HC Einheit in Hoyerswerda nicht chancenlos" Im Vogtland war man im Vorfeld des Spitzenspiels noch recht optimistisch, auch etwas Zählbares mit auf die Heimreise nehmen zu können. Nach den 60 Spielminuten musste Plauens Trainer Silvio Fuchs dann doch die Übermacht des LHV neidlos anerkennen. "Es ist keine Schande beim Spitzenreiter zu verlieren. Wir haben heute keine Chance gehabt. Hoyerswerda war einfach zu stark." So Silvio Fuchs in seinem Resümee zum Spiel. Beide Trainer waren sich auch darüber einig, ein würdiges und für dessen Bedeutung überraschend faires Spitzenspiel vor einer gigantischen Kulisse gesehen zu haben. "Die Fans hier sind einfach spitze. Eine super Stimmung. Echt toll." Schwärmte der Plauener Coach. Man muss in der LHV-Historie schon weit zurück blicken, um noch einmal eine so volle Halle zu finden. Da gab es eigentlich nur 2 Events, wo die heimische Spielstätte noch stärker frequentiert wurde. Zum einen, als der SC Magdeburg zu einem Präsentationsspiel (13. Juni 2001) anreiste und zum anderen an jenem denkwürdigen 16. Mai 1998, als sich der LHV am letzten Saisonspieltag mit einem 27:15 gegen Zwönitz die Sachsenmeisterschaft vor der HSG Freiberg sicherte. Ein überglücklicher LHV-Trainer Matthias Allonge konnte sich nicht oft genug bedanken: Das macht so unheimlich viel Spaß hier, für die Mannschaft, für die Fans, für mich, einfach für alle. Der Funke ist hin und her gesprungen. Hin und her und hin und her. Ich freu mich."
"Wir hatten leider nur die Kraft für eine Halbzeit." Sah Silvio Fuchs den entscheidenden Unterschied beider Mannschaften. Im kleinen nur 8 Feldspieler umfassenden Kader der Vogtländer standen zudem gleich 4 Zwanzig- und ein Neunzehnjähriger; geführt von den Routiniers Filip Turecek, Lukas Klima und Peter Werning. Dem stellte der Hoyerswerdaer Coach die Formation Ringo Schäfer, Steve Däumel, Lukas Baase, Nick Widera, Conni Böhme und Roy Kalweit zu Spielbeginn entgegen. Im LHV Tor sorgte zudem Eric Zeithamel für den nötigen Rückhalt. "Ich hab den Jungs gesagt, dass sie Geduld haben müssen. Denn es war das erwartet schwere Spiel. Und die aufgebrachte Geduld hat sich dann auch ausgezahlt. Die Jungs haben die Vorgaben absolut umgesetzt." War Matthias Allonge mit der Leistung seines Teams rundum zufrieden. "Ich habe heute relativ wenig gewechselt, um einfach den Spielfluss nicht zu unterbrechen. Die Jungs, die erst zum Ende spielten, haben das zu Ende geführt, was die Startformation herausgearbeitet hat. Insgesamt eine ganz starke mannschaftliche Geschlossenheit." Stehender Applaus von der während der Pressekonferenz weiterhin gut gefüllten Tribüne bestätigt die Einschätzung Allonges!
Der LHV legte los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Keine Spur von etwaigem Nervenflattern aufgrund der Tabellensituation. Keine 30 Sekunden gespielt und der kleine Lederball zappelte das erste Mal im Plauener Netz. Mit seinem 250. Punktspieltor gab Roy Kalweit gleich die Richtung vor, in die sich das Spitzenspiel entwickeln sollte. Der Spitzenreiter legte vor, doch die Plauener zogen zunächst immer wieder nach. Da war von Anfang an richtig Musik in der Partie; nicht nur auf der tosenden Tribüne. Mehr als ein 2 Tore Plus war für die Hausherren aber nicht drin. Die Plauener überraschten mit einer athletischen Spielweise und nahmen von der ersten bis zur letzten Sekunde LHV-Torjäger Nick Widera in Manndeckung. Ganz aufgegangen ist diese Maßnahme nicht, was 8 Treffer des 21 Jährigen Rückraumwerfers verdeutlichen. "Ich hab den Nick bewusst auf der Halbposition stehen lassen, um einen Gegenspieler aus dem Deckungsverband zu ziehen. Die Abwehr musste so noch mehr Laufarbeit leisten. Das schafft für uns zwangsläufig größere Räume. Außerdem hatten die Plauener nur 8 Feldspieler dabei, was bei 60 Minuten eine konditionelle Frage wird." Gab Matthias Allonge noch einen kleinen Einblick in die Taktik der Zusestädter.
