"Auswärtssieg" im Heimspiel - LHV weiter ungeschlagen
8. Januar 1994! Der Bezirksligist ESV Lok Hoyerswerda wirft in einem dramatischen Spiel den 2 Klassen höher angesiedelten HSV Dresden mit 19:17 nach Verlängerung aus dem süddeutschen Pokalwettbewerb. Im Tor der Landeshauptstädter damals die heutigen Verantwortlichen Thorsten Triebel und Christian Dietze. 8. Januar 2010! Die Glücksfee des Handballverbandes Sachsen beschert dem Sachsenligaspitzenreiter LHV Hoyerswerda im Halbfinale des Molten-Pokals wieder ein Heimspiel gegen den HSV Dresden. "Dass das nicht gerade mein Wunschlos ist, weiß mittlerweile jeder. Da müssen wir Pirna eben im Finale schlagen. Mit den Dresdenern haben wir aber auch noch eine kleine Rechnung nach dem Unentschieden im Punktspiel zu begleichen." Kommentierte LHV-Trainer Matthias Allonge die Auslosung. Bleibt zu hoffen, dass die für Anfang Februar vorgesehene Pokal-Partie wieder im heimischen Berufschulzentrum stattfinden kann.
Am Sonnabend mussten nämlich die Zusestädter zu ihrem Heim-Punktspiel gegen die HSG Neudorf/Döbeln ganz kurzfristig ihre Sachen packen und auf die Jahnsporthalle ausweichen. "Mein ganz großer Dank geht an all die fleißigen Hände, die nur innerhalb eines einzigen Tages den Spielortwechsel möglich gemacht haben." War Matthias Allonge sichtlich dankbar dafür, dass nach dem Zwönitzspiel nicht schon wieder ein Punktspiel abgesagt werden musste. Terminschwierigkeiten für Nachholspiele wären vorprogrammiert, muss doch (nicht ganz nachvollziehbar) die Saison bereits im April beendet sein. "Ein ganz besonderer Dank geht an Kerstin Herzer vom SC, die sich dafür stark gemacht hat, dass wir heute hier spielen konnten."
"Auswärtssieg, Auswärtssieg" hatten da seine Schützlinge schon durch die Jahnsporthalle gerufen. Der Tabellenführer hat sein Auswärts-Heimspiel gegen die HSG Neudorf Döbeln sicher mit 35:26 (16:10) gewonnen. "Auch nach dem 3:0 für Döbeln, war ich absolut ruhig und zuversichtlich, dass heute nichts anbrennen wird. Dieses Grummeln im Bauch war nicht da, wo man manchmal etwas unruhig wird. Ich hab die Auszeit genommen, den Jungs gesagt, was sie wie zu machen haben, die Mannschaft etwas umgestellt und ab da lief es. Wir haben mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung wieder über 30 Tore geworfen und sind weiterhin im Soll. Jetzt müssen wir aber zusehen, schnell wieder in den Spielrhythmus zu kommen. Die nächsten Aufgaben in Aue und gegen Görlitz werden nicht einfach. Mit dem heutigen Spiel bin ich zufrieden, auch wenn wir zum Schluss noch ein paar Tore bekommen haben, die vielleicht nicht hätten sein müssen."
Gästetrainer Andre Richter sah den Spielverlauf ähnlich. "Nach der frühen Auszeit (4. Minute) mit den erfolgten Umstellungen beim LHV und der Verletzung von unserem Kreisspieler Sebastian Blech (10.), waren alle Pläne, die wir gemacht hatten, dahin. Hoyerswerda war uns heute in allen Belangen klar überlegen. Unser Ziel bleibt der sechste Platz."
