Die Uhr im BSZ “Konrad Zuse” war gerade abgelaufen als sich die Hoyerswerdaer Mauer einem direkten Freiwurf der Gäste entgegen stellte. Vielen in der Halle kamen dabei die Gedanken an die vergangene Saison als im ersten Spiel von gleicher Stelle gegen Elbflorenz Dresden II der Ball noch den Weg ins Tor zum Unentschieden fand. Dieses mal warfen sich aber die Grün-Weißen mit allem was sie hatten in den Wurf, so dass dieser abgeblockt werden konnte. Die Freude bei Teams und Fans war danach groß und Erleichterung machte sich breit, war das was davor passierte doch wieder einmal nichts für schwache Nerven.
Vor dem Spiel gab es die erste kleine Überraschung des LHV Teams. Ihrem langjährigen Trommler und “Einpeitscher”, unserem Kapellmeister, machte die Erste Männer ein besonderes Geschenk. Er bekam als Dank eine eigens für ihn designte Trommel geschenkt. Die nächste kleine Überraschung bekamen dann alle in der Halle in den ersten 10 Minuten des Spiels geboten. 7:1 leuchtetet nämlich da der Spielstand an der Anzeigetafel. “Der Start ins Spiel lief für uns ganz wie geplant. Die Abwehr arbeitete hervorragend und im Angriff wurde druckvoll auf das Tor gespielt. Hier hat man gesehen welches großes Potenzial in diesem jungen Team steckt”, so Trainer Conni Böhme zur Anfangsphase im Spiel.
Danach schien es aber so, dass im trügerischen Gefühls der sicheren Führung ein klein wenig der Schlendrian einsetzte. In der Abwehr kam man nun das eine oder andere mal einen kleinen Schritt zu spät und im Angriff kam plötzlich Sand ins Getriebe. Die Chancen wurden weiter gut heraus gespielt, aber der Balle wollte einfach nicht mehr ins Tor. Dies zog sich dann auch wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel, die Zuse-Städter belohnten sich für ihre gute Abwehrarbeit einfach nicht im Angriff. An der Chancenauswertung müssen die Männer dabei in den nächsten Wochen noch arbeiten, wobei auch Gästekeeper Erik Michel auch einen Sahnetag erwischte.
Die Görlitzer konnten sich so Tor um Tor heran arbeiten und schafften beim 9:9 wieder den Ausgleich. Ab diesem Moment entwickelte sich ein absolut spannendes Spiel in dem beide Abwehrreihen dominierten. Legte eine Mannschaft vor, glich das andere Team postwendend aus. Kurz vor dem Seitenwechsel konnten die Neiße-Städter dann mit 11:12 in Führung gehen, so dass das junge LHV Team gleich richtig gefordert war. In der Halbzeitpause wurde dann anscheinend das richtige besprochen, denn beim 15:14 hatten sich die Hoyerswerdaer die Führung zurück geholt. Die Abwehr war dabei weiter der Garant auf den sich die Zuse-Städter verlassen konnten. Dies sah auch der Hoyerswerdaer Coach so: “Es ist schade, dass wir uns im Angriff das Leben selbst etwas schwer gemacht haben mit unserer Chancenauswertung. Trotzdem ein großer Respekt an unser junges Team wie es sich weiter auf die Abwehrarbeit konzentriert hat und sich dadurch immer wieder Sicherheit geholt hat. Niemand hat den Kopf verloren und alle haben weiter um jeden Ball gekämpft. Das war definitiv nix für schwache Nerven.”
