Beide Trainer waren sich nach der Partie einig - die Zuschauer haben ein attraktives Handballspiel mit sehenswerten Angriffszügen gesehen. Dabei hatten die Hausherren aus der Loberstadt erwartungsgemäß die Nase vorn und wahrten damit die Chancen auf den ersten Tabellenplatz. Cunewalde hielt vor allem in den ersten 25 Minuten richtig gut mit. Nach dem 13:12 konnten sich die Hausherren jedoch absetzen und bis zur Halbzeit einen komfortablen 19:14-Vorsprung herauswerfen. Der HVO musste dabei ab der 10.Minute ohne Martin Kovar agieren, der wieder mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte.
Dafür zeigten zu Beginn Zahnow, Schunke und Horn einen richtig guten Auftritt und bereiteten den Hausherren größere Probleme. Einziger Kritikpunkt war das schwache Deckungsverhalten der Oberlausitzer, die teilweise viel zu passiv im Deckungsverbund agierten. Delitzsch ging zudem über die komplette Spieldauer ein unglaubliches hohes Tempo, was zwischenzeitlich größere Probleme bereitete. Im zweiten Spielabschnitt sah es dann kurze zeit nach einem Debakel analog dem Zwickau-Spiel aus, als die Kindermänner einen negativen Lauf erwischten (21:29). Verdientermaßen hielten die Cunewalder die Fahnen hoch und ergaben sich nicht ihrem Schicksal, was die rund 20 mitgereisten Zuschauer mit viel Beifall honorierten. Die Partie fand mit Delitzsch den verdienten Sieger und Cunewalde kann auf dieser Leistung aufbauen un in die letzten drei Saisonpartien gehen.
Eine erfreuliche Randnotiz waren die ersten Sachsenligaminuten für Wilhelm Schulze. Schon nächste Woche steigt das durchaus interessante Ostsachsenderby gegen die Görlitzer Koweghandballer aus der Neißestadt. (fs)
Im ersten von zwei Spielen innerhalb von 24 Stunden besiegten die Männer des NHV Concordia Delitzsch gestern Abend in heimischer Halle den aus der Oberlausitz angereisten Tabellenvierten HVO Cunewalde trotz ungewohnter Abwehrschwächen in souveräner Manier mit 37:31 (19:14). Die Delitzscher Concorden waren gewarnt, denn abgesehen vom Ausrutscher gegen Tabellenführer Zwickau (19:34) hatte Cunewalde zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen und sich so in der Tabelle immer weiter nach vorn gearbeitet. Zudem verfügen die Oberlausitzer über einige namhafte Spieler in ihren Reihen, beispielsweise Martin Kovar aus Tschechien, der mit seiner Erfahrung aus zahlreichen Länderspielen und Champions-League-Partien in der Sachsenliga sicherlich eine Besonderheit darstellt. Zum Spiel: Anders als gewohnt taten sich die NHV-Männer zu Beginn vor allem in der Abwehr recht schwer. Es kam immer wieder zu Abstimmungsschwierigkeite im Mittelblock und auf den beiden Halbpositionen, welche Cunewalde überwiegend zu Toren vom Kreis nutzen konnte. Auch das Zusammenspiel zwischen Torhüter Steve Müller und der Abwehr funktionierte streckenweise in der 1. Halbzeit nicht wirklich gut, so dass Kovar einige Tore durch seine gefährlichen Schlagwürfe erzielen konnte. Deutlich besser klappte das Umschalten von Abwehr auf Angriff. Mehr als die Hälfte der 19 Tore in der 1. Halbzeit erzielten die Delitzscher über die 1. und 2. Welle oder über die schnelle Mitte. Auch im Positionsangriff wurde die Abwehr der Cunewalder mit hohem Druck immer wieder auseinandergespielt und die sich ergebenden Torchancen zum großen Teil sehr konsequent genutzt. Vor allem Marcel Ulrich wusste die sträfliche Vernachlässigung durch die Cunewalder Abwehrspieler ein ums andere Mal in Tore umzumünzen und avancierte so mit insgesamt sieben Feldtoren zum Topscorer der Partie. Alles in allem war der Pausenstand von 19:14 folgerichtig und in der Höhe verdient. Auch in der 2. Halbzeit drückten die NHV-Männer in der Umkehrbewegung ordentlich aufs Tempo und kamen so weiter zu leichten Toren. Durch den Torwartwechsel auf Max Neuhäuser verbesserte sich ein wenig das Zusammenspiel mit der Abwehr, so dass ein ums andere Mal Bälle abgefangen wurden und leichte Tore über den Gegenstoß erzielt werden konnten. Beim Stand von 29:21 in der 45. Minute war die Partie dann fast schon entschieden. Allerdings schlich sich nun wieder eine gewisse Nachlässigkeit in das Delitzscher Spiel ein. Im Angriff wurden Bälle leichtfertig weggeworfen und auch in der Abwehr fehlte etwas die Aggressivität. Cunewalde konnte in dieser Phase noch einmal auf fünf Tore aufschließen. Dennoch geriet der Sieg zu keiner Zeit in Gefahr. Am Ende konnten die Delitzscher das Spiel relativ locker herunterspielen und gewannen deutlich und verdient mit 37:31. Der erste Teil der Wochenendaufgabe ist somit erfolgreich erledigt. Heute 17 Uhr wird es darum gehen, dem ganzen die Krone aufzusetzen und mit einem Sieg gegen den HVH Kamenz den Einzug in das Finale des Sachsenpokals perfekt zu machen. Gegner wäre dort Plauen-Oberlosa, die gestern sensationell den Sachsenliga-Tabellenführer Zwickau besiegen. Fazit des Co-Trainers Martin Möhle: "Der heutige Sieg geht auch in der Höhe absolut in Ordnung. Vor allem im Angriff haben wir heute mit hohen Tempo und sehr druckvoll gespielt. Durch viele Wechsel haben wir versucht, die Spielanteile gleichmäßig zu verteilen, da wir auch immer das kommende Spiel am Sonntag gegen Kamenz im Hinterkopf hatten. Jetzt gilt es, so gut wie möglich zu regenerieren und dann wollen wir ins Pokalfinale."