4 Minuten benötigten die "Hausherren", um den frühen 0:3 Rückstand zu revidieren (4:4/8.). Für den in den Anfangsminuten übermotivierten Tobias Sieber beorderte Matthias Allonge Alexander Miehle in den rechten Rückraum. Der dienstälteste LHV-Akteur brachte sofort Ruhe und Ordnung in das bis dahin etwas hektisch wirkende LHV-Spiel. Die offensiv agierende Abwehr zwang den Gegner an der eigenen 9m Linie stehend jetzt vermehrt zu einfachen Fehlern, was dem schnellen Umkehrspiel der Lausitzer natürlich entgegen kam. Gleich 4 Mal konnte so z.B. Ronny Eckert bis zur 20. Minute einen Konter erfolgreich abschließen. Aus dem 0:3 (4.) und dem 4:4 (8.) warfen sich die LHV-Männer ein 11:6 (20.) Polster heraus. Doch im Gegensatz zu manch anderen Spielen blieben sie jetzt weiter am Drücker. Bis hin zum 16:8 (27.) dominierten sie die Döbelner nach Belieben. Matthias Allonge begann nun sein Team munter durchzumischen. 2 Tore von Daniel Reddiger besiegelten den 16:10 Halbzeitstand.
Die zweite Spielperiode begann mit 10 ganz starken Minuten des Gastgebers. Beim Stand von 25:13 (41.) konnten die Zuschauer in der engen Jahnsporthalle auf eine 40 hoffen. Tobias Sieber übernahm (jetzt wesentlich cleverer spielend) den Part von Nick Widera als Torjäger. Gästetrainer Andre Richter zog die Notbremse und nahm seine Auszeit. Im Ergebnis stehen 3 Tore der Döbelner, woraufhin jetzt Matthias Allonge die grüne Karte zog. Auf 10 bis 12 Tore pegelte sich der Abstand bis zur 50. Minute (32:20) ein, wobei auffiel, dass die bisher recht kleine Fehlerquote im LHV-Spiel mit zunehmender Spielzeit wieder anwuchs. Die letzten Minuten gehörten dann noch einmal den Gästen, die vor allem durch Martin Kater zu Torerfolgen kamen. Dies war aber nur noch Ergebniskorrektur. Die Entscheidung war längst gefallen.
Fazit: Der LHV hat sein "Heimspiel" in der Jahnsporthalle klar dominiert und auch in der Höhe verdient gewonnen. Alle Strafwürfe wurden von den Lausitzern sicher verwandelt. Bei beiden Mannschaften konnten sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen. Die Geschichte der Fanfreundschaft beider Vereine ist um ein weiteres Kapitel reicher. (MM)
Im "Auswärts-Heimspiel" dominierten: Eric Zeithamel, Robert Ide - Alexander Canbek (6/3), Tobias Sieber (5), Nick Widera (5), Ronny Eckert (4), Alexander Miehle (4), Conni Böhme (3), Robert Devantier (2), Jens Schulz (2), Steve Däumel (2/1), Roy Kalweit (1), Ringo Schäfer (1)
Döbeln: Nico Nabor, Enrico Scheunert - Martin Kater (, Matthias Morgner (5/1), Thomas Händler (4/2), Michel Perge (2), Daniel Reddiger (2), Marcel Schumann (2), Sebastian Blech (1), Enrico Henoch (1), Michael Priemer (1)
Was einst unmittelbar vor dem ersten Oberligaspiel nach dem Regionalligaabstieg des LHV mit einer "Hilfestellung beim Bespannen der Trommeln" begann, hat sich in den folgenden 6 Jahren zu einer echten Freundschaft beider Fangruppen entwickelt. "Auf nach Hoywoy - und damit zu Freunden!!!" ist so auf der Internet-Plattform des Döbelner Fanclubs zu lesen. Die Vorfreude auf dieses Spiel ist nicht nur in Hoyerswerda groß, denn pünktlich mit dem Jahreswechsel erfolgt in der Handball-Sachsenliga schon wieder der Startschuss für die Rückrunde. Die LHV-Mannen von Trainer Matthias Allonge empfangen dabei mit der HSG Neudorf/Döbeln ein Urgestein dieser Liga. Die Spielgemeinschaft der Vereine SG Neudorf und HSV 90 Döbeln ist bereits das 10. Jahr ununterbrochen in Sachsens höchster Liga unterwegs und erreichte jeweils die Ziellinie durchweg im sicheren Mittelfeld; mit zwei vierten Plätzen in den Jahren 2003 und 2007 als Sahnehäubchen ihrer bisherigen Vereinsgeschichte.