Der Funke war dabei schon lange auf die Zuschauer über gesprungen, die Halle peitsche ihre Jungs weiter nach vorne und am Ende hielt es nur noch wenig auf den Sitzen. Michal Naimann war es, der gut eine Minute vor Schluss den LHV mit 21:20 in Front brachte. Zweimal wurde der Ball dann noch abgefangen, aber die endgültige Entscheidung beim Konter verpasst. So hieß es dann eben Zittern bis nach dem Schlusspfiff. Im Gegensatz zur letzten Saison blieb es aber beim knappen LHV Sieg und den ersten beiden Punkten auf dem Konto. Kapitän Ronny Eckert beendete dann den Punktspieltag mit der dritten kleinen Überraschung, schenkte er doch den tollen LHV Fans das beim Freiberber Brauhausfest von ihm gewonnene 50 Liter Faß Freiberger als Freibier. Dies hatten sie sich nach dem spannenden Spielverlauf auch absolut verdient. Die Mannschaft lädt schon jetzt die Fans am kommenden Sonntag nach Kamenz ein, wo es gleich zum nächsten Derby kommt.
LHV spielte mit: Max Kastner, Henry Schacht – Ben Krahl (2), Nils Nitzsche, Tim Röseler, Tobias Sieber (4), Christian Herzer (1), Erik Besser-Wilke (2), Tony Jäschke, Ronny Eckert (1), Michal Naimann (3/2), Malik Reimann (3), Alexander Canbek (5/2), Trainer: Conni Böhme, Torsten Tschierske, Physiotherapeut: Christian Bartoszek, Mannschaftsbetreuer: Mario Kunold
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03/09/2016 Koweg verfehlt nur knapp eine Überraschung. LHV Hoyerswerda : SV Koweg Görlitz 21:20 (11:12)
Der erste Spieltag in der Sachsenliga hätte für die Handballer des SV Koweg Görlitz mit einem Paukenschlag enden können. Um ein Haar verfehlte das Team um Trainer Patr Masat die große Überraschung. Beim favorisierten LHV Hoyerswerda scheiterten die Neißestädter mit gerade einmal einem Tor am ersten Teilerfolg auf dem Weg zum Klassenverbleib. Koweg unterlag in einer von großem Kampf getriebenen Partie mit 20:21 (12:11). Man kann in einer Saisonvorbereitung Testspiele am laufenden Band absolvieren, und dennoch ist der Auftakt in einer neue Spielzeit immer von Unsicherheit geprägt. Für die beiden Sachsenliga-Kontrahenten LHV Hoyerswerda und SV Koweg Görlitz war der erste Spieltag so etwas wie eine tatsächliche Standortbestimmung. Beide Mannschaften hatten zahlreiche Abgänge zu kompensieren und somit die Aufgabe, sich neu zu finden. Augenscheinlich war dies dem Gastgeber aus der Zusestadt in den letzten Wochen bedeutend besser gelungen. Denn die ersten Spielminuten sahen alles andere als glücklich für die Koweg-Herren aus. Als der LHV durch den dritten Treffer von Alexander Canbek per Siebenmeter in der 11. Spielminute mit 7:1 deutlich in Führung lag, sah alles danach aus, als würden die Neißestädter gleich zum Saisonauftakt ordentlich verhauen werden. „Man musste da Schlimmes befürchten“, war auch Koweg-Trainer Petr Masat zu diesem Zeitpunkt nicht ganz wohl. Nach dem Abpfiff konnte er dann allerdings von einer „Findungsphase“ sprechen. Denn so, wie eine Buspanne die Abfahrt nach Hoyerswerda verzögern ließ, startete auch sein Team mit etwas Verspätung den Motor. Neun Minuten nach dem beschriebenen Strafwurftor feierten die Gäste – für viele völlig unerwartet – den 9:9-Ausgleich. Vor allem die starken Paraden von Kerper Erik Michel trugen einen entscheidenden Teil dazu bei. Weitere sieben Minuten später lag Koweg sogar erstmals in Führung (10:11), wobei jedes Tor spielerisch hart erarbeitet werden musste. Den hauchdünnen Vorsprung rettete man in die Halbzeitpause (11:12). Masat: „Wir haben gespürt dass hier doch etwas gehen kann.