Das war Handballkost, wie sie von einem Spitzenspiel erwartet wird. In der Sachsenliga fertigte der Tabellenzweite NHV Concordia Delitzsch in eigener Halle den Vierten, HV Oberlausitz Cunewalde, mit 37:31 Toren ab. NHV- Trainer Michael Schneider lobte vor allem die Angriffsleistung seiner Crew, während er in der Deckung noch Reserven sah. Von Anfang an zeigten die Gastgeber, dass sie der Herr im Haus sind und keinesfalls gewillt waren, auch nur ein Stückchen von dieser Position preiszugeben. Matthias Strehle eröffnete den Torreigen für den NHV und zeige, worin die ausgesprochene Stärke dieser Mannschaft besteht. "Der Angriff, die erste und die zweite Welle, waren wirklich gut", resümierte Trainer Schneider. Den Oberlausitzern gelang es lediglich in der Anfangsphase Akzente zu setzen, wirklich gefährden oder gar den NHV von seiner Linie abzubringen, vermochten sie während der gesamten Spielzeit nicht. Kontinuierlich spielten sich die Schneider-Jungen in Rage, ohne dabei zu überpacen. Die Abwehrreihe der Gäste hatte vor allem mit Marcel Ulrich ihre liebe Not. Ein ums andere Mal setzte er sich am Kreis in seiner ganz eigenen Art durch. Mit insgesamt sieben Feldtoren belohnte er sich und sein Team. Nicht viel weniger erfolgreich war auf derselben Position Georg Mendisch (vier Tore). Geduldig warteten die Delitzscher beim Positionsangriff auf ihre Chance und ließen sich dabei auch von gelegentlichen Fehlschlägen nicht abbringen. Besonders gelungene Aktionen kommentierte der Trainer mit einer Begeisterung ausdrückenden Körpergeste, weniger mit Stimmgewalt. Am Sonnabend waren eher die schonenden leise Töne gefragt. In der Schlussphase der ersten Halbzeit zog der NHV das Tempo an, setzte sich mit 19:14 ab. Steve Müller hielt zudem noch einen Siebenmeter kurz vorm Pausenpfiff. In der 38. Minute übergab er dann seinen Posten an Max Neuhäuser. "In der Abwehr waren wir nicht gut. Das Zusammenspiel mit dem Torwart und den Vorderleuten funktionierte nicht so wie erwartet", so Schneider. Man müsse viel mehr miteinander reden. Üblicherweise ist es Aufgabe des Deckungsblocks, den Wurf auf eine Seite des Tores zu verhindern. Der Torwart "übernimmt" dann die andere Seite. Genau das klappte nicht formvollendet, sodass die HVO- Rückraumschützen immer wieder zum Zug kamen. "31 Gegentore sind nicht so zufriedenstellend", kritisierte der Concordia-Coach. Mit drei Toren in Folge krönte Lucas Mittag seine Leistung. In der Schlussphase der Partie mussten die Gäste dem hohem Tempo Tribut zahlen. "Es boten sich für mich viele Freiräume. Im Angriff hat es richtig Spaß gemacht", sagte Mittag, verschwieg aber auch nicht seine Fehlerquote. Auch angesichts der Doppelbelastung an diesem Wochenende war keiner mit angezogener Handbremse auf dem Feld unterwegs. "Das können wir auch nicht. Wir spielen mit Vollgas oder gar nicht", klärte Michael Schneider auf und hatte damit so recht. Die Zuschauer mögen es nur so und honorierten das entsprechend. Ditmar Wohlgemuth