Normalerweise spickt man einen Sportbericht mit ein paar Randerscheinungen, um diesen etwas „aufzupeppen“. Die Begebenheiten dieses Handballvergleichs würden aber gleich für mehrere Zeitungsseiten reichen! Da war reichlich was los in der Sachsenlandhalle zu Glauchau! „Zutritt nur für „Freie Presse“!“ Hä? Wie jetzt? Pressefreiheit nur ein Fremdwort? Ein älterer Herr regelte schließlich diese Einlass-Angelegenheit auch im Sinne des Punktes 10.7 der HVS-Durchführungsbestimmungen. Einmal in der Halle angekommen, flogen einem Vokabularien um die Ohren, die man besser nicht gehört hätte. U.a. als „Schwuchteln“ wurden die tapfer kämpfenden Jungs des TSV Fortschritt Mittweida im Bezirksliga-Vorspiel des Oberligamatches von den „Herren“ mit den „Roten T-Shirts“ betitelt, die oben hinter der Tribüne den sogenannten „Fanblock“ der Gastgeber bilden. Jenen roten T-Shirts, die im Schulterbereich den OFFIZIELLEN Schriftzug „HSV Glauchau“ tragen! Na Holla die Waldfee! Kaum zu glauben, aber es geht noch wesentlich direkter! Das mit dem „Absteiger, Absteiger“ oder „Punktelieferanten“ ist zwar nicht korrekt, kommt aber mittlerweile in allen Hallen Sachsens vor; so auch in Hoyerswerda! Sich darüber aufzuregen ist Quark. Doch Glauchau setzt allem obendrein noch die Krone auf! Ein vielstimmiges „Tschüß du Arschloch, Drecksau“ ist schon mehr als grenzwertig! Das im Spiel immer wieder und vor allem mehrfach vielstimmig und unüberhörbar lautstark skandierte „Ihr seid ein SCHEIßVEREIN!!!“ stellt aber letztlich eine klar definierte öffentliche Beleidigung des LHV Hoyerswerda e.V. dar, die der HSV auch nicht zu unterbinden versuchte! Man bedenke, dass das Schirigespann Buschbeck/Schiebock 2 Minuten 26 Sekunden nach der ersten Zeitstrafe des Spieles einen „Zuschauer“ aus der ersten Tribünenreihe „regelrecht rausgeschmissen hat“! (Wo waren da die Ordner? Als solche gekennzeichnet habe ich in der Halle keinen einzigen gesehen!) Es handelte sich hierbei um einen mit Gipsarm gehandicapten ansonsten aktiven Akteur der zuvor siegreichen Zweiten Glauchauer Mannschaft! Der LHV wird diese Vorkommnisse ganz genau unter die Lupe nehmen und weiter beobachten. 120 Tage wird es dauern, da sind die Glauchauer dann in der Zusestadt zu Gast. Die Glauchauer Mannschaft mit ihren „wirklichen“ Fans ist in der Zusestadt immer und jederzeit stets herzlich willkommen. Der „Rest“ aber darf getrost zuhause bleiben. Das feinfühlige Hoyerswerdaer Publikum hat schon viele, viele Schlachten erlebt. Oberligaaktuell Kamenz oder Freiberg, da geht es immer kontrovers zu, aber stets fair und zivilisiert, vor Allem aber unter Achtung des sportlichen Gegners! Es wird endlich Zeit, dass Glauchau lernt, was Anstand ist! 120 Tage, die der Verein HSV Glauchau jetzt Zeit hat, entsprechend zu reagieren! Dieser eklige Spielball verbleibt bis dahin in Westsachsen! Eine solche „Herabwürdigung“ muss sich kein Verein der Welt bieten lassen! Auch nicht der LHV Hoyerswerda, der in den letzten 20 Jahren ein Vielfaches von dem erreichte, was der HSV Glauchau heutzutage vorzuweisen vermag!