“ Von dieser Hoffnung getrieben blieben die Görlitzer nach dem Kabinengang stets auf Augenhöhe zum jungen LHV-Kader. Keiner der beiden Kontrahenten sollte im zweiten Spielabschnitt, der von zahlreichen technischen Fehlern begleitet wurde, mit mehr als einem Tor in Front liegen. Auch eine Rote Karte für Michal Kosmalla nach dreimaliger Zeitstrafe in der 47. Minute ließ keinen Abbruch erkennen. Vor allem der Einstand von Moritz Kaiser hatte eine besondere Anerkennung verdient. Der 17-Jährige machte im linken Rückraum eine starke Partie, netzte selbst viermal ein. Masat: „Hut ab, wenn man das in seinem Alter scheinbar ohne Aufregung vor so einer Kulisse wie hier in Hoyerswerda schafft.“ Es wäre nur zu schön gewesen, wenn diese ausgeglichene Partie am Ende ohne Sieger ausgegangen wäre. Doch den Zusestädtern gelang es nach dem 20:20-Ausgleichstreffer (58.) durch Koweg noch einen finalen Nadelstich zu setzen. In von beiden Seiten von Hektik getrieben Aktionen brachte Michal Naimann den Ball noch einmal im blau-gelben Gehäuse unter und ließ damit den LHV-Anhang auf Wolke sieben schweben. „Wir haben uns heute hier absolut toll verkauft, es war eine große Leistung von allen. Am Ende haben Kleinigkeiten das Spiel entschieden. Wenn man bedenkt dass wir teilweise zum ersten Mal in manchen Formationen gespielt haben dann können wir eigentlich recht zufrieden sein – auch wenn die knappe Niederlage erst einmal schmerzt.“, so das Fazit von Masat. Am Ende hat vielleicht nicht nur ein Quentchen Glück, sondern auch Neuzugang Tomás Hána gefehlt. Der Wechsel für den 27-jährigen Tschechen ist noch nicht offiziell bestätigt – die Freigabe wird hoffentlich in der kommenden Woche erteilt. Das Spiel sollte den Koweg-Herren insgesamt Mut machen für die kommenden Wochen. Wenn sich die Mannschaft weiter findet und den Kopf oben behält, sollten die nötigen Punkte auch eingefahren werden. Wie viele es am Ende sein müssen kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht eingeschätzt werden. Aber die Statistik der letzten Jahre zeigt, dass das Niveau für den Klassenerhalt kontinuierlich gestiegen ist. Waren es in 2011 und den beiden darauffolgenden Jahren noch zehn Zähler, brauchte man in der letzten Saison schon fast doppelt so viele (19), um das rettende Ufer zu erreichen.
SV KOWEG Görlitz e.V. - Handball 15 Std. Der erste Spieltag in der Sachsenliga hätte für unsere mit einem Paukenschlag enden können. Um ein Haar verfehlte das Team um Trainer Patr Masat die große Überraschung. Beim favorisierten LHV Hoyerswerda scheiterten die Neißestädter mit gerade einmal einem Tor am ersten Teilerfolg auf dem Weg zum Klassenverbleib. Koweg unterlag in einer von großem Kampf getriebenen Partie mit 20:21 (12:11).
