60 Minuten Emotionen
Am Ende hat Hermsdorf den etwas längeren Atem und gewinnt mit 26:22 (15:14)
Vorab mein Kompliment an die Gäste aus Radis. Sie haben sich unerwartet stark präsentiert und von der ersten bis zur letzten Minute den Gastgeber voll gefordert.
Beide Teams wussten vor dem Spiel das es um viel geht, dementsprechend ging es von der ersten Minute an richtig zur Sache.
Handball ist nun mal eine Kontaktsportart und bei Gegnern auf Augenhöhe entscheiden dann am Ende Kleinigkeiten über den Ausgang eines Spieles.
So war es auch gestern Abend.
Zur Chronologie des Spieles.
Die Holzländer eröffnen die Partie mit dem 1:0, beißen sich aber in Folge an der sehr agilen Gästeabwehr fest und kassieren mehrer Kontertore. Radis führt nach 7 Minuten mit 5:2.
Hermsdorfs Abwehr hat vor allem mit dem sehr beweglichen Mittelmann (Sebastian Mensch) so seine liebe Mühe. Dieser inszeniert gekonnt das Radiser Angriffsspiel.
Bis dahin haben auch Hermsdorfs Torhüter noch keinen entscheidenden Ball zu fassen bekommen.
Friedrich stellt die Mannschaft, da kaum Druck aus dem Rückraum erzeugt wird, um und bringt Maik Grützbach auf Halblinks. Der bringt nun den notwendigen Druck aus der zweiten Reihe, der bis dahin gefehlt hat. Mit seinem Anschlusstor zum 3:5 läutete er die Aufholjagd der Hermsdorfer ein. In Folge netzt er in der ersten Halbzeit noch 5-mal ein.
Nach 12 Minuten ist der Gastgeber beim 6:6 dran, um danach erstmalig in Führung zu gehen.
Nickeligkeiten bestimmen zudem vermehrt das Spiel. Es wird mit offenem Visier gekämpft.
Einen Schönheitspreis gibt es schon lange nicht mehr.
Zwei gehaltene Siebenmeter tragen unter anderem dazu bei, dass die Hermsdorfer mit einer minimalen Führung in die Halbzeitpause gehen können. Es steht 15:14.
Friedrichs Prognose, dass es nicht so eine Torarme Partie werden wird wie im Hinspiel, scheint sich zu bestätigen.
Tja, wie man sich irren kann.
Die zweite Halbzeit beginnt wie die Erste. Hermsdorf macht das erste Tor bekommt dann aber innerhalb der nächsten 3 Minuten den Ausgleich zum 16:16 eingeschenkt. Nach 40 Minuten weiter Pari- Pari beim 18 zu 18. Nach weitern 6 Minuten und mehreren ausgelassenen Großchancen des Gastgebers, bauen die Gäste ihre Führung aus. In dieser Phase verkraften die Radiser sogar 4 gegen sie ausgesprochene Zeitstrafen relativ problemlos.
Das 22. Tor der Sachsen- Anhaltiner, da sind noch 13 Minuten und 56 Sekunden zu spielen, bringt unter dem Jubel der Gästefans die 3 Tore Führung (22:19).
Was keine zu diesem Zeitpunkt ahnen konnte, es sollte das letzte Tor für Radis im Spiel sein.
Die Hermsdorfer Bank verordnet nun konsequente Manndeckung gegen den Radiser Mittelmann. Diese Maßnahme zeigt nun die erhoffte Wirkung. Die Gästeangreifen hängen in der Luft und Hermsdorfs Goalie nagelt seinen Kasten zu. Der Ausgleich zum 22:22 in der 50.Minute wird euphorisch von den Rängen bejubelt.
In den nächsten 5 Minuten steht das Spiel Spitz auf Knopf. Keines der beiden Teams kann mit einem Torerfolg glänzen. Petr hinten mit Großtaten, er hält im großen Stil 4 freie Bälle. Vorn dagegen wird leichtfertig vergeigt. So etwas kann auch schnell mal ins Auge gehen.
Ging es aber „Gott sei Dank“ nicht, denn die Gäste sind in der Schlussphase stehend k.o.
Radeks Treffer zum 23:22 läutet die Schlussphase zum letztlich versöhnlichem 26:22 Endstand ein.
Am Ende zählen die Punkte. In spielerisch überzeugenderen Partien hat man sie liegen lassen, dieses Mal nicht. Mit 19:19 Punkten ist man dem Ziel Klassenerhalt einen Riesenschritt näher gekommen. Einigermaßen entspannt kann man demzufolge das Derby am nächsten Wochenende in Ronneburg angehen.
Für Hermsdorf spielten im Tor: Nedved und Szlapka
Spieler: Opel (n.e.); de la Motte (1); Schreck (2); Högl (4/3); Grützbach (
; Bergner (5/3); Kühne (n.e.); Heilwagen; Steinbach (2); Najman (5); Rust (n.e.); Remme (2)
Siebenmeter : SVH : 6/6 TuS : 6/4
Zeitstrafen : SVH : 3 TuS : 9 ( 1 x RK 3x2` Blechschmidt 59´)
Schiedsrichter: Bendorf, Voß (HVS)
P.S. Noch ein Nachtrag von mir. Glückwunsch auch an unsere 2.Mannschaft, sie haben mit einer tollen Leistung den Tabellendritten der Thüringenliga, die Bundesligareserve des ThSV Eisenach, regelrecht demontiert, nach einer zwischenzeitlichen 30:17 Führung.