Der Tabellenführer der Handball-Sachsenliga LHV Hoyerswerda hat es am Sonnabend verpasst, einen big point in der Meisterschaft zu setzen. Beim Dritten HSV Glauchau verloren die Männer von Trainer Matthias Allonge ihr 15. Meisterschaftsspiel mit 26:31. Ihr Vorsprung auf den ärgsten Verfolger HC Einheit Plauen, der in 14 Tagen in der Zusestadt zum Gipfeltreffen erwartet wird, schmilzt damit auf 2 (Minus)Punkte zusammen.
Es war nicht der Tag der Lausitzer. Das ging schon bei der Anreise los, wo es nach nur 60 Minuten schon wieder hieß: "Alles aussteigen, die Fahrt endet hier." Eine dicke Qualmwolke aus dem Motorraum beendete den Dienst des Reisebusses an der Autobahnabfahrt Ohorn. Nach knapp anderthalb Stunden des Wartens ging es gegen 15.00 Uhr dann endlich weiter Richtung Westsachsen. Viel zu knapp trafen die Männer am Spielort ein, sodass der Anpfiff des Spitzenspieles um 20 Minuten nach hinten geschoben wurde. Von der nötigen Lockerheit in den Beinen der LHV Handballer war nach dem "Stehbankett" zuvor nicht viel zu sehen.
Dennoch nahm der LHV die Herausforderung an und stellte sich der Anfangsoffensive der Westsachsen engagiert und konzentriert entgegen. Bis zur 25. Minute (10:10) konnte sich keine Mannschaft einen nennenswerten Vorteil erarbeiten. Der größte Abstand waren 2 Tore beim 8:6 (17.) zugunsten der Hausherren, die aber posthum vom Tabellenführer gedreht wurde. "Wir haben heute ein interessantes, enges Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften gesehen." Analysierte ein im Nachhinein mit dem Einsatzwillen seiner Jungs nicht unzufriedener LHV Trainer Matthias Allonge. Sein Gegenüber Thomas Schneider: "Wir waren heute etwas lockerer, weil wir den Druck nicht hatten wie der LHV oder zuletzt Plauen. Wir werden sehen, inwieweit die beiden damit noch klar kommen. Vielleicht sind wir ja am Ende der lachende Dritte? Letztendlich müssen wir aber auf Patzer von Hoyerswerda und Plauen hoffen." Wagte der Glauchauer Coach gleich noch einen Ausblick auf die kommenden Spiele, den Matthias Allonge parierte: "Wir sind nach wie vor noch Tabellenführer, müssen einfach nur unser Ding machen und fertig ist der Lack. Die heutige Niederlage wirft uns nicht um. Davon geht die Welt nicht unter. Der David Kylisek hat eine Top-Leistung gebracht. Den kannst du nicht aus dem Spiel nehmen. Wenn du aber die Nebenleute aus dem Verkehr ziehst, kannst du hier trotzdem gewinnen. Das haben wir aber heute nicht konstant genug geschafft."
Bis zum 10:10 war überhaupt nicht absehbar, auf welche Seite sich Fortuna schlagen wollte. Drei Tore in Folge für die Hausherren, beantwortet durch nur einen Treffer der Gäste besiegelten ein knappes 13:11 Halbzeitergebnis, das noch alles offen ließ. Problem nur, der LHV fing sich Sekunden vor der Sirene seine erste Zeitstrafe ein und die Glauchauer waren mit Wiederbeginn in Ballbesitz. Diese kritische Phase aber überstanden die Lausitzer nicht nur schadlos, vielmehr schlossen sie die Unterzahl mit dem 13:13 Ausgleichstreffer ab. Es ging knapp und kämpferisch weiter. Den Glauchauer Führungstreffer egalisierten die Gäste immer wieder. Das ging so bis zum 17:17. Das Spitzenspiel hielt bis dahin, was es versprach: ein packendes Spiel mit ordentlich Stimmung in der im Gegensatz zum Vorjahr fair auftretenden und mit 562 Zuschauern gut gefüllten Sachsenlandhalle.
Die nun folgenden vier Spielminuten kommentierte Matthias Allonge auf der anschließenden Pressekonferenz mit einem großen Schuss Sarkasmus: "Heute haben Kleinigkeiten wie die Zeitstrafenverteilung und unsere Chancenverwertung den Spielausgang bestimmt." Vor allem die Verhältnismäßigkeit der Döbelner Referees brachte den ebenfalls wieder verwarnten Coach der Lausitzer auf die Palme. Was war passiert? Der LHV sah gleich dreimal die berühmten 2 Finger und der HSV netzte gleich fünfmal in Folge ein: Dreimal mit einem und zweimal mit zwei Mann mehr auf der Platte. Es ist müßig darüber zu spekulieren, was gewesen wäre, wenn…. Vielleicht hätte der HSV auch so gewonnen. Aber die nun innerhalb von 4 Minuten aufgestauten 5 Tore Rückstand sind in Glauchau nicht aufholbar. Da nutzten auch die 8 Buden des Nick Widera in der 2. Halbzeit als Antwort auf die 7 Netzwackler von David Kylisek aus dem ersten Durchgang wenig. Was auch die Lausitzer versuchten, mehr als eine Resultatsverkürzung auf drei Tore war einfach nicht drin. Zu oft wurden die eigenen Möglichkeiten leichtfertig vergeben. Da war es Eric Zeithamel zu verdanken, dass das Spiel ausgeglichen weiter lief. Denn der Gastgeber blieb seiner hohen Spielkunst bis zum Ende treu.
