ), welche Frank Ihl zum Anlass nahm, sowohl Paul Weyhrauch für Donatas Puikis auf die Platte zu schicken, als auch auf der Torhüterposition den bis dahin glücklos agierenden Felix Herholc durch Tobias Jahn zur ersetzen. Jahn hielt dann auch gleich einen Siebenmeter in der 14. Minute und verhinderte so zunächst einen Vier-Tore-Vorsprung des LSV – Paul Weyhrauch hingegen agierte in Durchgang Eins noch mit wenig Fortune. Nachdem der LSV in Folge erstmals einen 5-Tore-Vorsprung herstellte (7:12, 16. Minute) war es schließlich Radeck Miler, der mit vier Treffern in Folge – plus eines sehenswerten Treffers Eric Sindermanns, den HSV wieder bis auf drei Tore an die Gäste heranführte (12:15). Beim Spielstand von 13:16 gingen die Mannschaften schließlich in die Halbzeitpause.
Was genau Frank Ihl seinen Jungs in der Kabine mitgab, verriet der Trainer des HSV auch im Trainergespräch nicht; Fakt ist aber, dass der HSV furios aus der Kabine kam: Bis zur 40 Minute konnte der HSV insgesamt sieben Mal den Ball im Tor der Gäste unterbringen – dem LSV gelang dies im gleichen Zeitraum lediglich zwei Mal. Einerseits funktionierte die HSV-Offensive zunehmens immer besser, andererseits scheiterten die Gäste in dieser Phase reihenweise an HSV-Torhüter Tobias Jahn. Kapitän Igor Ardan war es schließlich in der 40. Minute vorbehalten, den ersten Führungstreffer des HSV an diesem Abend zu markieren (19:18). Der LSV, ohne Alternativen im Rückraum ausgestattet, musste nun seiner stark kräftezehrenden Spielweise der ersten Halbzeit Tribut zollen. Nachdem in der 47. Minute wiederum Igor Ardan den ersten Sechs-Tore-Vorsprung des Abends herstellte (26:20), kannten nun auch die Fans auf den Rängen kein Halten mehr und trieben immer lautstärker ihre Mannschaft nach vorn. Des Sieges an diesem Abend aber zu sicher, ließen dann die HSV-Akteure in den Schlussminuten etwas nach und der LSV konnte das Endergebnis noch auf fünf Tore zum Stande von 33:28 korrigieren.
Für den HSV Bad Blankenburg spielten: Tobias Jahn, Felix Herholc, Igor Ardan (4), Erik Merkel (1), Vitalis Tautvaisas (1), Donatas Puikis (4), Radoslav Miler (5), Felix Menge (2), Paul Weyhrauch (1), Robert Römermann, Eric Sindermann (12/5), Ivo Havel (3)
Quelle: Bad Blankenburg
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Nach der bitteren Niederlage des HSV beim HC Elbflorenz in der letzten Woche und der damit faktisch erloschenen Chance, die Tabellenspitze und damit den sportlichen Aufstieg in die Dritte Liga zu erreichen, steht nun für die Vereinsführung des HSV primär die Planung der kommenden MOL Saison im Vordergrund: "Wenn wir der Niederlage in Dresden etwas Positives abgewinnen können, dann ist es die jetzt vorherrschende Planungssicherheit für die kommende Saison" gibt Geschäftsführer Jens-Michael Ruppelt zu Protokoll. "Wir werden nun in den vor uns liegenden Wochen die Zeit nutzen, um intensive Gespräche mit allen Beteiligten führen. Fakt ist, es wird durchaus signifikante Veränderungen in der kommenden Saison geben."
Bereits am kommenden Sonntag werden also die HSV Akteure beim Spiel gegen den gastierenden LSV Ziegelheim Gelegenheit bekommen, die Auswärtsschlappe an der Elbe zunächst einmal vor den eigenen Fans Wiedergutzumachen. Mit dem LSV kommt dabei ein durchaus schwer ausrechenbarer Gegner an die Schwarza: Aktuell belegen die Ziegelheimer mit 11:19 Punkten Platz 10 der Tabelle und bringen zudem eine vermeidlich eklatante Auswärtsschwäche mit – lediglich beim HV Rot Weiß Staßfurt gelang den Schützlingen von Karsten Knöfler bisher ein Erfolg in fremden Gefilden. Zudem gelang in den letzten drei Spielen kein einziger Punktgewinn, wobei unter den Gegnern auch Tabellenführer Freiberg und die HSG Wolfen zu finden sind. Zudem sind sowohl der HV Staßfurt, die am Wochenende beim SV Hermsdorf antreten werden, als auch der HSV Naumburg/Stößen und HSV Apolda, in unmittelbarer Schlagweite zum LSV und so wird es am Sonntag im Thüringen-Derby für Ziegelheim auch um den Abrutsch auf einen Abstiegsplatz gehen. Das Hinspiel im vergangenen September entschieden damals die Kurstädter noch deutlich mit 33:26 für sich – auch ein Grund mehr für den LSV, diese Niederlage möglicherweise vergessen zu machen. Mehr Brisanz kann ein Derby-Handballspiel also kaum bieten.
Der HSV Bad Blankenburg freut sich über die Unterstützung aller Fans und Handball-Interessierten. Bereits um 13:30 Uhr wird die zweite Männerformation des HSV gegen den LSV 49 Oettersdorf in der Landessportschule Bad Blankenburg antreten; um 16:00 Uhr wird das Spiel gegen den LSV Ziegelheim angeworfen. Für das leibliche Wohl ist wie immer bestens gesorgt.
HSV Bad Blankenburg II vs. LSV 49 Oettersdorf, Sonntag, 30.01.2011, Anwurf 13:30 Uhr, Gutsmuths-Halle Landessportschule
HSV Bad Blankenburg vs. LSV Ziegelheim, Sonntag, 30.01.2011, Anwurf 16:00 Uhr, Gutsmuths-Halle Landessportschule
Quelle: Bad Blankenburg
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