60. Minute 21:20 LHV Hoyerswerda.SV Koweg Görlitz 59. Minute 21:20 Tor durch Michal Naimann 58. Minute 20:20 Auszeit genommen von LHV Hoyerswerda 58. Minute 20:20 7m Tor durch SV Koweg Görlitz 57. Minute 20:19 2 Minuten Strafe für Tobias Sieber 57. Minute 20:19 Tor durch Ronny Eckert 54. Minute 19:19 7m Tor durch Michal Naimann 54. Minute 18:19 2 Minuten Strafe für SV Koweg Görlitz 53. Minute 18:19 Tor durch SV Koweg Görlitz 52. Minute 18:18 Tor durch SV Koweg Görlitz 52. Minute 18:17 Tor durch Erik Besser-Wilke 51. Minute 17:17 2 Minuten Strafe für Tobias Sieber 51. Minute 17:17 Tor durch SV Koweg Görlitz 51. Minute 17:16 Tor durch Tobias Sieber 49. Minute 16:16 2 Minuten Strafe für SV Koweg Görlitz 49. Minute 16:16 Tor durch Michal Naimann 47. Minute 15:16 Rote Karte für SV Koweg Görlitz 47. Minute 15:16 2 Minuten Strafe für Ronny Eckert 46. Minute 15:16 Tor durch SV Koweg Görlitz 45. Minute 15:15 Tor durch SV Koweg Görlitz 44. Minute 15:14 Auszeit genommen von SV Koweg Görlitz 44. Minute 15:14 Tor durch Christian Herzer 41. Minute 14:142 Minuten Strafe für Alexander Canbek 39. Minute 14:14Tor durch Erik Besser-Wilke 38. Minute13:14 Tor durch SV Koweg Görlitz 37. Minute 13:13 Tor durch Malik Reimann 36. Minute 12:13 7m Tor durch SV Koweg Görlitz 35. Minute 12:12 2 Minuten Strafe für SV Koweg Görlitz 31. Minute 12:12 Tor durch Malik Reimann 30. Minute 11:12 Halbzeitstand 29. Minute 11:12Tor durch SV Koweg Görlitz 28. Minute 11:11 7m Tor durch Michal Naimann 27. Minute 10:11 Tor durch SV Koweg Görlitz 26. Minute 10:10 Auszeit genommen von SV Koweg Görlitz 23. Minute 10:10 2 Minuten Strafe für Ronny Eckert 23. Minute 10:10 Tor durch SV Koweg Görlitz 22. Minute 10:9 7m Tor durch Alexander Canbek 20. Minute 9:9 Tor durch SV Koweg Görlitz 19. Minute 9:8 Tor durch SV Koweg Görlitz 18. Minute 9:7 Tor durch SV Koweg Görlitz 18. Minute 9:6 Spielvorbereitung Alexander Canbek 17. Minute 8:6 2 Minuten Strafe für SV Koweg Görlitz 16. Minute8:6 Tor durch SV Koweg Görlitz 15. Minute 8:5 7m Tor durch SV Koweg Görlitz 15. Minute 8:4 Tor durch Tobias Sieber 14. Minute 7:4 Auszeit genommen von LHV Hoyerswerda 14. Minute 7:4 Tor durch SV Koweg Görlitz 14. Minute 7:3 Tor durch SV Koweg Görlitz 11. Minute 7:2 Tor durch SV Koweg Görlitz 11. Minute 7:1 7m Tor durch Alexander Canbek 09. Minute6:1 Tor durch Alexander Canbek 08. Minute 5:1 Tor durch Ben Krahl 07. Minute 4:1 Tor durch Ben Krahl 05. Minute 3:1 Tor durch Alexander Canbek 05. Minute 2:1 Tor durch Dario Feuerriegel 04. Minute 1:1Tor durch SV Koweg Görlitz 04. Minute 1:0 Tor durch Tobias Sieber
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01/09/2016 Ring frei für eine neue Runde Sachsenliga. Am kommenden Wochenende geht die Handball-Sachsenliga in eine neue Runde. Wie bereits im Vorjahr startet das Team des SV Koweg Görlitz am Samstag (17Uhr) mit einem Auswärtsspiel und bekommt da es gleich mit einem ordentlichen Pfund zu tun. Die Neißestädter sind zu Gast beim Vorjahresvizemeister LHV Hoyerswerda, der sich personell leicht neu aufgestellt hat. Was die Görlitzer in der kommenden Saison erwartet gleicht wohl eher einem Blick in die Glaskugel. In der Liga ist, wie im Koweg-Kader auch, einiges in Bewegung gekommen. Auch das Schwergewicht LHV Hoyerswerda, das am Samstag die Neißestädter erwartet, ist davon nicht ausgenommen. Mit seinem neuen strategischen Konzept schlägt der LHV einen für die Sachsenliga sehr gesunden Weg ein: Verabschiedung ausländischer Kräfte bei gleichzeitiger Konzentration auf den eigenen Nachwuchs – jüngst auch mit einem B-Jugendspieler mit Ausnahmegenehmigung. Mit dem Abgang des polnischen Duos Lukasz Stodtko und Kamil Cieniek verlor der LHV-Kader erst einmal an Substanz. Ein Risiko, dass die Zusestädter gern in Kauf nehmen, ohne dass ein Absturz in der Liga drohen sollte. Die Qualität dürfte dennoch weiterhin ausreichen, um wieder eine gute Rolle im sächsischen Oberhaus spielen zu können. Gerade das jahrelang auf hohem Niveau etablierte Nachwuchskonzept trägt nun seine Früchte. Nebenbei bemerkt: Hoyerswerda startet mit seinen obersten vier Jugendmannschaften durchgehend in der Sachsenliga. Der vom LHV eingeschlagene Weg deckt sich mit dem Masterplan, den sich Koweg auch einst auf die Fahnen geschrieben hatte. Nun ist es aber, aus bekannten Gründen, anders gekommen. Innerhalb von gut zwei Jahren musste man den Abgang von mehr als einem Dutzend Spieler, mehrheitlich an in der Sachsenliga konkurrierende Vereine, verkraften. Jüngst haben sich aus einem gut funktionierenden, harmonischen und vor allem erfolgreichen Gefüge fünf Posten verabschiedet. Das nun von Petr Masat ins Rennen geschickte Aufgebot ist zwar mit 14 Spielern gedeckt, allerdings muss abgewartet werden, inwiefern das Niveau ausreicht. Mit dem Tschechen Tomás Hána schaffte man es noch, kurzfristig einen Ersatz auf der linken Rückraumposition zu verpflichten. Der Linkshänder spielte zuletzt beim TJ ELP Jablonec in der 2. Tschechischen Liga. „Wir müssen uns nichts vormachen, es geht in diesem Jahr einzig und allein um den Klassenerhalt“, sagt Masat, der ohne Berücksichtigung der zahlreichen und namhaften Abgänge in dieser Saison wieder oben mitmischen wollte. Nun heißt es erst einmal wieder kleinere Brötchen zu backen und irgendwie die Zielmarke von 18 bis 20 Punkten zu erreichen, um die Klasse zu halten. Ob da am Samstag schon der erste Schritt getan werden kann ist fragwürdig. Denn auf Augenhöhe, wie die Abschlusstabelle der Saison 2015/16 mit zwei Punkten Differenz zeigt, dürften sich die Mannschaften nicht mehr befinden. Für Koweg gilt es nun alle verfügbaren Kräfte zu bündeln, um die schwere Mission zu stemmen. Das geht hin bis zu den Fans, auf dessen Unterstützung die Mannschaft mehr denn je angewiesen sein wird. Und wer gleich von Anfang an dabei sein will hat am Samstag die Möglichkeit, im gecharterten Teambus mitzufahren. Anmeldungen sind unter [Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können] oder Tel. 03581 412077 zu richten. Denn ein Derby in Hoyerswerda ist aus Erfahrung immer eine Reise wert.
Robert Eifler
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30/08/2016 Ist dieser Aderlass einer zu viel? Die Görlitzer Sachsenliga-Handballer haben erneut wichtige Spieler verloren. Ab Sonnabend geht es um den Klassenerhalt.
Von Frank Thümmler SZ-Ausgabe vom 30.08.2016
Die Handballbegeisterung ist nach den tollen Erfolgen der Nationalmannschaft gerade hoch in Deutschland. Beim Sachsenligisten SV Koweg Görlitz, der am Sonnabend mit einem Auswärtsspiel beim LHV Hoyerswerda in die neue Punktspielsaison startet, ist von Euphorie eher weniger zu spüren. Der Grund ist schnell ausgemacht: Nach dem überragend starken dritten Platz in der vergangenen Saison, nur zwei Punkte hinter dem Vizemeister Hoyerswerda und fünf hinter dem Aufsteiger Delitzsch, muss die Mannschaft erneut wichtige Abgänge verkraften.