Für diese Döbelner gilt aktuell das, was vor Jahren in der Regionalliga auch schon mal auf die LHV-Mannschaft zutraf. Sie haben eine erfahrene Mannschaft, die in jede Richtung für Überraschungen zu haben scheint. Glauchau geschlagen und in Plauen auch nicht verloren! Im Umkehrschluss vergeigen sie ihre Heimpartien gegen Riesa und Aue. In Zwönitz und Görlitz hagelte es ebenfalls klare Pleiten. "Favoritenschreck" oder "Punktelieferant". Bei keiner anderen Mannschaft sind derzeit die Leistungsschwankungen deutlicher sichtbar, als beim aktuellen Achtplatzierten, dessen personelles Gesicht sich im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig verändert hat. Die erfahrenen Strategen wie M. Morgner, M. Priemer, oder T. Händler können für jedes Team eine echte Herausforderung werden. Vor allem körperlich sind sie den meisten Sachsenligisten weit überlegen. Schaut man auf die direkten Vergleiche zwischen Döbeln und Hoyerswerda, braucht man auch über die Motivation der sonnabendlichen Gäste nicht orakeln: Ein erstmaliger Sieg in Hoyerswerda nach 6 "Fehlversuchen" würde ihrem Nimbus als "Favoritenschreck" weiteren Glanz verleihen.
Doch da sind ja auch noch die die Tabelle anführenden LHV-Männer, die ihrerseits ihre "Seit-dem-13.März-2010-ungeschlagen"-Serie aufrechterhalten wollen. Anwurf ist am Sonnabend wie gewohnt um 17.30 Uhr - sofern das Hallendach dicht hält. Denn da gab es ja bekanntlich zuletzt einige Schwierigkeiten, denen u.a. der letzte Heimspieltag vom 11. Dezember 2010 komplett zum Opfer gefallen war. Mit einer Unzahl an Eimern auf dem Spielfeld, lässt sich nun mal kein Punktspiel bestreiten. Nicht gerade kleine Auswirkungen hatte dies natürlich auch auf den Trainingsbetrieb. Matthias Allonge, Coach der Sachsenligahandballer, äußerte sich im Verlaufe der Woche zu dieser Problematik wie folgt: "Jammern hilft ja nichts. Da muss man halt flexibel reagieren. Wir haben unser Pensum dementsprechend angepasst und noch etwas für die Grundlagen getan. Eines aber kann ich all unseren Fans versprechen: Der LHV wird trotz aller Widrigkeiten mit der Halle stets topvorbereitet in seine Spiele gehen!" Personell hat der Trainer soweit alles an Deck, kann also aus dem Vollen schöpfen. Einige kleine Fragezeichen stehen nur hinter dem Einsatz von Benjamin Reißky, der noch mit seinen Blessuren aus dem Zwickau-Spiel zu kämpfen hat. "Da wird eine Entscheidung erst kurzfristig fallen. Wir haben mit Eric, Robert, Max und Benjamin gleich 4 Torhüter, die alle schon bewiesen haben, in der Sachsenliga bestehen zu können."
