Der Traum vom Aufstieg der Handball-Männer des NHV Concordia Delitzsch könnte sehr früh ausgeträumt sein. Neben der bitteren Heimpleite im dritten Saisonspiel gegen Plauen-Oberlosa vor zwei Wochen liegt das vor allem an der fast schon unfassbaren Personalmisere. Matthias Strehle und Linus Brockstedt haben sich aus beruflichen Gründen vor kurzem verabschiedet. Dazu gesellen sich die Langzeitverletzten Daniel Hannuschke und Ivo Doberenz, auch Oldie Jens Groeschel fällt noch aus. Außerdem sind Clemens Liebezeit und Torjäger Jan Jungandreas angeschlagen. Dummerweise bringt das auf dem Parkett allenfalls ein wenig Mitleid - aber keine Punkte. Die will/kann/muss das Team von Trainer Michael Schneider morgen, 17 Uhr, bei der SG LVB Leipzig II holen, um sich nicht frühzeitig ins Mittelfeld-Nirwana der Sachsenliga zu verabschieden. "Die Lage ist dauerhaft angespannt. Günstig wären zwei, drei Neuzugänge, aber damit ist nicht zu rechnen", sagt Schneider. Immerhin kann der Coach sich auf einen guten alten Bekannten verlassen. Frank Bönke ist aus dem Handball- Ruhestand geholt worden. Der Geschäftsstellenleiter gibt nun wieder den Deckungs-Aggressor, zeigte bereits im Pokal gegen Plauen-Oberlosa II, dass er nichts von seiner Bissigkeit verloren hat. Allerdings fehlt ihm natürlich seit Monaten das Mannschaftstraining. Eine Wohlstandsplautze trägt er trotzdem nicht spazieren, für dosierte Einsätze des "Terriers" sollte es reichen. "Er weiß, was ich will. Jetzt müssen wir schauen, wie weit sein Körper mitmacht", sagt Schneider über den 31-Jährigen. Doch genug der hauseigenen Probleme, lassen wir den Blick zum Gegner schweifen. Leipzig hat in den ersten drei Spielen von allem etwas mitgenommen, Sieg gegen Dresden, Remis gegen Radeburg, Niederlage gegen Görlitz. Und dann leuchtet da auch noch ein illustrer Name aus dem LVB-Kader hervor: Jacob Fritsch. Der stand in der Vorsaison noch bei Zweit- ligist Bad Schwartau unter Vertrag - das sollte Qualitätsmerkmal genug sein. Kein Wunder, dass Michael Schneider mit dem vielzitierten "Spiel auf Augenhöhe" rechnet. "Nuancen werden entscheidend sein." Das gilt sicher auch für das Spitzenspiel, das ausnahmsweise anderswo stattfindet. Die Delitzscher Nemesis Plauen (zwei Spiele, zwei Siege) empfängt morgen den Tabellen-zweiten Neudorf/Döbeln. Man weiß gar nicht so recht, welches Ergebnis man sich wünschen soll.
Johannes David (c) Leipziger Volkszeitung Quelle: HP NHV Concordia Delitzsch 2010
Maik aus Chem Admin
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