Besonders schmerzhaft ist dabei der Wechsel der beiden Rückraumspieler Kai Vogt und Patrick Michel (Torschützenkönig der Liga) – beides „Urgörlitzer“ – nach Cunewalde, wo inzwischen eine Art „Koweg Cunewalde“ aufläuft. Neben Vogt und Michel wechselt auch Talent Kevin Mühlau ins Oberland. Die Baugstatt-Zwillinge, Kreisläufer Gary Biele und Außen Markus Noack sind schon im Team des Ex-Koweg-Trainers Carsten John. Von den Schlüsselspielern vergangener Jahre ist außerdem Torwart Peer Purschke nach Kamenz gewechselt. Über Ursachen für diesen erneuten Aderlass zu diskutieren ist müßig. Sicherlich haben auch Probleme bei Koweg im Frühjahr (es war zeitweise nicht klar, ob gar aus der Sachsenliga zurückgezogen wird) dazu geführt, dass sich Spieler anderweitig orientiert haben. Die sportliche Perspektive kann der wahre Grund kaum sein. Koweg hatte als Tabellendritter eigentlich eine Ausgangsposition, ganz oben anzugreifen. Cunewalde hatte in der vergangenen Saison lange gegen den Abstieg zu kämpfen, war am Ende Neunter.
Jetzt werden erst einmal kleinere Brötchen gebacken. „Ich habe schon in der vergangenen Saison gesagt, dass es mit dem kleinen Kader schwierig werden kann, erst recht, wenn sich einige Spieler verletzen sollten oder aus anderen Gründen fehlen. Dann haben wir eine super Serie gespielt, haben das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte eingefahren. Eigentlich wollte ich dieses Jahr ganz oben angreifen. Aber das ist jetzt erst einmal weg“, sagt Trainer Petr Masat.
Jetzt ist der Kader noch einmal kleiner. Die drei A-Jugendlichen Moritz Kaiser, Paul Schober und Torwart Lukas Rohne, bringen zwar Potenzial mit, müssen aber an den Männerhandball erst herangeführt werden. Er befürchte, so Masat weiter, oft mit nur acht, neun Feldspielern antreten zu können. Das sei bei dem athletischer und immer schneller gewordenen Spiel ein ganz klarer Nachteil gegen Teams mit einem breiten Kader. Die Regeländerung mit dem möglichen Wechsel zwischen Torwart in der Abwehr und Feldspieler im Angriff erhöht die Geschwindigkeit noch einmal.
Ein zweites Problem bei einem so schmalen Kader. Das Training ist auch schwieriger zu gestalten, weil sich taktische Varianten, Abstimmungen und Laufwege viel besser einstudieren lassen, wenn man dafür zwei komplette Mannschaften zur Verfügung hat. Masat sagt deshalb. „Das alles wird ganz schwierig für uns. In dieser Saison kann es nur darum gehen, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu schaffen. Und dabei müssen wir uns auf die Heimspiele gegen Mittelfeldmannschaften und direkte Konkurrenten im Abstiegskampf konzentrieren.“
Was Mut macht: Als vor der vergangenen Saison eine Reihe von Spielern den Verein verlassen hatte, hatte Koweg auch niemand auf dem Zettel. Aber dann hat es im Team einfach gepasst. „Wir haben in jedem Spiel bis zur letzten Sekunde um unsere Chance gekämpft und damit vieles ausgleichen können“, erklärt Masat. Allein mit Willen wird es aber schwierig werden. Dazu kommt ein überraschender Erfolg in der Saisonvorbereitung. Die Görlitzer gewannen in Dessau den MediMax-Cup gewannen, trotz namhafter Konkurrenz. Trotzdem, auf Spieler wie Fabrice Türkowsky – für viele Zuschauer das Görlitzer Gesicht der Mannschaft – wird es in dieser Saison umso mehr ankommen. Die Verantwortung muss auf weniger Schultern verteilt werden. Ganz wichtig wird sein, wie schnell sich der Neuzugang Tomáš Hána integrieren kann. Der Vertrag mit dem Tschechen, ein Linkshänder auf der Position im rechten Rückraum – muss allerdings erst noch unterschrieben werden. Und schließlich trägt Torwart Erik Michel eine riesige Verantwortung. Er hat nach dem Weggang von Peer Purschke den erst 17-jährigen Lukas Rohne an der Seite, nachdem auch noch das große Talent Michael Hollain die Lust am Handball mindestens vorübergehend verloren hat. Michel, der rein äußerlich an den EM- und Olympiahelden Andreas Wolf erinnert, hat in der vergangenen Saison schon bewiesen, dass er ein starker Rückhalt sein kann.
