Der HVH Kamenz muss sich zum Punktspielauftakt beim Vizemeister der letzten Saison mit 22:27 geschlagen geben.
NHV Concordia Delitzsch - HVH Kamenz 27:22 (14:9)
Das positive vorweg: Trotz der Niederlage beim NHV Concordia hat sich das Team von Trainer Steffen Wohlrab am vergangenen Sonnabend gut verkauft. Der Coach erinnerte sich noch gut an das Gastspiel in Delitzsch am 16. November 2013:
„Da lagen wir zehn Minuten vor Schluss mit 15:30 hinten und haben am Ende mit 25:35 verloren.“ Diesmal sah es zunächst so aus, als könne der HVH den Spieß gegen den letztjährigen Vizemeister vielleicht umdrehen. Nach fünf Minuten führten die Kamenzer mit 3:0. Doch dann übernahm „die technisch beste Mannschaft der Sachsenliga“ – wie Trainer Wohlrab befand – die Regie, ging mit 7:6 in Führung und setzte sich bis zur Pause auf 14:9 ab.
„Wir hatten zwischendrin zehn schwache Minuten“, meinte der HVH-Trainer, der sein Team in der Pause aber noch einmal motivieren konnte. So stand es nach dem Seitenwechsel auf einmal bloß noch 16:14 für die Gastgeber – und das, obwohl der Kamenzer Torjäger Edgaras Gudaitis seit der 13. Minute von der Bank aus zuschauen musste. „Er ist unglücklich auf seine linke Hand gefallen, die gleich dick geworden ist. In den letzten drei Minuten wollte er unbedingt noch einmal spielen und ich habe ihn noch einmal gebracht. Wir hoffen deswegen auch, dass es keine schwere Verletzung ist, sondern nur eine Prellung.“
Als dem HVH zwischen der 38. und 48. Minute gar kein Tor mehr gelang, da war das Spiel beim Stand von 22:14 für Delitzsch gelaufen. Drei Probleme waren es vor allem, die die Gäste zu Fall brachten: Sie hatten im Gegensatz zu Concordia keinen, der sich als Torjäger auszeichnen konnte. Die Torhüter hatten auch nicht ihren besten Tag. Und Kreisläufer Erik Besser-Wilke musste mangels Alternativen durchspielen. „Tja, bei uns haben viele die Tore geworfen, aber keiner stach heraus“, meinte Wohlrab, den auch die magere Ausbeute von Aurelijus Stankevicius (ein Treffer) erstaunte. „Mit ihm muss ich noch mal reden.“ Stammkeeper Henry Schacht wurde in der 22. Minute – nach nur einer gelungenen Parade – auch erst einmal auf die Bank beordert. Dafür kam Kay Tomschke, die Nummer drei im HVH-Torhüterteam. Der konnte bis zur Pause immerhin noch drei Delitzscher Würfe parieren. „Wir wollten uns so gut wie möglich verkaufen und das ist uns auch gelungen“, bilanzierte Steffen Wohlrab, der auch seiner Abwehr eine „insgesamt gute Leistung“ bescheinigte.
"Das war ein Kampf. Und nur so wird es auch in den nächsten Spielen gehen. Mit Einsatz und Leidenschaft", sagte Jan Jungandreas nach dem 27:22-Auftaktsieg seines NHV Concordia Delitzsch am Samstag gegen den HVH Kamenz. Wobei in seinem Fall auch "Leidensfähigkeit" ganz gut gepasst hätte. Der 26-Jährige schleppt sich seit Wochen mit Rückenproblemen durch die Handballwelt. Freitagnacht schien endgültig das Aus für den Saisonstart in die Knochen zu kriechen. "Als ich früh aufgestanden bin, ging gar nichts", erzählte Jungandreas und versuchte es trotzdem. Nach der Erwärmung gab er schließlich grünes Licht. Trainer Michael Schneider ließ seinen Torjäger dennoch fürs Erste auf der Bank, vertraute in der Anfangsformation gleich drei Neuzugängen. Aber das geplante Fest begann wenig berauschend, Kamenz führte ratzfatz 3:0. Die Hausherren wirkten sichtlich nervös. Ausgerechnet Frischling Lucas Mittag (wird morgen 20) besorgte das erste Tor der jungfräulichen Saison. Das löste so manche Verspannung in Köpfen und Beinen. Spätestens als Marcus Leuendorf, ganz Kapitän, nach 17 Minuten zum 7:6 einnetzte, kam der NHV-Express ins Rollen. Bis zur Pause blieb der Triebwagen in der Spur - auch dank neuer Wurfgewalt im Rückraum. Danny Trodler kann an guten Tagen sicher auch von der Mittellinie treffen. Das musste er am Samstag nicht, kam aber auch so zu fünf Toren (alle in der ersten Halbzeit). Das erkannten die Kamenzer und jagten ihre Nemesis fortan über das gesamte Feld. An dessen Ende machte sich Steve Müller breit, der im