Der LHV immer leicht in Führung, die Gäste aber stets dran. Das ging bis in die 25. Minute (15:15) so. Silvio Fuchs hatte da schon angefangen, seinen Spielern die entsprechenden Verschnaufpausen zu geben. 60 Minuten Spielzeit können brutal lang werden. Als alle sich schon auf einen engen Halbzeitstand einstellen wollten, nutzten die Zusestädter eine Strafzeit gegen Peter Werning, um Sekunden vor der Halbzeitsirene erstmalig auf 3 Tore (18:15) wegzuziehen.
2 Minuten nach Wideranpfiff, eröffneten wie schon im ersten Durchgang die Hausherren den Torreigen. LHV Spielmacher Ringo Schäfer hatte zum 19:15 getroffen. Eine Vorentscheidung? Mitnichten! Nur ganze 180 Sekunden später hieß es nur noch 20:19! Schon im Hinspiel hatten die Plauener unmittelbar nach dem Pausentee in kürzester Zeit einen 4 Tore-Rückstand egalisiert. Sollte sich dies wiederholen? Nein, weil Lukas Baase und Steve Däumel die Differenz wieder auf 3 Treffer (23:20/39.) anwachsen ließen. Und dann griff Matthias Allonge ein. Mit dem Wissen, dass diese Aufholjagd mit nur 8 Mann "Körner kostet", warf der Hoyerswerdaer Coach den athletischen Alexander Canbek und den treffsicheren Robert Devantier ins Spiel. Zudem sorgte der wendige Ronny Eckert am Kreis dafür, dass die Gäste keine Konditionellen Pausen einlegen konnten.
Das war zuviel für die Plauener. Binnen sechs Minuten schraubten die Zusestädter den Vorsprung auf 6 Tore hoch. Dieser Zwischenspurt zum 27:21 (45.) brachte bereits die Entscheidung dieses hochklassigen Spieles. Die Schlussviertelstunde glich einem Schaulaufen. Hätten die Plauener nicht einen überragenden Jan Richter mit seinen 10 Treffern in ihren Reihen, der LHV hätte sie sicherlich mit einem Debakel nach Hause geschickt. Die letzten 5 Treffer der Gäste gingen allesamt auf das Konto des 20 Jährigen Linkshänders. Der "Rest" der Gäste hatte sich da zusehends aufgegeben. Der LHV aber feierte und fing sogar noch an zu Zaubern. Das wohl schönste Tor des Tages gelang Ronny Eckert, als er bereits im Fallen einen Heber über Oldie Falko Schlemme im Plauener Kasten versenkte.
"Wir kämpfen um den zweiten Platz." Gratulierte Silvio Fuchs nach dem Spiel dem LHV indirekt schon zur Sachsenmeisterschaft. "Langfristig wollen wir den gleichen Weg wie Hoyerswerda gehen. Von unten heraus etwas aufbauen, stärker werden und dann auch aufsteigen." Matthias Allonge zeigte sich nach den 60 Minuten dann doch noch ein wenig traurig. Und zwar deshalb, weil seine Jungs nächstes Wochenende nur Zuschauer sind. "Ich find es etwas schade, spielfrei zu haben. Jetzt, wo wir so schön in unserem Rhythmus drin sind. Aber was soll's. Auf die nächste Partie in Dresden angesprochen, machte er eine deutliche Ansage: "Vor dem Spiel habe ich gesagt, wenn wir gegen Plauen gewinnen, verlieren wir auch kein Spiel mehr." Na dann mal los… (MM)
Ihre Stärke demonstrierten: Eric Zeithamel, Benjamin Reißky - Nick Widera (, Steve Däumel (7/3), Alexander Canbek (4), Roy Kalweit (4), Robert Devantier (4/2), Lukas Baase (3), Ronny Eckert (2), Ringo Schäfer (2), Conni Böhme (1), Tobias Sieber (1), Jens Schulz (1), Alexander Miehle n.e.