Doch nicht nur die "Erste" des LHV genießt am Wochenende Heimrecht. Die A-Jugend trifft im Medaillenkampf der Oberliga um 13.30 Uhr auf den HC Großenhain, einen Gegner mit dem man sich immer heiße Fights geliefert hat. Im Anschluss daran (15.30 Uhr) empfängt Kreisliga-Tabellenführer LHV III den HVH Kamenz IV. Am Sonntag stehen sich erst die C2 und Sagar (11.30 Uhr) und danach die B-Jugend und Glauchau/Meerane (13.00 Uhr) gegenüber. Ab 15.00 Uhr brennt die 2. Männermannschaft von Trainer Detlef Ide darauf, die 19:21 Saisonauftaktniederlage in der Bezirksliga Ostsachsen gegen den SV Rot-Weiß Sagar vergessen zu machen und im Medaillenkampf weiter munter mitzumischen.
Quelle: LHV Hoyerswerda - Klick hier
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Thema: Re: Oberliga Sachsen 2010/11 12.Spieltag 08.01.11, 19.00* LHV Hoyerswerda Neudorf/Döbeln 35 :26 Mi 9 Jan 2013 - 3:14
Beim Spitzenreiter ist nichts zu holen
Neudorf/Döbelner verlieren trotz guten Auftakts zum Rückrundenstart beim LHV Hoyerswerda.
Döbelner Anzeiger, 12.01.2011
Bei den Neudorf/Döbelnern fiel Lars Fischer erkrankt aus, deshalb erklärte sich Marcel Schumann bereit, doch mitzuspielen. Die Gäste starteten gut in die Partie, zogen mit 3:0 in Führung. Hoyerswerdas Trainer Matthias Allonge reagierte und nahm eine Auszeit. Offenbar hatte er die richtigen Worte gefunden, denn danach fanden die Gastgeber besser ins Spiel. Dennoch hielten die HSG-Akteure in dieser Phase gut mit, bis zum 7:6-Zwischenstand blieb die Partie offen. Allerdings zog sich Sebastian Blech eine Knieverletzung zu und fiel für den Rest der Begegnung aus. Den Neudorf/Döbelnern gelang nun zehn Minuten lang kein eigener Treffer, so dass die Gastgeber auf 13:6 davon zogen. Nach einer Auszeit fand die HSG-Sieben besser ins Spiel, jedoch gelang es nicht, den Rückstand wesentlich zu verkürzen. Die Gäste spielten im Angriff zu statisch, rieben sich in Zweikämpfen auf und ließen zu viele Kontertore des LHV zu. In der Halbzeit forderte HSG-Trainer André Richter schnelleres Spiel im Angriff und ein besseres Rückzugsverhalten. Gleich nach der Pause musste die HSG zwei Zeitstrafen einstecken. Dies nutzte der LHV, um seinen Vorsprung auf 22:12 auszubauen. Die Gäste nahmen eine Auszeit und gaben danach kämpferisch alles, aber die LHV-Akteure ließen keine Aufholjagd der Neudorf/Döbelner zu. HSG-Trainer André Richter sagte: „Positiv war, dass wir uns nicht aufgegeben haben. Die Fehlerquote war aber insgesamt zu hoch, um beim Spitzenreiter bestehen zu können.“ (DA/fk)
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Thema: Re: Oberliga Sachsen 2010/11 12.Spieltag 08.01.11, 19.00* LHV Hoyerswerda Neudorf/Döbeln 35 :26 Mi 9 Jan 2013 - 3:13
Döbelner Anzeiger, 12.01.2011 Beim Spitzenreiter ist nichts zu holen Neudorf/Döbelner verlieren trotz guten Auftakts zum Rückrundenstart beim LHV Hoyerswerda.
Sachsenliga Männer LHV Hoyerswerda - HSG Neudorf/Döbeln 35:26 (16:10) Das Spiel wurde kurzfristig um drei Stunden verschoben. Die Halle der Hoyerswerdaer war nach einem Wasserschaden gesperrt, so dass sie in eine andere Halle ausweichen mussten. Bei den Neudorf/Döbelnern fiel Lars Fischer erkrankt aus, deshalb erklärte sich Marcel Schumann bereit, doch mitzuspielen. Die Gäste starteten gut in die Partie, zogen mit 3:0 in Führung.
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