Unterm Strich reicht es nicht, wenn nur vier fünf Spieler die Leistung abrufen können, die nötig ist, um beim heimstarken HSV Glauchau zu bestehen. Das Gefälle innerhalb der LHV Mannschaft und der damit einhergehenden hohen Anzahl an Fehlern war zu groß, um auch mit den äußeren Umständen fertig zu werden. Kampf alleine hat eben nicht gereicht. Der HSV Glauchau hat eine Top-Leistung gebracht, die der LHV nicht kontern konnte. Ein bitterer Beigeschmack bleibt aber. (MM)
LHV: Eric Zeithamel, Benjamin Reißky - Nick Widera (11), Roy Kalweit (5), Steve Däumel (5/1), Robert Devantier (3/1), Lukas Baase (2), Conni Böhme, Ronny Eckert, Nico Pollack, Ringo Schäfer, Jens Schulz, Tobias Sieber
Glauchau: Enrico Fuchs, Michael Wolf - David Kylisek (12/5), Markus Elschker (5), Tobias Feig (4), Oliver Pflug (4), Rene Pechmann (3), Vaclav Toman (3), Bill Hofmann, Michel Jentsch, Petr Korbl, Maximilian Krüger, Franz Schmidt, Willi Schubert
Ganz Handball-Sachsen wird am Sonnabend interessiert nach Glauchau blicken. Während alle anderen Mannschaften der Sachsen-Liga am Wochenende spielfrei haben, werden sich ab 17.00 Uhr der Tabellendritte HSV Glauchau und der Spitzenreiter aus Hoyerswerda im vorgezogenen Spiel der 17. Punktspielrunde gegenüberstehen. Dieser Vergleich der jeweils besten Heim- (Glauchau) und Auswärtsmannschaft (Hoyerswerda) bildet den Auftakt aller noch ausstehenden Spitzenspiele der Liga. In den kommenden Wochen bis zum 19. März sind sämtliche Vergleiche der 4 Top-Teams gegeneinander angesetzt. Wer jetzt patzt, wird in den die Saison danach abschließenden Spielen nur schwerlich noch etwaige Rückstände aufholen können. Von daher ist der Ausgang des Gastspiels in Glauchau für die Zusestädter von immenser Bedeutung. Der 4 Punkte Vorsprung auf den aktuellen Vize aus Plauen gaukelt nur eine trügerische Sicherheit vor. Malt man sich das Szenario aus, dass der LHV am Sonnabend das Glauchauer Parkett ohne etwas Zählbares verlassen müsste, hieße es in 14 Tagen im direkten Vergleich mit den Plauenern schon "Alles oder Nichts" - oder wie damals in der Regionalliga "SOS - Sieg Oder Sachsenliga". Das Zünglein an der Waage könnte dann der momentan stark aufspielende HSV Dresden sein, gegen den alle drei die Medaillenränge inne habenden Teams noch antreten müssen. Denn auch der Vierte aus der Landeshauptstadt kann mindestens noch Silber gewinnen. Die Zusestädter sollten sich klar vor Augen halten, dass diese 4 Punkte Vorsprung auf den Zweiten eine sehr schöne Momentaufnahme darstellt, mehr aber auch nicht. Der sicherste Weg, dem "hätte, würde, könnte" bezüglich der anderen Spiele zu entgehen, sind 2 eigene Pluspunkte in Glauchau. Doch dies ist leichter gesagt, als getan:
Der HSV Glauchau ist nicht von ungefähr die beste Heimmannschaft und zugleich auch das torgefährlichste Team der Sachsenliga. Bis vor Kurzen konnten die Westsachsen alle ihre Heimspiele sicher gewinnen. Erst dem HVH Kamenz gelang es Mitte Januar, in der Sachsenlandhalle zu triumphieren und damit dem frisch inthronisierten, neuen Trainer Thomas Schneider den Einstand gründlich zu verderben. Eine zweite Heimpleite wird der ehemalige Co-Trainer der Riesaer Elbehexen (2. BL) so schnell nicht wieder hinnehmen wollen, zumal er aus dem Vollen schöpfen können dürfte. Die tschechische Troika Kylisek, Toman, Korbel ist einsatzbereit. Im Tor lässt Schneider im Gegensatz zu seinen Vorgängern mehr rotieren und die Formkurve des im Hinspiel noch verletzt zuschauenden Rückraumwerfers Rene Pechmann zeigt in den letzten Spielen auch deutlich nach oben. Alles zusammen genommen wird der HSV Glauchau noch stärker auftrumpfen (wollen), als er es im Hinspiel schon getan hat. Am 30. Oktober vergangenen Jahres hatten sie die Zusestädter am Rande einer Niederlage. Nach dreimaligem 4-Tore Rückstand erkämpften sich die LHV-Handballer immerhin noch einen Punkt, weil sie die Tugend in die Waagschale warfen, die in der letzten Woche den Einzug ins Pokalfinale möglich machte - ein nicht zu brechender Kampfes- und Siegeswille gepaart mit dem festen Glauben an die eigenen Stärken. Dies werden die Lausitzer am Sonnabend auch wieder abrufen müssen, stehen sich doch zwei Mannschaften gegenüber, wo nur Kleinigkeiten über Glück und Unglück entscheiden werden. (MM)
Ebenfalls im Einsatz sind am Wochenende folgende LHV-Mannschaften:
Sa 12.02.2011 11:00 SV Koweg Görlitz gegen B-Jugend Sa 12.02.2011 16:30 SG Kurort Hartha gegen A-Jugend So 13.02.2011 12:30 NSG EHV/NH Aue gegen C1-Jugend
Quelle: LHV Hoyerswerda - Klick hier
Archiv
Anzahl der Beiträge : 19213 Anmeldedatum : 26.11.12
Startseite 
*
*
*
*
*
*
*
*
*
* 
*
*
*
*
*
*
*
* 