Veröffentlicht am Dienstag, 17. März 2015 · Autor: Eric Rosenkranz
Nachdem die HSV-Herren in der letzten Woche schon die krassen Außenseiter waren, ging an diesem Wochenende die Rolle weiter. Die Kovar-Sieben traf im Vogtland auf den derzeitigen Staffelfavoriten aus Plauen-Oberlosa und gab ihre Visitenkarte ab. Schon das Hinspiel ging mit 24:35 deutlich an die in der Vorsaison in die Sachsenliga aufgestiegenen Plauener.
Wie in der letzten Woche auch dirigierte Spielertrainer Martin Kovar seine Mannschaft über 60 Minuten von der Bank aus und musste mit ansehen, wie die Weinböhlaer Herren die erste Halbzeit total verschliefen. Abwesend, kraftlos und ohne Kampfeinstellung fing sich der HSV Tor um Tor ein. Zudem brachte Plauens Torhüterbollwerk Carsten Klaus die Kovar-Sieben zum verzweifeln und so resultieren die fünf Weinböhlaer Tore aus mageren zwei Feldtoren sowie drei Strafwürfen. »Das Halbzeitergebnis spricht eine klare Sprache. Wir haben keinerlei, die von Oliver Kahn besagten Eier gezeigt«, so ein angefressener Co-Trainer Gäbler zum desolaten 16:5-Halbzeitergebnis.
Auch zum Anpfiff der zweiten Halbzeit sollte sich das nicht ändern. Erst ab der 35. Spielminute erwachte der HSV Weinböhla aus seinem Schlaf und begann Handball zu spielen. Jedoch muss man an dieser Stelle auch sagen, das der SV Plauen-Oberlosa einen Gang zurück schaltete und seiner »zweiten« Reihe die Möglichkeit gab, aufzuspielen. Mit der Auswechslung des Plauener Torhüter konnte dann auch der HSV seine Bälle einnetzen und betrieb so Schönheitskorrektur am Ergebnis. »Wir haben uns dann gefunden und konnten Selbstvertrauen holen. Jedoch kam dies viel zu spät«, erklärte Trainer Martin Kovar das 33:22-Endergebnis auf der anschließenden hauseigenen Pressekonferenz.
Für Plauens Coach Jörg Grüner war diese Partie die Antwort auf das vorangegangene verlorene Spiel gegen den HVH Kamenz. »In der ersten Halbzeit habe ich eine außerordentliche Reaktion und eine hohe Kampfeinstellung von meiner Mannschaft gefordert«, so Grüner und er ergänzte anschließend »Mit der heute gezeigten Art und Weise sollten wir das verlorene Kamenz-Spiel vergessen gemacht haben«.
Klarer Erfolg für Oberlosa SV 04 Oberlosa - HSV Weinböhla 33:22 Am 18. Spieltag der Handball-Sachsenliga wurde der SV 04 Oberlosa seiner Favoritenrolle klar gerecht. Die Schwarz-Gelben bezwangen den HSV Weinböhla deutlich mit 33:22 und behaupten damit vier Punkte Vorsprung vor dem Verfolger aus Delitzsch.
Die Partie zwischen dem Spitzenreiter und dem Schlusslicht nahm von Beginn an den erwarteten Verlauf. Trotz des Fehlens von Erik Petzoldt, Christoph Märtner, Rico Englert und Mike Anlauf bestimmten die 04er klar die Szenerie. Eine bärenstarke Defensive mit einem gut aufgelegten Carsten Klaus im Tor stellte den Aufsteiger vor zumeist unlösbare Probleme. Das eigene Angriffsspiel lief flüssig und die Spitzenstädter strahlten von allen Positionen Torgefahr aus. Schnell führte Oberlosa 5:1 und baute den Abstand auf 10:2 aus. Hochkonzentriert gingen die Schützlinge von Trainer Jörg Grüner zu Werke und ließen den tapfer kämpfenden Gästen nicht den Hauch einer Chance. Beim 14:4 betrug der Abstand bereits zehn Tore mit einem überaus deutlichen 16:5 für die Schwarz-Gelben ging es in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel blieb Oberlosa weiter am Drücker und baute den Abstand auf 20:5 aus. Auf Seiten der 04er wurde nun munter durchgewechselt und viel probiert. Alle Akteure bekamen reichlich Einsatzzeiten und jeder Feldspieler konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Der HSV Weinböhla stemmte sich in der zweiten Hälfte mit viel Einsatzwillen gegen das drohende Debakel. Am deutlichen Erfolg der Randplauener änderte dies nichts. Coach Grüner testete einige taktische Varianten und der ein oder andere Spieler kam auf ungewohnter Position zum Einsatz. In Anbetracht der deutlichen Führung ließ zwar die Konzentration auf Seiten der Hausherren nach, dennoch pegelte sich die Führung zwischen zehn und dreizehn Tore ein. Schlussendlich auch in der Höhe klar verdient setzten sich die 04er mit 33:22 durch.
Kommende Woche haben die Schwarz-Gelben spielfrei, dann kommt es am 28.März in der Plauener Kurt-Helbig-Sporthalle zum Top-Spiel zwischen dem SV 04 und dem LHV Hoyerswerda.
Martin Kovar (Spielertrainer Weinböhla): „Ich muss mich beim Publikum dafür entschuldigen, was wir hier in der ersten Hälfte geboten haben. So darf man sich nicht präsentieren. Die zweite Hälfte war kämpferisch okay, auch Dank vieler Wechsel bei Plauen-Oberlosa konnten wir die Niederlage in Grenzen halten. Dem SV 04 wünsche ich alles Gute im Kampf um den Aufstieg“.
Jörg Grüner (Trainer Oberlosa): „Wir haben nach dem schwachen Spiel in Kamenz heute eine tolle Reaktion gezeigt. Wir waren von Beginn an voll konzentriert und haben die Partie früh entscheiden können. Nun gilt es, sich zielgerichtet auf die Partie gegen Hoyerswerda vorzubereiten. Dann muss die Halle wieder beben.“