08.10.2011: In Endphase greifbaren Sieg verschenkt: HSG Wolfen gg. HSC Erfurt 27:25 (13:15)
Thüringer Allgemeine, 10.10.2011
HSC-Handballer kassieren in der Mitteldeutschen Oberliga in Wolfen nach 24:20-Führung noch 25:27-Niederlage
Von Matthias Opatz Die Zwischenbilanz für Aufsteiger HSC Erfurt in der "Mitteldeutschen" ist ernüchternd: 5 Spiele - 5 Niederlagen. Doch die fünfte wird Spielertrainer Steffen Ahrens so rasch nicht vergessen.
Hätten die Erfurter schon in Oebisfelde den ersten Sieg holen können (28:30), in Wolfen hätten sie ihn am Samstag holen müssen. Doch am Ende bejubelten die 600 Zuschauer einen 27:25-Sieg der Heimmannschaft - ein Sieg, auf den nur sieben Spielminuten zuvor keiner mehr gewettet hätte. Da hatten die Thüringer - und das ganz verdient - mit 24:20 geführt.
Doch ab da lief nichts mehr. So überhastet wie erfolglos abgeschlossene Angriffe wechselten mit leichtsinnigen Abspielen, während die frenetisch angetriebenen Wolfener praktisch aus allen Lagen trafen. Allerdings gegen das allerletzte Aufgebot des HSC. Außer den Langzeitverletzten Matthias Dreyße und Daniel Baumgarten fehlten von Anbeginn auch Dan Schellbach (Grippe) und Stefan Martin (Fußgelenkverletzung). In der zweiten Hälfte
fiel Andreas Bocek so unglücklich, dass er sich einen schmerzhaften Fingerbruch zuzog, während der bis dahin beste Torjäger Johannes Trommer nach einer dritten Zweiminutenstrafe Rot sah.
„Da standen Leute auf Positionen, die sie vorher nie gespielt hatten", meinte Steffen Ahrens, „aber was dann passiert ist, war richtig schlimm. Dabei hatten wir bis dahin ein richtig gutes Spiel gemacht, für das ich der Mannschaft ein Kompliment machen möchte."
Schon nach einer Viertelstunde hatten die Erfurter mit
10:3 geführt. In der Folge konnte die Sachsen-Anhaltiner den Rückstand zwar immer wieder verkürzen, kamen aber nie ganz heran. Bis zu jenen Schlussminuten. Steffen Ahrens, der selbst angeschlagen war und als „Notnagel" immerhin fünfmal traf, sagt: „Hinten raus hat uns einfach die Sicherheit und die Kraft gefehlt, um den Sieg nach Hause zu bringen."
Zugleich hat das Spiel den Erfurtern erneut verdeutlicht, dass es auch in dieser Liga bezwingbare Gegner gibt und der Klassenerhalt möglich ist.
Kommenden Sonntag kommt mit dem noch ungeschlagenen Spitzenreiter HSV Bad Blankenburg aber ein ganz schwerer
Brocken in die Halle an der Sportschule (16 Uhr).
HSC Erfurt: Hielscher, Harseim − A. Ahrens 6, St. Ahrens 5, Trommer 5/2, Teichmann 3, Voigt 1, Ratz 1, Frank 2, Fischer, Bocek 2, Keller.
Zeitstrafen: Wolfen 5, Erfurt 7.
Siebenmeter: Wolfen 3/2, Erfurt 3/2