Concordia-Gehäuse eine erstklassige Vorstellung bot. Zudem stellten seine Vorderleute HVH- Stänkerer Aurelijus Stankevicius kalt, die wichtigste Offensivwaffe blieb praktisch wirkungslos. Zu Beginn der zweiten Halbzeit stockte der Express dann wieder, begann eine weitere Schwächephase.Wobei Michael Schneider mit diesem Wort so seine Probleme hat. "Ich würde das als Phasen der Orientierung bezeichnen. Das passiert, wenn wir wechseln. Diejenigen, die reinkommen, müssen wir nach und nach immer besser in unser Spiel einbinden". Seit Wochen predigt der Coach zum Thema Integration der Neuzugänge. In der Praxis kam Kamenz von 16:9 auf 16:14 heran (38.). Zwischendrin betrat Jan Jungandreas das heiß geliebte Linoleum der Becker-Halle und zeigte wenig später, warum er auch mit kaputtem Kreuz kaum aus der Mannschaft wegzudenken ist. Auf seiner Lieblingsposition im rechten Rückraum stand JJ sofort unter Starkstrom. Denn: "Wenn ich draußen sitze, macht mich das verrückt". Den positiven Irrsinn nahm er mit ins Spiel, traf in 20 Minuten fünf Mal - bemerkenswerte Quote. So plötzlich wie die Schwäche-, pardon, Orientierungsphase gekommen war, verschwand sie wieder in der Tiefe des Raumes. Eine Viertelstunde vor Schluss hieß es 21:14. Das anschließende Schaulaufen garnierte Delitzsch mit vielen unnötige Fehlern. "Uns war klar, dass wir noch nicht da sind, wo wir hin wollen. Es gab einige Abstimmungsprobleme", sagte Schneider. Die werden auch nächste Woche, wenn es nach Weinböhla geht, noch nicht gelöst sein. Womit wir wieder beim Leitmotiv von Jan Jungandreas wären. Ist es nicht schön, wenn Kreise sich schließen?
Endlich ist es wieder so weit. Spieler und Fans mussten eine lange, lauwarme Sommerpause überstehen, doch nun beginnt der Spielbetrieb in Sachsens höchster Handballliga. Die Sachsenliga startet am Wochenende in die neue Saison und die Handballer vom HVH Kamenz haben gleich die erste Herausforderung vor der Brust.
Am Samstagabend treten sie in Leipzig gegen den Vizemeister der Vorsaison, den NHV Concordia Delitzsch 2010 an.
Die Kamenzer reisen dabei nicht mit Rückenwind in die Messestadt, weil sie am letzten Sonntag im ersten Pflichtspiel der Saison eine Niederlage einstecken mussten. Bereits in der ersten Pokalrunde war dieses Mal Schluss für die Männer von Steffen Wohlrab, die beim Ligakonkurrenten aus Döbeln knapp mit 28:29 den Kürzeren zogen. In einer nicht immer fair geführten Partie hatte Kamenz lange Zeit die Nase vorn, doch am Ende konnte Döbeln den Heimvorteil für sich nutzen und den Siegtreffer erzielen. Damit kann der HVH Kamenz auch diese Saison seinen Fans leider kein Pokalspiel in heimischer Halle präsentieren. Wo sich in den letzten Jahren trotz guter Leistung die Losfee nicht für die Lausitz entscheiden konnte, reichte es dieses Mal sportlich nicht für die nächste Runde und ein mögliches Heimspiel. Wie bereits im Pokalfinale im April – damals gegen Plauen Oberlosa - war in Döbeln Endstation.
Die Delitzscher starteten besser und konnten ihr erstes Pflichtspiel gegen die Verbandsligisten von Einheit Plauen II mit 33:23 gewinnen. Dabei haben sich Kamenz und Delitzsch noch im letztjährigen Pokal eine enge Partie geliefert und die Lessingstädter triumphierten damals in Leipzig. Diese Pleite werden die Gastgeber vom Wochenende nicht vergessen haben und das erste Punktspiel der Saison engagiert angehen. Für die neu formierte Kamenzer Mannschaft um Kapitän Besser-Wilke heißt es daher, auf der Hut zu sein und über 60 Minuten konzentriert zu spielen, um gegen Delitzsch etwas Zählbares mitzunehmen. Die Auftakthürde ist sicherlich groß, aber sich zu Beginn der Saison auf den Vorjahreslorbeeren auszuruhen, kann für die Leipziger schnell zum Bumerang werden. Von ähnlichem kann der THW Kiel in der Bundesliga aktuell berichten. Info für die Fans: Der Mannschaftsbus fährt um 14:30 Uhr ab Kamenz Geschäftsstelle und 14:45 Uhr ab Blumenhof Haase Gersdorf.
Jan Schulz Quelle: HVH Kamenz - Klick hier
Maik aus Chem Admin
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