Der Auftakt hat es gleich in sich. Beim LHV Hoyerswerda – langjähriger Oberligist mit dem Ex-Görlitzer Erik Besser-Wilke in seinen Reihen, dürften die Trauben sehr hoch hängen. Aber Bangemachen gilt nicht. Und vielleicht schaffen es die Koweg-Männer am Ende ja doch, echte Handballbegeisterung auch in Görlitz (wieder) zu erwecken.
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Gut 18 Wochen ist es her als das letzte Punktspiel der Saison 2015/2016 im BSZ “Konrad Zuse” gespielt wurde. Nun geht es am Samstag endlich wieder los mit Sachsenliga Handball. Zum ersten Saisonspiel erwarten die LHVer dabei gleich zum ersten Ostsachsenderby die Gäste vom SV Koweg Görlitz. Die Ausgangslage ist dabei bei beiden Mannschaften relativ ähnlich, es gab in beiden Teams große kadermäßige Veränderungen. Bei den Neiße-Städtern verließen sieben Spieler die Mannschaft (drei davon nach Cunewalde), darunter Top Torschütze Patrick Michel. Neu dazu gestoßen sind 6 Sportler, davon drei aus der eigenen Jugend. Der Weggang der Haupttorschützen muss dabei nicht unbedingt ein Nachteil sein, ist die Verantwortung doch nun auf mehrere Schultern verteilt. Ein Turniergewinn in der Vorbereitung ließ schon aufhorchen.
Bei den Hoyerswerdaern ist das Bild zum Saisonbeginn ähnlich. Auch hier verließen sechs Spieler das Team, auch darunter Top Torschütze Lukasz Stodtko. Aufgefüllt wurden die Lücken mit vier Eigengewächsen (wobei Dario Feuerriegel erst nach seinem 17. Geburtstag im Oktober spielen darf) und Rückkehrer Henry Schacht. Die Mannschaft ist also verjüngt, aber noch mehr mit der Heimat verwurzelt. Welches Team nun am besten mit den Personalwechseln zu Recht kommt wird sich am Samstag zeigen. Wie immer um 17 Uhr wird die Partie von den MHV Schiedsrichtern Hanschke/Tacke angepfiffen. Die Halle wird da sicher durch die tollen LHV Fans wieder gut gefüllt sein, denn auf die kommt es in dieser Saison noch mehr an. Die junge LHV Mannschaft braucht alle Unterstützung die sie bekommen kann.
Welches Leistungspotenzial im neuen LHV Team steckt zeigten die Männer von Trainer Conni Böhme phasenweise schon in den Vorbereitungsspielen. Im Punktspiel heißt es nun diese Leistung zu konservieren. Die Spieler sind alle einsatzfähig und brennen auf das erste Saisonspiel am Samstag um 17:00 Uhr, welches sie natürlich erfolgreich gestalten wollen. Die Hallentüren öffnen sich bereits zum Vorspiel, hier empfängt ab 15:00 Uhr die neue Zweit Männer des LHV in der Ostsachsenklasse den HVH Kamenz II. Gute Handballkost also zum Saisonstart am Samstag, seien Sie mit den LHV Fans mit dabei um die ersten Punkte in Hoyerswerda zu behalten.
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