„Da muss man sich 60 Minuten lang von denen da oben verhöhnen lassen. Und hinterher mit Frau und Kind einen auf heile Familie machen. Tolle Vorbilder!“ War Eric Zeithamel noch Stunden nach dem Schlusspfiff auf dem Rastplatz nahe der Landeshauptstadt, wo der LHV-Mannschaftsbus zufällig neben dem des HSV Dresden seinen Parkplatz fand, geladen wie ein Pulverfass. Diese verlängerte weil unplanmäßige Abendbrot-Rast war für die Spieler auch nötig geworden, weil mit Schlusspfiff in der Sachsenlandhalle sämtliche Essensverkäufe eingestellt waren und somit die Spieler des LHV - seit 13.00 Uhr unterwegs - um 18.45 Uhr nicht mal mehr etwas zu essen bekamen. Schluß, Aus, Fertig!
Nun aber mal zum ursprünglichen Sinn dieses Artikels, dem Spielverlauf:
Der LHV hatte eigentlich keinen Akteur in seinem Reihen, der den verbalen Ergüssen von Außen trotzen und mit erhobenen Hauptes die Mannschaft hätte führen können. 21 Mal scheiterten die Zusestädter am Gebälk bzw. dem Torhüter der Glauchauer. Im Gegenzug kassierten die 19 und 20 Jahre alten Torhüter der Zusestädter Max Kastner/Eric Zeithamel stolze 13 Konter und 8 Strafwürfe. Der schnelle 5:1 Vorsprung der Gastgeber nach 7 Minuten (der LHV hatte da schon 4 mal daneben geworfen) sollte für den weiteren Verlauf bestimmend sein. Auch wenn die Zusestädter noch einmal auf 7:5 heran kamen, die Glauchauer konnten sie in keiner Phase des Spieles wirklich in Bedrängnis bringen. Dieser Rückstand wuchs nach 20 Spielminuten auf 5 (11:6) Tore an und hatte bis zur Halbzeit (17:12) weiterhin Bestand. Die zweiten 30 Minuten waren geprägt von Positionsrochaden auf beiden Seiten, wobei sich keine der beiden Mannschaften wirkliche Vorteile erarbeiten konnte. Erst ab der 54. Minute (29:24) ergab sich der LHV seinem Schicksal. Die nach 28:27 Minuten vom Schirigespann Buschbeck/Schierbock gezogene direkte Rote Karte gegen Ringo Schäfer nach „Notbremse“ war absolut gerechtfertigt, jedoch vermissten die Lausitzer die gleiche Konsequenz nur 50 Sekunden zuvor auf anderer Seite! Da knickten die sichtbar um eine Linie bemühten, bisher aber nur Verbandsliga-aktiven Referees unter dem verbalen Druck der Zuschauer förmlich ein!
Zu selten gelang es den Zusestädtern ihr eigentliches Potenzial abzurufen. Sie mühten sich, ließen den Ball aber phasenweise nicht flüssig genug laufen, so dass so mancher Torerfolg auf einer Einzelleistung basierte. 7:13 Minuten lang schaute sich Matthias Allonge das Treiben auf der Platte an, dann versammelte er seine Schäfchen um sich. Zu statisch wirkten bis dahin die Angriffsbemühungen der Lausitzer, um den Glauchauer 6-0-Abwehrriegel in ernste Schwierigkeiten zu bringen. Noch schwerwiegender wog das bis dahin kaum vorhandene schnelle Rückzugsverhalten der LHV-Jungs, die damit die Gastgeber zu ihren gefürchteten überfallartigen Kontern regelrecht einluden. 5 zu 1 hieß es da schon für den HSV. Nach dieser Auszeit folgten 8 starke LHV-Minuten, wo vor allem auch in der Abwehr mal „dicht“ gemacht wurde. Auf 7 zu 5 verkürzten die Lausitzer und es schien noch alles möglich. Doch ein direkt verwandelter Freiwurf des Tschechen David Kylisek beschwor eine Phase herauf, wo bei den Lausitzern nicht viel zusammen lief. In der Abwehr kamen sie zumeist den entscheidenden Schritt zu spät, um den eigenen Körper noch vor den des angreifenden Kontrahenten stellen zu können, Dies vermittelte der immer aufgeheizteren Tribüne den fälschlichen Eindruck übertriebener Härte. Die Abwehr-Arme blieben zumeist unten, die resultierenden Strafwürfe aber waren die logische Folge.