Plauen: Steffen Schüller, Falko Schlemme - Jan Richter (10), Peter Werning (5), Franz Meinelt (4), Sebastian Gruber (3), Felix Rudolf (3), Filip Turecek (3/2), Lukas Klima (2), Peter Silva
"4-Punkte-Spiel", "Spitzenspiel", "Gipfeltreffen", "Endspiel", "Finale"... Es gibt viele Attribute, die im Vorfeld dieses 17. Meisterschaftsspieles des LHV Hoyerswerda durch die Zusestadt geistern. Und alle treffen sie irgendwie auch zu. Die Ausgangslage vor diesem Vergleich des Sachsenliga-Tabellenführers und dem nach Minuspunkten betrachtet Zweitplatzierten HC Einheit Plauen ist denkbar einfach und doch so schwer. Der LHV hat nur 2 Minuspunkte weniger auf dem Buckel, als die Spitzenstädter.
Verliert der Tabellenführer am Sonnabend sein Heimspiel, ist der wertvolle Vorsprung dahin. Sowohl LHV als auch der HC Einheit wären dann mit 8 Minuszählern ausgestattet. Am Ende der Saison ist bei Punktgleichheit die Tordifferenz absolut unwichtig. Es entscheidet der direkte Vergleich. Das Hinspiel gewannen die Lausitzer in Plauen hauchdünn mit einem Tor Unterschied. Eine Niederlage am Sonnabend mit einer größeren Differenz würde den Spitzenstädtern aus dem Vogtland alle Trümpfe überlassen. Der LHV könnte so im weiteren Saisonverlauf nur noch auf einen Ausrutscher der Plauener hoffen, um die Meisterschaft doch noch für sich entscheiden zu können.
Prekär wird die Situation auch, wenn die Plauener mit genau einem Tor Vorsprung in Hoyerswerda gewinnen sollten. Da dann beide auswärts mit gleicher Differenz triumphiert hätten, würden in diesem speziellen Fall bei Punktgleichheit am Saisonende sogar Entscheidungsspiele die Meisterschaftsfrage klären müssen. Wer da vorher im direkten Vergleich wie viele Auswärtstore geworfen hätte oder auch nicht, interessiert ebenfalls nicht! So steht es in den Zusatzbestimmungen des Handballverbandes Sachsen zum Paragraph 43 der DHB-Spielordnung.
Der sicherste Weg, diesem "Was Wäre Wenn" zu entgehen, ist ein eigener Erfolg gegen die körperlich überlegenen Plauener, deren große Stärke der wurfgewaltige Rückraum ist. Mit Filip Turecek und Peter Werning haben sie gleich zwei Shooter in ihren Reihen, die immer mal für 10 oder mehr Treffer gut sind. Ebenfalls zu den Säulen im Team von Jungtrainer Silvio Fuchs zählen Kreisläufer Lukas Klima sowie Torhüter Steffen Schüller.
Die Zusestädter sollten sich aber nicht von dieser Ansetzung verrückt machen lassen. Spielerisch sind sie selbst das Maß aller Dinge in der Sachsenliga. Sicherlich wird viel zusammen passen müssen, um den HC Einheit geschlagen nach Hause schicken zu können. Drauf haben es die Schützlinge von Trainer Matthias Allonge aber allemal. Am Sonnabend wird gerade die mentale Stärke ein wichtiger Faktor sein, ob nach den 60 Spielminuten ein großer Jubel in der Zusehalle ausbrechen wird oder nicht.
