HSV-Bad-Blankenburg-Präsident über Dominanz, Titel und neue Saison
HSV-Präsident Georg Jahn jubelt in Hermsdorf über einen Treffer seines Teams. Der Aufstieg in die dritte Liga war das erklärte Ziel der Blankenburger in dieser Saison. Foto: Peter Scholz HSV-Präsident Georg Jahn jubelt in Hermsdorf über einen Treffer seines Teams. Der Aufstieg in die dritte Liga war das erklärte Ziel der Blankenburger in dieser Saison. Foto: Peter Scholz
HSV-Präsident Georg Jahn über die dominierende Rolle der Blankenburger, den Titelgewinn und das Team der neuen Saison
Hermsdorf "Es war ein Klassenunterschied", sagt Ferenc Bergner. Der Hermsdorfer, der einige Jahre auch für den HSV Bad Blankenburg spielte, musste in seinem letzten Pflichtspiel für die Gastgeber mit seinem Team am Samstagabend eine überraschend deutliche 25:34-Niederlage hinnehmen. Mit diesem klaren Erfolg blieb die Weste der Blankenburger in dieser Saison blütenweiß: 26 Siege in 26 Punktspielen.
Nach der Partie am Hermsdorfer Kreuz unterhielten wir uns mit dem Blankenburger HSV-Präsidenten Georg Jahn, für den der Erfolg gegen den Ostthüringer Rivalen vor allem in seiner herausgespielten Art und Weise "das Sahnehäubchen" einer erfolgreichen Saison war.
Herr Jahn, herzlichen Glückwunsch zu dieser wirklich bemerkenswerten Saison! Haben Sie mit solch einer Runde gerechnet?
Danke. Unser Ziel war es, in diesem Jahr 50 Punkte zu holen, nachdem wir in der vergangenen Saison mit vier Minuspunkten den Aufstieg verpasst hatten. Wir hatten ein klares Saisonziel mit dem Aufstieg, und das wollten wir mit diesen 50 Punkten schaffen.
Wo hatten Sie denn vor der Saison eine Niederlage befürchtet?
Ach, da hab ich mir vorher keine Gedanken gemacht. Aber man kann immer mal auswärts verlieren. Letztlich waren wir in fremden Hallen aber fast souveräner als zu Hause. Immerhin sind wir seit zwei Jahr auswärts unbesiegt.
Was war denn aus Ihrer Sicht ausschlaggebend für die Dominanz der Blankenburger?
Die mannschaftliche Geschlossenheit. Die Spieler verstehen sich untereinander gut, die ausländischen Spieler sind gut integriert. Nicht nur sie wohnen alle in Bad Blankenburg, sondern auch ihre Familien. Das ist sicher das große Plus gewesen in dieser Saison.
Der HSV hat 13 Punkte Vorsprung vor dem Zweiten. War man wirklich so dominant?
Ja, auf jeden Fall. Ich habe alle 26 Spiele gesehen und der Vorsprung ist gerechtfertigt. auch wenn ich gedacht hätte, dass wir uns mit Köthen einen ähnlichen Zweikampf um die Tabellenspitze liefern wie in der vergangenen Saison mit Dresden.
Ihre letzten Sätze sagen mir auch: Sie wollen mit dieser Mannschaft auch in der dritten Liga bestehen.
Ja, die Mannschaft wird zusammenbleiben. Lediglich Martin Müller wird uns verlassen, da er seit einiger Zeit mit großen Rückenproblemen zu kämpfen hat und erstmal mit Handball pausieren muss.
Aber ganz ohne neue Spieler wird es doch aber nicht gehen.
Nein, ein, zwei neue Spieler sollen zu uns kommen. Da wir eine gute Adresse im Handballsport geworden sind, gibt es einige, die zu uns kommen wollen. In der nächsten Woche werden wir uns die ersten bei einem Probetraining anschauen.
Schauen Sie da auch in Richtung ThSV Eisenach?
Nein, auch wenn ich gute Beziehungen zum dortigen Manager Karsten Wöhler habe.
Erst am 25./26. Mai findet das Final Four im Landespokal statt. Ist die dreiwöchige Pause jetzt nicht ärgerlich?
Ja, das ist sicherlich unglücklich. Zumal wir Ende Mai auch auf Juraj Niznan, der sich in der kommenden Woche am Ellenbogen operieren lässt, verzichten müssen. Aber da werden andere in die Bresche springen.
Wenn man in diesem Jahr erneut den Pokalsieg verpasst, ist dann die Saison verkorkst?
Wir wollen das Double, aber es wäre die Draufgabe, weil wir mit dem Aufstieg unser wichtigstes Ziel in dieser Saison erreicht haben. Wenn es mit dem Pokalsieg nicht funktionieren sollte, würde die Welt nicht zusammenbrechen.
Das Kunststück, ohne Minuspunkt durch die Saison zu kommen, gelang am Wochenende auch der SG Wallau in der Oberliga Hessen...
...und die werden wohl nächste Saison in unserer Staffel spielen. Das werden - nicht nur gegen diesen ehemaligen deutschen Meister - sicherlich tolle Spiele in der dritten Liga.
Quelle: Gespräch: Peter Scholz OTZ