Glauchaus Trainer Silvio Fuchs hatte im Vorfeld angekündigt, vermehrt über den Kreis spielen zu lassen. Genau diese zweite Viertelstunde vor dem Seitenwechsel waren ein Spiegelbild dessen, was er wohl meinte. Zu oft gelang es den Toman, Kylisek und Co, mit verdeckten Pässen ins Zentrum der sehr offensiv ausgerichteten LHV-Abwehr vorzudringen, wo ein treffsicherer Michel Jentzsch völlig frei stehend vollenden konnte. Halbzeitstand 17:12. In Durchgang 2 zogen die Hausherren mehrfach bis auf 8 Tore davon (20:12/34.; 26:18/44.), die der LHV aber postum wieder auf 5 Tore reduzieren konnte. Letztlich fiel die Niederlage mit 27:34 recht deutlich, aber auch etwas zu hoch aus. Am verdienten Erfolg der Glauchauer gibt es nichts zu rütteln. An den äußeren Begleiterscheinungen aber eine ganze Menge...
Als „biologisch braunes Ausscheidungsprodukt“ wurden in Glauchau beschimpft: Maximilian Kastner, Eric Zeithamel – Robert Devantier (8/2), Nick Widera (5), Alexander Miehle (4), Roy Kalweit (3), Ringo Schäfer (2), Conni Böhme (2), Steve Däumel (1), Tobias Sieber (1), Florian Pfeiffer (1), Nico Pollack, Paul Münnich, Ronny Eckert
Glauchau: Enrico Fuchs, Michael Wolf - David Kylisek (8/2), Michel Jentzsch (6), Vaclav Toman (6/6), Tobias Feig (3), Jan Richter (3), Maximilian Krüger (2), Franz Schmidt (2), Oliver Pflug (2), Markus Elschker (1), Rene Pechmann (1)
Gelbe Karten: LHV: 2+1; Glauchau: 3 Strafminuten: LHV: 10 (inc. direkt "Rot" für Ringo Schäfer nach "Notbremse"/28.27); Glauchau: 12 Strafwürfe: LHV: 2/3; Glauchau: 8/8 Schiedsrichter: Uwe Buschbeck/ Ronald Schierbock (SG Motor Leipzig-West/ HVS A-Kader)
Quelle: Hoywoys handballteufel - Klick hier
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Der 10. Spieltag führt die Oberliga-Handballer des LHV Hoyerswerda nach Westsachsen. Dabei stehen der seit Mittwoch 47 jährige Trainer Matthias Allonge und seine Schützlinge am Sonnabend ab 17.00 Uhr beim Tabellenvierten HSV Glauchau vor einer schweren Aufgabe. Der Sachsenmeister von 2005 hat in der laufenden Spielzeit bisher beachtliche Ergebnisse aufzuweisen, die ihnen so mancher im Vorfeld eher nicht zugetraut hatte. Die HSG Freiberg mit 8 Toren geschlagen, die Döbelner HSG gar mit 14 Toren Differenz nach Hause geschickt. In Der Vorwoche in Kamenz mit 7 Toren gewonnen. Das sind echte Hausnummern von einer Mannschaft, die nach eigenen Angaben um den Klassenerhalt kämpfen will. Denn die Glauchauer haben im Sommer einen radikalen Umbruch im Mannschaftsgefüge über sich ergehen lassen müssen, in dessen Folge sich ihr Altersdurchschnitt rapide senkte. Mit Jaroslaw Mraz, Andre Steinhauser, Mike Anlauf (alle Plauen-Oberlosa), Silvio Schmidt, Lars Lindner (beide Zwickau), Daniel Kästner (SV Motor Cunewalde) und Chris Dathe (Karriereende) verließen tragende Säulen den Verein. Dazu warf das Trainergespann Jens Eckart/Veit Küchler das sprichwörtliche Handtuch.