Ein Sieg des Tabellenführers würde sein Polsters auf die direkte Konkurrenz wieder auf 4 Punkte anwachsen lassen und den LHV Hoyerswerda einen Riesenschritt dem angestrebten Saisonziel näher bringen. Doch dafür benötigen die Widera, Kalweit, Böhme und Co. alle nur erdenklichen Unterstützungen, die sie bekommen können. Kommen sie am Sonnabend ins BSZ und feuern die Jungs an. Seien Sie dabei, wenn im vielleicht schon alles entscheidenden Saisonspiel die Frage nach dem künftigen Sachsenmeister und Aufsteiger in die Mitteldeutsche Oberliga beantwortet werden könnte.
Aber kommen sie auch zeitig genug ins BSZ, denn auch die LHV-Zweite hat ein denkwürdiges Meisterschaftsspiel vor der Nase. Als Tabellendritter der Bezirksliga Ostsachsen geht es ab 15.30 Uhr darum, den nur einen Punkt vor ihnen liegenden derzeitigen "Vize" SV Lok Schleife zu überholen, und damit weiterhin die Möglichkeit offen zu lassen, in genau so einem "echten Endspiel" am 2. April in Görlitz den Wiederaufstieg in die Verbandsliga zu schaffen. Auch die Sachsenligareserve von Trainer Detlef Ide braucht die große und lautstarke Unterstützung von den Rängen. Lassen Sie uns diesen für Handball-Hoyerswerda so eminent wichtigen Tag gemeinsam angehen und treiben Sie beide LHV-Mannschaften zu den erhofften Siegen.... (MM)
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Wie schon in der Vorwoche schaut ganz Sachsen auch an diesem Sonnabend wieder auf die Handballer des LHV Hoyerswerda. Im einzigen Sachsenliga-Spiel am Wochenende genießt der Tabellenführer Heimrecht. Gegner ist aber noch nicht der HC Einheit Plauen. Das Gipfeltreffen gegen den direkten Meisterkonkurrenten steigt erst nächste Woche und ist damit noch ganz weit weg. Wer im Kopf schon beim Plauenspiel ist, kann ganz schnell eine richtig böse Überraschung erleben. Am Sonnabend heißt der Gegner Zwönitzer HSV, der in der Nachholpartie des 11. Punktspieltages auch erst einmal bezwungen werden muss! Nach dem verpassten Big Point in Glauchau ist ab jetzt jedes Spiel für unsere Handballer zum Endspiel geworden. Jeder weitere Patzer würde uns in Zugzwang bringen. Also volle Konzentration auf Zwönitz!
Die Erzgebirgler haben einen Mann in ihren Reihen, der uns schon so manches Mal mit seinen Schlagwürfen richtig geärgert hat: Mirko Köhler. Der Spielmacher thront ganz oben in der Liga-Torschützenliste mit durchschnittlich knapp 10 (!) Treffern pro Spiel. Siebenmal traf er in der Saison schon zweistellig, mit 16 Buden in Delitzsch als Spitzenwert. Diesen Mann muss man aus dem Verkehr ziehen! Tabellarisch rangieren die Zwönitzer zwar nur auf Rang zehn, doch dürfte dies der Verletztenmisere zu Saisonbeginn geschuldet sein. Jetzt, wo alle wieder fit sind, konnten aus den letzten drei Spielen sechs Punkte eingefahren werden.
Die direkten Vergleiche sprechen für die Zusestädter. Noch nie konnten die Zwönitzer in Hoyerswerda irgendetwas Zählbares gewinnen. 9 Mal standen sich beide Vereine in Hoyerswerda schon gegenüber. Doch die Zeit der klaren Siege mit 10 oder mehr Toren Differenz ist längst vorbei. In den letzten beiden Spielen konnten sich die Hausherren jeweils erst in der Endphase knapp mit zwei Toren durchsetzen. Anwurf in der Sporthalle im Berufschulzentrum ist wie immer um 17.30 Uhr. Weitere Spiele mit LHV-Beteiligung finden an diesem Wochenende keine statt.
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