HSV-Aufholjagd wird am Ende nicht belohnt
NTB VON HARALD BOLTZE,
NAUMBURG. Die Handballer des HSV Naumburg-Stößen haben das letzte Hinrundenspiel der Mitteldeutschen Oberliga mit 30:31 beim SV Oebisfelde verloren und bleiben damit auf einem Abstiegsplatz. Nach der kurzen Weihnachtspause, der damit verbundenen Genesung einiger angeschlagener Spieler sowie mit den zuletzt ordentlichen Leistungen im Rücken war man zunächst optimistisch zum bis dato punktgleichen Gastgeber nach Oebisfelde gereist.
Dort allerdings bekam der HSV in der ersten Halbzeit ein ums andere Mal die eigenen Grenzen aufgezeigt. Die Platzherren gingen nach ausgeglichener Anfangsphase mit 10:7 und später sogar mit 16:11 in Führung. "Wir waren in diesen Phasen körperlich deutlich unterlegen, und sind nach kämpferisch gutem Beginn wieder in eine dieser unerklärlich emotionslosen Schlafphasen ohne jede Körpersprache geraten", meinte Trainerin Ines Seidler.
Mit einem 13:16-Rückstand kam das Team aus Naumburg und Stößen dann aber wie verwandelt aus der Kabine. Kampf, Aggressivität, Einsatz und zunehmend auch gute spielerische Aktionen waren nun zu sehen. Ants Benecke, dem insgesamt zehn Treffer gelangen, erwischte einen guten Tag, und auch Sebastian Fende (neun Tore) und Jan Schindler (6) zeigten ihre Offensivqualitäten.
Dieser Einsatz wurde auch auf der Anzeigetafel belohnt. Beim 26:26 hatte man nach langer Zeit mal wieder ausgeglichen, und mit 29:28 konnten die Seidler-Schützlinge sogar erstmals in dieser Partie in Führung gehen. Ein Punktgewinn, vielleicht sogar ein Auswärtssieg schien nun möglich.
Doch daraus wurde nichts. "Wir haben am Ende für die kraftraubende Aufholjagd bezahlt, konnten nichts mehr zusetzen", so die Trainerin. Zudem war der Druck auf Sebastian Fende und Jan Schindler - nachdem Ants Benecke nun von der Oebisfelder Deckung komplett aus dem Spiel genommen wurde - zu groß. Ines Seidler: "Sebastian und Jan haben über 55 Minuten sehr gut gespielt. Doch am Ende haben sie einige falsche Entscheidungen getroffen. Daraus werden sie lernen."
Mit nur noch 30 Sekunden auf der Uhr gelang den Hausherren der entscheidende 31:30-Siegtreffer. In den letzten Sekunden ließen sie nichts mehr anbrennen. "Das ist sehr schade. Zum einen, weil wir uns durch die kämpferische Leistung der zweiten Halbzeit den einen Punkt voll verdient gehabt hätten und zum anderen, weil wir jetzt das schwere Auswärtsspiel in Freiberg vor der Brust haben und zuvor sehr gerne gepunktet hätten", so Ines Seidler.
Erfreulich war jedoch der Einsatz des eigentlichen A-Jugend-Torhüters Sandro Zacher. Dieser war für die am Rücken verletzten Keeper Maik Pfannschmidt und Kevin Lang eingesprungen und musste in der 23. Minute auf die Platte, als sich die Naumburger Nummer eins, Marco Pajung, eine Zwei-Minuten-Strafe eingehandelt hatte. Zacher jedoch blieb ganz cool und entschärfte unter anderem einen Siebenmeter.
Naumburg-Stößen mit: Marco Pajung, Sandro Zacher; Sascha Kluge 1, Ants Benecke 10, Marcus Deibicht, Jan Schindler 6, Christian Haufe, Sebastian Fende 9, Tobias Ufer 3, Stephan Schreiber, Christian Lange 1, Steffen Baumgart.