Der neue "Bankangestellte" Silvio Fuchs integrierte die Nachwuchstalente Maximilian Krüger, Franz Schmidt und Jan Richter in die Mannschaft. Obendrein gelang die auswärtige Verstärkung durch Michel Jentzsch (Zwönitz) und David Kylisek (Lovosice). Dennoch verfügen die Westsachsen über den mit 12 Spielern wohl kleinsten Kader aller Oberligisten; ein Umstand, der Segen und Fluch zugleich sein kann. Solange, wie alle gesund bleiben, kann ein kleiner Kader sich relativ schnell aufeinander abstimmen und einspielen. Es darf nur eben keiner ausfallen, ob gesundheitlich oder der Tagesform geschuldet. Die tragenden Säulen im Glauchauer Spiel sind schnell ausgemacht. Diese sind zum einen der Ex-Zweitligatorwart Enrico Fuchs, und zum anderen der tschechische Rückraum-Linke Vaclav Toman, der vor allem von seinen immensen Erfahrungen profitiert. So vermeldet die Internetpräsenz des Europäischen Handballverbandes EHF mehrere internationale Cup-Spiel-Einsätze des inzwischen 35 jährigen Rechtshänders für Dukla Prag (CZ) bzw. UHC Stockerau (Aut), die ihn u.a. nach Skövde, Porto, Dunkerque oder Riga führten. Interessant noch die Tatsache, dass er in Prag noch mit Martin Hrib (jetzt Elbflorenz) und Karel Stuj (jetzt Waldheim) in einer Mannschaft stand.
Dass auf der anderen Seite des Erzgebirges solide Nachwuchsausbildung betrieben wird, ist hinlänglich bekannt. So führt seit einigen Jahren gerade aus Lovosice immer wieder für so manchen Spieler der Weg nach Sachsen. So heuerte im letzten Sommer auch der 24 jährige David Kylisek in Glauchau an. 10 Tore in Kamenz am vergangenen Wochenende bestätigen die Fähigkeiten des variablen Rückraum-Spezialisten, den man ebenfalls auch nicht außer Acht lassen darf.
Die am Sonnabend hoffentlich wieder vollständigen Zusestädter müssen in Glauchau von Beginn an hellwach sein. Einfache Fehler, wie gerade in der ersten Halbzeit des Döbeln-Spieles passiert, sollten tunlichst vermieden werden, will man etwas Zählbares auch mit auf die Heimreise nehmen. Das wird schwer genug, scheint aber nicht unmöglich, wie es der HSV Dresden mit seinem 31:26 Auswärtserfolg in der Sachsenlandhalle bereits vormachte. Schaut man auf Ansetzungen und Tabelle, wird man ebenfalls auch feststellen, dass die Zweit- bis Viertplatzierten auf die Mannschaften auf den Rängen 5 bis 7 treffen werden. Wenn die jeweils besser platzierten Teams da gewinnen sollten, würde sich urplötzlich zwischen den Plätzen 4 und 5 schon ein Loch von 4 Punkten auftun.
Für den LHV sind am Wochenende auch im Einsatz:
Sonnabend: 09.00 Uhr D-Jgd. SC Hoyerswerda - LHV II (Jahnhalle) 12.15 Uhr B-Jgd. HC Einheit Plauen - LHV 13.30 Uhr Männer Motor Cunewalde III - LHV III 15.30 Uhr C-Jgd. LHV - OSV Zittau (SH "Foucault-Gymnasium) 17.00 Uhr Männer HVH Kamenz II - LHV II
Sonntag: 09.50 Uhr E-Jgd. LHV - Radeberger SV (in Cunewalde) 10.40 Uhr E-Jgd. LHV - HV SW Sohland (in Cunewalde)
Quelle: LHV Hoyerswerda - Klick hier
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