Hell scheint der Stern, den die E-Jugend am Sonntag wieder leuchten ließ. Mit 2 Siegen gegen Bischofswerda (15:5) und Cunewalde (17:5) hamsterten die Jungs die Punkte 25 bis 28 und ziehen damit unbeirrt und weiterhin verlustpunktfrei ihre Bahnen durch die Westlausitz-Liga. Doch es sollten die einzigen hellen Tupfer an diesem für den LHV Hoyerswerda ansonsten schwarzen Wochenende sein. Die B- Jugend gibt die Oberliga-Bronzemedaille aus der Hand, die sie mit einem Heimsieg gegen den Vorletzten aus Plauen hätte sichern können. Die 2. Mannschaft verliert das 4-Punkte-Spiel im Klassenerhaltskampf in der Verbandsliga gegen Cunewalde. Die Dritte unterlag dem Ortsrivalen vom SC. Verbleibt noch das Flagschiff von der Ersten, die zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Parkett im westsächsischen Glauchau ohne etwas Zählbares verlassen musste. Mit 27:32 zog das Allonge-Team an der Mulde den Kürzeren.
Groß Ursachenforschung betreiben muss man nicht. Zu offensichtlich die Kalamität, die auch schon vor 14 Tagen zur Niederlage gegen Freiberg führte. In Zahlen ausgedrückt liest sich das so: In Halbzeit 1 waren es 15, in Halbzeit 2 dann 13 vergebene Versuche das Runde in das Eckige zu befördern. 28 "Nichttreffer" standen nach 60 Spielminuten 27 wirklichen Treffern gegenüber. So lassen sich Oberligaspiele nicht gewinnen. "Das ist das Manko, das wir gerade haben, die Unerfahrenheit. Ein Trefferbild auch mal zu lesen und dahin zu werfen wo ein Torhüter seine Schwächen hat." Analysierte M. Allonge die Begegnung. Die Erfahrung eines D. Kästner oder V. Toman haben schon den Unterschied gemacht. "Glauchau war halt besser." Besser als das zu sehr auf den Rückraum (17 Tore) aufbauende LHV-Spiel, wo den eingesetzten Kreisläufern irgendwie die Bindung zum Spiel zu fehlen schien.
Stenografisch betrachtet begann das Spiel mit einem klassischen Fehlstart. Den einzigen LHV-Treffer in den ersten reichlich 10 Minuten erzielte R. Kalweit mit einem Strafwurf. Dagegen scheiterte man (8x) mit zum Teil klarsten Möglichkeiten zum Einen an einem sehr guten E. Fuchs im Glauchauer Tor und zum anderen an der eigenen Effektivität. M. Allonge zog die Bremse, stellte nach der Auszeit um und brachte N. Widera ins Spiel. Der 20 Jährige war mit seinen 10 Toren dann auch der erfolgreichste LHV-Werfer, doch lastete zu viel der Verantwortung auf seinen Schultern. Den 6:1-Rückstand vermochten die Lausitzer binnen 10 Minuten aufzuholen, doch ein Gleichstand oder gar die Führung erzwangen sie nicht. Immer dann, wenn die Zusestädter "dran" waren, legten die Gastgeber wieder vor. Die Tordifferenz pendelte so immer zwischen einem und vier Toren, bis zum 27:25-Zwischenstand nach 53 Minuten, wo noch alles möglich schien. 3 Glauchauer Treffer am Stück aber besiegelten letztlich die erste Niederlage in der Sachsenlandhalle, die vielleicht etwas zu hoch ausgefallen ist. M. Allonge versuchte in den Schlussminuten dieses im Allgemeinen recht fairen Spieles noch einmal alles, die von ihm verordnete offensive Manndeckung aber griff nicht mehr.
Nach einem wettkampffreien Wochenende müssen die Oberliga-Handballer des LHV Hoyerswerda nun wieder ran. Gegner ist der Sachsenmeister von 2005, der HSV Glauchau. Ein Kuriosum ist schon vor Anpfiff zu registrieren, wird der erste Pfiff des Schiedsrichtergespannes Frank Meyer/Ralf Petzold aus Dresden wie schon in den letzten beiden Wettkampfjahren - und damit zum dritten Mal in Folge - am Sonntag Abend 18.30 Uhr außerhalb der vom DHB vorgegebenen Regelanwurfzeiten erfolgen. Bleibt den Mannschaften zu wünschen, dass diese auch von einer gut gefüllten Tribüne unterstützt werden.
Denn wann immer Mulde- und Zusestädter aufeinander trafen, war es ein enges und für die Zuschauer unterhaltsames Spiel. Ein Blick in die Geschichtsbücher sagt aber auch Folgendes: Gegen keine andere Mannschaft holten die Lausitzer so viele Punkte, wie eben gegen jene Glauchauer. In 15 Spielen behielten die Grün-Weißen gleich 13 Mal die Punkte. Nur einmal jubelten am Ende der 60 Minuten die Blau-Roten. In der Sachsenlandhalle gelang dem aus der "BSG Fortschritt" hervorgegangenen "HSV" mit dem 23:23 am 11. Dezember 2004 ihr bisher einziger Punktgewinn in heimischen Gefilden.
Trotz dieser imponierenden Bilanz sollte der Tabellenvierte aus Hoyerswerda auf der Hut sein. Wie sagt eine alte Weisheit so schön? "Je länger eine Serie hält, desto größer ist die Gefahr, dass diese reißt." Da heißt es für M. Allonge und die Seinen, beim Tabellenneunten konzentriert zu Werke zu gehen. "Da müssen wir uns die Punkte eben in Glauchau wieder holen." Erklärte der Hoyerswerdaer Trainer nach der letzten mit 23:24 verlorenen Heimpartie gegen Freiberg. "Zuhause eine Macht sein und auswärts hier und da die Punkte mitnehmen, dann bist du vorn auch mit dabei!" lautete die Vorgabe des Trainers noch zu Saisonbeginn.
Personell kann M. Allonge aus dem Vollen schöpfen. "Bei Glauchau muss man sehen wer aufläuft. Da weiß man nie, wie die Verletztensituation sich entwickelt. Wir jedenfalls müssen unser eigenes Spiel aufziehen, und uns nicht am Gegner aufreiben." Zeigt sich der Coach optimistisch. Das Hinspiel gewannen die Zusestädter 36:30. Jedoch haderte der Coach damals etwas mit der eigenen Chancenverwertung. Mit der Abwehrleistung seiner Männer zeigte er sich in den letzten Spielen zufrieden. Dieses "couragierte Zupacken" wird auch in Glauchau wieder nötig sein, sind doch die individuellen Stärken eines D. Kästner, V. Toman oder J. Mraz hinreichend bekannt…
weitere Spiele am Wochenende mit LHV-Beteiligung:
So. ab 10.30 Uhr E-Jugend in Bischofserda gegen Bischofswerda und Cunewalde/Obergurig So. 13.00 Uhr B-Jugend gegen HC Einheit Plauen So. 15.00 Uhr 2. Männer gegen SV Motor Cunewalde So. 17.00 Uhr 3. Männer gegen SC Hoyerswerda
Quelle: LHV Hoyerswerda - Klick hier
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